Klinische Psychologie
Vorlesung Klinische Psychologie Uni Fribourg
Vorlesung Klinische Psychologie Uni Fribourg
Kartei Details
Karten | 61 |
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Lernende | 13 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 09.04.2015 / 23.02.2023 |
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Chancen der Prävention:
- Nachhaltige Stärkung der Familien
- Kindliche Entwicklung wird positiv beeinflusst
- Gewalt im Jugendalter kann sinken
Gefahren / Probleme der Prävention:
- Motivation? Auch die die noch nicht betroffen sind sollten präventiv handeln
- Allianzen schaffen
Stress:
Definiton Gesundheit:
intaktes Zusammenspiel von Persönlichkeit und Umwelt bei welchem aktive Infoverarbeitung erzielt wird
Definition Stress
= Reaktion auf Belastungen, Anstrengungen und Ärger denen Lebewesen durch Umwelt ausgesetzt ist.
Es sind Anspanungen und Anpassungszwänge die einen aus dem persönlichen Gleichgewicht bringen können und seelisch und körperlich unter druck bringen
stress ist aber auch positiv, um anforderungen bewältigen zu können (natürliche reaktion..)
Distress
- =schädlicher Stress
- entsteht durch über und unterforderung
- führt zu niedriger leistung und wohlbefinden
Eustress
- =positive Stressoren
- entstehen bei mittlerer Beanspruchung
- hohe leistungsfähigkeit und starkes Wohlbefinden
- Aktivierung --> Anpassung --> Erholung
Psychobiologische Reaktionsmuster auf Stress
- normal: auf stressor folgt Erholungsphase
- krankhaft: Erholungsphasen selten, nach stress immernoch hohes arousal, ständige Bedrohung..
- deutlich krankhaft: keine Erholung mehr, ständiges hohes arousal, denken beeinträchtigt,
Neurobiologie von Stress
- Dopamin Entleerung: Belohungssystem entfällt
- Noradrenalin Entleerung: Verringerung der Aufmerksamkeit
- Serotonin Entleerung: Gefühlsregulation beeinträchtigt
- Schrumpfung des Hippocampus: Speicherung und Abrufen von Infos erschwert
Trauma
=erleben oder beobachten von Ereignissen die Tod, Verletzung oder Gefahr der körperlichen Unversehrtheit der eigenen oder anderen Person beinhaltet
Trauma =nicht= Traumatisierung (mentales Aufgeben= verschlechterung; mentales Planen=verbesserung, günstige bewältigung
Stressoren werden zur Krankheit wenn:
- intensiv
- von Dauer
- nicht bewältigbar
- nicht kontrollierbar
- subjektive Bewertung wichtig ist
Stressverarbeitung:
- Genetik
- frühere Erfahrungen
- Entwicklungsprozesse
- psychologische Merkmale und körperliche Voraussetzungen
- körperliche Reaktion bestimmt das darauffolgende Verhalten
Umgang mit Stress abhängig von:
- Situationseinschätzung
- Vorangegangene Belastung
- Schutzhormone
- Soziale Unterstützung
- Traumabewertung
- Selbstwirksamkeit
- Kohärenzgefühl (eigene Mitte)
- Selbstwirksamkeit
Massnahmen gegen stress
(kurz und langfristig)
Kurzfrisitg:
- spontane entspannung
- lenkung der Wahrnehmung
- positive selbstgespräche
- abreagieren
langfristig
- regelmässige entspannung
- lenkung der wahrnehmung
- sport
- zeitmanagement
- konflikt und problemlösetraining
- positive aktivitäten
- kommunikationstraining
Wege aus dem Stress:
- ist stressor verhinderbar? wenn ja: verhindern oder vermeiden
- beeinflussbar? wenn ja: reduzieren & sich selbst ändern (verhalten, gedanken, gefühle)
Regeln gegen Zeitstress:
- Prioritäten schaffen
- wichtiges zuerst
- Unterstützung bitten, delegieren
- nein sagen
- Puffer einplanen
- mehrmals zeit für entspannung erholung
- sport.
Was beinhaltet klinische Psychologie?
