Konjunktur
Kapitel 3 / W&G 3
Kapitel 3 / W&G 3
Kartei Details
Karten | 20 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | BWL |
Stufe | Mittelschule |
Erstellt / Aktualisiert | 09.02.2015 / 18.04.2023 |
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Vier Phasen des Konjunkturzyklus
1. Rezession
2. Erholung, Aufschwung
3. Hochkonjunktur, Boom
4. Abschwung
Rezession (Depression)
- Wirtschaftswachstum sehr tief / negativ
- Produktion entfernt sich vom Potenzial
- steigenden Arbeitslosigkeit
- viele ungenützte Kapitalgüter (leere Fabriken)
- allgemeine pessimistische Stimmung
- Nachfrage nach Güter und DL sehr gering und Preise sinken
- Produktion wird weiter vermindert und Produktionsanlagen nicht genutzt
- wenig Investitionen
- tiefe Löhne und hohe Arbeitslosigkeit
- schlechte Gewinnaussichten / Verluste
- Haushalte sparen vermehrt, da sie Angst vor Arbeitslosigkeit haben
Aufschwung (Erholung)
- schneidet sich der Konjunkturverlauf mit dem Wachstumstrend , entspricht das tatsächlliche BIP dann gerade den BIP, das sich mit einem ausgelasteten Produktionspotenzial realisieren lässt.
- optimistische Stimmung
- Nachfrage nach Güter und DL nimmt zu
- Produktion & Investition wird ausgeweitet
- Geweinnerwartungen der Unternehmen nehmen zu
- neue Arbeitsplätze werden geschaffen
- Löhne und Geweinne der Unternehmen nehmen zu
- Haushalte sparen weniger, da Zukunftsaussichten gut sind
- es wird mit höheren Einkommen gerechnet
Hochkonjunktur (Boom)
- Wirtschaft Produziert mehr als die Normalauslastung
- Produktionsfaktoren wegen grosser Nachfrage übermässig ausgelastet.
- Zukunftsaussichten sind euphorisch
- Nachfrage nach Güter & DL ist sehr gross
- Produktion erreicht den Höchststand und Preise steigen stark an
- Produktionsauslagen sind voll ausgelastet
- Unternehmen erhöhen die Investitionen
- Es herrscht ein Mangel an Arbeitskräften und viele Überstunden geleistet
- Löhne steigen immer noch und die Gewinne sind sehr hoch
- Haushalte sparen sehr wenig
Abschwung
- Wirtschaft hat ihre Auslastungsgrenze erreicht
- Wachstum verlangsamt sich wieder und es kommt zum Abschwung
- hält der Abschwung eine gewisse Zeit an, so gerät die Wirtschaft wieder in Unterlastung
- beginnt neu eine Rezession und der nächste Konjunkturzyklus setzt ein
- es herrscht eine unsichere Stimmung
- Nachfrage & Preise nach Güter und DL nimmt ab
- Produktion wird vermindert
- Unternehmen investieren weniger und es werden höchstens Ersatzinvestitionen getätigt
- es werden Arbeitskräfte abgebaut oder nicht mehr ersetzt, was einem gleich kommt
- Löhne und Gewinne nehmen ab
- Haushalte sparen vermehrt, da die Zukunftsaussichten unsicher sind und mit Lohnkürzungen oder Kurzarbeit gerechnet oder gar Arbeitslosigkeit befürchtet wird.
Millionenen Einzelentscheidungen
Am Beginn eines Aufschwungs oder Abschwungs stehen oft viele kleine Entscheidung (des Bundesrates).
Zukunftserwartungen
Die Zukunftserwartungen der einzelnen Konsumenten und Unternehmen basieren auf Vermutungen, wie sie die zukünftige wirtschaftliche Situatuion einschätzen. Meistens ist also nicht die aktuelle Situation der Nachfrage entscheident, sonder die Vermutung, dass die Wirtschaft besser wird.
Weniger Investitionen
Am Anfang eines Abschwungs kann es in allen 4 Nachfragekomponenten (Konsum, Investition, Staatsausgaben, Nettonachfrage des Auslands) eine Rückgang geben. Besonders aber bei den Investitionen. Denn wenn Zukunftsaussichten schlecht sind, stoppen die Unternehmen sofort ihre Projekte. Aber auch Nachfragen nach Autos oder Möbel sinken bei den Konsumenten. Und in der CH haben auch die Exporte eine grossen Einfluss.
Geld- und Fiskalpolitik
In gewissen Fällen spielen Geld- und Fiskalpolitik eine wichtige Rolle für den Konjunkturverlauf. Plötzliche Änderungen können ebenfalls die gesamtwirtschaftliche Nachfrage verändern und Konjunkturschwankungen auslösen.
Produktonsschocks
Schwankungen können auch von der Angebotsseite ausgelöst werden und dann durch die Nachfrageseite verstärkt werden.
Selbstverstärkende Prozesse
Meistens hält ein eingeleiteter Auf- und Abschwung eine gewisse Zeit an. Grund dafür sind die selbst verstärkenden Prozesse wenn sie einmal in Gang kommen.
- sinkt die gesamtwirtschaftliche Nachfrage, bleibt das Unternehmen auf der produzierten Ware sitzen
- sie werden ihre Produktion drosseln und die Investitionen gehen zurück
- durch den Rückgang wird die Kapazität nicht mehr voll ausgeschöpft und es kommt zur Arbeitslosigkeit
- bei den anderen Arbeitern wächst die Angst vor der Arbeitslosigkeit und sie sparen
- dies führt zu einer grösseren Rezession
- der Abschwung wird erst aufgehalten, wenn die Preise und die Löhne reagieren
Konjunkturbeobachtung
Ziel ⇒ aktuelle Konjunkturlage erkennen
Aktuelle Wirtschaftslage erkennt man erst jeweil in 2 - 3 Jahren genau. Erst wenn alle Daten analysiert sind. Wird z.B vom SECO oder vom Bundesamt für Statistik erstellt. Kann aber auch von privaten Unternehmen analysiert werden.
