Herzinsuffizienz 2
Herzinsuffizienz
Herzinsuffizienz
Fichier Détails
Cartes-fiches | 20 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Médecine |
Niveau | École primaire |
Crée / Actualisé | 01.11.2013 / 30.09.2019 |
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Herzinsuffizienz - Definition?
Eine Herzinsuffizienz (Herzschwäche, Herzmuskelschwäche) ist eine mögliche Folge verschiedener Herzerkrankungen. Bei der Herzinsuffizienz handelt es sich um eine Funktionsstörung (Insuffizienz) des Herzens.
Das Herz kann das Blut nicht mehr in ausreichender Menge weiterpumpen. Die Organe und Gewebe werden dadurch schlechter durchblutet. Bei einer schweren Herzschwäche kann es deshalb zum Kreislaufversagen kommen.
Mediziner teilen die Herzinsuffizienz nach dem Schema der New-York-Heart-Association (NYHA) in vier Schweregrade ein. Diese geben Auskunft darüber, wie stark die Beschwerden (z.B. Luftnot) sind, die ein Betroffener mit Herzschwäche wahrnimmt, wenn er sich körperlich anstrengt.
Herzinsuffizienz - Einteilung NYHA?
NYHA-Stadium Klinik (subjektive Beschwerden, z.B. Luftnot und Müdigkeit) I keine Beschwerden, normale Belastbarkeit II Beschwerden bei normaler körperlicher Belastung III Beschwerden schon bei leichter körperlicher Belastung IV Beschwerden in Ruhe, Verschlechterung schon bei geringster körperlicher Belastung
Herzinsuffizienz - Formen?
Anhand des zeitlichen Verlaufs unterscheiden Ärzte zwei Formen der Herzinsuffizienz:
- akute (plötzlich auftretende) Herzinsuffizienz (z.B. infolge eines akuten Herzinfarkts)
- chronische Herzinsuffizienz (entwickelt sich im Laufe von Monaten bis Jahren)
Darüber hinaus ist von Bedeutung, wo genau die Insuffizienz (Funktionsstörung) innerhalb des Herzens vorliegt: Je nachdem, ob die linke oder rechte Herzkammer maßgeblich am Pumpversagen des Herzens beteiligt ist, liegt entweder eine sogenannte Linksherzinsuffizienz oder Rechtsherzinsuffizienz vor. Die Symptome können sich teilweise erheblich unterscheiden. Eine globale Herzinsuffizienz liegt vor, wenn die Pumpfunktion beider Herzkammern eingeschränkt ist.
Herzinsuffizienz - Ausgleichsmechanismen?
- Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS)
- Stresshormone
Herzinsuffizienz - Ausgleichsmechanismus Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS)?
Im Wesentlichen kompensiert der Körper die abnehmende Pumpleistung, in dem er das sogenannte Renin-Angiotensin-Aldosteron-System (RAAS) aktiviert. Dies führt dazu, dass die Niere weniger Wasser und Natrium ausscheidet. Die Folge: Das Blutvolumen nimmt zu und das Herz füllt sich besser mit Blut. Zusätzlich verengen sich die Arterien, wodurch der arterielle Blutdruck steigt. Die vermehrte Blutfüllung des Herzens bewirkt, dass sich das Herz vor dem Zusammenziehen stärker dehnt. Die bessere Vordehnung des Herzmuskels steigert die Kontraktionskraft (also die Fähigkeit des Herzmuskels, sich gegen einen Widerstand zusammenzuziehen). Vorübergehend steigt die pro Herzschlag ausgeworfene Blutmenge (Schlagvolumen) an. Langfristig führt die stärkere Füllung des Herzens allerdings dazu, dass sich die Herzhöhlen erweitern und die Herzklappen überdehnen. Die Klappen können sich nicht mehr reibungslos öffnen und schließen; als Konsequenz nimmt die Pumpleistung des Herzens wieder ab.
Herzinsuffizienz - Ausgleichsmechanismus STresshormone?
