Logotherapie und Existenzanalyse
Grundwissen: Logotherapie und Existenzanalyse
Grundwissen: Logotherapie und Existenzanalyse
Kartei Details
Karten | 24 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 09.08.2013 / 14.02.2022 |
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Ersetzt oder ergänzt die Logotherapie die Psychotherapie?
Sie ist laut Frankl ("Ärztliche Seelsorge", S. 45) Ergänzung und nicht Ersatz.
Sie ergänzt die klassische Psychotherapie um die geistige Dimension.
Welche 3 menschliche Grundwerte nennt V. Frankl?
- schöpferische Werte
- Erlebniswerte
- Einstellungswerte
Die Logotherapie ist als Psychotherapie __________.
Wie lässt sich "logos" (grch.) übersetzen und auf welche Übersetzung bezieht sich die Logotherapie hauptsächlich?
"Sinn", "Sprache", "Lehre". Das "logos" in der Logotherapie bezieht sich auf den Sinn.
Wie ist der Begriff "Selbsttranszendenz" im logotherapeutischen Kontext zu verstehen?
Der Mensch bezieht sich über sich selbst hinaus auf etwas, das nicht er selbst ist, z. B. die Natur.
Aus sich "herauszutreten" und in Beziehung mit der äusseren Welt zu treten, ist an sich sinnvoll, sich um sich selbst zu drehen nicht.
Wie lässt sich der Begriff "Freiheit" fassen?
Die Freiheit ist die gegenüber einem Schicksal, das frei Dich-dazu-Verhalten.
Freiheit bringt Verantwortung mit.
Freiheit ist ein Bom-Boden-Abspringen und neuen Schritt tun.
Welche sind die 3 Säulen der Logotherapie & Existenzanalyse?
- Anthropologie (Menschenbild): Freiheit des Willens
- Psychotherapie (Seelenheilkunde): Wille zum Sinn
- Philosophie (Weltbild): Sinn des Lebens
Welche 3 Dimensionen nennt Frankl ontologisch?
- Geist (Nous)
- Psyche (Seele)
- Physis (Leib)
Was ist logotherapeutisch unter "Rehumanisierung" zu verstehen?
Ein Wegkommen vom deterministischen Wenn-Dann durch Berücksichtigen des Geistes, der trotzen kann.
Wenn von "Determinismus" die Rede ist, wird wovon gesprochen?
Vom Festlegen des Menschen auf Mechanismen & Muster, die nicht überwindbar sind. Gemeint sind z. B. unauflösbare, chronische Leiden.
Ein prominentes Ziel in der psychoanalytischen Psychotherapie ist das Erreichen von "Homöostase", eine Idee, welche in der L & E unwesentlich ist. Was kennzeichnet sie?
Die Homöostase ist als inneres Gleichgewicht einzuordnen, als ein "spannungsfreier" Zustand.
Frankl beruft sich im Kontrast darauf, dass eine Mindestspannung wichtig sei.
Welcher Existenzphilosophie verpflichtet sich Frankl mit seiner L & E?
Was umfassen die Begriffe "Biologismus?, "Psychologismus" und "Soziologismus"?
Reduktion des Menschen auf triebgesteuerte Körpervorgänge, auf jemanden, der von den eigenen Bedürfnissen beherrscht ist und auf ein Wesen, das zwar sozial ist, aber als solches am Konkurrenzstreben orientiert.
Was ist mit "Existenzanalyse" gemeint?
Angesprochen ist damit die anthropologische Basis der Logotherapie.
Was sind die wesentlichsten therapierelevanten exisenzanalytischen Grundlagen?
Der Mensch ist ein geistiges Wesen und als solches vom Willen zum Sinn angetrieben. Sinn- und Werverwirklichung stehen ihm am nächsten.
Wie lässt sich "Existenz" umschreiben und was verbindet sie mit dem Geist?
"ex-sistieren" heisst aus sich selbst hinaus- und sich selbst gegenübertreten. Der Mensch nimmt durch den geistigen Raum hindurch zu Leiblich-Seelischem Sellung und gelangt durch ihn zu sich selbst. D. h., die Existenz ereignet sich im Geist.
Wie kommt laut Frankl das existenzielle Vakuum zustande?
Frankl: "Im Gegensatz zum Tier sagen dem Menschen keine Instinkte, was er muss; und dem Menschen von heute sagen keine Traditionen mehr, was er soll; und oft scheint er nicht mehr zu wissen, was er eigentlich will."
Was sind Werte, wir können Sie umrissen werden?
Werte motivieren den Menschen zu ihrer Realisîerung. Sie sind inhärenter Bestandteil aller Situationen. Werte einzulösnen heisst Aufgaben zu erfüllen, im Erfüllen von Aufgaben wiederspiegeln sich Werte. Es gibt sie, um sie zu leben.
Jeder Mensch hat eine Wertehierarchie, seine persönliche.
Die Werte lassen sich in drei hauptsächliche Kategorien eingliedern: schöpferische Werte, Erlebniswerte und Einstellungswerte.
