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Gewaltfreie Kommunikation

Leistungsziele: -erläutert konstruktive Konfliktlösungsmodelle und setzt sie in Konfliktsituationen in der Schulklasse um. -beschreibt verschiedene Kommunikationstheorien (z.B. Watzlawick, Schulz von Thun, Rosenberg) und setzt diese in Übungssituation.

Leistungsziele: -erläutert konstruktive Konfliktlösungsmodelle und setzt sie in Konfliktsituationen in der Schulklasse um. -beschreibt verschiedene Kommunikationstheorien (z.B. Watzlawick, Schulz von Thun, Rosenberg) und setzt diese in Übungssituation.


Kartei Details

Karten 7
Lernende 14
Sprache Deutsch
Kategorie Pädagogik
Stufe Berufslehre
Erstellt / Aktualisiert 23.11.2016 / 01.05.2021
Lizenzierung Keine Angabe
Weblink
https://card2brain.ch/box/gewaltfreie_kommunikation
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Gewaltfreie Kommunikation ist ein Grundmodell von Kommunikation, ist Prävention bei Konflikten und ist ein Konfliktlösungsmodell. Was ist das Ziel von GFK?

Ziel der GFK ist es, auch unter herausforderden Umständen - wie das in Konflikten der Fall ist - menschlich zu bleiben.

Das Model der GFK von Marshall B. Rosenberg baut auf der Haltung auf die sagt, dass Menschen Grundsätzlich miteinander im Austausch sein möchten, in einer Balance von Geben und nehmen.

  • Erkläre die Absicht, in was sie uns trainiert, was durch das Modell gefördert wird.
  • Laut Rosenberg sind wir für was selbst verantwortlich und was ist die Grundvorausetzung für Kommunikation nach Ihm?

Die Absicht ist, in einem empatischen Kontakt mit anderen bzw. mit sich selber zu kommen. Der fliessende Prozess von Geben und Nehmen geschieht freiwillig. Die GFK hilft bei der Umgestalltung des sprachlichen Ausdrucks und der Art zuzuhören. Sie trainiert uns, sorgfältig zu beobachten und genau zu bestimmen, was störend ist. Dadurch, dass die GFK die Betonung auf intensives Zuhören nach Innen und nach Aussen legt, fördert sie Wertschätzung, Aufmerksammkeit und Einfühlung. GFK betont, dass wir selber verantwortlich sind für unsere Gedanken, für unsere Gefühle, für unsere Haltung. Empathie ist nach Rosenberg die Grundvoraussetzung für gelingende Kommunikation.

Beischreibe das Grundmodell der vier Schritte nach Rosenberg.

Die vier Komponenten Beobachtung - Gefühle - Bedürfnisse - Bitten beschreibt das Zusammenspiel von Wahrnehmung, Empfindungen und Handlungen des Menschen.
Beobachtungen lösen Gefühle aus, Gefühle weisen auf unerfüllte und erfüllte Bedürfnisse hin und Bedürfnisse sind der Motor unseres Handelns. Um unsere Bedürfnisse zu erfüllen, müssen wir aktiv werden.

Indem wir uns auf das Klären von Beobachtung, Gefühl und Bedürfnis konzentrieren, beurteilen wir nicht. Mann nennt die GFK auch "die Sprache des Herzens". Wer mit dem Modell arbeiten möchte, kann entweder damit anfangen, sich selber in dieser Sprache ehrlich ausdrücken oder mit Hilfe der vier Komponenten empatisch zuhören. GFK baut auf Ich-Botschaften auf, ist aber umfassender.

Das Grundmodell der vier Schritte (Beobachtung, Gefühle, Bedürfnisse,Bitten) nach Rosenberg.

Erkläre was mit dem ersten Schritt Beobachtungen gemeint ist.

