Goldstein Kap. 11 Hören
Wahrnehmungspsychologie K17
Wahrnehmungspsychologie K17
Kartei Details
Karten | 46 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 07.06.2016 / 06.12.2022 |
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Mittelohr
- Hohlraum zwischen Trommelfell und ovalem Fenster
- enthält die Gehörknöchelchen Hammer, Amboss und Steigbügel
Funktion des Mittelohrs
Verstärkung der Schwingungen um den Faktor 22 durch Verringerung der Fläche vom Trommelfell zum ovalen Fenster und Hebelwirkung.
Innenohr
- Cochlea bzw. Schnecke
- mit Flüssigkeit gefüllt
- besteht aus: Scala vestibuli, Scala media (= Cochleare Trennwand) und Scala tympani
Cortisches Organ
- befindet sich in cochlearer Trennwand
- besteht aus Basilarmembran, Tektorialmembran, 3'500 inneren Haarzellen (mit divergenten Verbindungen zu Hörnervenfasern) und 12'000 äusseren Haarzellen (mit konvergenten Verbindungen)
Ablauf der Übertragung der Schallwellen zu den Rezeptoren und der Umwandlung in neuronale Signale
Äusserer Gehörgang
--> Trommelfell
--> Hammer
--> Amboss
--> Steigbügel
--> ovales Fenster
--> Bewegung der cochlearen Trennwand
--> Auslenkung der Stereozilien der Haarzellen
--> Ausschüttung eines Neurotransmitters
--> Entladungen in den Hörnerv-Fasern
Zwei Mechanismen zur Codierung der Frequenz eines Schallsignals (Tonhöhe)
- Ortscodierung (v.a. für Frequenzen ab 5'000 Hz)
- Zeitcodierung (bis 5'000 Hz)
Ortscodierung
- Gem. Ortstheorie von Békésy:
- Basilarmembran hebt und senkt sich mit der Tonfrequenz (verstärkt durch die äusseren Haarzellen = cochlearer Verstärker)
- Schwingung zeigt Form einer Wanderwelle
- jeder Ort auf der Basilarmembran ist darauf abgestimmt, am stärksten auf eine bestimmte Frequenz abzusprechen
- Frequenz eines Tones wird durch den Ort entlang des Cortischen Organs wiedergegeben, an dem die neuronale Antwort am stärksten ist
- Die Orte mit maximaler Schwingung verschieben sich mit zunehmender Frequenz vom Apex (tiefe Frequenz) Richtung Basis (hohe Frequenz)
Praktische Anwendung der der Ortstheorie
Cochleaimplantate (bei Schädigung der Haarzellen)
Belege für die Ortstheorie
- Tonotope Karte (neuronale Antworten entlang der Cochlea auf verschiedene Frequenzen)
- neuronale Frequenz-Tuningkurven für Nervenfasern des Hörnervs
Positionsreize
Informationsquelle zur Lokalisierung einer Schallquelle
Zwei Arten von Positionsreizen
- binaurale (von beiden Ohren bestimmt)
- monaurale (nur vom einzelnen Ohr)
Die beiden binauralen Positionsreize
- Interaurale Zeitdifferenz
- Interaurale Pegeldifferenz
Interaurale Zeitdifferenz
- Zeitunterschied zw. dem Eintreffen eines Schallsignals in beiden Ohren
- ändert sich durch Kopfbewegung
- auf beiden Ohren gleichzeitig heisst: Schallquelle direkt vor uns
- für niedrige Frequenzen
Interaurale Pegeldifferenz
- Unterschied der Schalldruckpegel auf beiden Ohren
- am wenigsten Lokalisationsfehler bei Schallquelle direkt vor dem Kopf
- am meisten Fehler bei Schallquelle seitlich oder hinter dem Kopf
- nur bei Frequenzen über 1000 Hz
Monauraler Positionsreiz
Spektraler Hinweisreiz
- Je nach Position der Schallquelle wird das Frequenzspektrum des Schalls durch Reflexionen am Kopf und in der Ohrmuschel modifiziert
- bringt Information über Elevation der Schallquelle
- v.a. bei hohen Frequenzen
Funktionen des Hörens
- Erweiterung des Sehens
- Soziale Kommunikation (Wahrnehmung von Sprache)
- Wahrnehmung von Musik
Schallquellen
Schwingungen von Objekten, die in Luftdruckschwankungen umgesetzt werden.
Schallwellen
Luftdruckschwankungen (wechselndes Muster von hohem und niedrigem Druck in der Luft)
Fortpflanzungsgeschwindigkeit einer Schallwelle in der Luft
340 m/s
Fortpflanzungsgeschwindigkeit einer Schallwelle im Wasser
1500 m/s
Sinusschwingungen
- Einfache Schallwellen, bei denen die Druckschwankungen sinusförmig verlaufen (Sinusschwingungen)
- Treten bei reinen Tönen auf (auch Sinustöne genannt)
- Sehr selten (am ehesten das Pfeifen eines Menschen oder sehr hohe Flötentöne)
Merkmale von Sinusschwingungen
- Amplitude
- Frequenz
Frequenz
- Die Anzahl der Schwingungsperioden pro Sekunde (also die Anzahl der sich wiederholenden Druckschwankungen einer Schallwelle)
- 1 Hertz = 1 Periode pro Sekunde
Für den Menschen hörbarer Frequenzbereich
Zwischen 20 und 20'000 Hz
(höhere Frequenz = höherer Ton)
Amplitude
- Grösse der Druckschwankung (also Unterschied zwischen Maxima und Minima der Schallwelle)
- Extrem grosse Spannbreite (1 bis 10 Mio), wird daher in logarithmische Dezibel-Skala umgerechnet
Phase
Zeitliche Verschiebung von zwei Sinusschwingungen
Dezibel
Physikalische Einheit, die den Schalldruck im sogenannten Pegelmass ( = Schalldruckpegel) angibt.
Berechnung Dezibel
Lp = 20 log(p/p0)
Berechnung relative Amplitude
p / p0
Wobei
p = Druck der Schallwelle
p0 = Referenzdruckwert = Hörschwelle
Satz von Fourier
Jede periodische Funktion lässt sich in eine Summe von Sinus- und Cosinusanteilen unterschiedlicher Frequenz zerlegen (= Fourier-Analyse).
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