Krisenkommunikation JO12
Krisenkommunikation JO12
Krisenkommunikation JO12
Set of flashcards Details
Flashcards | 111 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Social |
Level | University |
Created / Updated | 15.12.2014 / 14.10.2020 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/krisenkommunikation_jo12
|
Embed |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/krisenkommunikation_jo12/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Create or copy sets of flashcards
With an upgrade you can create or copy an unlimited number of sets and use many more additional features.
Log in to see all the cards.
Phasen Brent Spar
Bewältiigung
-
Shell bringt Brent Spar an Land und lanciert weitere Untersuchungen
-
Shell entsorgt Brent Spar an Land (wie von Greenpeace gefordert) und
macht daraus ein künstliches Riff
-
Jahre später:
Unabhängige Studien belegen, dass der
Shell-Weg umwelfreundlicher gewesen wäre....
1. Warum war Greenpeace so erfolgreich?
-
Druckerzeugung mit gewaltlosen öffentlichen Aktionen
-
Grosser persönlicher Einsatz der Aktivisten, Glaubwürdigkeit
-
Spektakuläre Aktionen, denen Medienpräsenz sicher ist
-
Starke Visualisierung, Symbolträchtigkeit
-
„David gegen Goliath“-Effekt
-
Deutsche Shell-Umweltkampagne als gute Plattform
-
Komplexe Problemzusammenhänge nachvollziehbar machen
-
Mobilisation der „frustrierten Masse“
-
Professionelles Campaigning mit strategischer Basis in Deutschland
2. Welche Hauptfehler hat Shell begangen?
-
Naiver Profilierungsversuch im Öko-Bereich (Spiel mit Feuer)
-
Sehr autonome Länderchefs, keine Invervention von
Konzernspitze(n)
-
Duale Konzernspitze (Royal Dutch/Shell) an zwei Standorten
-
Problem Grossbritannien - Deutschland - Niederlande
-
Starres Festhalten an Abmachung mit britischer Regierung
-
Anfängliche Verweigerung des Dialogs mit Greenpeace
-
Mit Waffengewalt gegen „friedliche Demonstranten“
-
Verkennung der Internationalität des Problems
-
Rationale Antworten auf emotionale Probleme
-
Fehleinschätzung, was Symbolträchtigkeit der Aktion anbelangt
-
Reagieren statt Agieren
3. Welche Rolle haben die Medien gespielt?
-
Anfangs fast keine (Thema zu wenig fassbar und medien- wirksam)
-
Nach der ersten Besetzung Aktive Kommunikations-Plattform für Greenpeace (anfangs noch mit geringer Resonanz)
-
Ab erster Räumung: David gegen Goliath mit grossem Medien- interesse und sehr aktiv von Greenpeace inszeniert
-
Schaufenster zur Welt: Nicht direkt Betroffene zu Beteiligten gemacht (schlechtes Umweltgewissen von Otto Normalverbraucher auf einfache Art und Weise zu befriedigen)
-
Telegene „Empörung“ ist einfacher als gelebte „Enthaltung“
-
Am Schluss fast Campaigning der Medien selbst
4. Warum gerade in Deutschland?
-
Deutsche Kampagne von Shell, die auf Umweltbewusstsein zielt
-
Zentrale Organisationsstruktur und duale Konzernspitze von Greenpeace geschickt genutzt.
-
Umweltbewusstsein in der Deutschen Bevölkerung sehr stark ausgeprägt
-
England als eher wenig umweltbewussteres Land (zumindest aus Sicht der Deutschen)
-
Historische Differenzen „Grossbritannien – Deutschland“ geschickt instrumentalisiert
-
Gut ausgebaute Strukturen von Greenpeace Deutschland
-
Macht der Medien und der Umweltverbände in Deutschland
-
Wahlkampf in Deutschland
4. Warum gerade in Deutschland?
-
Deutsche Kampagne von Shell, die auf Umweltbewusstsein zielt
-
Zentrale Organisationsstruktur und duale Konzernspitze von Greenpeace geschickt genutzt.
-
Umweltbewusstsein in der Deutschen Bevölkerung sehr stark ausgeprägt
-
England als eher wenig umweltbewussteres Land (zumindest aus Sicht der Deutschen)
-
Historische Differenzen „Grossbritannien – Deutschland“ geschickt instrumentalisiert
-
Gut ausgebaute Strukturen von Greenpeace Deutschland
-
Macht der Medien und der Umweltverbände in Deutschland
-
Wahlkampf in Deutschland
5. Wort- und Bildsprache
Wording von Shell
- Mineralölkonzern Shell
- Ölverladeplattform -VerantwortungsvolleEntsorgung - Ökologisch sinnvolle Lösung
- Wasservorhang um Brent Spar
Wording von Greenpeace
- Schmier-Multi Shell
- Schwimmende Mülldeponie -VerantwortungslosesWegwerfen - Raubbau an der Umwelt
- Einsatz von Wasserkanonen
Interaktionsthemenanalyse Einleitung
Interaktionsthemen mit Anspruchsgruppen be- wegen sich immer innerhalb von Umweltsphären.
