Kognitions- und Emotionspsychologie I, Universität Wien
Lernkartei zu wichtigen Begriffen aus dem Skriptum (2015) von Leder, dem Buch Motivation und Emotion von Rothermund (2011) und den vier Zusatztexten für die Bachelorprüfung 2016
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Cartes-fiches | 109 |
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Utilisateurs | 17 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 23.01.2016 / 10.03.2022 |
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Beschreibe das Yerkes-Dodson-Gesetz (1908) der Motivation.
Yerkes-Dodson-Gesetz (1908): zwischen dem motivationalen Aktivationsniveau und der Verhaltenseffizienz besteht ein umgekehrt U-förmiger Zusammenhang, dh die beste Leistung wird bei einer mittleren Triebspannung erreicht.
Was postuliert die Easterbrook-Hypothese (der Aufgabenschwierigkeit)?
Easterbrook-Hypothese: bei hoher Erregung wird die Informationsverarbeitung auf wenige, absolut relevante Reize eingeschränkt, negativer Zusammenhang zwischen der Aufgabenschwierigkeit und dem optimaen Aktivierungsniveau
Wofür steht der Zeigarnik-Effekt?
In einem Experiment mussten Kinder Aufgaben erledigen, für manche hatten sie soviel Zeit wie sie wollten und anderen Aufgaben wurden einfach von den Versuchsleitern unterbrochen, Bei Befragungen stellte sich heraus dass Kinder sich an unerledigte Aufgaben besser erinnern konnten als an ununterbrochene, dies wird dadurch erklärt dass die Unterbrechung einer Aufgabe den Spannungsabbau in dem jeweiligen Bereich verhindert
Erkläre die Begriffe Valenz, Kraft und Distanz als psychologisch-dynamische Kräfte der Motivation.
Valenz (V)= Bewertung. Das ist keine Objekteigenschaft, die diesen bereits innewohnt, sondern Umweltobjekte erhalten ihren Wert erst durch den Bezug zu aktuellen Zielen und Bedürfnissen der bewertenden Person.
Distanz (d) = psychologische Distanz zwischen der Person und dem Zielobjekt.
Kraft (K) = anziehende oder abstoßende Wirkung zwischen Person und Zielobjekt - die Stärke wird ermittelt, indem die Valenz durch die Distanz geteilt wird.
-> K = V / d
Welche Verhaltenskonflikte gibt es?
1. Annäherungs-Annäherungs-Konflikt: wenn von zwei positiv valenten Objekten, deren Verfolgung oder Konsum sich jedoch gegenseitig ausschließt, annähernd gleich starke Anziehungskräfte auf eine Person ausgehen.
2. Vermeidungs-Vermeidungs-Konflikt: Die Person ist einer Situation ausgesetzt in der sie sich für eine von zwei unangenehmen Alternativen entscheiden muss.
3. Annäherungs-Vermeidungs-Konflikt: ein einziges Objekt besitzt sowohl anziehende als auch abstoßende Wirkungen; Das Verhalten wechselt meist schnell zwischen Tendenzen des Aufsuchens und Meidens, sodass sich der Organismus in einem bestimmten Entfernungsbereich von dem ambivalenten Zielobjekt aufhält
Durch welche Strategie, schlug Herbert Simon 1955 vor, sollte das Modell der Nutzenmaximierung ersetzt werden?
Durch die Strategie des "satisficing": wenn durch ein Verhalten das Erreichen des Zieles sichergestellt ist, bedarf es keiner weiteren Verbesserungsmöglichkeiten. Das Streben nach Maximieren stellt einen Risikofaktor dar, der mit Unzufriedenheit und dem Bedauern getroffener Entscheidungen einhergeht.
1977 entwickelte Heckhausen das erweiterte kognitive Motivationsmodell. welche drei Typen von Erwartungen gibt es in dem Modell?
1. S -> E: Situations-Ergebnis-Erwartung - Die Vorstellung, was sich unabhängig vom eigenen Zutun aus einer Situation entwickelt - kein Anreiz für die Erreichung positiver, oder die Vermeidung negativer Ergebnisse.
2. H -> E: Handlungs-Ergebnis-Erwartung: Bestimmte Handlungsstrategien und Verhaltensweisen werden mit spezifischen Konsequenzen verknüpft. Situationen in denen man sich anstrengen muss - starke Motivationsquelle, weil sie den Grund liefern für die Ausführung von schwierigen unangenehmen und anspruchsvollen Verhaltensweisen.
3. E -> F: Ergebnis-Folge-Erwartung: "Instrumentalitäten“ da sie das unmittelbare Ergebnis einer Handlung oder Situation mit persönlichen Zielen und Werten verbindet. Bestimmung welcher symbolischer Wert einem Ergebnis zukommt.
