Kurs 03414: Motivation, Volition, Emotion, Handlung III.Volition
Kurs 03414: Motivation, Volition, Emotion, Handlung III.Volition
Kurs 03414: Motivation, Volition, Emotion, Handlung III.Volition
Kartei Details
Karten | 55 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Grundschule |
Erstellt / Aktualisiert | 20.08.2014 / 21.02.2018 |
Weblink |
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Planende Bewusstseinslage - Rubikonmodell
Planende Bewusstseinslage - Rubikonmodell
- Planungsphase: realisierungsorientierte Bewusstseinslage
- Es geht nicht mehr darum das rational beste Ziel auszuwählen, sondern das gesetzte Ziel zu verfolgen
- Damit verbunden: auf die Realisierung fokussierte selektive Wahrnehmung und Verarbeitung, gleichsam die Ausblendung möglicher Alternativziele und eine positiv eingefärbte Einschätzung der Valenz und Realisierbarkeit des gewählten Ziels.
Empirische Belege für den Einfluss der Bewusstseinslage - Rubikonmodell
Empirische Belege für den Einfluss der Bewusstseinslage - Rubikonmodell
- Gollwitzer, Heckhausen, Steller: Vp produzierten abhängig von der eigenen Bewusstseinslage mehr Zielerreichungs- oder Zielabwägungsgedanken
- Gollwitzer und Kinney: fanden die positive Einfärbung der Bewusstseinskontrolle: Vp schätzten sich in der Planungsphase zu 57% als kontrollierend, nur zu 23% kontrollierend in der Abwägungsphase; Kontrollgruppe: 46%
Die Durchführungsintention – Rubikonmodell
Die Durchführungsintention – Rubikonmodell
- Sie ist detaillierter als eine Zielintention, dient als selbstregulierende Strategie
- positive Wirkung konkreter Durchführungsintentionen auf das Handlungsergebnis wurde vielfach bestätigt
- Ebenso, dass sie zu einer selektiveren Reizwahrnehmung führen
- Durchführungsintention (nach Gollwitzer) sorgt für permanente Aktivierung assoziativer Verbindungen zwischen Ausführgelegenheiten und intendierten Handlungen, wodurch geeignete Gelegenheiten zur Zielerreichung häufiger erkannt werden
Die Handlungskontrolltheorie
Die Handlungskontrolltheorie
- Kuhl, unterteilt ähnlich wie Ach den Handlungsprozess in motivationalen der Zielsetzung und volitionalen der Zielrealisierung
- Ergründet, wie es möglich ist, verschiedene Ziele zu haben, die im Gedächtnis zwischenzulagern und bei Gelegenheit zu verfolgen
- f Dabei bestehen die Gedächtnisinhalte der Ziele aus dem Zielzustand → einem im unterschiedlichen Maße elaborierten Handlungsplan und eine ungefähre Ausführbedingung für die Durchführung
- Werden die Ausführbedingungen erfüllt, wird sich mit einer von verschiedenen Faktoren abhängenden Wahrscheinlichkeit an das Vorhaben erinnert und entsprechend gehandelt
- Zu diesen Faktoren gehört unter anderem, ob es sich bei dem Vorhaben um eine Selbstverpflichtung bzw. bindenden Absicht handelt, oder lediglich eine unver- bindliche Zusage
Absichtsüberlegenheitseffekt - Handlungskontrolltheorie
Absichtsüberlegenheitseffekt - Handlungskontrolltheorie
- Lewin
- unerledigte Aufgaben können verstärkt aus dem Gedächtnis abgerufen werden
Interferenzprävention
Interferenzprävention
- Goschke und Kuhl
- den Effekt, dass kürzlich bearbeitete Aufgaben schlechter abgerufen werden können – was auf eine Interferenzprävention hindeutet.
Kontrollstrategien – Handlungskontrolltheorie
Kontrollstrategien – Handlungskontrolltheorie
- Aufmerksamkeitskontrolle
- Emotionskontrolle
- Enkodierungskontrolle
- Motivationkontrolle
- Umweltkontrolle
Aufmerksamkeitskontrolle – Handlungskontrolltheorie
Aufmerksamkeitskontrolle – Handlungskontrolltheorie
- Lenkung der Aufmerksamkeit auf realisationsförderliche Informationen. Beispiel: Aufmerksamkeit auf Lehrtext richten, statt aus dem Fenster zu schauen.