Durch die Aktivierung des sogenannten sympathischen Nervensystems schüttet der Körper vermehrt Stresshormone wie etwa Adrenalin und Noradrenalin aus. Beide Hormone erhöhen vorübergehend die Herzfrequenz und damit die Pumpleistung des Herzens. Hält dieser Zustand längere Zeit an, werden die Andockstellen der Herzzellen gegenüber diesen Stresshormonen jedoch weniger empfindlich, sodass ihre Wirkung nachlässt.
Im weiteren Verlauf einer sich entwickelnden Herzinsuffizienz vergrößern sich die Herzmuskelfasern zum Ausgleich. Das Herz versucht so, mehr Blut pro Herzschlag zu befördern. Die vergrößerten Herzmuskelfasern brauchen ihrerseits mehr Sauerstoff. Als Ergebnis reicht die Durchblutung ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr aus. Oftmals kann der Arzt mittels einer Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie) bereits einen erhöhten Füllungsdruck in den Herzkammern nachweisen, bevor die ersten Symptome auftreten.
Herzinsuffizienz - Häufigkeit?
Die Herzinsuffizienz betrifft deutlich mehr alte als junge Menschen: Etwa 10 Prozent der über 70-Jährigen haben eine Herzschwäche, bei den 40- bis 50-Jährigen sind dagegen nur 1 bis 3 Prozent betroffen.
Dass eine Herzinsuffizienz im Alter so häufig vorkommt, liegt daran, dass viele Betroffene in diesem Lebensabschnitt an einer koronaren Herzkrankheit (KHK) und Bluthochdruck leiden. Männer trifft es dabei etwas häufiger als Frauen. Wahrscheinlich wird die Häufigkeit von Herzinsuffizienz in Zukunft weiter steigen, da das Durchschnittsalter der Bevölkerung ansteigt.
Herzinsuffizienz - Ursachen?
praktisch jede Herzerkrankung kann zu einer Herzinsuffizienz führen:
Als häufige Ursachen gelten:
- koronare Herzkrankheit (KHK)
- krankhafte Erweiterung des Herzens (dilatative Kardiomyopathie)
- Herzmuskelentzündung (Myokarditis)
- Herzklappenerkrankungen
- Herzrhythmusstörungen
- Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie)
- angeborene und erworbene Herzfehler, Herzklappenfehler
- Herzbeutelentzündung (Perikarditis)
Weitere Erkrankungen, die bei einer Herzinsuffizienz als Ursachen infrage kommen, sind Bluthochdruck (Hypertonie) und Blutarmut (Anämie).
Herzinsuffizienz - Risikofaktoren?
Neben diesen Herzinsuffizienz-Ursachen sind verschiedene Risikofaktoren bekannt, welche die Entstehung einer Herzinsuffizienz begünstigen:
- Hypercholesterinämie (zu viel Cholesterin im Blut)
- Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit)
- Nikotin- und Alkoholmissbrauch
- Übergewicht und Fettleibigkeit (Adipositas)
Eine häufige zeitliche Abfolge der einzelnen Erkrankungen ist dabei: Bluthochdruck → koronare Herzkrankheit → Herzinfarkt → Herzinsuffizienz.
Herzinsuffizienz - Symptome?
Eine Herzinsuffizienz (Herzschwäche, Herzmuskelschwäche) verursacht verschiedene Symptome – das wichtigste ist die Atemnot (Dyspnoe).
Besteht Atemnot nur bei körperlichen Belastungen wie etwa beim Treppensteigen, sprechen Ärzte von einer Belastungsdyspnoe.
Bei fortgeschrittener Herzinsuffizienz leiden die Betroffenen bereits bei geringsten Belastungen oder sogar in Ruhe unter Atemnot, also einer Ruhedyspnoe.
Bei einer fortgeschrittenen Herzinsuffizienz sammelt sich Wasser in der Lunge
Herzinsuffizienz - Symptome anhand der Grade der NYHA?
- Im Stadium I haben die Betroffenen keine Beschwerden und sind normal belastbar.