Welche drei Motive sind die grundlegendsten?
1. Machtmotiv
2. Anschluss- oder Bindungsmotiv
3. Leistungsmotiv
Welche 4 Typen von Ursachenzuschreibungen gibt es? Welche Attribution motiviert am stärksten?
1. internal-stabile Attribution: Erfolg / Misserfolg wird auf eigene hohe / niedrige Fähigkeiten zurückgeführt.
2. internal-variable Attribution: Erklärung durch hohe / niedrige Anstrengung -> höchste Motivation
3. external-stabile Attribution: wenn Merkmale der Aufgabe / Situation für den Erfolg / Misserfolg verantwortlich gemacht werden
4. external-variable Attribution: Das Ergebnis wird durch unabhängige (weder auf die Person, noch auf die Situation zurückfallende) Faktoren erklärt.
Welche Struktur hat das kybernetische Modell der Handlungsregulation, das für alle dynamischen Systeme (Mensch, Tier, Pflanze und Technik) gilt?
Grundstruktur: Test-Operate-Test-Exit-Schleife (TOTE-Schleife)
Test: Ziel als Sollwert, der mit der Situation verglichen wird
Operate: Abweichung vom Ist- und Sollwert löst ein Verhalten aus, das auf die Entfernung der Ist-Soll-Diskrepanz gerichtet ist
Test: Veränderung der Situation, sodass keine Diskrepanz bei engen Ist-Soll-Vergleich mehr auftaucht
Exit: Ziel ist erreicht und die Kontrollschleife wird verlassen.
Zählen psychologische Mechanismen (im Dienste der Sicherung der persönlichen Identität) auf.
1. Self-enhancement / Selbstaufwertung: Menschen neigen dazu sich und ihr Handeln in besonders positivem Licht zu sehen. Wiederherstellung der Integrität des Selbst nach Kritik; Selbstaufwertung tritt auf wenn die Person keine Möglichkeit zum aktiven Handeln hat
2. Self-Verifcation / Selbst-Verifikation: Das (unbewusste) Streben nach einer Bestätigung selbstbezogener Überzeugungen - seien diese positiv oder negativ!
3. Symbolische Selbstkomplettierung: Man muss nicht nur sich selbst sondern auch die anderen davon überzeugen wer man ist, um der angestrebten personalen Identität soziale Realität zu verleihen
Aus welchen zwei Komponenten besteht das "Zwei-Prozess Modell der Selbstregulation" von Brandstädter und Rothermund (2002)? An welches andere Konzept erinnern die beiden?
Selbstregulationsprozesse nehmen ihren Ausgangspunkt in der Entdeckung einer Diskrepanz zwischen der tatsächlichen Lebenssituation und den Zielen und Idealen einer Person. In der Entwicklungspsychologie beschreibt Piaget ebenfalls Prozesse der Assimilation und Akkomodation im Zusammenhang mit dem Erwerb und der Anpassung von Schemata.
1. Assimilation: der aktive Versuch einer hartnäckigen Zieleverfolgung
2. Akkomodation: eine Form der passiven Bewältigung durch flexible Anpassung der persönlichen Ziele und Ansprüche (Zielablösung).
Welcher behavioristische Psychologie des 20. Jahrhunderts sagte diese berühmten Worte: "We all know that emotions are useless and bad for our peace of mind and our blood pressure”?
B.F. Skinner, 1948.
Welche drei informativen Funktionen der Emotion gibt es?
1.Emotion als Relevanz-Detektoren: Lenkung der Aufmerksamkeit von Personen auf Chancen und Risiken in der Umwelt
2. Emotionen als Überwachungssysteme: Rück- oder Fortschritte in der Zielerreichung werden gemeldet
3. Emotionen als Feedback-Systeme: Das Signalisieren der Folgen von Entscheidungs- und Verhaltensweisen
Welche 5 grundlegenden Motive gibt es, um Emotionen zu regulieren?
1. hedonistische Motivation: Maximierung von Lust und Vermeidung von Unlust
2. funktionale Motivation: das Bestreben, Emotionen zu haben, die den aktuellen Handlungsanforderungen entsprechen
3. prosoziale Motivation: das Bestreben, andere nicht zu verletzen
4. selbstschützende Motivation: Verdrängung von nicht bewältigbaren Emotionen
5. Eindrucksmanagement: Vortäuschung, um die positive Selbstinszenierung nicht zu gefährden.
Welchem Zweck dient Wahrnehmung nach Bruce, Green und Georgeson (2003)?
