Investition, Finanzierung, Rechnungswesen und Controlling
Wirtschaftsfachwirt IHK
Wirtschaftsfachwirt IHK
Kartei Details
Karten | 77 |
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Lernende | 21 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Finanzen |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 02.10.2015 / 14.05.2025 |
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Normalkostenrechnung
Ist-Kostensatz: Zuordnung der tatsächlich entstandenen Kosten
Normal-Kostensatz: Zuordnung der Kosten nach dem Durchschnittswert vergangener Perioden zum Ausgleich von Schwankungen und/oder als Grundlage für Vorkalkulation. Differenz der Normalkosten zu Istkosten ergibt Über-/Unterdeckung.
Weiterentwicklung zur flexiblen Normalkostenrechnung, die eine Berechnung der Soll-Kosten bei unterschiedlichen Beschäftigungsgraden ermöglicht durch Aufspaltung in fixe und variable Kosten.
Plankostenrechnung
Ermittlung zukünftiger Kosten aus der Abhängigkeit der Verbrauchswerte von geplanten Ausbringungsmengen.
Abweichungsanalyse: Untersuchung von Differenzen zwischen Ist-Werten und Plan-Werten der Beschäftigung und des Verbrauchs. Die Beschäftigungsabweichung ergibt sich aus der Differenz zwischen verrechneten Plankosten (=Plankosten / Planbeschäftigung * Istbeschäftigung) und Sollkosten (= fixe Plankosten + variable Plankosten / Planbeschäftigung * Istbeschäftigung).
Überbeschäftigung (= Ist-Beschäftigung > Plan-Beschäftigung) ergibt zu hohe Verrechnung von Fixkosten.
Verbrauchsabweichungen - mögliche Ursachen:
- abweichende Ausschussquote
- unrealistische Vorgabezeiten
- Preisänderungen bei Hilfsstoffen
- abweichende Instandhaltungskosten
Target Costing
Ableitung eines zu erreichenden Kostenziels aus der Analyse eines für den gegebenen Markt anzustrebenden Preises (Target Pricing). Es wird also zuerst nach der Analyse des Marktes (Nutzerverhalten, Konkurrenzsituation) ein Preis angestrebt, dann mit Hilfe der Wertanalyse ermittelt, auf welche Funktionen/Komponenten das Produkt reduziert werden kann, um schließlich für die Herstellung des so definierten Produkts Kostensenkungspotenziale zu ermitteln.
Wertanalyse
Untersuchung der Funktionen bzw. Bestandteile von Produkten oder Prozessen mit dem Ziel, sie nach ihrer Bedeutung für das angestrebte Ergebnis oder für die Kundenzufriedenheit einzuteilen in unverzichtbare Hauptfunktionen, weniger wichtige Nebenfunktionen und verzichtbare Funktionen. Daraus können dann zB Maßnahmen abgeleitet werden, durch Reduktion weniger wichtiger Funktionen Produktionskosten im Rahmen von "target costing" zu reduzierung oder den Zeitbedarf von Prozessen zu verkürzen.
Prozesskostenrechnung
Vollkostenrechnung, die über Kostenstellen- und Kostenträgerrechnung hinaus anstrebt, alle auch indirekt in eine definierten Prozess der Erstellung der betrieblichen Leistung anfallenden Kosten zuzuordnen.
Vorgehensweise:
- Leistungs- und Prozessanalyse zur Zusammenfassung von Aktivitäten zu Teilprozessen.
- Kostenzuordnung zu Prozessen.
- Kostentreiberermittlung durch Feststellung der den jeweiligen Prozess bestimmenden mit Kosten verbundenen Aktivitäten.
- Mengenermittlung für die unter 3. festgestellten Kostentreiber.
- Prozesskostensatz wird ermittelt aus der Division der Gesamtkosten des Teilprozesse durch die Mengen.
- Prozesskostenkalkulation - Verrechnung der ermittelten Prozesskosten auf die Produkte.
