Inkontinenz, Obstipation, Diarrhö
EB FAGE ZAG Winterthur 2015
EB FAGE ZAG Winterthur 2015
Set of flashcards Details
Flashcards | 43 |
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Students | 27 |
Language | Deutsch |
Category | Care |
Level | Vocational School |
Created / Updated | 01.09.2015 / 25.04.2023 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/inkontinenz_obstipation_diarrhoe
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Stuhlinkontinenz
Therapie
je nach Ursache
- Beckenbodengymnastik
- Verfestigung des Stuhls
- Training der Stuhlgewohnheiten
- medikamentöse Therapie
Obstipation
Definition
- Erschwerte, verzögerte Darmentleerung, oft verbunden mit hartem Stuhl und schmerzhafter Stuhlentleerung.
- >3 Monate Dauer = chronische Obstipation
- Keine Krankheit sondern ein Symptom
Obstipation
Ursachen / Risikofaktoren
- Verzögerte Darmpassage: der Stuhl bleibt zu lange im Kolon liegen, es wird zu viel Wasser resorbiert, dadurch der Stuhl zu stark eingedickt. (Bewegungsmangel, falsche Ernährung, NW von Medikamenten, psychische Ursachen, Operationen im Bauchraum, Störungen im Flüssigkeits- oder Elektrolythaushalt)
- Gestörte Entleerung (Schwangerschaft, Hämorrhoiden, Tumore, Analfissuren)
- Gestörte Steuerung (Depressionen, MS, Parkinson, Medikamente)
Obstipation
Symptome
- seltene Stuhlentleerung
- trockener, knotiger, harter Kot
- Schmerzen bei der Stuhlentleerung
- Bauchschmerzen, Blähungen, Völlegefühl, Appetitlosigkeit
Obstipation
Therapie
- Therapie der ursächlichen Krankheit
- Nahrungsumstellung
- körperliche Bewegung
- Bauchmassage
- abführende Massnahmen: Laxantien, Einläufe, Klistiere
Laxantien
bewirken?
- beschleunigen den Nahrungstransport im Darm und fördern so die Stuhlentleerung
Laxantien
Arten
- Quellstoffe (binden Wasser an sich, quellen auf, Darmperistaltik wird angeregt)
- Osmotische Laxantien (ziehen Wasser ins Darmlumen, Peristaltik wird gesteigert)
- Schleimhautreizende Laxantien (reizen die Darmschleimhaut, wodurch weniger Wasser und Natrium resorbiert werden, Stuhl bleibt flüssiger)
Laxantien
Nebenwirkungen
bei chronischem Gebrauch:
- Hypokaliämie
- Dehydration
- Diarrhö
Diarrhö
Definition
- Häufige Entleerung von mehreren wässrigen Stühlen pro Tag
- >1 Monat andauernd = chronische Diarrhö
- keine Krankheit sondern ein Symptom
Diarrhö
Ursachen / Risikofaktoren
akute Diarrhö:
- Magen-Darm-Infektion durch Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten
- Lebensmittelvergiftungen
- Nebenwirkungen von Medikamenten (Antibiotika, Zytostatika)
- Einnahme von Laxantien
- psychische Einflüsse (Stress)
chronische Diarrhö:
- chronisch entzündliche Darmerkrankungen
- Nahrungsmittelunverträglichkeit
- Reizdarm
- Laxantienabusus
- hormonelle Störungen (Hyperthyreose)
Diarrhö
Diagnose
- Anamnese, Inspektion
- Mikrobiologische Stuhluntersuchung
- Blutuntersuchung
- bei chronischer Diarrhö: Ultraschall, Darmspiegelung, Entnahme von Gewebe
Diarrhö
Therapie
- Ersatz von Flüssigkeit und Elektrolyten
- Verzicht auf feste Nahrungsmittel, reich an Kohlehydraten, arm an Eiweiss, Fett, und Ballaststoffen
- ev. Bauchwickel
- ev. Medikamente (gegen Bakterien oder Antidiarrhoika
Diarrhö
Verlauf
- häufig abgeheilt nach 2 bis 3 Tagen bei ansonsten gesunden Menschen
- ev. Erschöpfung, Exsikkose, Apathie, Schwindel, Kreislaufkollaps
Diarrhö
Prophylaxe
- Händehygiene
- Lebensmittelhygiene
Obstipation
Prophylaxe
- Therapie der ursächlichen Krankheit
- Nahrungsumstellung
- körperliche Bewegung
Wie viele Heimbewohner sind in der Schweiz von Inkontinenz betroffen?
