LEK 1
Nennen Sie die Gründe, die in Deutschland zu einem Notarzt-gestützten Rettungsdienst geführt haben. Welche Pilotprojekte gab es hierzu?
LEK 1
Erläutern Sie den Begriff „Rettungskette“ und nennen Sie die Hintergründe, die mit diesem Begriff verbunden sind (z. B. Wer hat den Begriff der „Rettungskette“ geprägt? In welchem Zusammenhang ist der Begriff „Rettungskette entstanden?).
LEK 2
Geben Sie eine verbindliche Definition des Begriffes „Notfallpatient“ unter Angabe einer zitierfähigen Quelle.
Nach DIN 13050 (Begriffe im RD) ist ein Notfallpatient ein Patient, der sich infolge einer Erkrankung, Verletzung oder aus sonstigen Gründen in unmittelbarer oder zu erwartender Lebensgefahr befindet, die eine Notfallversorgung und/oder Überwachung und einen geeigneten Transport zu weiterführenden diagnostischen Einrichtungen oder medizinischer Behandlung erfodert.
Für HH auch im §2 HmbRDG festgeschrieben.
LEK 2
Was wird unter „Notkompetenz“ verstanden, von welchem Organ ist dies publiziert und welche rechtliche Wertigkeit besteht?
LEK 2
Wo ist in Deutschland die Erstattung der Fahrtkosten des Rettungsdienstes gesetzlich geregelt?
§ 60 und § 133 SGB V
Zwischenfrage
Rechtliche Wertigkeiten:
Empfehlung
Leitlinie
Richtlinie
Empfehlung: daran kann sich orientiert werden
Leitlinie: Abweichen ist zu begründen
Richtlinie: Abweichen wird sanktioniert
LEK 3
Was ist die Grundlage der internationalen Empfehlungen zur Wiederbelebung? Welche Dachorganisation erarbeitet die internationalen Empfehlungen zur Wiederbelebung und veröffentlicht diese?
LEK 3
Nennen Sie das wissenschaftliche Grundprinzip, das den internationalen Empfehlungen zur Wiederbelebung zu Grunde liegt und die Quellen für diese Empfehlungen auf internationaler und nationaler Ebene.
Zwischenfrage
Level of Evidenz?
Teilt sich grob in 5 Stufen
Wobei Level 1 die höchste Evidenzstufe hat
1: mind. 1 Metaanalyse auf Basis einer Studie
5: Fallserie oder mehrere Expertenmeinungen
Zwischenfrage
Leitlinien?
S1 bis S3
LEK 3
Von welchen notfallmedizinischen Techniken ist zweifelsfrei ein positiver Effekt auf die Überlebensrate bei kardialen Kreislaufstillständen nachgewiesen und wie sinkt die Überlebensrate, wenn diese Techniken nicht eingesetzt werden?
Bei beiden ist der positive Effekt zweifelsfrei nachgewiesen!
Wenn bei kardialem Kreislaufstillstand keine Reanimationsmaßnahmen erfolgen sinkt die Überlebenswahrscheinlichkeit pro Minute um ca. 10%
LEK 3
Erläutern Sie die Begriffe „Sensitivität“ und „Spezifität“ am Beispiel der automatisierten Herzrhythmusanalyse von AEDs (Automatisierter Externer Defibrillator).
Sensitiviät bezeichnet das richtige Erkennen eines defibrillierbaren Rhythmus/Kammerflimmern und die Empfehlung bzw. Freigabe zur Defibrillation
Spezifität bezeichnet das richtige Erkennen einer Asystolie oder eines Sinusrhythmus, sowie das Ausbleiben der Empfehlung/Freigabe der Defibrillation
LEK 4
Welche Krankheitsbilder werden unter dem Oberbegriff „Akutes Koronarsyndrom“ zusammengefasst und wie ist die kausale (!) notfallmedizinische Behandlungsstrategie?
LEK 5
Nennen Sie die pathophysiologischen Grundlagen für Bronchial-Asthma.
auf Grund von: allerg. Reaktionen, Infekten, körperl. Belastung, Medikamenten, Klimaeinflüssen
LEK 5
Nennen Sie die Hauptursachen auf Gefäßebene im Bereich des Gehirns für einen Schlaganfall, die Untersuchung, die im Krankenhaus bei Vorliegen einer Schlaganfallsymptomatik zur Differenzierung zwingend erforderlich ist, eine kausale (! ) Therapiemöglichkeit und deren Limitierungen (z. B. Zeit).
LEK 6
Nennen Sie eine zitierfähige Definition für „Polytrauma“!
Als Polytrauma bezeichnet man in der Medizin mehrere gleichzeitig geschehene Verletzungen verschiedener Körperregionen, wobei mindestens eine Verletzung, oder aber die Kombination mehrerer Verletzungen lebensbedrohlich ist!
LEK 6
Welche Bedeutung hat der Blutdruck für die Versorgung von Patienten mit einem schweren Schädel-Hirn-Trauma?
Bei Patienten mit einem schweren SHT besteht die Gefahr, dass das Gehirn anschwillt und sich ein Hirndruck entwickelt. Da sich die Durchblutung (cerebraler Perfusionsdruck (CPP)) des Gehirns aus der Differenz von intracraniellem Druck (ICP) und mittlerem ateriellen Blutdruck (MAP) ergibt, ist darauf zu achten, dass der BD des Patienten mit SHT ausreichend hoch ist! (hyperton)
CPP= MAP-ICP
LEK 6
Welche Bedeutung hat der Blutdruck für die Versorgung eines Patienten mit einem stumpfen Bauchtrauma, bei dem der Verdacht auf eine (präklinisch) unstillbare innere Blutung besteht?
