Grundlagen der Wirtschaftspolitik
Definitionen zu den Grundlagen in der Wirtschaftspolitik
Definitionen zu den Grundlagen in der Wirtschaftspolitik
Kartei Details
Karten | 42 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | VWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 23.01.2015 / 27.03.2023 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/grundlagen_der_wirtschaftspolitik
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/grundlagen_der_wirtschaftspolitik/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Lernkarteien erstellen oder kopieren
Mit einem Upgrade kannst du unlimitiert Lernkarteien erstellen oder kopieren und viele Zusatzfunktionen mehr nutzen.
Melde dich an, um alle Karten zu sehen.
John Rawls' Differenzprinzip
Konsequentialistische, nicht-welfaristische Gerechtigkeitstheorie
Struktur:
Gegenstand ist Verteilung „gesellschaftlicher Grundgüter“. Rawls zählt dazu Einkommen, Vermögen, öffentliche Ämter, soziale Anerkennung.
-> Mehrdimensionalität soll durch Konstruktion eines Indexes überwunden werden
Abweichungen von der Gleichverteilung sind nur insofern gerechtfertigt, als sie dem
am schlechtesten gestellten Individuum zugutekommen.
Begründung:
Betrachtung eines Urzustands hinter dem Schleier des Nichtwissens. Individuen wird
die Maximin-Strategie unterstellt, die extreme Risikoscheu voraussetzt.
Problem:
Maximin ist keine adäquate Strategie bei Spielen gegen die Natur! Auch empirisch
findet Maximin keine Unterstützung
Welfaristische Gerechtigkeitstheorie
Einzige Grundlage der Bewertung von Allokationen ist der Vektor individueller Nutzen
u1(x),u2(x), ...,um(x).
Man kann sagen, dass die „gesellschaftliche Wohlfahrt“ durch Aggregation individueller Nutzen definiert ist.
Eigenschaften, die eine Aggregationsregel erfüllen sollte:
1. Welfarismus: W(x) soll ausschließlich vom Vektor der Nutzen u(x) abhängen,
die mit der Allokation verbunden sind
2. Individualismus: Relevant für Nutzen ui (x) sind ausschließlich die Präferenzen von
Person i
3. Starkes Pareto-Prinzip: W steigt, wenn c.p. der Nutzen einer Person i steigt.
erfüllt eine GWF diese drei Eigenschaften, spricht man von der
Bergson-Samuelson-Wohlfahrtsfunktion
Messbarkeit individuellen Nutzens
Wie kann Messbarkeit definiert werden?
- direkte Definition
- indirekte Definition durch Angabe „erlaubter“ Transformationen der Nutzenfunktion ui , welche den Informationsgehalt unverändert lassen
Messbarkeit auf Ordinalskala:
- erlaubt: jede streng monotone Transformation vi(x) = fi (ui (x)) mit f'i > 0
- ui und vi enthalten die gleiche Information
- Informationsgehalt von ui : ausschließlich: ui (x) > ui (y) bedeutet „x ist besser als y“
- übliche Annahme in der Theorie des Haushalts: ui ist nur eine andere Darstellung der Präferenzordnung
Messbarkeit auf Kardinalskala
erlaubte Transformation: positiv affine Transformation
vi (x) = fi (ui (x)) = ai +bi * ui (x) mit bi > 0
- Aussagen über Nutzenänderungen sind möglich ( „Nutzenänderung von x nach y ist genauso groß wie
Nutzenänderung von w nach z“)
Messbarkeit auf Verhältnisskala
erlaubte Transformation: positiv lineare Transformation
vi (x) = fi (ui (x)) = bi * ui (x) mit bi > 0
- Aussagen über Verhältnisse von Nutzenhöhen sind möglich ( „x ist doppelt so gut wie y“)
- Verhältnisskalen enthalten einen definierten Nullpunkt.
Messbarkeit auf Absolutskala
- erlaubte Transformation: keine
- Aussagen über Nutzenhöhe sinnvoll („in Allokation x beträgt der Nutzen 100“)
- Annahme in den Anfängen der VWL
- Annahme in einigen Bereichen der VWL wieder aktuell:
Zufriedenheitsforschung (Happiness Research)
Neuroökonomik
Gesellschaftliche Wohlfahrtsfunktion nach Arrow
ist eine Vorschrift φ, die jedem Vektor individueller Präferenzordnungen über die Allokationen X = {x,y,z, …} eine gesellschaftliche Wohlfahrtsordnung R über X zuordnet.
