Kronauer Politische Ökonomie 1
Soziale Ungleichheit, Dienstleistungsgesellschaft
Soziale Ungleichheit, Dienstleistungsgesellschaft
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Fichier Détails
Cartes-fiches | 26 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Affaires sociales |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 08.07.2014 / 04.12.2014 |
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Karl Polanyi
Arbeit, Land und Geld warum keine Ware?
Waren werden produziert um verkauft zu werden. Daher dürfen weder Arbeit, noch Geld oder Land als Ware betrachtet werden.
Keiner dieser Faktoren wird produziert um verkauft zu werden. Die Bezeichnung von Arbeit Boden und Geld als Ware ist somit völlig fiktiv.
Karl Polanyi
Warum ist Arbeit keine Ware?
Arbeit: ist bloß eine andere Bezeichnung für eine menschliche Tätigkeit, die zum Leben an sich gehört und nicht zum Verkauf bestimmt ist. Arbeit kann auch nicht vom restlichen Leben abgetrennt, aufbewahrt oder flüssig gemacht werden.
Karl Polanyi
Warum ist Boden keine Ware?
Boden: ist nur eine andere Bezeichnung für die Natur, die nicht von Menschen produziert wird. Würde sie als Ware betrachtet werden, dann käme es zur Ausnutzung der natürlichen Ressourcen (Knappheit).
Karl Polanyi
Warum ist Geld keine Ware?
Geld: ist nur ein Symbol für Kaufkraft, das durch den Mechanismus des Bankwesens gesetzt wird.
Regeln/ Prinzipien, die das gesellschaftliche Zusammenleben vor der kapitalistischen Marktwirtschaft bestimmt haben.
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Reziprozität
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Redistribution
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Autarkie
Reziprozität
Bedeutet wechselseitiger Austausch zwischen sozialen Gruppen, der nicht unbedingt einen Profit abwerfen muss, sondern erst mal dazu dient, dass die Gruppen miteinander sozial verbunden sind.
Heute: Freundschaftsbeziehungen, Familienverbänden oder Nachbarschaftshilfe
Redistribution
Umverteilung: Alle Gesellschaften sind darauf angewiesen das eine Umverteilung, durch z.B. Steuern stattfindet, sonst würde das Gemeinwesen auseinander fallen und das gilt auch heute noch.
Autarkie
Selbstversorgung: Kern des Begriffs Ökonomie (Eukos = der Haushalt).
Alle früheren Wirtschaftsformen (Landwirtschaftlich gestimmten Ökonomien) hatten den Haushalt als ökonomische Grundeinheit.
Autarkie ist auch das unentgeltliche Haushalten der Hausfrauen. Sorgearbeit für kranke in der Familie, der Mann repariert das Dach etc. unentgeltlich.
Thema: Soziale Ungleichheit
Was ist das gewichtete Haushaltseinkommen?
Nettoäquivalenzeinkommen: Verfügbaren Haushaltseinkommen nach dem Bedarf gewichtete Einkommen berechnet, die berücksichtigen, dass mehrere Personen beim gemeinsamen Wirtschaften Kostenvorteile erzielen.
Gemäß der "neuen OECD-Skala“ werden dem ersten Haushaltsmitglied ein Punktwert von 1,0, jeder weiteren Person im Haushalt über 14 Jahren 0,5 und jedem Kind unter 14 Jahren 0,3 Punkte zugeordnet.
Das gesamte Haushaltsnettoeinkommen dividiert durch die gesamte Punktzahl ergibt dann das so genannte Nettoäquivalenzeinkommen.
Arm – Reich
Die verschiedenen Phasen
50er – Anfang der 70er Jahre
Ende der 70er Jahre
Beginn der 80er Jahre
Beginn 90er Jahren
Ende 90er Jahre
Die 2000er Jahre
50er – Anfang der 70er Jahre:
50er – Anfang der 70er Jahre: Deutschland „Das Wirtschaftswunder“: hat dazu geführt, dass Einkommensungleichheit, Arbeitslosigkeit und Armut zurück gegangen sind. Voraussetzungen:
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Die Währungsreform, jeder bekam 40 DM (Fabriken/ Grundbesitz)
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Die Fabrikanlagen waren also noch intakt.
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Der Aufbau einer neuen Infrastruktur kurbelte die Wirtschaft an.
