Klinische I
09: Online- Therapie, neue Medien in Psy.
09: Online- Therapie, neue Medien in Psy.
Kartei Details
| Karten | 7 |
|---|---|
| Sprache | Deutsch |
| Kategorie | Psychologie |
| Stufe | Grundschule |
| Erstellt / Aktualisiert | 23.05.2013 / 11.03.2015 |
| Weblink |
https://card2brain.ch/box/klinische_i9
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Neue Medien in Beratung und Psychotherapie
Internet als Beratungs- und Therapieansatz:
- Infomedium (Selbsthilfeprogramme und guides self- help oder teilstand. Programme)
- Kommunikationsmedium (guided self- help und mail, Chat- Beratung/ Therapie, Beratung via Skype etc.)
• Diagnostik (z.B. MultiCASI)
• Computer-/Internet-gestützte Selbsthilfe (z.B. E- Seite "my Trauma Recovery")
• Computer-unterstützte Psychotherapie (z.B. "e-modis", skype, sms, email)
• Online-Beratung (z.B. "du bist cool...")
• Virtuelle Realität (z.B. "virtual reality therapie; Schnee- Spiele bei Verbrennungen)
• Internet-basierte Psychotherapie
Versorgungsrelevanz
Versorgungsrelevanz: Identifizierte Hürden
- Angst vor Stigmatisierung
- Scham
- Terminschwierigkeiten
- mangelnder Zugang zu Hilfsangeboten
gesundheitsbezogene Internetnutzung:
14-29 Jahre: 97.3%
30-49 Jahre: 89.7%
50+ Jahre: 52.5%
Problem: keine ausreichende Qualitätssicherung/ Gütesiegel
Potential und Herausforderungen der Online- Therapie
Pro:
• Flexibilität
• Erreichbarkeit
• Erleichterte Kontaktaufnahme
• Beschleunigte Selbstöffnung
• Aktivere Einbindung von Patienten
• Archivierung
Contra:
• Begrenzte diagnostische Möglichkeiten
• Keine Krisenintervention
• Keine non-verbalen Signale
Wirksamkeit interbetbasierter PT
d min. .59 max. 1.73
overall mean weightedeffect size d= .53 (medium effect)
Therapeutische Beziehung im Internet
- instabil
- kurzlebig
- reduziert
- unpersönlich
- illusionär
Studien:
• Hohe Qualität der therapeutischen Beziehung
• RCTs zeigen keine signifikanten Unterschiede
zwischen konventioneller Therapie und Onlinetherapie
• E-Mail, Chat, Videoconference (Skype) zeigen vergleichbar hohe Beziehungsbewertungen
• Höhere Abbrecherraten & niedrigere Effektstärken in unbegleiteten Selbsthilfeprogrammen
• Korrelation zwischen Therapeutenzeit (in Minuten) und Therapieergebnis
--> Studie: hohe Behandlungszufriedenheit
Bsp. Therapieangebote
- Integrative Testimonial Therapie (ITT): eine internet-basierte Psychotherapie für Kriegstraumatisierte Kinder des 2. Weltkrieges
- Internet-basiertes Behandlungsangebot für zivile Kriegs- und Folteropfer im Irak
- Senioren im Internet: the silver surfer
zu ITT genauer:
• Basiert auf störungsspezifischem Behandlungsmanual
• Patient und Therapeut kommunizieren schriftlich & asynchron
• Individuelle Patient-Therapeut-Beziehung
• Behandlungsdauer: ca. 6 Wochen (11 Schreibsitzungen)
• Pro Woche: Zwei strukturierte Schreibaufträge à 45 Minuten zu festen Terminen
• Rückmeldung innerhalb 24h
• hohes Partizipationsniveau der Patienten
• Patienten bestimmen Tempo und Intensität
FAZIT
• Internetbasierte KVT zeigt Wirksamkeit für ein breites Spektrum an psychologischen Störungen
• Patienten nutzen das Internet zur Informations- und Hilfesuche
• Im europäischen Ausland ist die Online-Therapie bereits im regulären Versorgungssystem integriert
• Ergänzung zur ambulanten Psychotherapie - kein Ersatz.
Was brauchen wir?
• Adaptiertes Screening
• Indikationsforschung
• Prozessforschung
• Ansätze für heterogene psychische Belastungen
• Entwicklung von Qualitätsstandards/Qualitätssiegel
• Datenschutz
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