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GFuP KW 19

Gesundheitskomunikation

Gesundheitskomunikation


Kartei Details

Karten 14
Sprache Deutsch
Kategorie Ernährung
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 22.05.2016 / 24.04.2022
Lizenzierung Keine Angabe
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Was ist Gesundheitskomunikation?

  • Gesundheitskommunikation bezeichnet die Vermittlung und den Austausch von Wissen, Erfahrungen, Meinungen und Gefühlen, die sich auf Gesundheit oder Krankheit, Prävention oder den gesundheitlichen Versorgungsprozess richten.
  • Die Kommunikation kann auf interpersonaler, organisationaler oder gesellschaftlicher Ebene stattfinden und direkt-persönlich oder medienvermittelt erfolgen.
  • Gesundheitsbezogene Kommunikation schliesst dabei alle Kommunikationsinhalte ein, die sich auf Gesundheit, Krankheit oder deren Determinanten beziehen.
  • Gesundheitskommunikation hat die Aufgabe, positiv auf das Gesundheitsverhaltens von einzelnen Personen oder Gruppen einzuwirken 

Nenne die 4 Ebenen der Gesundheitskommunikation

  • Intrapersonale Kommunikation
  • Interpersonelle Kommunikation
  • Organisationskommunikation
  • Massenkommunikation

Erkläre interpersonelle Kommunikation

Direkter, persönlicher Austausch von Gesundheitsinformationen

Zentrum steht das Arzt-Patient-Gespräch

  • Paradigmenwechsel in den letzten 50 Jahren
  • Veränderung des Interaktions – und Kommunikationsmusters von autoritativ zu partizipativ

Beziehung --> wichtig für Erfolg

Patientenautonomie

  • Patient/Klient ist aktiver Teilnehmer im Kommunikationsprozess, nicht passiver Empfänger von Informationen
  • Informierte Entscheidungen / mehr Eigenverantwortung übernehmen
  • Shared Decision-Making (gemeinsame Entscheidungsfindung)

Was sind evidenzbasierte Gesundheitsinformationen? Was ist ihr Nutzen?

  • Voraussetzung für Informierte Entscheidungen
  • unterstützen die individuelle Entscheidungsfindung im Einklang mit persönlichen Werten
  • Informierte Entscheidungen setzten voraus, dass Informationen auch verstanden werden.
  • Verbessern das Wissen
  • Erzeugen realistische Erwartungen von Nutzen und Schaden von medizinischen Interventionen
  • Mündliche Information sollten idealerweise mit schriftlichen oder visuellen Material unterstützt werden --> verlängern die Erinnerung an die erhaltenen Gesundheitsinformationen 

Was sind die Kriterien zur Präsentation von evidenzbasierten Gesundheitsinformationen?

Inhalt

  • Relevanz (Informationsbedarf der Zielgruppe)
  • Vollständigkeit (z.B. Informationen bei chirurgischen Eingriff)
  • Qualität

Präsentation

  • Darstellung von Zahlen z.B. von Forschungsergebnisse (klare, effektive Kommunikation statistischer Informationen)
  • Zielgruppenspezifische Sprache
    • Zielgruppe definieren, Ziel der Information
  • Layout und Typografie 

Wie gelingt eine Präsentation von evidenzbasierten Gesundheitsinformationen?

Einfache Sprache:

  • Klare, prägnante Sprache
  • Sachverhalte konkret darstellen, keine verschachtelten Sätze, Fachbegriffe vermeiden,
  • Sätze zwischen 15-20 Wörter, nicht länger als 30-35 Wörter
  • Verwendung der aktiven anstelle der passiven Form
  • Textschwierigkeit kann geprüft werden

Forschungsstand: niedrige Textschwierigkeit vs. hohe Textschwierigkeit

  • Das Wissen steigt, je weniger schwierig der Text ist.
  • Texte mit sehr niedriger Schwierigkeit werden als leicht verständlich und lesbar wahrgenommen und tendenziell als vertrauenswürdiger eingeschätzt
  • Gesundheitsinformationen mit einer niedrigen Textschwierigkeit (Niveau <9.Klasse) führen zu einem höheren Wissenszuwachs als Informationen mit hoher Textschwierigkeit
  • Idealerweise: Textschwierigkeit ist an Bildungsniveau angepasst 

Personalisierte Informationsvermittlung

  • anstatt "Die Symptome deuten auf ... hin" Ihre Symptome deuten auf ... hin" verwenden

Forschungsstand

  • Verwendung eines persönlichen Sprachstils bei Gesundheitsinformationen führt zu einem grösseren Wissenszuwachs und grösseren Zufriedenheit mit der Information als bei einer unpersönlichen Informationsvermittlung 

Verwendung der Muttersprache

  • grösste Sprachkompetenz  in der Muttersprache

Forschungsstand: Mehrsprachige vs. einsprachige Informationsangebote

  • Darstellung der Informationen in der Landessprache und zusätzlich in der Muttersprache der Menschen mit fremdsprachlichen Hintergrund führt zu grösserem Wissenszuwachs
  • Für Menschen mit fremdsprachlichen Hintergrund profitieren wenn die Gesundheitsinformation in der Muttersprache und in einfacher Sprache (Textschwierigkeitsniveau < 9. Klasse) verfasst wird 

Wie kann man die Verständlichkeit/ Lesbarkeit von Gesundheitsinformationen fördern?

Layout und Typografie

Printinformationen (konsensbasierte Empfehlungen)

  • Verwendung einer Serifen-Schrift mit der Minimal-Schriftgrösse 12 Punkt
  • Linksausrichtung des Textes
  • 1.2-1.5-facher Zeilenabstand
  • Fettdruck nur für einzelne Schlüsselwörter, Kursivdruck vermeiden
  • Verwendung von hellem Hintergrund und dunkler Textfarbe (kein schattierter /gemusterter Hintergrund)
  • Verwendung eindeutiger Beschriftungen von Abbildungen und Grafiken
  • Verwendung von sinnvollen Überschriften
  • Abbildung möglichst nah beim erklärenden Text 

Nenne Quellen von Gesundheitsinformationen

  • Wichtigste Informationsquellen: Arzt/Gesundheitspersonal, Massenmedien/ Internet
  • Häufig werden mehrere Quellen konsultiert
  • Stellenwert für Medialen Quellen wie Onlineangeboten wächst
  • Internet - eines der meistgenutzten Quellen für Informationen rund um das Thema Gesundheit
  • Informationsverhalten der Zielgruppe verstehen, um Zielgruppe effektiver mit bedarfsgerechten Angeboten zu erreichen