Controlling: Begriff und Notwendigkeit
Strategisches Controlling: ermittelt und analysiert Chancen und Risiken des Unternehmens zu dessen langfristiger Existenzsicherung, analysiert die Martkentwicklung, unterstützt die Entwicklung neuer Strategien und deckt Erfolgspotenziale auf.
Operatives Controlling: kurzfristige Planung, Kontrolle und Steuerung. Vorgabewerte konkret messbar und vergleichbar, Teilpläne sind exakt aufeinander und auf die Unternehmensstrategie abgestimmt.
Controlling: Organisatorische Eingliederung
Entscheidungsfaktoren:
- Unternehmensgröße
- Organisationsstruktur
- Rechtsform
- Struktur der Geschäftsführung
- Eigentumsverhältnisse
- Beschaffungs- und Absatzmarkt
Häufige Zuordnungen:
- Stabstelle beim Geschäftsführer
- Geschäftsführungsfunktion
- Stabstelle beim kfm. Vorstand
- dem kfm. Vorstand direkt unterstellte Linienfunktion
Controlling Aufgaben
Planung: Festlegung der Sollwerte für festgesetzte Periode
Information: Daten werden an die Verantwortlichen weitergegeben, aufbereitet und zur Früherkennung von Störungen mit Abweichungstoleranzen versehen
Steuerung: Beeinflussung der Eingangsdaten, um eine Veränderung der Entwicklung zu erreichen
Kontrolle: Vergleich der Soll-/Planwerte mit den Istwerten und Analyse von Ursachen
Koordination: Zusammenführung der Teilpläne zur Gesamtplanung sowie Koordination der einzelnen Abteilungen und Führungskräfte für betriebliche Entscheidungen.
Controlling Berichte
Kostenberichte: variable / fixe Kosten, Kostenarten, Kostenstellen, Kostenträger.
Absatzberichte: nach Kundengruppen, Absatzgebieten, Produktgruppen.
Produktberichte: Fertigungsmengen, Produktivitätskennziffern, Auslastungsgrad.
Materialberichte: Lagerkennzahlen, Beschaffungskosten.
Personalberichte: Beschäftigungsstand, Personalkennzahlen.
Finanzberichte: Finanzkennzahlen, Liquiditätskennziffern.
Controlling Instrumente
Strategische Instrumente:
- Balanced Scorecard
- Benchmarking
- Produktlebenszyklus
- Portfolioanalyse
- Analyse von Erfolgspotentialen: SWOT-Analyse
Operative Instrumente
- Betriebliche Kennzahlen
- Vergleichsrechnungen
Balanced Scorecard
Analyse von Unternehmensdaten zur Beurteilung der Leistungsfähigkeit und Entwicklung, wobei die Ergebnisse aus 4 Blickwinkeln betrachtet werden:
- Finanzperspektive
- Kundenperspektive
- Prozessperspektive
- Mitarbeiterperspektive
Benchmarking
Ursprünglicher Vergleich eigener Daten mit externen Werten als Bezugspunkt für die Beurteilung. Jetzt häufiger verwendet in der eingeengten Bedeutung, die eigenen Werte mit Daten des Marktführers oder Branchenbesten zu vergleichen in der erklärten Absicht, diesen einzuholen und zu übertrefen. Intern auch zur Beurteilung von Mitarbeitern im Verhältnis zu anderen, zB im Vertrieb durch Vergleich von generierten Umsätzen, besuchten Kunden.
Produktlebenszyklus
Unterteilung der "Lebensgeschichte" eines Produkts in aufeinander folgende Phasen, die nach verschiedenen Kriterien voneinander abgegrenzt werden. Als Kriterium verwendet werden u.a. Umsatz, Rate des Umsatzwachstums, Marktanteil, Marktwachstum, Deckungsbeitrag oder Gewinn.