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Kredite wurden vergeben (Marshall Plan).
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Flüchtlinge haben ihre Arbeitskraft zur Verfügung gestellt.
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Einführung des Sozialstaates und des Rentensystems.
Ende der 70er Jahre:
Geißler startet studie zur„neue soziale Frage“ tauchte auf. Damit waren Menschen gemeint, die durch das soziale Netz fallen (Behinderte, Drogenabhängige). Beginn der Arbeitslosigkeit.
Beginn der 80er Jahre:
tauchte der Begriff der „neuen Armut“ auf. Die Arbeitslosigkeit stieg drastisch an (Sockelarbeitslosigkeit) zudem kam es zu einer Kürzung der Sozialleistungen. Massenarbeitslosigkeit.
Beginn der 90er Jahren:
Die Wiedervereinigung. Übertragung des Rentensystems auf den Ostteil. Die Arbeitslosigkeit sank im Westen und stieg im Osten. Viele Ostfirmen konnten mit dem Weltmarkt nicht konkurrieren und gingen bankrott.
Ende der 90er Jahre:
Beginn der Einkommenspolarisierung. Die Einkommensmitte begann allmählich aber stetig abzunehmen und die Extreme – die Oberen- und die Untere Einkommens- klassen – nahmen zu. Diese Entwicklung war schockierend, da die starke Einkommensmitte immer das starke Rückgrat der Bundesrepublik gewesen ist.
Die 2000er Jahre:
Durch die „Hartz Reformen“ wurden die sogenannten Minijobs angefeuert neue Arten der Beschäftigung. Vermehrte Befristung der Arbeitsverträge, Zunahme der Leiharbeit.
Paul Krugman
Prüft 3 Theorien der Einkommenspolarisierung
Welche waren das?
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Die Globalisierungstheorie (Druck durch Billiglöhne im Ausland)
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Der Technologische Wandel (Qualifikation – Hirn- statt Muskelkraft)
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Die Superstar Hypothese (der Gewinner bekommt alles)
Paul Krugman
„Warum Reichen der Technologische Wandel, die Globalisierungstheorie und die Superstar Hypothese nicht aus, um die Einkommensunterschiede zu erklären?“
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Die Globalisierungstheorie: kann einen Rückgang der Gehälter in der Arbeiterklasse erklären, nicht aber den Anstieg der CEO Gehälter um 2500%.
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Der Technologische Wandel: kann erklären, warum Menschen mit einem höheren Bildungsstand höhere Einkommen haben, nicht aber den Unterschied an der Spitze.
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Die Superstar Theorie: Mag für Jay Leno zutreffen, nicht aber für die tausend anderen, die auch ohne das Fernsehen super reich geworden sind.
Paul Krugman
An den 3 Thesen ist etwas dran, sie erklären jedoch nicht, warum Manager Gehälter so extrem gestiegen sind.
Er stellt zwei Theorien auf und schlussfolgert:
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Der Wandel vom Manager zum Investor Kapitalismus (Stakeholder to Shareholder): Die CEOs sind angehalten in erster Linie die Anlegerinteressen zu bedienen und das soll durch den Anreiz der Bezahlung unterstützt werden (Boni, Aktienoptionen, etc.). Die Manager werden also heute zu Vertreter der Anteilseigner und nicht mehr zu Vertretern des Gesamtunternehmens gemacht.
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Machtkoalition: Die Kontrolleure und Kontrollierer sitzen in einem Boot. Diejenigen, die berufen sind die Vorstände zu beaufsichtigen sind mit denen verbandelt, d. h. sie bestimmen sich wechselseitig und bedienen sich freizügig bei den Gehältern „the invisible handshake in the boardroom.
Es hat einen Wandel der Sozialen Normen gegeben. Geld orientiert zu sein gilt heute als völlig in Ordnung. Durch den Wertewandel im laufe der Jahre entwickelte sich die eher solidarisch orientierte Gesellschaft zu einer mehr Ego-Profit- Orientierten Gesellschaft. Die gesellschaftliche Verantwortung scheint keine Rolle mehr zu spielen. Und obwohl die USA ein Land ist, welches ein sehr hohes pro Kopf Einkommen aufweist, ist die Lebensqualität schlechter als zum Beispiel in Schweden oder Kanada.