Sinn erfüllt sich durch Verwirklichen von Werten.
Wie lässt sich "Sinn" umreissen?
Sinn wird durch Verwirklichen von Werten realisiert.
Der Sinn ist ein objektiver, in der jeweiligen Situation bestehender, der persönlich anspricht und vom Menschen entdeckt wie auch realisiert werden kann. Unter "objektiv" ist ein Sinn zu verstehen, der Werte in der Welt beinhaltet - im Kontrast zum subjektiven Sinn, der eigener Bedürfnisbefriedigung dienlich ist.
Die L & E geht davon aus, dass nicht der Mensch nach dem Sinn fragt, hingegen aber das Leben den Menschen danach befragt. Das heisst, die Aufgabe des Menschen, ist zu antworten und im Zuge dessen das Leben zu verantworten.
In der Psychotherapie wird der Sinn dem Klienten/der Klientin verschrieben, er/sie hat ihn zu finden - wenn auch durch den Therapeuten/die Therapeutin begleitet. Gefunden wird Sinn im eigenen Ausdruck und im Beeindruckt-Werden.
Die Sinnwahrnehmung betritt die Möglichkeit, welche vor dem Hintergrund der Wirklichkeit aufleuchtet, die Situation so oder anders zu gestalten.
Das Erkennen eines Sinn ist ein geistiger Akt, die Erfüllung setzt Freiheit und damit Verantwortlichkeit voraus.
Welche 4 zentralen Bausteine konstruieren Sinn?
1. Autonomie in der Zielsetzung
Sinnvoll erscheint Menschen ein Leben, in welchem Sie ihrer Ziele selbst setzen. Doch manche Ziele werden aber extrinsich, unbewusst und in Widerspruch zu eigenen Werten gesetzt.
2. Wervorstellungen
In der heutigen Gesellschaft werden tradierte Werte weniger gelebt, als es in früheren Zeiten der Fall war. Wenn sich dieser Umstand mit dem Nicht-Darum-Wissen, was der Mensch will, verbindet, will er. was
andere tun und tut, was andere wollen. Er lebt nach ihren Werten. Doch entsprechen sie auch den eigenen? Und wenn ja, sind die eigenen gute?
3. Selbsteffizienz/-wirksamkeit
Damit ist verbunden, sein Leben selber gestalten zu können und dafür genug Raum zu haben. Wenn dem nicht so ist, kann daraus eine Identitätskrise und Sinnverlust erwachsen.
4. Selbst-/Lebenswert
Hierbei geht es darum, sich selbst Bedeutung und Wert zuzuerkennen.
Wie lauten das psychiatrische und psychotherapeutische Credo?
Das psychiatrische Credo besagt, dass hinter der psychischen Erkrankung die geistige Person fortbesteht und der Geist nicht erkanken kann.
Das psychotherapeutische Credo besagt,
dass der Mensch kraft seines Geistes dazu fähig ist, sich in konstruktive Distanz zu seinem Psychophysikum zu begeben, dazu Stellung zu nehmen und sein Leben potenziell aus eigene Kraft zu ändern. verbessern und mit Sinn zu erfüllen.
Wie lauten die zehn Thesen zur menschlichen Person?
- Die Person ist Individuum (etwas Unteilbares).
- Die Person ist nicht verschmelzbar, sie ist Ganzheit.
- Jede einzelne Person ist ein absolutes Novum
- Die Person ist geistig (und als solche ist seine
Würde unantastbar. - Die Person ist existenziell (kein faktisches, aber ein fakultatives Wesen).
- Die Person ist ich-haft (nicht es-haft)
- Die Person stiftet Einheit und Ganzheit.
- Die Person ist dynamisch (Fähigkeit zur Selbstdistanzierung).
- Die Person steht über sich selber.
- Die Person begreift sich selbst nicht anders als von der Transzendenz her.
In welcher Phase bildet sich aus psychologischer Sicht ein eigenständiges Wertsystem aus?
In der Adoleszenz.
Wie lässt sich der Begriff "Gewissen" umreissen.
Während das Bewusstsein Seiendes in sich aufnimmt, erschliesst sich dem Gewissen Noch-nicht-Seiendes, Sein-Sollendes.
Das Gewissen zeigt dem Menschen auf, was Not tut, in einer Situation individuell zu tun angebracht ist und sich nicht auf ein allgemein formuliertes moralisches Gesetz bezieht.
Das Gewissen kann als Sinn erkennendes Organ oder Sinnorgan angesehen werden. Auf der Suche nach dem Sinn ist das Gewissen die leitende Instanz. Mit ihm ist der Mensch dazu fähig, in der jeweiligen Situation den Sinn aufzuspüren.
Die Freiheit des menschlichen Willens ist Freisein vom Getriebensein und Freisein zum Verantwortlichsein, zum Gewissen-Haben.
Das Gewissen verweist auf und entspringt der Transzendenz
Elisabeth Lukas: "Das Gewissen hingegen ist aller Moral vorgängiges Wertverständnis, das jeder intuitiv in sich träge".
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