Kog. Neuro. VL 3 - Aufmerksamkeit

• Orientierung zum Reiz
• Loslassen vom Reiz (disengage)
• Hinwendung zum Reiz (move)
• Anbinden an neuen Reiz (engage)

Aufrechterhalten eines aktivierten und alerten Zustands

Bereitstellung und Kontrolle von Willenshandlungen (bewusste Handlungen)

• Lobulus parietalis superior
• Übergangsbereich zwischen hinterem Temporallappen und unterem Parietallappen
• Colliculi superiores

rechtes frontoparietales Netzwerk

• Vorderes Cingulum
• Lateraler Präfrontalkortex
• Orbitofrontalkortex
• Basalganglien
• Thalamus

Dieses Modell sieht vier Module vor, die unterschiedliche Aspekte der Aufmerksamkeit kontrollieren sollen und in unterschiedlichen Hirngebieten lokalisiert sind. Diese vier Module sind wechselseitig miteinander verknüpft

• Arousal-System
• Sensorisches Repräsentationssystem
• Motorisches Kontrollsystem
• Motivationssystem

• Focus-execute: beschreibt das Fokussieren und Anwenden (Exekutieren) der Aufmerksamkeit
• Shifting attention: beschreibt den Wechsel bzw. die Verlagerung der Aufmerksamkeit von einem Ort/Gegenstand zum anderen
• Sustained attention: hiermit ist die Daueraufmerksamkeit (inkl. der Vigilanz) gemeint. Dieses Aufmerksamkeitselement soll die notwendigen Ressourcen zur Verfügung stellen,um über längere Zeiträume aufmerksam zu sein.
• Encode attention: Fähigkeit, Informationen kurzzeitig im Gedächtnis zu halten, während gleichzeitig andere verarbeitet werden, die in Bezug zu den gespeicherten Informationen stehen.

Der Neglekt ist unter anderem eine Störung der Aufmerksamkeit, die durch eine halbseitige Schädigung des Gehirns (meistens rechts im unteren Parietallappenbereich) hervorgerufen wird.

Das häufigste Symptom von Neglekt-Patienten ist, dass sie Dinge übersehen, die auf der kontraläsionalen Seite (also links) liegen.

Nach Kinsbourne generiert jede unserer beiden Hirnhälften einen Aufmerksamkeits-Shift in die jeweils gegenüberliegende Seite der Aussenwelt. Dabei wird gleichzeitig auch die Aktivität der jeweils anderen Hirnhemisphäre gehemmt. Durch die gegenseitige Hemmung befinden sich beide Hirnhemisphären in einer Aktivitätsbalance. Bei einer Läsion einer Hemisphäre nimmt der hemmende Einfluss der unbeschädigten Hemisphäre auf die geschädigte zu. Umgekehrt nimmt der Einfluss der beschädigten Hemisphäre auf die gesund ab.

Das Bálint-Syndrom ist ein seltenes neurologisches Syndrom. Es beschreibt eine schwere räumliche Aufmerksamkeits- und Orientierungsstörung. Dominierend ist jedoch die visuelle Aufmerksamkeitsstörung. Die betroffenen Menschen nehmen die visuelle Welt fälschlicherweise als unzusammenhängende Menge an Einzelobjekten wahr. Komplexere Bilder oder Szenen können demnach nicht mehr im Ganzen erfasst werden.

Die zugrunde liegenden Läsionen sind bilateral im okzipitoparietalen Übergangsbereich lokalisiert. Das bedeutet, dass der dorsale Strang erheblich betroffen ist.

Mit ihr wird hervorgehoben, dass Aufmerksamkeitsprozesse an die Aktivität bestimmter Hirngebiete gebunden sind. Man geht von einem "neuronalen Scheinwerfer" aus, der auf bestimmte Hirngebiete "strahlt" und damit die Aktivität in diesen Gebieten verstärkt während die Aktivität in den nicht "bestrahlten" Gebieten geringer wird.

Je schwerer die Arbeitsgedächtnis-Aufgab, desto mehr Fehler machen intensive Multimedia-Nutzer (Multitasking-Geübte)

Je mehr Distraktoren, desto langsamer sind die intensive Multimedia-Nutzer (Multitasking-Geübte)

• intensive Multimedia-Nutzer (Multitasking-Geübte) sind eher schlechte Multi-Tasker
• intensive Multimedia-Nutzer (Multitasking-Geübte) sind eher anfällig für Interferenzen
• intensive Multimedia-Nutzer (Multitasking-Geübte) sind eher schlechte Aufgabenwechsler

• Aufmerksamkeitsaktivierung (Alertness)- Intrinsisch- Tonisch- Phasisch
• Daueraufmerksamkeit
• Vigilanz

räumliche Verschiebung des Aufmerksamkeitsfokus

• Selektive oder fokussierte Aufmerksamkeit
• Geteilte Aufmerksamkeit

einfache visuelle und auditorische Reaktionszeitaufgaben; mit und ohne Warnreiz

langandauernde Signalentdeckungsaufgaben, Signale häufig

langandauernde Signalentdeckungsaufgaben, Signale selten

z.B. Posner-Paradigma, Wechsel der räumlichen Aufmerksamkeit

Wahlreaktionsaufgaben; Reagieren auf Signale vor dem Hintergrund von Störreizen

Dual-task-Aufgaben; Multi-task-Aufgaben

• Hirnstamm
• Formatio reticularis
• Noradrenerge Kerngebiete
• DLPFC
• IPL

• Rechte Hemisphäre
• Intralaminare und retikuläre Thalamuskerne
• Anteriorer Teil des Cingulums