Bei Patienten mit stumpfen Bauchtraume, bei dem der o.g. Verdacht besteht ist schnellstmögliche ein transport in eine Klinik mit der Möglichkeit der chirurg. Versorgung anzustreben. Dabei kann ein eher geringer BD tolleriert werden! (permissive Hypotonie)
Eine therapeutische BD-Erhöhung könnte zu einer verstärkten Blutung führen, ein gewisser Mindestdruck ist jedoch für die Versorgung lebenswichtiger Organe erforderlich!
LEK 6
Diskutieren Sie die beiden Leitsätze „Golden Hour of Shock/Trauma“ und „Traumamanagement ist Zeitmanagement“ für die Versorgung schwerverletzter Patienten!
Die "Golden Hour Of Trauma" und daraus abgeleitet, dass ein Patient spätestens innerhalb einer Stunde die operative Versorgung in einem Krankenhaus erreicht haben muss, ist kaum belegt!
Eindeutig belegt ist jedoch, dass die Länge des therapiefreien Intervalls, also die Zeit bis zum Eintreffen qualifizierter Rettungskräfte, erheblich zum Patientenoutcome beiträgt.
Außerdem gibt es deutliche Hinweise darauf, dass das Patientenoutcome durch eine qualifizierte notfallmed. Versorgung z.B. durch präkl. Narkose, Intubation u. Beatmung verbessert wird.
LEK 7
Welche Behandlungsmethoden stehen bei oralen (über den Mund) Vergiftungen zur primären Giftentfernung zur Verfügung? Nennen Sie Vor- und Nachteile und Einschränkungen.
Induziertes Erbrechen
Nachteil: Unsicher, Gefährlich, Aspirationsgefahr
Magenspülung
Nachteil: unsichere Wirksamkeit, Orthograngder Gifttransport mögl., Aspirations- und Perforationsgefahr
Aktivkohle
Vorteil: Einfache Anwendung (Faustformel zur Errechnung der Präparatmenge), breites Wirkungsspektrum
Einschränkung: nicht bei Mineralsäure, Laugen, Alkoholen, Eisen- und Lithiumsalten sowie Cyaniden verwendbar
LEK 7
Von welcher Institution können beim Vorliegen einer Vergiftung wichtige Informationen schon an der Einsatzstelle erhalten werden und wie ist diese erreichbar?
Giftinformationszentrale (Giftnotruf), dieser ist über die Leitstelle, oder direkt telefonisch erreichbar.
Sie ist meist an eine Klinik angegliedert und ist eine Einrichtung der Länder.
LEK 8
Welche Bedeutung hat die Hypothermie (Unterkühlung) für Verletzte und welche Stadieneinteilung gibt es?
Stadieneinteilung
Durch die Abnahme der Herz-Kreislauffunktion kann es zu folgenden Erscheinungen kommen:
LEK 8
Nennen Sie das Versorgungsprinzip bei schwer hypothermen (unterkühlten) Patienten mit Kreislaufstillstand. Welche Zielklinik ist zu wählen?
Der Transport eines schwer hypothermen Patienten mit Kreislaufstillstand sollte unter kontinuierlichen Reanimationsbedingungen (Beatmung, Herzdruckmassage) in eine Klinik mit der Möglichkeit der Wiedererwärmung durch eine Herzlungenmaschine stattfinden.
Leitsatz: No one´s dead, until he is warm and dead!
LEK 8
Erklären Sie die Zusammenhänge, bei denen es zum sog. „Bergungstod“ kommen kann und wie dieser vermieden werden kann.
Um bei Unterkühlungen ein weiteres Absinken der Körperkerntmeperatur zu verhindern wird physiologisch die Durchblutung der Körperoberläche, insbesondere der Extremitäten, auf ein Minimum verringer. Die Blutzirkulation des warmen Blutes konzentriert sich auf die überlebenswichtigen Organe, den sogenannten Körperkern. Die Temperatur der Körperschale (Arme, Beine, Haut) sinkt daher noch weiter ab. Ist der Temperaturunterschied zwischen Schale und Kern zu groß, so kommt es bei Wiedererwärmen oder Bewegen des Patienten zum Temperaturausgleich, bei dem kaltes Blut zurück in den Kern fließt und dabei die Kerntemperatur noch weiter absinkt (Afterdrop). Auf Grund der Temperaturempfindlichkeit des Erregungsleitsystems des Herzens kann es dabei zu Herzrhythmusstörungen und zum Kreislaufstillstand kommen.
Vermeidung: Patienten möglichst immobilisieren und horizontal retten.
LEK 8
Nennen Sie die aktuellen Empfehlungen zur Kühlung von Verbrennungen und nennen Sie eine Hauptgefahr, die von dieser Maßnahme ausgeht.
Bei Verbrennungen bis:
Es besteht immer die Gefahr der Hypothermie!
LEK 8
Nennen Sie Versorgungsprinzipien bei Patienten mit schweren Verbrennungen. Welche Überlegungen sind für die Auswahl der Zielklinik zu bedenken?
Patient muss in ein Schwerbrandverletztenzentrum wenn,
Auswahl der Zielklinik: Der Patient ist primär (direkt von der Einsatzstelle), nur bei entsprechend kurzer Fahrzeit (max. 45 min) in ein Schwersbrandverletztenzentrum zu transportieren. Bei längerer Transportdauer ist zunächst eine Erstversorgung im nächstgelegenen geeigneten Krankenhaus der Not- und Unfallversorgung durchzuführen und der Patient sekundär, unter Umständen durch Einsatz von Luftrettungsmitteln zu verlegen.