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Kog. Neuro. VL 6 - Auditorische Wahrnehmung

Aufbaustudium Psychologie, UZH Vorlesung: Kognitive Neurowissenschaften Dozent: Lutz Jäncke

Aufbaustudium Psychologie, UZH Vorlesung: Kognitive Neurowissenschaften Dozent: Lutz Jäncke

Invisible

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Set of flashcards Details

Flashcards 9
Language Deutsch
Category Psychology
Level University
Created / Updated 25.12.2014 / 12.06.2020
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Weblink
https://card2brain.ch/box/kog_neuro_vl_6_auditorische_wahrnehmung
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Wie unterscheiden sich Patienten mit Läsionen im linksseitigen und rechtsseitigen Hörkortex?

  • Patienten mit Läsionen im linksseitigen Hörkortex leiden unter markanten Defiziten. Sind nicht gut in der Lage kleine zeitliche Muster auseinanderzuhalten, haben Probleme diese wahrzunehmen und zeitliche Dauer einzuschätzen. (Zeitanalysen)
  • Sind die Läsionen auf der rechten Seite, dann können diese Aufgaben gut gelöst werden. Haben Probleme mit der Wahrnehmung von Tonhöhen (pitch) (Spektralanalysen)
  • Das heisst, es gibt Spezialisierungen der Hirnhälften.

Was bedeutet Intensitätskodierung?

Mit zunehmender Intensität der auditorischen Stimuli werden immer mehr Neurone rekrutiert

Wie verhält sich die Repräsentation von komplexen Klängen?

Je komplexer ein akustischer Reiz wird, desto mehr Neuronengruppen sind an der Verarbeitung beteiligt. Die "zusätzliche" Aktivierung im primären und sekundären Hörkortex ist bei komplexen Klängen deutlich erkennbar. Je mehr Teilanalysen durchzuführen sind, desto stärker bzw. desto räumlich ausgedehnter ist die Aktivierung.

Wahrnehmung der VOT

  • Linksseitiges Planum temporale ist bei VOT-Aufgaben (Silben) aktiv. Bei der Präsentation von reinen Vokalen ist auch das rechtsseitige PT aktiv.
  • Eine VOT-Analyse benötigt das linke Planum temporale, weil das spezialisiert ist für kleine, feine zeitliche Analysen

Implizite mentale Vorstellung (typischer Top-Down-Effekt)

In einem Experiment, in dem visuell-auditorischen Kopplungen kortikal kartiert wurden, wurden den Probanden in einer Versuchsbedingung Videoclips dargeboten, in denen der Ton abgeschaltet war. In den Kontrollbedingungen wurden diese Videoclips mit Ton dargeboten. Es zeigte sich, dass in der Anordnung ohne Ton auch der sekundäre Hörkortex aktiv war, so, als würden die VP das "fehlende" Geräusch automatisch in die visuelle Szene "hineinassoziieren".

Assoziationen: visuell-auditorisch

können durch Lernen aufgebaut werden. Werden für einige Minuten gleichzeitig visuelle und auditorische Reize präsentiert, ist es möglich, allein durch die Präsentation der visuellen Reize den sekundären Hörkortex zu aktivieren.

Was sind Musikhalluzinationen?

Musikhalluzinationen bei Personen, die infolge von Erkrankungen des peripheren Hörsystems ertaubt sind. Im Zustand vollständiger Taubheit entwickeln einige dieser Personen Musikhalluzinationen. Das bedeutet, dass sie, ohne dies unterdrücken zu können, Musikstücke oder Fragmente von Musikstücken "hören". Diese Musikstücke sind physikalisch nicht präsent, sondern entstehen über einen Top-down-Prozess im Hörkortex.

Wie verhält sich die Hirndurchblutung bei Musikhalluzinationen?

Bei Untersuchungen der Hirndurchblutung mittels Positronen-Emissions-Tomografie korrelierten die Durchblutungskennwerte mit der subjektiven Stärke der Musikhalluzination. Dabei stellte man fest, dass die Durchblutungsstärke im sekundären auditorischen Kortex mit der Stärke des Musikhalluzinationen korrelierte. Offenbar induziert der sekundäre auditorische Kortex die Wahrnehmung der Musik.