KT VU-Spuren 2014
Omasnudelholz
Omasnudelholz
Kartei Details
Karten | 21 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Recht |
Stufe | Grundschule |
Erstellt / Aktualisiert | 10.01.2014 / 21.01.2015 |
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VU
Phasen des Verkehrsunfalls:
- Einleitungsphase – Pre-Carsh-Phase = beschreibt die unfallbezogene Vorgeschichte und die Einlaufbewegung der Fahrzeuge bis zum Zeitpunkt der Kollision.
- Spätestens jetzt erfolgt Reaktion mind. Einer der Unfallbeteiligten
- Gekennzeichnet durch Brems-, Lenk-, und/ oder Ausweichmanöver evtl. auch Drift- und Schleuderspuren bzw. Wühlspuren am Fahrbahnrand durch kurzes Abkommen von der Fahrbahn
- Kollisionsphase – Crash-Phase = Eindringvorgang bzw. Berührung der Kollisionsgegner
- Meist Auftreten hoher Geschwindigkeiten, Deformations-, Schlag-, und Kratzspuren auf der Fahrbahn, Verletzungen, Einleitung von Schleudervorgängen
- Auslaufphase – Post-Crash-Phase = beschreibt den Auslaufvorgang der Fahrzeuge bis zum Endstand/ Endlage
- Meist Schleuder-, Kratz-, Schleifspuren
VU
Verkehrsunfallspuren: allgemein
- Allgemeine Unfalldaten: Unfallzeit, Unfallort, Dienststelle, Personalien der Beteiligen, Zeugen, Haltern, Technische Daten der Fahrzeuge, bildliche Darstellung, Unfallart, Charakteristika und Besonderheiten der Unfallstelle, Verkehrsregelung, Lichtverhältnisse, Straßenbefestigung, Straßenzustand, Wetter
- Daten vom Unfallort: Fahrspuren, Spuren von Fahrzeugteilen, Lage von Fahrzeugteilen, Endlage von Personen, Endstellung von Fahrzeugen
- Daten vom Unfallfahrzeug: Spuren am Fahrzeug, Spuren im Fahrzeug, Spuren an den Rückhaltesystemen, Elektronisches Steuergerät und Unfalldatenschreiber
- Daten von Unfallbeteiligen: Alter, Geschlecht, Gewicht, Körpermaße, Vorerkrankungen, Verletzungen, Alkohol, Drogen, Spuren an der Bekleidung
VU
Fahrspur
- Fahrspur: entsteht wenn ein Fahrzeug mit den Reifen ungebremst und unbeschleunigt durch weiche Untergründe fährt
- Abzeichnung des unverzerrten Reifenprofils
- Qualität der Fahrspur hängt vom Untergrund ab
- Evtl. Zuordnung zu einem bestimmten Reifenfabrikat
- Individuelle Zuweisung durch individuelle Merkmale wie Beschädigungen am Reifen möglich
- Weist auf den Fahrverlauf hin
- Evtl. auch in der Auslaufphase durch Ölverlust
- Sichern durch: Markieren, fotografieren, skizzieren, vermessen (gilt für alle Spuren)!!
VU
Bremsspur
- Bremsspur: Spuren die beim Bremsvorgang durch Ausschwitzen von Bindemittel der Fahrbahnoberfläche verursacht wird
- Entstehen ab einem Radschlupf von 20%
- Eigenschaft des Ausschwitzens wird durch extreme Hitze oder Kälte beeinflusst
- Auf Asphalt, Kopfstein oder Beton helle Bremsspur durch „Säuberung“
- Konstruktionsbedingter Lastwechsel beim Bremsen hin zu den Rädern der Vorderachse -> Spurzeichnung der Hinterräder ist schwächer
- Vergleich der breite der Bremsspur mit Reifenbreite
- Bremsspur beginnt idR unregelmäßig, Spurzeichnung endet idR auf gleicher Höhe, oft auch erst kurze Bremsspur dann möglicherweise Drift- oder Blockierspur und dann Schleuderspur
- Evtl. Gummianhäufung unter den Reifenaufstandsflächen (Nachweis über Unfallendstellung)
- Über Länge der Bremsspur kann die Geschwindigkeit und die Bewegungsrichtung des Fahrzeugs zu Bremsbeginn ermittelt werden. (Zustand der Fahrbahnoberfläche festhalten)
VU
Blockierspur
- Blockierspur: Rad das über die Fahrbahn rutscht (100% Schlupf)
- Zeichnet sich über das Längsprofil ab (keine Querprofilierung mehr sichtbar)
- Entsteht aus der Bremsspur
- Bei Blockierspuren kann mit schlechter Bremsverzögerung gerechnet werden
- Wichtig: Dokumentation des Übergangs von Brems- in Blockierspur
- Verläuft idR gerade (fehlende Seitenführungskräfte)
- Keine Blockierspur bei Fahrzeugen mit ABS
VU
ABS-Spur
- ABS-Spur: Bremsspuren deren Zeichnung gemäß den Regelintervallen des ABS-Systems an und abnimmt