-
Eine Interaktionsthemenanalyse bezieht sich auf eine bestimmte Anspruchsgruppe
-
Sie zeigt auf, welche Anliegen und Interessen diese Anspruchsgruppe hat sowie welche Normen und Werte dabei vorliegen
-
Das Interaktionsthema betrifft das Unternehmen in seinen Ressourcen (Arbeit, Boden, Kapital, Wissen) und im weiteren Sinne (Marke, Reputation, Image, Vertrauen usw.) bei der Ausübung seiner wirtschaftlichen Tätigkeit
-
Daher wird das Interaktionsthema mit Vorteil aus Unternehmensperspektive beschrieben.
Schritt 1
Grundsätzliche Umweltanalyse
-
Welches Unternehmen ist inwiefern betroffen?
-
Welches Anspruchsgruppenkonzept steht im Vordergrund? (Shareholder Value, strategisches oder normativ-kritisches Anspruchsgruppenkonzept)
-
Welche Anspruchsgruppe ist inwiefern betroffen? Wie ausgeprägt ist ihre Machtbasis und ihr Wille zur Machtausübung?
-
Welche Trends und Veränderungen ergeben sich in den Umweltsphären? Welche werden im Rahmen der Anliegen aufgegriffen?
Schritt 2
Eigentliche Interaktionsthemenanalyse
-
Welches Anliegen (verallgemeinerungsfähige Ziele) bringt die Anspruchsgruppe vor?
-
Welche Interessen (unmittelbarer Eigennutzen) verfolgt die Anspruchsgruppe dabei?
-
Welche Normen (explizite Gesetze und Regelungen) sind ausschlaggebend für die Anliegen der Anspruchsgruppe?
-
Auf welchen Werten (grundlegende Ansichten) basieren die Anliegen der Anspruchsgruppe?
-
Welche Ressourcen sind Inhalt der Interaktionsthemen und werden vom Unternehmen benötigt?
-
Inwiefern werden diese Ressourcen vom Unternehmen benötigt bzw. zu welchen Bedingungen stehen sie ihm zur Verfügung?
Ansprüche nicht gleich Interaktionsthemen
Ansprüche: Immer aus Sicht einer oder mehrerer Anspruchsgruppen wichtig, für die Unternehmung aber unter Umständen unbedeutend.
Interaktionsthemen: Ansprüche einer konkreten Anspruchsgruppe werden erst dann zu Interaktionsthemen, wenn diese Bereiche tangieren, die für die betreffende Unternehmung bedeutsam sind.
Interaktionsthemenanalyse
Aufgabe zum Thema: Deepwater Horizon/British Petrol
Organisation: British Petroleum
1.Wählen Sie im Spannungsfeld des Kontexts «Deepwater Horizon/British Petrol» eine Anspruchsgruppe. 2.Definieren Sie für diese konkrete Ansprüche in Form von Anliegen, Interessen, Normen und Werten. 3.Beschreiben Sie das Interaktionsthema.
4.Zeigen Sie dann mögliche Gefahren und Reaktionsmöglichkeiten aus Unternehmenssicht auf.
Ug: BP
Anspruchsgruppen: öffentlichkeit -> Fischer von Lousiana
Sphäre: Natur
Interaktion: Fischer aus der Küstengegend von Lousiana
Sicht von ASG:
Werte: Sauberes Wasser, Umweltschutz, Schutz Meerestiere, Fische
Normen: Gewässerschutz (weitere, die man nicht lesen kann)
Anliegen: (Verallgemeinerte Ziele)
Intakte Lebensgrundlage für Fische und Bewohner.
Wer Umwelt verschmutz, muss dafür zahlen
Interesse (Unmittelbarer Eigennutzen):
Ich will vom Fischfang leben können, Ich will Fisch unbedenkt essen können, ich will eine Entschädigung bei Schädigung.