Konjunkturprognose
- Verwerndung
Ziel ⇒ die Entwicklung des BIP und seiner Komponenten für die Zukunft vorherzusagen für das laufenden und kommende Jahr. Sie beruht auf statistischen Modellen oder Expertenbeurteilungen (häufig kombiniert). Diese werden oft von staatlichen als auch von privaten Instituten erstellt.
CH ⇒ SECO, NB, Konjunkturforschugsstelle der ETH (KOF), Grossbanken UBS & CS
- Staat: braucht sie um das Budget zu erstellen, da seine zukünftigen Einnahmen und Ausgaben massgeblich von der Wirtscahftsentwicklung abhängen.
- NB: braucht sie für geldpolitische Entscheidungen.
- private Unternehmen: braucht sie um Informationen über die zukünftige Wirtschaftsentwicklung zu wissen, da ihre Investitionsentscheide davon abhängen.
Indikatoren
- Vorlaufende Indikatoren: Konjunkturprognosen, z.B Auftragseingänge der Industrie, Börsenentwicklung, Lagerbestände im Grosshandel
- Gleichlaufende Indikatoren: Konjunkturbeobachtung, z.B Industrieproduktion, Exporte, Konsumentenstimmung
- Nachlaufende Indikatoren: Konjunkturbeobachtung, z.B Arbeitslosenrate, Inflation
Antizyklische Konjunkturpolitik
- Aktives Entgegenwirken
- Ankurbeln und Bremsen
Entgegenwirken:
Der Staat wirkt dem Zustand aktiv entgegen. Er wartet nicht, bis sich die Situation von selbst entspannt, sonden unternimmt Massnahmen gegen die Rezession. Befindet sich die Wirtschaft in einem Boom, bremst der Staat die wirtschaftliche Entwicklung. ⇒ Diese aktive Konjunktur nennt man auch keynesianische Konjunkturpolitik
Ankurbeln und Bremsen:
Antizyklische Konjunkturpolitik funktioniert, indem der Staat die Nachfrage ankurbelt, wenn die gesamtwirtschaftliche Nachfrage zurück, oder sie bremst, wenn die Wirtschaft boomt. Die keynesianische Konjunkturpolitik funktioniert aber nur kurzfristig. Staat vermindert damit das Ausmass der Konjunkturschwankungen, indem kurzfristigen Einfluss auf die gesamtw. N. nimmt. ⇒ 2 Möglichkeiten: 1. Fiskalpolitik, 2. Geldpolitik
Probleme der antizyklischen Konjunkturpolitik
Zeitliche Verzögerung:
In der Theorie geht die Rezessionsbekämpfung ganz einfach, aber in der Realität ist es einbisschen anders. Meistens vergehen 2 - 3 Jahre bis die wirtschaftspolitische Gegenmassnahmen nach einem Nachfrageschock wirken.
Ursachen:
- Verzögerung in der Erkenntnis: Brauch Zeit, bis man realisiert, das sich Wirtschaft in einer Rezession befindet.
- Verzögerung in der Umsetzung: Bruacht Zeit, braucht Zeit, bis Politik die fiskal- oder geldpolitische Massnahme beschliesst
- Verzögerung in der Wirkung: Braucht Zeit, bis Massname in die gesamtwirtschaftliche Massnahme durchschlägt.
Dies kann zu einer kontraproduktiven Wirkun führen. Grundidee: expansive Politik in einer Rezession und restriktive Politik in der Hochkonjunktur. Die Rezession kann aber z.B fertig sein, und die Massnahme wirkt erst später, was sich zum negativen auswirkt.
Politische Umsetzung:
Es ist politisch schwierig, Keynes Konzept konsequent umzusetzen. In einer Rezession versuchen Politiker mit staatlichen Massnahmen die Nachfrage zu steigern, was gut für die Popularität ist. Aber unpopulär ist es, in einem Boom die gesamtwirtschaftliche Nachfrage zu dämpfen, um eine Überhitzung zu vermeiden. Welcher Politiker setzt sich für Steuererhöhung und Ausgabendisziplin ein, wenn es der Wirtschaft gut geht?
Folgen: eine einseitige Konjunkturpolitik , bei der der Staat die Nachfrage zu lange und zu stark anheizt, sodass es zu Inflationen, Budgetdefiziten und steigender Staatsverschuldung kommt.
Automatische Stabilisierung
Die Fiskalpolitik soll in Zukunft nicht mehr aktiv vom Staat für den Rückgang sorgen, sondern automatisch ablaufen. Bei einer Rezession sollen die Staatsausgaben steigen und einen Rückgang der Staatsausgaben machen.
Arbeitslosenversicherung
Eine Versicherung soll für eine Stabilisierung sorgen. Steigt die Arbeitslosigkeit, steigen automaisch die Zahlungen der Arbeitslosenverischerung und damit die Staatsausgaben. Die Konsumausgaben der Arbeitslosen ihrerseits sinken viel weniger stark, als wenn es kein Ersatzeinkommen gäbe. Zudem wirkt Arbeitslosenversicherung auf der Einnahmeseite stabilisierend. Versicherte bezahlen Beiträge, sodass Einnahmen der Arbeitslosenversicherung in der Rezession sinken und in der Hochkonjunktur steigen.
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