Internationale Handelskompetenz

Unter interkultureller Kompetenz versteht man das Insgesamte Wissen, Wollen und Können, das eine realistische Chance eröffnet, mit Menschen aus einer anderen kulturellen Heimat erfolgreich zu kommunizieren und zu interagieren.

Die Interkulturelle Kompetenz muss folgende Aspekte berücksichtigen:

1. Transnationale Vergesellschaftungen
2. Kulturkreis
3. Kulturraum
4. Repräsentative Kultur als Teil der objekten Kultur
5. Regionalkultur
6. Generation
7. Unternehmenskultur
8. Soziale Kreise (soziale Rollen)
9. Perspektive der Bezugsgruppen
10. Persönlichkeitsmerkmale/Charakter

- Globalisierung in internationalen Konzernen

- Illusion: Think globally - Act locally; Realität: Thinks locally - Outfit looks globally

Historische Entwicklungslinien:

19. Jahrhundert:

• Nationalstaaten
• Industrialisierung (national orientiert)
• Kolonialismus (weltweit orientiert)

20. Jahrhundert (1. Hälfte):

• Hochblüte des Kolonialismus
• Willkürliche Grennziehungen und Schaffung von Kolonialterritorien
• Selbstzerfleischung der Nationalstaaten in Europa durch zwei Weltkriege

20. Jahrhundert (2. Hälfte):

• Niedergang des Kolonialismus
• Entstehung befreiter Nationalstaaten
• Aufstieg und Niedergang der Entwicklungshilfe/-zusammenarbeit
• Inernationalisierung von Wirtschaft, Technik, Wissen, Information

21. Jahrhundert:

• Globalisierung von Wirtschaft (Märkte, Kapital, Arbeit), Technik, Wissen, Information
• Vergleich und Wettbewerb zwischen Kulturen; zwischen geselllschaftlichen, sozialen und religiösen Systemen
• Erstarkten der nicht weißen Ober- und Mittelschichten in Asien, Lateinamerika und Afrika
• Der Wettkampf um politisch-ökonomische und moralische Macht

Die 12 Gründe, warum die Interkulturelle Handelskompetenz als überfachliche Schlüsselqualifikation immer wichtiger wird, sind folgende:

• Die internationalen wirtschaftlichen Verflechtungen nehmen weiter zu (Bsp.: Finanzkrise, Euro-Krise)

• Die Qualitätsanforderungen an die internationale Zusammenarbeit steigen.

• Die hohen Abbrecherquoten von bis zu 50 % der Expatriates müssen vermieden werden (Expatriate oder Expat, wird in der Wirtschaft eine Fachkraft genannt, die von dem international tätigen Unternehmen, bei dem sie beschäftigt ist, vorübergehend – meist für 1 bis 3 Jahre – an eine ausländische Zweigstelle entsandt wird).

• Immer mehr internationale Gemeinschaftsunternehmen werden gegründet.

• Die hohe Zahl der Gemeinschaftsunternehmen, die nicht in der Lage sind, die in sie gesetzten Erwartungen zu erfüllen, muss aus Kostengründen reduziert werden.

• Die Anzahl multikulturell zusammengesetzter Teams nimmt zu.

• Der Ausschöpfungsgrad der vorhandenen Leistungspotenziale muss erhöht werden.

• Die Ansprüche ausländischer Kunden an Produktqualität und Serviceleistung steigen.

• Der kulturadäquate Umang mit Mitarbeitern und Kunden bringt einen Wettbewerbsvorteil.

• Immer mehr Unternehmen beschäftigen immer mehr ausländische Mitarbeiter auf allen Hierarchieebenen im In- und Ausland.

• Die interkulturelle Zusammenarbeit im eigenen Land wird in quantitativer und qualitativer Hinsicht zunehmen (Migration, geplante Zuwanderung, Integration usw.)

• Europa entwickelt sich zu einer Zuwanderungsregion und Deutschland zu einem der europäischen Zuwanderungszentren.

Anwendungsfelder für Interkulturelle Komptenz:

Kulturelle Vielfalt in Deutschland

Kommunikation und Zusammenarbeit mit

• Kommilitonen
• Kollegen
• Mitarbeitern
• Vorgesetzten
• Kunden/Klienten

mit anderen kulturellen Heimaten

Berufliche Tätigkeit mit Auslandsbezug

• Kooperationen mit Niederlassung oder Muttergesellschaft im Ausland
• Exporte
• Importe
• Unternehmensfusion
• Internationales Projektmanagement

Internationale Mobilität

• Auslandspraktikum
• Auslandsstudium
• Berufstätigkeit im Ausland
• Auswanderung

Die 9 zentralen Felder des interkulturellen Handelns sind:

1. Akademischer Austausch (Wissenschaftler/Studenten)
2. Jugend-/Schüleraustausch
3. Migration
4. Tourismus
5. Experten- und Praktikantenaustausch (besonders mit Entwicklungsländern)
6. Industrie- und Wirtschaftsaustausch
7. Austausch in internationalen Organisationen (EU, NATO, UN, WHO, ASEAN = Association of Southeast Asian Nations = Verband Südostasiatischer Nationen)
8. Austausch innerhalb gesellschaftlicher Gruppen (Kirchen, Gewerkschaften, Parteien, Green Peace, Militär etc.)
9. Medienvermittelter Austausch (z.B. Virtuelle Arbeitsgruppen)

Homogene/Heterogene Gruppen:

• TEAM = Together everybody achieves more ("Zusammen erreichen alle mehr!")

• Sehr homogene Gruppen tendieren zum sogenannten "Group-think"

• Gruppendenken ist ein Prozess, bei dem eine Gruppe von an sich kompetenten Personen schlechtere oder realitätsfernere Entscheidungen als möglich trifft, weil jede beteiligte Person ihre eigene Meinung an die erwartete Gruppenmeinung anpasst. Daraus können Situationen entstehen, bei denen die Gruppe Handlungen oder Kompromissen zustimmt, die jedes einzelne Gruppenmitglied unter normalen Umständen ablehnen würde.

• Daher: Vorsicht walten lassen bei homogenen Gruppen

• Denn: Diversity is a value ("Unterschiedlichkeit ist wertvoll"), Motto Hewlett Packard

• Aber auch heterogen zusammengesetzte Gruppen (z.B. interkulturelle Teams) haben Probleme wie erhöhten Zeitbedarf, interne Reibungsverluste und sind schwer zu führen.

• Aus diesem Grund ist es notwendig, Sozialkompetenz zu trainieren, Teamspielregeln einzuführen und interkulturelle Kompetenz zu trainieren.