Phasen:
- Einführung (Verlust, hohes Umsatzwachstum)
- Wachstum (Erreichen der Gewinnzone, gleichbleibendes Umsatzwachstum)
- Reife (sinkende Gewinnrate, Abschwächung des Umsatzwachstums durch Annäherung an die Sättigungsgrenze)
- Sättigung (weiter singende Gewinne, sinkender Umsatz)
- Degeneration (Gewinn gegen Null, evtl. Verlust, Entscheidung über Elimination)
Normstrategien für die verschiedenen Phasen unterscheiden sich zum Teil in Abhängigkeit von Wachstumsperspektiven und Strategien, können damit verbunden sein mit der Position in der Portfolioanalyse.
Einführung: Promotionspreise, hohe Kommunikationsdichte
Wachstum: Expansionswerbung
Reife: flexiblere Preispolitik, Produktvariationen und Modernisierung
Sättigung: Erinnerungswerbung, Naturalrabatte
Degeneration: ggf. Elimination
Betriebliche Kennzahlen
- Liquidität (Kennziffern für Zahlungsfähigkeit zu verschiedenen Zeitpunkten)
- Rentabilität (Gewinn / Kapital-Verhältnis)
- Produktivität (Ergiebigkeit des Einsatzes von Produktionsfaktoren / Ressourcen gemessen am mengenmäßigen Ausstoß)
Vergleichsrechnung
Gegenüberstellung von Daten
- über verschiedene Zeiträume, zu verschiedenen Zeitpunkten
- aus unterschiedlichen Prozessen oder Produkten
- von verschiedenen Unternehmen bzw. Unternehmensteilen
- aus verschiedenen Quellen
Mögliche Probleme:
- Daten veraltet
- unterschiedliche Erhebungsmethoden
- abweichende inhaltliche oder zeitliche Abgrenzung
- Daten unvollständig
Finanzierung / Investition
Finanzierung = Beschaffung, finanzieller Mittel, aus selbst erwirtschafteten Mitteln (Innenfinanzierung) oder aus fremden Mitteln (Kreditfinanzierung, Beteiligungsfinanzierung, Außenfinanzierung)
Investition = Vewerndung fianzieller mIttel zur Erhöhung der Aktiva als Erweiterung - (Erhöhung der Kapazitäten), Rationalisierung - (Kostenverringerung für gleichen Output) oder Modernisierung-Investition.
Kapitalbeschaffung erforderlich für...
- Unternehmensgründung
- Kapazitätserweiterung
- Erweiterung der Geschäftstätigkeit Entwicklung neuer Unternehmensbereiche
- Ersatz von Anlagevermögen
- Ausgleich von Verlusten
Investition nach Verwendungsart
- Sachinvestitionen zB Anlagen
- Finanzinvestitionen zB Beteiligungen
- Immaterielle Investitionen zB Personalentwicklung
Investition nach Motiv
- Ersatz-Investition (Wiederbeschaffung des gleichen Anlageguts)
- Erweiterungs-Investition (Erhöhung der Kapazitäten)
- Rationalisierungs-Investition (Kostenverringerung für gleichen Output)
- Modernisierung-Investition
- Gründungs-Investition
Kriterien zur Beurteilung von Investitionen
- Wirtschaftlichkeit
- Liquidität
- Steuerlast
- Absatzerwartungen
- Wettbewerbsfähigkeit
- Folgekosten
Arten der Investitionsrechnung
Ermittlung des Kapitalbedarfs aus dem Saldo der durch die Investition verursachten kumulierten Ausgaben verringert um die durch die Investition erzielten kumulierten Einnahmen.
Statische Rechnung = Betrachtung der Summen eines definierten Zeitraums ohne weitere Unterscheidung der Ein- und Auszahlungs-Zeitpunkte.
Dynamische Rechnung = Betrachtung der finanziellen Auswirkungen über den gesamten absehbaren Investitionszeitraum unter Berücksichtigung der Zeitpunkte.
Statische Investitionsrechnung
Betrachtung der druch die Investition verursachten finanziellen Größen ohne weiter zeitliche Differenzierung als Summen entweder über den gesamten geschätzten Abschreibungszeitraum oder für die 1. Einsatzperiode.