- Stadium II geht mit Beschwerden bei normaler körperlicher Belastung einher.
- Stadium III der Herzschwäche verursacht Symptome bereits bei leichter körperlicher Belastung.
- Im NYHA-Stadium IV klagen die Betroffenen über Beschwerden in Ruhe, die sich schon bei geringster körperlicher Belastung verschlechtern.
Herzinsuffizienz - Linksherzinsuffizienz?
Besonders bei der Linksherzinsuffizienz, also der Pumpschwäche der linken Herzkammer, kommt es zur Atemnot. Außerdem ist bei einer Linksherzinsuffizienz häufig die Atmung beschleunigt (sog. Tachypnoe). Die Betroffenen setzen sich aufrecht hin, um besser Luft zu bekommen. Sie leiden unter Hustenanfällen, sind kaltschweißig und sehr unruhig. Der Arzt hört beim Atmen Rasselgeräusche der Lunge, wenn er den Betroffenen abhört. Mediziner sprechen dann auch von Asthma cardiale – nicht zu verwechseln mit der Krankheit Asthma bronchiale.
Beschwerden der Linksherzinsuffizienz sind:
- Atemnot (Dyspnoe)
- Lungenstauung/Lungenödem
- beschleunigte Atmung (Tachypnoe)
- Hustenreiz
- Unruhe
- Rasselgeräusche beim Atmen
Herzinsuffizienz - Rechtsherzinsuffizienz?
Bei einer Rechtsherzinsuffizienz lagert sich Wasser im Bereich der Knöchel und Schienbeine ab (Ödeme). Nachts müssen die Erkrankten häufig zur Toilette, da das Wasser dann aus dem Gewebe ins Blut ausgeschwemmt und letztlich über den Urin ausgeschieden wird.
In fortgeschrittenen Fällen der Rechtsherzinsuffizienz kommt es zu Hautödemen im Bereich der Flanken, der Genitalien und des Gesäßes. Da sich das Blut bei der Rechtsherzinsuffizienz vor dem rechten Herzen in die Venen zurückstaut, sind die Halsvenen prall gefüllt (Halsvenenstauung). Zudem staut sich auch in einigen inneren Organen das venöse Blut: Bei der Leber kann dies zu einer erheblichen Vergrößerung des Organs (Stauungsleber) und zu einer Wasseransammlung im Bauch (Aszites) führen. Gelegentlich entzündet sich wegen einer Stauung der Magenvenen die Magenschleimhaut, sodass eine sogenannte Stauungsgastritis entsteht, die mit Appetitlosigkeit und Völlegefühl einhergeht.
Symptome der Rechtsherzinsuffizienz sind:
- Bein- und Hautödeme
- nächtliches Wasserlassen durch Ausschwemmen der Ödeme (sog. Nykturie)
- Halsvenenstauung
- Lebervergrößerung und Wassersucht (Aszites)
- Entzündung der Magenschleimhaut mit Appetitlosigkeit und Völlegefühl (Stauungsgastritis)
Herzinsuffizienz - globale Herzinsuffizienz?
Es kommt relativ selten vor, dass nur eine Links- oder Rechtsherzinsuffizienz Symptome hervorruft. Meist arbeiten beide Herzkammern nicht mehr ausreichend. Ärzte sprechen dann von einer globalen Herzinsuffizienz, die sich sowohl durch Symptome der Links- als auch der Rechtsherzinsuffizienz äußert.
Herzinsuffizienz - Diagnose?
- Verdachtsdiagnose auf Grund der Beschwerden und körperlicher Untersuchung
- Röntgenthorax
- speziellen Eiweißes im Blut: Die Herzkammern setzen das sogenannte natriuretische Peptid, kurz BNP (engl. brain natriuretic peptide) frei, wenn die Kammern gedehnt werden. Nimmt die Herzinsuffizienz zu, steigt auch der BNP-Wert im Blut an --> nur mit anderen Ergebnissen interpretierbar
- Ultraschalluntersuchung des Herzens, EKG und Herzkatheter
Herzinsuffizienz - Therapie?