Emotionskontrolle – Handlungskontrolltheorie
Emotionskontrolle – Handlungskontrolltheorie
- Sich selbst in einem der Realisation dienlichen Gefühlszustand versetzen. Beispiel: Nach Misserfolgen „abschalten“, um nicht davon belastet zu werden.
Enkodierungskontrolle – Handlungskontrolltheorie
Enkodierungskontrolle – Handlungskontrolltheorie
- Bevorzugte Enkodierung von realisationsrelevanten Informationen. Läuft in der Regel automatisch ab.
Motivationkontrolle – Handlungskontrolltheorie
Motivationkontrolle – Handlungskontrolltheorie
- Positive Zielanreize bewusst beachten, Alternativ- ziele abwerten. Beispiel: „Immerhin kann ein Leseabend mit dem Prüfungsstoff auch entspannend sein und Geld sparen im Vergleich zu einer Feier.“
Umweltkontrolle – Handlungskontrolltheorie
Umweltkontrolle – Handlungskontrolltheorie
- Herstellung von Bedingungen, die die Zielerreichung erleichtern. Beispiel: Freunden mitteilen, wann man keine Zeit hat, um ungestört zu lernen.
Handlungs- und Lageorientierung
Handlungs- und Lageorientierung
- Kontrollzustände
- Handlungsorientierung dient der Realisierung von Intentionen
- Lageorientierung: Zustand, in dem de Initialisierung von Handlungen benachteiligt ist, entweder durch eine fehlende Zielbindung (prospektive Lageorientierung) oder aus Furch vor Misserfolg und den damit einhergehenden Emotionen (misserfolgsbezogene Lageorientierung)
- Sie sind sowohl „state“ als auch „trait“ im Unterschied zum Rubikonmodell
Generell zur Lageorientierung neigende Menschen...
Generell zur Lageorientierung neigende Menschen...
- setzen weniger von ihren Zielen in die Tat um
- Sie wechseln seltener von einer unattraktiven in eine attraktive Handlung
- Sie verpassen häufiger den Zeitpunkt der angedachten Tätigkeitsinitiierung
- Sind ineffizienter darin, Handlungsalternativen auszuschließen
- Neigen zu komplexeren Abwägungen
Emotionale Modulation
Emotionale Modulation
- Ergänzung Kuhls zu seiner Theorie: Interaktion affektiver und kognitiver Systeme („Person-System-Interaction“)
- Emotionen spielen nicht nur bei der Willensbildung eine Rolle, sondern beeinflussen nachhaltig, ob zur Lage- oder Handlungsorientierung geneigt wird
- Positive Affekte steigern die Tendenz zur Handlungsorientierung, Reduktion positiver Affekte hemmt jene Tendenz („erste Affektmodulationshypothese“)
- Die fehlende Fähigkeit, negative Affekte herabzuregeln führt dazu, dass eigene Bedürfnisse, Wünsche und implizite Motive gehemmt werden → das Verhalten wird eher fremdbestimmt sowie die sich daraus ergebenden Konsequenzen der Lageorientierung (zweite Affektmodulationshypothese)
- Für beide Thesen gibt es empirische Hinweise
Volitionale Handlungen
Volitionale Handlungen
- sind anstrengender
- Reihe an kognitiven Kontrollmechanismen ist nötig, um das zu tun, was bei der richtigen Motivation im Handumdrehen möglich wäre.
Frage der Zielverfolgung
Frage der Zielverfolgung
- warum werden Handlungen ausgeführt, für die weder ein akutes, noch mittelfristiges Motiv vorliegt?
Volition
Volition
- Bereich der Psychologie, der sich mit bewusster, kognitiver Verhaltenssteuerung und -planung intendierter Handlungen beschäftigt.
Ebenen der Verhaltenssteuerung nach Goschke:
Ebenen der Verhaltenssteuerung nach Goschke:
- ‚Ebene’ - ‚Eigenschaften’
- Reflexe/Instinkte - Fest vorgegeben, starr
- Motive - Reaktionsmodulation durch aktuelle Bedürfnisse
- Assoziativlernen - Erfahrungsabhängig veränderte Reiz-Reaktionsschemata
- Intentionalhandlung - Zielgerichtet, geplant, flexibel, reizunabhängig
- Volition -Bedürfnisunabhängig, selbstreflektiv, selbstkontrollierend
- -> Volition wäre demnach der Gegenpol zu Reflexhandlungen: Vollends bewusst und auf einer Meta-Ebene des Verhaltens und Denkens.