Psychopathologie (=Lehre der psychischen Störungen und ihren Erscheinungsbildern)
Psychodiagnostik (=Erfassung psychischer Phänomene, Probleme, Störungen)
Psychologische Intervention und Therapie (=Therapie=Gruppe von Interventionen)
Psychosoziales Gesundheitswesen (Prävention, Reha)
Mit was beschäftigt sich klinische Psychologie?
mit aussergewöhnlichen psychischen Zuständen
mit psychischen Störungen
mit den psychischen Anteilen körperlicher Krankheiten
In der klinischen Psychologie will man Phänomene....
- beschreiben
- erfassen
- erklären
- behandeln
Definition Gesundheit:
Gesundheit ist ein Zustand vollkommenen körperlichen, geistigen und sozialen Wohlbefindens und nicht allein das Fehlen von Krankheit und Gebrechen.
Vorteile von Klassifikationssystemen:
- Kommunikation (einheitlich)
- Organisation und Reduktion von Infos
- Ökonomische Infoverarbeitung
- Grundlage für Wissenserweiterung (Praxis, Forschung)
- Handlungsanleitung für Diagnostik und Therapie
Nachteile von Klassifikationssystemen:
- Infoverlust durch Etiketten (abstempelung, diagnose wird nicht mehr hinterfragt)
- Gefahr von Verwechslung von Deskription und Erklärung
- Typologien können zugrundeliegende Dimensionen verschleiern (1Störung überschattet andere)
- Gefahr dass Patienten abgestempelt werden und Diagnose nicht revidiert wird, alle weiteren Untersuchungen nur unter "Licht" dieser Störung durchgeführt.
Hauptursachen unreliabler und unvalider Diagnosen:
- Schilderung durch Patient ist ungenau
- Klassifikationssystem
- Erfassung durch Diagnostiker (Bestätigungsdiagnostik, Komorbidität)
Rosenhahn Studie:
Wie lange bleibt gesunder Mensch in Psychiatrie unerkannt?
unterstreicht Relevanz von personenunabhängiger Diagnostik und strukturierten, standardisierten Diagnostik..!
Deskriptive Epidemiologie:
Versucht, die Häufigkeit und den natürlichen Verlauf von Erkrankungen in der Allgemeinbevölkerung (und ihren verschiednen Gruppen) einzuschätzen.
Analytische Epidemiologie:
Will Zusammenhänge zu
- risikoerhöhenden
- auslösenden
- aufrechterhaltenden
- protektiven
Faktoren ermitteln
Pro und Contra Epidemiologischer Forschung:
PRO:
- Vorhersagen wer / wie viel an welcher Störung leidet, Krankheitsverlauf
CONTRA:
- Selektionseffekte der Stichproben
- Golden Standard zwischen Spezifität und Sensibilität
Psychische Störung bei Kindern/Jugendlichen:
- ca 20% in CH
- Angststörungen (ab 11J) am häufigsten, dann ADHS
- Bei mehr als 50% bleiben psychische Störungen mit zunehmendem Alter
Definition Ätiologie:
Theorien und Annahmen zur Entstehung der wichtigsten Formen abweichenden Verhaltens bzw. psychischer Störungen.
Wen betrifft das Erleben psychischer Störungen?
- Psychische Belastung = zentraler Indikator für psychische Gesundheit/Krankheit
- Frauen grössere psychische Belastung
- Grosser Zusammenhang zwischen psychischen Belastungen und körperlichen Beschwerden
- Vertrauenspersonen sind grosser Schutzfaktor
- Bildung (höheres Einkommen) schützt ebenfalls vor psychischen Belastungen
Geschichte psychischer Störungen:
- Mittelalter: religiös-magische Krankheitsauffassung
- 1 hälfte des 20JH: Psychoanalytische Krankheitskonzeption (Freud) & soziologische Krankheitsmodelle
- 2 hälfte des 20JH: Lerntheoretisch begründete Krankheiten (Mewer), moderne Neurowissenschaften, Biopsychosoziales Krankheitsmodell (drei Kreise ineinander)
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