- Allgemeine Maßnahmen können in allen Krankheitsstadien dazu beitragen, dass es dem Betroffenen besser geht. Dazu gehören zum Beispiel:
- wenig körperliche Anstrengung, in schweren Fällen Bettruhe mit erhöhtem Oberkörper – das erleichtert das Atmen
- Einhalten eines Normalgewichts
- bei Bedarf Inhalieren von Sauerstoff
- Kochsalzarme Diät
- Medikamente wie ACE-Hemmer, Betablocker, Diuretika oder Digitalis
- NYHA-Stadien 3 & 4 --> Therapie im Krankenhaus
- OP's --> z.B. Herzschrittmacher, Transplantation
Herzinsuffizienz - ACE-Hemmer?
ACE-Hemmer (Wirkstoffe wie Enalapril, Lisinopril etc.) gelten derzeit als Basismedikamente zur Behandlung einer Herzinsuffizienz (Herzschwäche, Herzmuskelschwäche). Sie entfalten ihre Wirkung, indem sie das sogenannte Angiotensin-Converting-Enzym (ACE) blockieren. Langfristig senken ACE-Hemmer das Risiko für Herzinfarkte, krankhafte Herzvergrößerungen (Hypertrophie, Dilatation), Vorhofflimmern und Schlaganfälle. Betroffene mit einer Herzinsuffizienz fühlen sich etwa vier bis zehn Wochen nach Therapiebeginn besser. Sie haben weniger Atemnot und können sich körperlich wieder mehr belasten.
Vertragen Betroffene aufgrund eines Hustens keinen ACE-Hemmer ober bestehen Gegenanzeigen, kann der Arzt alternativ einen Angiotensin-II-Rezeptorblocker (auch als "Sartan" bezeichnet) verschreiben.
Herzinsuffizienz - Betablocker?
Betablocker (Wirkstoffe wie Carvedilol, Bisoprolol, Metoprolol etc.) hemmen die Ausschüttung von Stresshormonen und senken so die Herzfrequenz und den Widerstand in den arteriellen Blutgefäßen. Die Kontraktionskraft des Herzens nimmt zu und das Risiko für akutes Pumpversagen oder plötzlichen Herztod verringert sich. Vor allem zu Beginn der Therapie einer Herzinsuffizienz mit Betablockern können Nebenwirkungen auftreten. Die Dosierung der Medikamente sollte daher langsam erhöht werden, bis die endgültige Dosis erreicht ist (sog. einschleichende Therapie). Wird die Dosis zu schnell erhöht, kann sich die Herzinsuffizienz verschlechtern, der Blutdruck kann fallen oder es können sogenannte bradykarde Rhythmusstörungen mit langsamem Herzschlag auftreten. Die Symptome bessern sich nach circa zwei bis drei Monaten.
Herzinsuffizienz - Diuretika?
Diuretika fördern die Ausscheidung von Wasser und Natrium durch die Nieren. Ödeme können so schnell ausgeschwemmt werden. Das verringert die Lungenstauung und erleichtert die Atmung. Die verschiedenen Diuretika (sog. Schleifendiuretika, Thiazid-Diuretika und kaliumsparende Diuretika) wirken unterschiedlich stark und setzen an bestimmten Abschnitten der komplex aufgebauten Nieren an. Diuretika werden in der Regel mit einem ACE-Hemmer kombiniert.
Bei schweren Formen der Herzinsuffizienz, die bereits mit ACE-Hemmern, Betablockern und Diuretika behandelt werden, kann der Arzt zusätzlich den Wirkstoff Spironolacton (ein sogenannter Aldosteron-Antagonist) einsetzen.
Herzinsuffizienz - Digitalis?
Digitalis (etwa Digitoxin) erhöht sowohl die Kontraktionskraft als auch das Schlagvolumen des Herzens. Heute kommt es bei Herzinsuffizienz in der Regel nur noch zusätzlich zu ACE-Hemmern, Betablockern und Diuretika zum Einsatz.
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