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Klinische I

07: Kinder- und Jugendpsychologie

07: Kinder- und Jugendpsychologie


Kartei Details

Karten 13
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Grundschule
Erstellt / Aktualisiert 23.05.2013 / 11.03.2015
Lizenzierung Kein Urheberrechtsschutz (CC0)
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Definition Kinder- und Jugendpsychologie

- Schnittstelle Klinische und Entwicklungspsychologie
- Ursachen, Entwicklung und Verlauf von Abweichungen und psychischen Störungen bei Kindern und Jugendlichen (0-18 J.)
- Entwicklungsstörungen, emotionale und Verhaltensstörungen, psychischen Folgen somatischer Erkrankungen
- Schutz- und Risikofaktoren und „Vorboten“ im Fokus
- entwickelt Präventionsprogramme, familienorientierte Interventionen, Kindertherapie

Besonderheiten der KJ Psy.

- von Bezugspersonen abhängig
- Einbezug Familie und Schule
- Altersbezogene Entwicklungsaufgaben (Biologie, Kultur, individuelle Erwartungen und Werte)
- Vergleich der normalen Entwicklung mit Abweichungen
- Ressourcen und Kompetenzen

Entwicklungsaufgaben (ICD 10) und Diagnostik

Frühe Kindheit: 0-3 Jahre
- Aufbau primärer Bindung
- Regulationsfähigkeit (Schlafen, Essen, Erregungsniveau, Ausscheidung, Motorik)
- Sprachentwicklung

Vorschul- und Grundschulalter
- Sozialisation
- soziale Kompetenzen; in Kontakt treten, durchsetzen, trösten
- an Regeln halten
- kognitive Leistungen (Schule)

Jugend
- Identitätsfindung
- Ablösung vom Elternhaus / Autonomie
- Sexuelle Entwicklung

 

Diagnostik
In min. 4 Bereichen sollten Infos erhoben werden:
•     Erfassung der psychosozialen Bedingungen (familiär, Kindergarten, Schule, peers)
•     Beurteilung des körperlichen Entwicklungsstandes (ggf. medizinische Untersuchung)
•     Ausprägung der Störungen und psychosoz. Kompetenzen des Kindes
•     Generelle psychometrische Informationen zum Entwicklungsstand, Intelligenz und Leistungsfähigkeit des Kindes

 

Epidemiologie

Gesamtprävalenz : 15-22% 6-Monats-Prävalenz (= Erwachsenenalter) 17% werden vorgestellt davon 21% behandelt

10% Angststörungen   (w > m)
7.5% aggressiv- dissoziale Störungen   (w < m)
4.4% hyperkinetische Störungen  (w << m)
4.4% depressive Störungen   (w < m Kind, w > m Jugend)

15.9% (14- 24 J.) Alkoholmissbrauch / -abhängigkeit (w < m)

 

Verlauf:
- Gesamtprävalenz steigend von Vorschule über Schule bis Jugend
- Depressive Störungen, Essstörungen und Soziale Angst vor allem ab Jugendalter
- hohe Persistenz dissozialer Störungen (Hälfte der 8-Jährigen auch 17 J. später Störung!)
- 10% chronische Verläufe (! 10 Jahre)

Komorbitäten

Komorbidität von 8-18 Jährigen in 21 Studien (Meta-Analyse, Angold, et al., 1999)

Psychische Störungen in KJ Alter

ICD-10: F 8. Entwicklungsstörungen
- Beginn ausnahmslos im (Klein-)Kindesalter
- Einschränkung der Entwicklung von Funktionen die eng mit Reifung des ZNS verknüpft sind
- stetiger Verlauf ohne Remission (= ohne Nachlassen der Symptomatik)

F 9. Verhaltens- und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend

Entwicklungsstörungen

Umschrieben:
Leistungsbeeinträchtigungen in einem eng umgrenzten Funktionsbereich

Diagnostik:
- Diskrepanzanahme: Abweichung von der Alternorm/allg. Leistungsniveau des Kindes
- Normalitätsannahme: ursächlich liegen keine erkennbaren neurologische, sensorische oder kognitive Defizite vor/ Ausschluss tiefgreifende Entwicklungsstörung

 

Tiefgreifend:
Mangel an Kompetenzen, die für den Erwerb spezifischer kognitiver, sprachlicher und motorischer Fähigkeiten notwendig sind

1. qualitative Beeinträchtigung in zwischenmenschlichen Beziehungen
2. qualitative Beeinträchtigungen in der verbalen und nonverbalen Kommunikation
3. Eingeschränktes Aktivitäts- und Interessenrepertoire

•  Frühkindlicher Autismus
•  Atypischer Autismus
•  Asperger Syndrom
•  Rett Syndrom
•  Desintegrative Störung des Kindesalter

Autismus

A. aus 1., 2. und 3. min. 6 Kriterien zutreffen

1. qualitative Beeinträchtigung der sozialen nonverbaler Verhaltensweisen (mind. 2):
•     entwicklungsgemäße Beziehungen zu Gleichaltrigen aufzubauen
•     Freude, Interessen oder Erfolge nicht mit anderen zu teilen
•     Mangel an sozialer oder emotionaler Gegenseitigkeit;

2. qualitative Beeinträchtigungen der Kommunikation (mind. 1):
•     Verzögerung oder Ausbleiben gesprochener Sprache
•     Beeinträchtigung der Fähigkeit, ein Gespräch zu beginnen oder fortzuführen
•     stereotyper oder repetitiver Gebrauch der Sprache
•     Fehlen entwicklungsgemäßer Rollenspiele oder sozialer Imitationsspiele

3. beschränkte repetitive u. stereotype Verhaltens-, Interessens- und Aktivitätsmuster (min. 1):
•    umfassende eingehende Beschäftigung innerhalb eines begrenzten Interessenmuster
•    Festhalten an bestimmten nichtfunktionalen Ritualen
•    stereotype und repetitive motorische Manierismen
•    eingehende Beschäftigung mit Teilen von Objekten

B. Verzögerungen oder abnorme Funktionsfähigkeit in min.1 Bereich (Beginn vor 3. LJ):
•    soziale Interaktion
•    Sprache als soziales Kommunikationsmittel
•    symbolisches oder Fantasiespiel