Eigenschaften, die eine „GWF nach Arrow“ erfüllen sollte:
• Universelle Gültigkeit
• Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen
• Schwaches Pareto-Prinzip
• Nicht-Diktatur
Eigenschaften, die eine „GWF nach Arrow“ erfüllen sollte
U : Universelle Gültigkeit:
Die Vorschrift ϕ erzeugt für jede beliebige Kombination individueller Präferenzen eine gesellschaftliche Wohlfahrtsordnung R
I : Unabhängigkeit von irrelevanten Alternativen:
Die gesellschaftliche Reihung zweier Alternativen x und y hängt nur von individuellen Präferenzen bezüglich x und y ab, und nicht von individuellen Präferenzen bezüglich anderer („irrelevanter“) Alternativen
P : Schwaches Pareto-Prinzip:
Für jedes Paar von Alternativen x,y ∈ X gilt:
Wenn x > y ∀ i, dann x P y
D : Nicht- Diktatur
Es gibt kein Individuum i, das seine strikte Präferenz > über alle Allokationen unabhängig von den Präferenzen aller anderen Personen der Gesellschaft aufzwingen kann
Bemerkung: Anstelle von D müsste man viel mehr fordern, z.B.:
A : Anonymität:
Die gesellschaftliche Präferenzordnung R ist invariant gegenüber Permutationen des Vektors ( ), d.h. es spielt keine Rolle, wer welche Präferenzen hat
Arrow-Unmöglichkeits-Theorem
Sei m ≥ 3 und enthalte X mindestens 3 Elemente, so existiert keine gesellschaftliche Wohlfahrtsfunktion (nach Arrow), die die Eigenschaften U, I, P und D hat
Beweis von Arrow:
Bei Gültigkeit von U, I und P ist eine Person Diktator!
Folgerung 2.1:
Konsistente Gerechtigkeitsurteile sind ohne interpersonelle Nutzenvergleiche nicht möglich
Gesamtwirtschaftliche effiziente Produktionspläne
Ein Produktionsplan ( yj)nj=1 für n verschiedene Güter ist gesamtwirtschaftlich effizient, falls es nicht möglich ist, den Output eines Gutes zu erhöhen und den aller anderen Güter konstant zu halten.
Die Bedingung GRtS1 = GRtS2 definiert;
Kontraktkurve: Menge aller effizienten Aufteilungen der Inputfaktoren --> Faktorbox
Übertragung der Punkte der Kontraktkurve in ein (y1,y2) - Diagramm ergibt die gesamtwirtschaftliche Transformationskurve.
Transformationskurve: Menge aller effizienten Produktionspläne
(y1,y2) --> Outputmengen Diagramm
Kompensierende Variation
Geldbetrag, den der Konsument bereit ist abzugeben, um bei dem Übergang von p0 zu p1 gerade gleich gut gestellt bleibt.
("Wie viel kann Konsument nach Übergang weggenommen werden damit er genauso gut gestellt ist wie zuvor?")
V (p10,p20,Y) = V (p11,p21, (Y-CV))
Äquivalente Variation
Geldbetrag, den man Konsument geben müsste, um ihm dafür zu entschädigen, dass er auf den Übergang von p0 zu p1 verzichtet.
("Wie viel muss Konsument vor Übergang gegeben werden damit er genauso gut gestellt ist wie danach?")
V (p10,p20, (Y + EV)) = V ( p11, p21, Y)
reguliertes Monopol
- Rationierung verboten
- nur Preis-Angebot möglich, Menge wird vom Versicherungsnehmer gewählt (In der Graphik ist Angebot eine Gerade
unreguliertes Monopol
- Rationierung erlaubt
- Preis-Mengen-Verträge möglich (in der Graphik ist Angebot ein Punkt)
- Monopolist kann Weiterverkaufsverbot in Vertrag aufnehmen
Spielform der Institution „Unreguliertes Monopol ":
In einem ersten Zug bietet der Monopolist eine beliebige Menge an Verträgen {Pθ, Zθ} an. In einem zweiten Zug wählen die Haushalte einen oder keinen von diesen Verträgen.