Sicht von BP:
Mögliche Gefahren:
Imageverlust
Sammelklagen
Boykotte
Drohungen
Sanktionen vom Staat
Reaktionsmöglichkeiten:
Studien zur Wasserqualität
Aufklärungsarbeit
Schadensersatzzahlungen
Instrumente zur Wasserqualitätsmessung
Crisis Analyseraster 5 Punkte
1.Der Fall
1.1. Ausgangslage
1.2. Schlüsselereignisse in den Phasen Entstehung, Ausweitung und Bewältigung
1.3. Akteure (Organisationen, Personen) und ihre Interessen
2.Ziele
2.1. Ziele der Krisenbewältigung auf der Sachebene
2.2. Ziele der Krisenkommunikation
3.Zielgruppen der Krisenkommunikation
4.Kernbotschaften
5.Wichtigste Massnahmen
5.1. Auf der Handlungsebene
5.2. Auf der Kommunikationsebene
6.Lehren aus dem Fall
6.1. Preparedness
6.2. Anwendung der Krisenkommunikationsgrundsätze
6.3. Weitere Lehren
6.4. Handlungsempfehlungen
die 8 Kommgrundsätze (zur Repitition)
- Priorität
- Geschwindigkeit
- Erreichbarkeit
- Einheitlichkeit
- Verständlichkeit
- Offenheit und Wahrheit
- Persönlichkeit
- Emotionale Angemessenheit
Typische Fragen der Krisenkommunikation
- Was ist überhaupt eine Krise?
- Welche Funktion und welchen Stellenwert hat die Kommunikation in der Krise?
- Wer kommuniziert mit wem in einer Krise? Welches sind die Strukturen, welches die Abläufe in der Krisenkommunikation?
- Welches sind die Instrumente der Krisenkommunikation?
- Was unterscheidet Krisenkommunikation von „normaler“ Kommunikation?
- Was kann „gute Krisenkommunikation“ bewirken? Was schlechte?
Was ist Überhaupt eine Krise?
-
Herkunft: griech., krisis: „Entscheidung, entscheidende Wendung“
-
Entscheidungssituation; Wende-, Höhepunkt einer gefährlichen Entwicklung (Duden)
-
Eine Krise ist eine gefährliche und existenzbedrohende Situation
-
„... ungeplante und ungewollte Prozesse von begrenzter Dauer und Beeinflussbarkeit sowie mit ambivalentem Ausgang. Sie sind in der Lage, den Fortbestand der gesamten Unternehmung substantiell und nachhaltig zu gefährden oder sogar unmöglich zu machen.“ (Krystek 1987)
-
„Eine Krise ist ein Ereignis, welches unsere Fähigkeit Geschäftsrisiken zu bewirtschaften und zu kontrollieren beeinträchtigt.“ (Def. UBS / M. Willi, Krisengipfel 2006)
Eigenschaften von Krisen (9)
- ungeplant
- ungewollt
- bedroht Unternehmensziele
- einzigartig
-
dynamischer Verlauf
-
zeitlich befristet (hat Anfang und Ende)
-
schwer kontrollierbar
-
offener Ausgang
-
meist sehr komplex
(weitere Attribute:
- emotional, rationale Elemente nützen nichts mehr
- Zeitdruck gigantisch (operatives Geschäft nicht vergessen, ist Basisaufgabe))
zwei Arten von Krisen
- "schleichend"
- "plötzlich auftrettend"
- statisch
- dynamisch
Krisen können ihren Status wechseln. "Plötzliche Krisen" haben vielfach eine unbemerkte "schleichende" Vorgeschichte. "Schleichende" Krisen brechen meist sehr "plötzlich" auf. Krisen können auch statisch und dynamisch sein, je nach dem ob sich der "krisenhafte Sachverhalt" weiterentwickelt. Ein "Flugzeugabsturz" ist in den meisten Fällen eine statische Krise, eine Flugzeugentführung meist eine dynamische.
Was ist Krisenkommunikation?
Ziel Krisenmanagement
Bewältigen der Krise durch Beseitigen der Krisenursachen
Ziel Krisenkommunikation
Schaffen von Vertrauen zur Unterstützung bei der Krisenbewältigung
Krisenbewältigungstrategien des Managements
-
Managemententscheidungen sind Grundlage für die Krisenkommunikation.
-
Management muss Krisenursachen beseitigen.
-
Rücktritte von Führungskräften (freiwillig oder erzwungen) werden zunehmend Teil der Krisenbewältigungsstrategie (z.B.: Schweizer Armee, BP, UBS, Sonova, etc.).
-
Krisenkommunikationsberatung muss oft Grenzen überschreiten und Managemententscheidungen anregen.
Ziele der Krisenkommunikation (4)
-> Je nach Krisensituation sind auch die Kommunikationsziele unterschiedlich
-
Imageschaden begrenzen (Markenwert erhalten)
-
Vertrauen ins Management erhalten
-
Verunsicherung der Stakeholder entgegenwirken (durch Information)
-
Gerüchten vorbeugen
Krisensituation = Stresssituation (4)
- starker Zeitdruck
- weitreichende Entscheidungen
- Informationsmangel/-overkill
- Ressourcenengpässe
Typischer Verlauf der Krise in den Medien/Öffentlichkeit
3 Modelle
-
- 1 / 111
-