Wie viele Bewohner der Schweiz leiden an Harninkontinenz?
- 80% der Heimbewohner:
- 47% Stuhlinkontinenz
- 33% Harninkontinenz
Harninkontinent sind rund 500000 Personen in der Schweiz
Inkontinenz
Definition
- Inkontinenz ist das Unvermögen, Urin oder Stuhl willentlich zurückzuhalten.
Pflegediagnose Urininkontinenz:
- Funktionelle I: Unfähigkeit einer gewöhnlich kontinenten Person, die Toilette rechtzeitig zu erreichen, dass ein unwillkürlicher Urinabgang vermieden wird.
- Totale I: Ein ständiger und nicht vorhersehbarer Urinabgang
Folgen der Inkontinenz
Physische Ebene:
- vermehrte Infekte
- Flüssigkeitsmangel
- Hautprobleme im Genitalbereich
- gestörte Sexualität, besonders bei Stressinkontinenz
Psychische Ebene
- Scham, Kontrollverlust
- Regression
- Aggression
- Fokussieren auf Inkontinenz, Einengen der Themen
- vermindertes Selbstwertgefühl
- Ekel
- Depression
Soziale Ebene:
- meiden von sozialen Anlässen
- meiden der öffentlichkeit
- meiden von Nähe zu anderen Menschen
- meiden körperlicher Aktivitäten
dadurch: Isolation
was brauchen inkontinente Menschen von Pflegenden?
- Verständnis für die Situation, Akzeptanz
- Schutz der Intimsphäre
- Ansprechen von Schuld-, Angst-, Wut- und Schamgefühlen
- Vermittlung von Sinn durch Kontakte und Beschäftigung bei sozialem Rückzug
- Anregen der Lernfähigkeit
- Reaktivierende Pflege (keine Bevormundung)
- Informationen über Selbsthilfegruppen
- ggf. Information der Angehörigen
Faktoren, die die Inkontinenz beeinflussen / fördern
- umgebungsbedingte Faktoren: Bettgitter, Entfernung zum WC, unpraktische Kleidung
- psychologische Faktoren: Hemmungen, Enttäuschung über eigene Situation
- kognitive Faktoren: finden WC nicht, können nicht vermitteln, dass sie Wasser lösen müssen, können nicht auf den Harndrang reagieren
- körperliche Faktoren: Schwindel, Unsicherheit beim Gehen, Harnwegsinfekte, chronische Verstopfung, Diabetes, Diuretika-Einnahme, Sehstörungen
Inkontinenz
Pflegerische Interventionen
- Miktionsschema
- kontinenzfördernde Hilfsmittel
- Beckenbodengymnastik
- Inkontinenz-Hilfsmittel
- Hautpflege
Stuhlinkontinenz
Definition, Formen
Unvermögen, den Stuhl willkürlich zurückzuhalten
- Grad I (leichte Inkontinenz): unkontrollierter Abgang von Winden bei Husten und Lachen. Unfähigkeit, zwischen Abgang von Wind und dünnem Stuhl zu unterscheiden
- Grad II (mittlere Inkontinenz): Unfähigkeit, Stuhldrang und unkontrollierten Abgang von Winden, dünnem und gelegentlich festem Stuhl zu unterdrücken.
- Grad III (schwere Inkontinenz): Fester Stuhl und Winde gehen völlig unkontrolliert ab.
Urininkontinenz
Diagnose
- Anamnese (Miktionsgewohnheiten)
- Klinische Untersuchung
- ev. Urinsediment untersuchen
- ev. Zystoskopie, Röntgen, Urodynamik
Urininkontinenz
Formen
- Belastungs- oder Stressinkontinenz
- Dranginkontinenz
- Reflexinkontinenz
- Überlaufinkontinenz
Belastungs- oder Stressinkontinenz
Ursache
- Schwäche der Beckenbodenmuskulatur
- häufig auch als Mischform vorhanden
Belastungs- oder Stressinkontinenz
Symptome
Verlust von Urin über die Harnröhre bei
- Husten
- Niesen
- Lachen
- Heben schwerer Lasten
- Sport
Belastungs- oder Stressinkontinenz
Therapie
- Beckenbodentraining
Dranginkontinenz
Ursachen
- überaktive Blasenmuskulatur
- Blasenentzündungen
Dranginkontinenz
Formen
- motorische Dranginkontinenz: Blasenmuskulatur ist überaktiv und spannt sich unwillkürlich an
- sensorische Dranginkontinenz: Blasenentzündungen, Sitzen auf kaltem Untergrund, Tumore oder Fremdkörper führen zu unkontrollierbarem Harnabgang
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