Klinische I
12: Forschungsansätze in klin. Psy.
12: Forschungsansätze in klin. Psy.
Set of flashcards Details
Flashcards | 11 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | Primary School |
Created / Updated | 24.05.2013 / 11.03.2015 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/klinische_i11
|
Embed |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/klinische_i11/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Create or copy sets of flashcards
With an upgrade you can create or copy an unlimited number of sets and use many more additional features.
Log in to see all the cards.
Ansätze (Grundgedanke und Designs)
• „Gesetze“ des gestörten Erlebens und Verhaltens entdecken, also Forschung zum Wesen, Ursachen und Behandlung psychischer Störungen
• Fallstudien
• Korrelationsstudien
• Experimente
• Abwandlungen des experimentellen Designs
• Forschungsmethoden in der praktischen Anwendung
Einzelfallstudien
• Detaillierte und oft interpretierende Beschreibung der Lebensumstände/der Person/des Verlaufs
• Quellen neuer Ideen, Verfahren ->hypothesengenerierend
• Deskriptive Fallberichte in Ausbildungskontexten
• Bietet Möglk., ungewöhnliche/ seltene Phänomene/Verfahren zu beschreiben (z.B. Körperdysmorphe Störung als somatoforme Störung)
Schwächen:
• Mangelnde Neutralität und Objektivität der Beobachter
• Unsystematisch
• Frage der tatsächlichen Kausalität
• Geringe Generalisierbarkeit
Qualitative Studien
z.B. Interviews
- Hypothesengenerierend (u.a. bzgl. Ursachen/ Interventionsmöglichkeiten)
- Vor allem zu Beginn von Studien/ wenn kaum systematische Daten verfügbar sind
Bsp. Multi-Center-Studie zu Brandverletzungen
- Ressourcen und Belastungen von Brandverletzten 2 Jahre nach der Verletzung -> Unterstützung vom Pat. in Rehabilitationsphase (Umgang mit Narben und Entstellungen, erneuten OPs)
- Rekrutierung von 21 Pat & Angehörigen, Befragung anhand eines Interviewleitfadens
- Interviews wurden aufgenommen, transkribiert und kategorisiert
Korrelationsstudien
• Korrelation: Ausmaß, in dem Merkmale/Ereignisse gemeinsam variieren/ gemeinsame Varianz teilen
• Beobachtung einer ausreichend großen Anzahl von Individuen, um nomothetische Schlüsse ziehen zu können
• Schlussfolgerungen über Auftreten und Symptomatik psychischer Störungen sind möglich
• Einsatz genau beschriebener Verfahren
• Ergebnisse können statistischen Tests unterzogen werden
Vorteil: Größere externe Validität als Fallstudie
Nachteil: Zusammenhänge können beschrieben aber nicht kausal erklärt werden
Beispiel: Zusammenhang zwischen belastenden Lebensereignissen (A) und Depression (B) festgestellt: Welche Beziehung kann bestehen?
A verursacht B
B verursacht A
C verursacht A und B
z.B. epidemiologische Studien (z.B. Snow: Cholera)
Experiment
- Manipulation einer Situation und Beobachtung der Auswirkungen
- Manipulierte Variable = UV
- Variable, die sich verändern soll = AV
z.B. Systematische Untersuchung der Wirksamkeit einer Behandlung
Kontrolle von Störvariablen
• Kontrollgruppen
• Randomisierung: jede teilnehmende Person hat gleiche Wahrs., einer Gruppe zugewiesen zu werden.
• Kontrollierte Bedingungen: z. B. PT: Manual, an dem sich die Therapeuten orientieren oder Überprüfungen ob Therapeuten das machen,was sie tun sollen
randomised controlled trial (RCT) = randomisierte und kontrollierte Bedingungen
Beispiel
Emotionaler mimischer Gesichtsausdruck bei Borderline Persönlichkeitsstörung, Depression und einer nicht-klinischen Vergleichsgruppe
(Ziel: Spezifitätsaussagen)
Abwandlung des quasi-experimentellen Designs
• Quasiexperimentelle Versuchspläne
• Man nutzt real existierende Gruppen (statt randomisierter Zuweisung)
• Naturexperimente – z. B. psychische Auswirkungen von Naturereignissen
• Analogstudien
• Einzelfallexperiment (Anwendung auch in Praxis z.B. soziale Ängste)
Forschung am Bsp. Borderline
Grundlagenforschung zum Störungswissen
• Heterogenes Störungsbild
Ziele:
• besseres Verständnis für die Störung und für die betroffenen Personen
• Ableiten von Behandlungsstrategien
Ausgangssituation:
• Intensive emotionale Reaktivität und dysfunktionale Emotionsregulation als zentrale Mechanismen der BPS (Linehan, 1993)
• BPS als lang andauernde, chronische Störung (DSM-IV, Achse II). Jedoch: Aspekt der Stabilität wurde bisher kaum untersucht.
Stabile Instabilität:
- Impulsivität
- negative Kognition
- Interpersonelles Verhalten
- Intensive Emotionen
Mimischer Emotionsausdruck
• Interpersonelle Kommunikation
• Intrapersonelle Funktion (emotionale Befindlichkeit)
• Forschungsfragestellung: Unterschiede im mimischen Emotionsausdruck bei BPS im Vergleich zu Gesunden und Patienten mit einer Depression (bekannte Auffälligkeiten in der Mimik)
--> FACS, EMFACS
Ergebnisse: Mimik bei BPS
- In der Krise deutlich reduziert (Renneberg, Heyn et al.)
- große Diskrepanz zu subjektiver emotionaler Befindlichkeit (Stäbler et al., in press)
- BPS anhaltende Schwierigkeiten mit positiven Emotionsausdrücken, (Renneberg, Stäbler et al.)
Analogstudien
• Studien, in denen Personen hinsichtlich eines Merkmals untersucht werden, in z.B. 2 vers. Ausprägungen
z. B. Vgl. einer Gruppe von hoch-ängstlichen Personen (ohne dass Kriterien für Angststörung erfüllt) mit einer Gruppe von niedrig-ängstlichen
• Bilden die zu untersuchende Realität nur partiell/vergleichsweise ab
• Unterschiede bzg. Gattung (z.B. Tierstudien), behandelte Personen, Therapeuten, Setting, Zeitdimensionen
PT- Studien
„ ... jede mittels wissenschaftlich anerkannter psychotherapeutischer Verfahren vorgenommene Tätigkeit zur Feststellung, Heilung oder Linderung von Störungen mit Krankheitswert, bei denen Psychotherapie indiziert ist..."
„... zur Ausübung von Psychotherapie gehören nicht psychologische Tätigkeiten, die die Aufarbeitung und Überwindung sozialer Konflikte oder sonstige Zwecke außerhalb der Heilkunde zum Gegenstand haben."
Meta- Analysen
Metaanalyse: Eine Studie über mehrere Studien hinweg
• Ziel: allgemein gültige Aussagen zu treffen (stat. ausgedrückt: um Pop.parameter abzuschätzen)
• Ergebnis einer Metaanalyse wird in Effektstärken angegeben, z.B. stichprobengewichtete Korrelationen (r+).
• Verschiedene Berechnungen für Effektstärken: PT- Forschung häufig d (Cohens d) verwandt
Effektstärken
Nach Cohen werden die Größen folgendermaßen beurteilt
klein d =.20
mittel d =.50
groß d =.80
Gibt es auch negative Effektstärken?
Eine Effektstärke von d = 1.0 bedeutet, dass die durchschnittlich behandelte Person nach der Behandlung in der Symptomatik um 34% besser ist als die unbehandelte Person.
-
- 1 / 11
-