Zufriedenheits-Paradoxon
die Zufriedenheit steigt mit dem eigenen Einkommen, aber nur dann, wenn sich zugleich die Position in der Einkommenshierarchie verbessert
Zentralverwaltungswirtschaft
Zentralplaner bestimmt die optimale Allokation
→Vorgabe eines Produktions- und Konsumplans
Größen bezüglich derer Asymmetriche Information vorliegen kann
•Zahlungsbereitschaft
•Qualität eines Produkts
•Vorliegen von unfreiwilliger Arbeitslosigkeit
•Wahrscheinlichkeit für Ereignisse:
•Unfall
•Zahlungsunfähigkeit
•Kosten der Behandlung einer Krankheit
AI auf Verischerungsmarkt, Fall 1: θ ist bekannt
max (Z,P) U1 u.d.NB. U2(größer gleich) U2*
Ergebnis: Z=P ; Vollversicherung!
u(Y-P) = U2* ; U2 legt fest welches P erhoben werden kann
positive Theorie der Wirtschaftspolitik
- Theorie der endogenen Wirtschaftspolitik
- Warum wird bestimmte Wirtschaftspolitik gewählt?
- staatliche Aufgabenträger sind Menschen mit eigenen Zielen ("egoistischer Demokrat")
normative Theorie der Wirtschaftspolitik
- Theorie exogener Wirtschaftspolitik
- Welche Wirtschaftspolitik sollte gewählt werden?
- staatliche Aufgabenträger sind perfekte Sachwalter ("wohlwollender Diktator)
Ordnungspolitik
Schaffung, Interpretation und Durchsetzung von Regeln durch den Staat
Prozesspolitik
Beeinflussung wirtschaftlicher Abläufe durch den Staat
" enge vs. weite" Staatsbegriff
enge Staatsbegriff: Gesamtheit aller Ämter und Behörden
weite Staatsbegriff: Gesamtheit der Regeln (Gesetze, Verfassung etc.) die sich Menschen zur Organisation ihres Zusammenlebens geben
Institution (formell/ informell)
Regelsystem mit dem Zweck der Steuerung individuellen Verhaltens (durch Anreize)
- formelle Institution: Systeme expliziter Regeln, z.B.. Gesetze, Verordnungen
- informelle Institution: System impliziter Regeln, z.B. Moral
Die drei gesellschaftlichen Grundwerte
1. Möglichst reiche Güterversorgung
Höchstmögliches BIP steht nicht für die reichhaltigste Güterversorgung
Operationalisierung : Pareto Kriterium
2. Gerechtigkeit
Gleiche Rechte und Behandlungen für jeden unter den gleichen Bedingungen
- Bedürfnisgerechtigkeit: Güterzuweisung aufgrund von Bedürfnissen
- Leistungsgerechtigkeit: Güterzuweisung aufgrund von Leistung
3. Freiheit
unterscheidung in:
- negative & positive Freiheit
- innere & äußere Freiheit
- Handlungs- und Willensfreiheit
Prinzip der vollständigen Internalisierung
Eine Institution ist Pareto-effizient, wenn jedes Individuum (marginal) den vollständigen erwarteten Effekt seiner Handlungen zu tragen hat
Grundbedingungen einer perfekten Eigentumsordnung
1. VI: vollständige Information aller Marktteilnehmer
2. BA: Anreizsystem kann auf alle allokationsrelevanten Größen Bezug nehmen
rivalisierendes Gut
Alle Aufteilungen der beschafften Menge sind zulässig, bei denen die Summe der konsumierten Menge die Summer der beschafften Menge nicht übersteigt
--> Nur 1 Individuum kann das Gut konsumieren
nicht-rivalisierende Gut
Alle Aufteilungen der beschafften Menge sind zulässig, bei denen die konsumierten Einzelmengen die Summe der beschafften Menge nicht übersteigt.
--> die beschaffte Menge kann von allen Individuen (max!) konsumiert werden
Privates Gut
Gut, das rivalisierend und perfekt (kostenlos) ausschließbar ist
Für jedes Individuum i stimmt die beschaffte Menge mit der konsumierten Menge überein
xij = zij für alle i= 1,...,m
(z.B. Stück Kuchen)
Allmende-Gut
(Common-Pool-Good)
Gut, das rivalisiernd, aber nicht ausschließbar ist
(z.B. Sauerstoff )
Öffentliche Gut
Gut, das nicht-rivalisiernend und überhaupt nicht ausschließbar ist.
Für jedes Individuum i stimmt die konsumierte Menge mit der von allen Individuen insgesamt beschaffenen Mengen übereinstimmt
xij = zj für alle i = 1,...,m
(z.B. Landesverteidigung)
Club-Gut
Gut, das nicht-rivalisierned aber kostenlos ausschließbar ist
(z.B. Museumsbesuch)
-
- 1 / 42
-