Wahrnehmung ist die Auswertung von Informationen, welche die Sinne stimulieren,
auf bedeutungsvolle Informationen. Wahrnehmung ist also überlebenswichtig!
Was für eine essentielle Annahme zur Wahrnehmung machte Helmholtz bereits im 19. Jahrhundert?
Helmholtz beschrieb eine konstruktivistische Sicht der Wahrnehmung -
ein Vorläufer des Informationsverabeitungsmodells. Aufgenommene Informationen werden verarbeitet und bilden eine innere Repräsentation der Umwelt im Wahrnehmenden.
Welche psychologischen Fachbereiche beschäftigen sich mit der Ästhetik?
Allgemeine Psychologie: Kognitions- und Emotionspsychologie
Sozialpsychologie (z.B. Attraktivität bei der Partnersuche)
Biologische Psychologie (neuronale Grundlagen der Ästhetik)
Entwicklungspsychologie (z.B. Parsons Stufenmodell ästhetischen Erlebens)
Persönlichkeitspsychologie (hängen unterschiedliche Persönlichkeitsstrukturen mit unterschiedlichen Kunstpräferenzen zusammen?)
Was postulierte Darwin in seiner Schrift "The descent of man, and selection in relation to sex" zum ästhetischen Sinn?
Der ästhetische Sinn ist nur beim Menschen vorhanden und ist eines der Merkmale, die ihn vom Tier unterscheiden.
Was ist das Ziel der psychologischen Ergonomie / human factors nach Ulich (1994)?
Objekte so zu gestalten, dass sie für den benutzer angstfrei, fehlerfrei zu bedienen, schädigungsfrei und stressminimierend sind.
Welche beiden Psychologen des frühen 20.Jahrhunderts schreiben erstmals über eine praktische Kunstpsychologie?
Wilhelm Wundt (1920) und Hugo Münsterberg (1914), der als Begründer der modernen angewandten Psychologie bezeichnet werden kann und bei Wundt in Leipzig studierte.
Was ist Leders Erkenntnis zur Designforschung in "Gehirn und Geist"?
Runde Formen haben gegenüber eckigen Formen eine ästhetische Präferenz bei der Mehrheit der Menschen.
Welche Ansätze gibt es in der Kunstpsychologie?
Es gibt wahrnehmungspsychologische, philosophische, ästhetische und psychoanalytische Ansätze.
Was sind die Anwendungsfelder im Bezug auf psychologische Ästhetik?
Designforschung, Ergonomie, Umweltpsychologie, Kunstpsychologie, Musikpsychologie, Architekturpsychologie
und biologische Grundlagen der Ästhetik.
Welche 5 Bestandteile von Emotionen definieren Meyer, Schützwohl und Reisenzein (2001)?
1. aktuelle psychische Zustände von Personen
2. Zustände einer bestimmten Qualität, Intensität und Dauer (zeitlich begrenzt)
3. normalerweise bewusste Zustände
4. typischerweise objektgerichtet
5. Emotionen haben neben subjektiven Aspekten auch physiologische- und Verhaltensaspekte (erhöhter Herzschlag oder Fluchtverhalten).
Was unterscheidet den deutschen Begriff "Affekt" vom englischen "affect"?
Affekt = ein intensiver emotionaler Zustand (Mord im Affekt)
affect = wird synonym für emotion benutzt, oder um besondere Erlebnisaspekte von Emotionen zu beschreiben.
Was unterscheidet Emotionen von Gefühlen und Stimmungen?
Gefühl = das Empfinden von Emotionen (Angst wäre das Gefühl zur Emotion Furcht)
Stimmung = ist von langer Dauer, der Verlauf ist kontinuierlich und die Intensität schwach. Außerdem ist sie unfokussiert, also nicht objektgerichtet
Definiere den Unterschied zwischen evaluativen und emotionsgeladenen Urteilen.
evaluatives Urteil = Die Gesamteinschätzung von Situationen, die mit gefühlsmäßigem Erleben zusammenhängen (Arbeits- und Lebenszufriedenheit oder Stressbelastung)
emotionsgeladenes Urteil = enthalten emotionale Aspekte des Selbsterlebens und des Sozialen (sich geschätzt oder respektiert fühlen)
Aus welchen drei Teilen bestand für Platon (427-348 v.Chr.) die menschliche Seele?
1. Begierde (verortet im Unterleib)
2. Zorn (verortet in der Brust)
3. Vernunft (verortet im Kopf)
Was verstand Aristoteles (384-322 v.Chr.) unter Affekten?
Affekte waren für den Scholastiker Aristoteles seelisches Erleben mit den Dimensionen der Lust und Unlust
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