- Kostenvergleichsrechnung
- Gewinnvergleichsrechnung
- Retabilitätsrechnung
- Amortisationsrechnung
Kostenvergleichsrechnung
Gegenüberstellung der (jährlichen) Kosten als Summe aus Betriebskosten, Abschreibungen, kalkulatorischen Zinsen (Achtung: Zinsberechnung bezogen auf die durchschnittliche Kapitalbindung während der Laufzeit, also bei Abschreibung ohne Restwert zu berechnen auf die Hälfte der Anschaffungskosten!). - Bei unterschiedlichen Kapazitäten der zu vergleichenden Investitionsalternativen Umlage der so ermittelten jährlichen Kosten auf die herstellbare Stückzahl per anno.
Gewinnvergleichsrechnung
Erweiterung der Gewinnvergleichsrechnung in der Weise, dass der ermittelte Gewinn in Prozent des durchschnittlich investierten Kapitals (=Rentabilität) berechnet wird. Durchschnittlich investiertes Kapitel = Hälfte der Anschaffungskosten (bzw. Anschaffungskosten plus Restwert).
Amortisationsrechnung
Vergleich der Investitionsalternativen über die Amortisationszeit = Kapitaleinsatz / Gewinn + Abschreibung pro Jahr.
Dynamische Investitionsrechnung
Vergleich der Investitionsalternativen durch Betrachtung der Zahlungsströme unter Berücksichtigung der Ein- und Auszahlungszeitpunkte. Dabei wird entweder durch Abzinsung der erwarteten Ein- und Auszahlungen der Barwert zu Beginn der betrachtenden Periode ermittelt oder durch Aufzinsung der Endwert am Ende der Periode . i = Zinssatz, n = Jahre
Abzinsungsfaktor = 1 / (1+i)^n
Aufzinsungsfaktor = (1+i)^n
Kapitalwertmethode
Vergleich der Investitionsalternativen über die Differenzen zwischen den Barwerten der Ein- und Auszahlungen, ein Liquidationserlös wird abgezinst und den Überschüssen zugerechnet.
Beurteilung: Investition ist vorteilhaft, wenn Kapitalwert > 0, beim Vergleich ist Investition mit größerem Kapitalwert vorteilhafter.
Annuitätenmethode
Erweiterung der Kapitalwertmethode durch Umrechnung der ermittelten Barwerte in gleichen Jahresbeträgen, so dass die durchschnittlichen jährlichen Einzahlungen den durchschnittlichen jährlichen Auszahlungen als Perioden Erfolg gegenübergestellt werden können.
Beurteilung: Investition ist vorteilhaft, wenn Annuität > 0, beim Vergleich ist Investitionen mit größerer Annuität vorteilhafter.
Methoden des internationalen Zinsfußes
Umkehrung der Kapitalwertmethode durch Ermittluch des internen Zinssatztes, bei dem der Kapitalwert gleich 0 ist. Beurteilung des Ergebnisses durch den Vergleich mit einem festgesetzten internen kalkulatorischen Zinssatz.
Beurteilung: Investition ist vorteilhaft, wenn der interne Zinsfuß der festgelegten Mindestverzinsung mindestens entspricht, beim Vergleich ist Investitionen mit größerem Zinsfuß vorteilhafter.
Wirtschaftliche Nutzungsdauer
Ermittlung des betriebswirtschaftlich optimalen Zeitpunktes für den Ersatz einer (Sach-) Investition (im Unterschied zur technischen Nutzungsdauer). Dabei sind als gegensätzliche Faktoren zu berücksichtigen:
- Vorteil längerer Nutzung durch sinkende Kosten, v.a. durch sinkende Kapitalbindung wegen Abschreibungen
- Nachteil längerer Nutzung durch sinkenden Restwert zuzüglich eventuell steigender Betriebs- und Reparaturkosten.
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