Dienstleistungsgesellschaft
Dienstleistungen werden in zwei statistischen Erhebungsverfahren gemessen:
Die sektorale erhebungsform umfasst den primären, sekundären und tertiären Sektor, wobei die Zuordnung nach dem Output des Unternehmens erfolgt.
Die funktionale Statistik orientiert sich an der Tätigkeit selbst, an dem Kriterium materiell oder immateriell.
Es gibt mehr Dienstleister in der funktionalen Statistik, als im tertiären Sektor in der sektoralen Statistik. In Deutschland findet man sehr viele Dienstleister eingebunden in Industrieunternehmen. In anderen Ländern sind diese Tätigkeiten oft outgesourced. Auf der funktionalen Ebene hat Deutschland ziemlich genauso viel Dienstleister wie die USA. In der sektoralen Statistik verschwinden die aber. Die so genannte Dienstleistungslücke.
„Wie kann man sich erklären, dass diese Verschiebung vom sekundären zum tertiären Sektor überhaupt stattfindet und was sind die Zukunftsaussichten?“
Drei Protagonisten:
Fourtasie
Baumol
Gershuny
Fourtasie:
- Dienstleistungen sind die Hoffnung des 20. Jahrhunderts.
- Dienstleistungsgesellschaft geht tendenziell in Richtung Vollbeschäftigung
- Dienstleistungssektor ist die Produktivität sehr niedrig,
- Personenbezogen: „Uno-Aktu-Prinzip“. Diese sind schwer in der Produktivität zu steigern.
- Produktionsorientierten DL, also zwischenschritte innerhalb einer Wertschöpfungskette
Baumol:
- Seine Kritik: die geringe Produktivität ist das Problem, sie führt zu einer Kostenkrankheit des tertiären Sektors.
- Gehälter im tertiären Sektor richten sich nach den Löhnen im Sekundären Sektor, weil aber die Produktivität im tertiären Sektor niedriger ist, sind die Dienstleistungen relativ zu teuer!
- Deshalb kommt es nicht zur Vollbeschäftigung, wie Fourtasie vorausgesagt hat.
Gershuny:
Lösung: Wenn die Produktivität im verarbeitenden Gewerbe so sehr steigt können wir uns Maschinen und Geräte anschaffen und die Dienstleistungen selbst erbringen. Dadurchsparen wir Zeit und Geld die Selbstbedienungsgesellschaft.
Dienstleistungsgesellschaft
Fazit
- Trend zur Selbstbedienungsgesellschaft nimmt immer mehr zu.
- Produktivitätssteigerung = die Produktionsorientierten Dienstleistungen (Ingenieursarbeit etc.).
- Ausweg aus dem Kostendilemma kann also Eigenarbeit sein, Trend geht bis in den Produktionsbereich = Microsoft
- Kostenkrankheit kann unterlaufen werden, indem die Löhne entkoppelt werden
- Lösung zu Baumoll: Stattliche Subventionen und Niedriglöhne.
Wie gehen andere Länder mit ihrer Dienstleistungsbeschäftigung und der Kostenkrankheitsfrage um?
• Die USA entlohnt nach Produktivitätsunterschied. Gering produktive Dienstleistungen werden gering bezahlt. Es gibt eine hohe Einkommensungleichheit. Das gilt vor allem für die so genannten Haushaltsdienstleistungen (Nanny, Pizzabote).
• Die Skandinavischen Länder machen das anders. Sie subventionierten personenbezogene Dienstleistungen mit Steuermitteln. Das betrifft wieder in einer besonderen Weise Haushaltsbezogene Dienstleistungen, vor allem Kindererziehung und allem was mit dem zusammenhängt (einschl. Kinderverköstigung in der Schule). Die Einkommens Ungleichheit ist in diesen Ländern deutlich geringer, weil es staatliche Subventionierungen gibt.
• Deutschland ist eher dem Gershuny Weg gegangen. Unbezahlte Arbeit von Frauen, die für die Hausarbeit zuständig sind und das in einem größeren Maß als in anderen Ländern. Diese Diskussion bezieht sich auf Haushaltsbezogene Dienstleistungen und damit der Frage von Erwerbsarbeit von Frauen. „Every working wife needs a woman.“ Wie kann man also Dienstleistungsbeschäftigung steigern? Am ehesten über die Zunahme der Erwerbsarbeit von Frauen
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