- Die dunklen Spurzeichnungsstellen sind sog. Regelflecke
- ABS-Spurzeichnungen sind heller und bei nasser Fahrbahn idR nicht zu finden
- Müssen nicht geradlinig verlaufen
VU
Driftspur
- Driftspur: entsteht wenn Fahrzeug sich im Bereich der Haftgrenze auf einer Bogenfahrt befindet
- Charakteristisch ist der gleichmäßige Abstand der spurzeichnenden Räder
- Kurvenäußeren Räder zeichnen sich stärker ab
- Bei ungebremster Bogenfahrt – Reifenprofil quer zur Fahrtrichtung
- Bei gebremstem Rad – Reifenprofil schräg zur Fahrtrichtung (je stärker gebremst desto schräger)
- Wird Haftungsgrenze überschritten beginnt das Fahrzeug zu schleudern
- Driftspuren lassen Rückschlüsse über Geschwindigkeit, Bewegungsrichtung und
- Reaktion des Fahrers zu
VU
Schleuderspur
- Schleuderspur: Entsteht wenn bei einer Kurvenfahrt die Haftgrenze überschritten wird
- Spuren ähneln Driftspuren
- Unterschied: Spurzeichnung findet nicht im konstanten Abstand statt
- Hinweis auf überhöhte Geschwindigkeit, hektische Lenkbewegung, sowie Bewegungsrichtung des Fahrzeugs und Reaktion des Fahrers
VU
Spurenknick
- Spurenknick: plötzlich, starke Änderung der Verlaufsrichtung einer Spur
- Werden durch eine von außen wirkende Kraft verursacht, die das Fahrzeug zu einer abrupten Richtungsänderung zwingt (Kollision mit anderem, schwererem Fahrzeug oder ortsfesten Objekten)
- Bestimmung der Kollisionsstelle
- Evtl. Bestimmung der Bewegungsrichtung des gegnerischen Unfallfahrzeugs
VU
Wellenspur
- Wellenspuren: Veränderung/ Störung im Spurverlauf durch Kollision mit leichterem Fahrzeug, Fußgängern etc.
- Fahrzeug erhält seitliche Schwingungsbewegung => wellenförmige Spurzeichnung
- Bei Radstabilisierung normale Spurzeichnung
- Hervorgerufen durch massenschwächere Objekte aber auch von Gullideckeln oder Fahrbahnunebenheiten
VU
Radierspur
- Radierspur: entstehen durch starke Beschleunigung langsamer Fahrzeuge, Personen (Schuhsohle) – werden auch Druckspuren genannt
- Entstehen wie Reifenspuren durch erhitztes Bindemittel
- Kennzeichnen die Kollisionsstelle
- Lässt Schluss zu dass ein Fahrzeug zum Kollisionszeitpunkt sehr langsam war oder still stand
VU
Walkspur
- Walkspuren: Entstehung wenn Rad Reifendruck verliert bzw. drucklos ist
- Felgenhörner drücken auf darunter liegendes Reifenmaterial
- idR breiter als Bremsspuren
- Lage der Walkspur lässt Schluss darüber zu ob der Reifen bereits vor oder erst nach der Kollision drucklos war.
VU
Spuren an/ in Fahrzeugen: hier Beschädigungen
- Deformationen: Stauchungen, Ein- und Ausbeulungen, Verbiegungen, Verdrehungen, Dehnungen, Schleif- und Schlagspuren, Faltungen, Stanz- oder Druckmarken
- Destruktionen: Abgerissene, geschmolzene oder völlig zerstörte Fahrzeugteile
- Je höher die Ausgangsgeschwindigkeit umso höher die Beschädigungen
- Aufgeteilt in Primär- und Sekundärbeschädigungen
- Lassen Schluss auf Bewegungsrichtung und relative Geschwindigkeit zum Aufprallzeitpunkt zu
- Im Original sichern und mit Maßstab fotografisch dokumentieren
- Beschädigungen im Innenraum lassen Schluss auf Person des Fzg.führers zu (Korrespondierende Verletzungen)
VU
Spuren am Fahrzeug: Kontaktspur
- Kontaktspuren am Fahrzeug:
- Übertragung von Material oder Abrieb durch Reibung während der Kollision (Lack, Gummi, Kunststoff, biologische Spuren,…)
- Bei sehr hoher Temperatur evtl. auch Anschmelzung (vor allem bei Kunststoff und Lack)
- Wischspuren bei stark verschmutzten Fahrzeugen
- Abdruck durch Kollision zweier Materialien mit unterschiedlicher Härte
- Aussagen über Bewegungsablauf, Bewegungsrichtung, Stellung der Fahrzeuge zum Kollisionszeitpunkt, Ermittlungsansätze bei VU-Flucht
VU
Kontaktspuren im Fahrzeug
- Kontaktspuren im Fahrzeug:
- Faserspuren am Sitz, Gurtinnenseite von Insassen, Faserspuren an Teilen des Innenraums, Fingerabdrücke an Bedienelementen, Antragungen von biologischem Material, Anschmelzspuren an Innenraumteilen, Schuhabdrücke an Pedalen, Dehnungen od. Veränderungen am Gurt, Belastungsspuren, Sitzposition – Rückschluss auf Anschnallverhältnisse und Fahrer zum Unfallzeitpunkt
VU
Fahreugbeleuchtung beim VU
- Fahrzeugbeleuchtung:
- Bei Fahrzeuglampen herkömmlicher Art Feststellmöglichkeit im Nachhinein ob Licht eingeschaltet war (nicht bei LED oder Xenon – hier auslesen der on-board-Diagnose in der Fachwerkstatt)
Verkehrsunfallarten und typische Spuren
- Frontalkollision
- Typische Situationen: Überholen, Ausweichen, Vorbeifahren an Hindernissen
- Oft leicht versetzt => Drehimpuls
- Spuren: starke Brems- oder Blockierspuren, evtl. auch Drift- oder Schleuderspuren, fehlende Bremsspur deutet auf Unaufmerksamkeit / Alkohol o.ä. hin, Schlagspuren durch herunterdrücken des Fzg.frontbereiches, Rotationsschleuderspuren durch Drehimpuls, Druck- oder Radierspuren bei massenunterschiedlichen Fahrzeugen
- Verletzungen:
- Mit Gurt: Gurtmarke, Kopfanstoß auf Lenkrad, Stauchung der Sprunggelenke und Mittelhand
- Ohne Gurt: Kopfstoß in die Windschutzscheibe, Gesichtsschädelaufprall auf Lenkrad, Brustkorbaufprall Lenkrad etc. (hier größere Schädelverletzungen und Glasschnittwunden im Gesicht)
Mit Airbag: Fraktur Unterkiefer, Verbrennungen im Gesicht / Händen, Schädigung der Hörfähigkeit
Verkehrsunfallarten und typische Spuren
Seitenkollision
- Typische Situation: Kreuzen, Abbiegen, Wenden, Aus- und Einfahren in Grundstücke
- Oft schwerere Verletzungen da geringere Knautschzone
- Spuren: Brems- Blockierspur, Spurenknick, Spurenverdickung, Spurenunterbrechung/ Verstärkung, Schlagspuren, Schleuderspuren
- Verletzungen (oft einseitig): Glassplitterverletzungen, Wirbelverletzungen, Beckenringsprengung, Verletzungen an der Außenseite des stoßnahmen Beines
Verkehrsunfallarten und typische Spuren
Auffahrunfall
- Typische Situationen: Stoppstelle, Ampel, Stauende
- Schwere Verletzungen im Bereich der Wirbelsäule (vor allem ohne Kopfstütze)
- Nicht selten auch Serienunfälle
- Spuren: Evtl. Radier- oder Driftspuren des vorderen Fahrzeugs, Brems- oder Blockierspuren des auffahrenden Fahrzeugs, Schlag- oder Kratzspuren
- Verletzungen: HWS, Gesichtsverletzungen durch Airbag oder ohne Gurt, Prellmarken Schulter und Brustbereich mit Gurt
VU
Pkw-Alleinunfall
- Typische Situation: Abkommen von der Fahrbahn/ Auffahren auf Hindernis aufgrund Alkohol oder Geschwindigkeit
- Spuren: Brems-, Blockier-, Driftspuren in Abhängigkeit von der Reaktion des Fahrers (keine Spuren=evtl. Suizid)
- Verletzungen: Entscheidend ist Anschnallzustand
VU
Pkw-Fußgänger
- Typische Situation: An Fußgängerüberwegen, Ampelüberwegen wegen überhöhter Geschwindigkeit oder mangelnder Aufmerksamkeit
- Entscheidend ist hier der Masseunterschied
- Nicht abgebremst: Person fliegt über das Dach und kommt hinter PkW zum liegen
- Abgebremst: Frontalzusammenstoß mit Unterfahren des Fußgängers (bei hohen Geschwindigkeiten auch Abtrennung von Gliedmaßen möglich)
- 1. Primärer Fahrzeugaufprall: Abrieb-/ Anschmelzspuren am Fzg. im Bereich der Stoßstange, Fußgänger Beschädigung der Kleidung im Unterschenkelbereich zu erwarten (Kleidung/ Schuhe sichern), evtl. auch Sohlenabrieb
- 2. – 5. Sekundäre Anprall- / Aufladephase: Je nach Fahrzeugtyp unterschiedlich. Eindellungen, Beulen im Bereich der Motorhaube, Windschutzscheibe bzw. Dachkante durch Aufprall je nach Geh- und Anfahrrichtung und Geschwindigkeit bei Fahrzeugen mit pontonförmiger Fahrzeugfront, bei keilförmiger Fahrzeuggeometrie entfällt Anschlagpunkt, bei Kastenform kein Aufladevorgang – abprallen des Körpers
- 6. – 8. Abwurfphase: Unterteilung in Flug- und Rutschphase, Abwurfweite ist die Entfernung zwischen Kollisionsstelle und Kontaktstelle mit der Fahrbahn
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