Volition beinhaltet
Volition beinhaltet
- Affektantizipation
- Zielgerichtetheit
- Sprachliche Repräsentation von Zielen und Handlungen
- Bedürfnisantizipation (Wasserflasche zur Wanderung mitnehmen ist erst Zustandsverschlechterung, doch Durst wird als Bedürfnis antizipiert)
- Selbstkontrolle
- Reizungebundenheit
Aquifinalität
Aquifinalität
- wenn uns mehrere alternative Lösungsmöglichkeiten je nach Situation begegnen
Volition umfasst viele heterogene Prozesse
Volition umfasst viele heterogene Prozesse
- Flexible Konfiguration von Verhaltensdispositionen
- Reizunabhängige Verhaltensauswahl
- Fokussierung auf relevante Ziel- und Kontextinformationen
- Unterdrückung automatisierter Reaktionen
- Unterdrückung konkurrierender motivationaler und emotionaler Impulse
- Handlungsplanung und Koordination multipler Ziele
- Monitoring
- -> Einige Anforderung laufen gegeneinander, z.B. Wahrnehmungsfokussierung und Monitoring/Wahrnehmungsstreuung oder Abschirmung von Handlungen vor Störungen und flexible Handlungsanpassung
- → Stabilitäts-Flexibilitäts-Dilemma
Heterogene Prozesse - Flexible Konfiguration von Verhaltensdispositionen
Heterogene Prozesse - Flexible Konfiguration von Verhaltensdispositionen
- Je nach gerade ak- tueller Aufgabe sind andere Verhaltensdispositionen gefragt (z.B. prakti- sche Führerscheinprüfung im Gegensatz zu mündlicher Psychologieprü- fung).
Heterogene Prozesse - Reizunabhängige Verhaltensauswahl
Heterogene Prozesse - Reizunabhängige Verhaltensauswahl
- Die Handlung muss zielführend sein, entsprechend weniger an äußeren Reizen und mehr an internen Zielvorstellungen, Regeln etc. orientiert sein (z.B. Geschwindigkeit auf leerer Landstraße bei praktischer Führerscheinprüfung).
Heterogene Prozesse - Fokussierung auf relevante Ziel- und Kontextinformationen
Heterogene Prozesse - Fokussierung auf relevante Ziel- und Kontextinformationen
- Einerseits müssen wichtige Informationen „parat“ im Arbeitsgedächtnis behalten werden, andererseits irrelevante Informationen ausgeblendet werden.
Heterogene Prozesse - Unterdrückung automatisierter Reaktionen
Heterogene Prozesse - Unterdrückung automatisierter Reaktionen
- Stehen gelernte, automati- sierte Reaktionen im Widerspruch zum angestrebten Handlungsziel, müs- sen die automatisierten Reaktionen unterdrückt werden. Darauf, dass die- se Unterdrückung durchaus kognitive Ressourcen belastet, beruht der „Stroop-Effekt“.
Heterogene Prozesse - Unterdrückung konkurrierender motivationaler und emotionaler Impulse
Heterogene Prozesse - Unterdrückung konkurrierender motivationaler und emotionaler Impulse
- Volitionale Handlungen sind oft ausgerichtet auf Erträge, die sich erst deutlich zeitversetzt zeigen. Entsprechend sind Selbstkontrollmechanis- men nötig, um nicht auf die aktuelle Situation ausgerichteten motivatio- nalen oder emotionale Impulsen nachzugehen (Belohnungsaufschub).
Heterogene Prozesse - Handlungsplanung und Koordination multipler Ziele
Heterogene Prozesse - Handlungsplanung und Koordination multipler Ziele
- Volitionale Ziele gliedern sich oft in eine Vielzahl an Zwischen- und Unterzielen auf. Ent- sprechend muss die Handlung geplant und koordiniert werden, das durchaus über sehr lange Zeiträume (z.B. ein Studium erfolgreich ab- schließen, mit der Vielzahl dafür nötiger Module, Prüfungen und sonsti- gen Leistungsnachweisen).
Heterogene Prozesse – Monitoring
Heterogene Prozesse – Monitoring
- Das eigene Handeln muss auf Fehler und Kon-flikte hin überwacht werden. Ebenso muss die Umwelt im Auge behalten werden, um bei Fehlentwicklungen und neuer Situationslage die Hand- lungspläne anpassen zu können.
Kontrolldilemmata
Kontrolldilemmata
- Viele Kontrolldilemmata sind Bedürfnis-Antizipations-Dilemmata
- Die Frage dabei ist, inwieweit eine Verschlechterung der derzeitigen Bedürfnislage in Kauf genommen wird für eine Verbesserung der antizipierten Bedürfnislage
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