Beobachtung

Die Kunst besteht darin, eigene beobachtungen den anderen ohne Beurteilung oder Bewertung mitzuteilen. Wird eine beobachtung vermischt mit einer negativen Bewertung, neigt das Gegenüber dazu, nur die Kritik zu hören. Es kann vorkommen, dass das Gegenüber Kritik heraushört oder hineinintepretiert, obwohl in der Äusserung keine enthalten ist. Hier hilft es den anderen das Gesagte paraphrasieren zu lassen. (s.aktives Zuhören)

Zu Beginn steht die Beobachtung einer Situation und die Mitteilung ans Gegenüber. was geschieht tatsächlich? Wichtig: Solche Mitteilungen sind frei von Bewertung und Beurteilung.

Das Grundmodell der vier Schritte (Beobachtung, Gefühle, Bedürfnisse,Bitten) nach Rosenberg.

Erkläre was mit dem zweiten Schritt Gefühle gemeint ist.

Gefühle

Gefühle haben die wichtige Funktion uns Signale zu senden. Gute Gefühle zeigen, welche Bedürfnisse erfüllt sind, negative Gefühle weisen auf unerfüllte Bedürfnisse hin. Bei der GFK bringen wir unsere Gefühle mit dem in Verbindung, was wir beobachten. So erklären wir dem anderen, was wir dabei fühlen und können nach den Gefühlen des Gegenübers fragen. Beides, ob wir bei unseren Gefühlen sind oder bei ihren/seinen Gefühlen, hilft, in empatischen Kontakt zu kommen.

Aussprechen, was gefühlt wird, wenn diese Handlung beobachtet wird: Fühlen wir uns verletzt, traurig? Sind wir glücklich, erschrocken, irritiert, hilflos? -> verbalisieren (s. aktives Zuhören)

Das Grundmodell der vier Schritte (Beobachtung, Gefühle, Bedürfnisse,Bitten) nach Rosenberg.

Erkläre was mit dem dritten Schritt Bedürfnisse gemeint ist.

Bedürfnisse

Hinter bestimmten Gefühlen steht nach Rosenberg immer Bedürfnisse. Das Verhalten anderer Menschen zu kritisieren oder zu verurteilen, sind versteckte Äusserungen der eigenen Bedürfnisse. Wir haben nur spärlich gelernt, die eigenen Bedürfnisse auszudrücken. Hingegen suchen wir häufig den Fehler automatisch bei den anderen. Wir sind geübt darin, die Fehler anderer zu erkennnen und zu analysieren, als klar und deutlich unsere eigenen Bedürfnisse auszudrücken. Verknüpfen wir die Gefühle direkt mit den Bedürfnissen, kann das Gegenüber einfühlsam darauf reagieren und die Chance steigt, dass die Bedürfnisse anerkannt und allenfalls erfüllen werden.

Welche Bedürfnisse stehen hinter diesen Gefühlen?

Das Grundmodell der vier Schritte (Beobachtung, Gefühle, Bedürfnisse,Bitten) nach Rosenberg.

Erkläre was mit dem vierten Schritt Bitten gemeint ist.

Bitten

Bitten drückt aus, wie wir uns die Erfüllung unserer Bedürfnisse vorstellen. Werden Bitten nicht klar verständlich ausgedrückt, können Missverständnisse entstehen. Wir unterscheiden zwischen einer Handlungsbitte (z.B. den Einkauf zu erledigen) und einer Beziehungbitte (z.B. bitten um eine Beschreibung der eigenen Empfindungen).

Es ist nur dann eine Bitte, wenn die oder der Gebetene die Möglichkeit hat, frei zu entscheiden (Freiwilligkeit). Erfolgt beim Nichterfüllen der Bitte direkt oder indirekt eine Bestrafung, so ist es keine Bitte, sondern eine Forderung. Durch Beobachten des Verhaltens des Sprechers, wenn seine Bitte nicht erfüllt wird, ist erkennbar, ob es sich tatsächlich um eine Bitte oder eher um eine Forderung handelt: es ist eine Bitte, wenn auf ein "Neine" und auf die Gründe dafür einfühlsam reagiert wird. Ist die Reaktion Kritik, Verurteilung, persönliche Verletztheit, hat es sich um eine Forderung gehandelt. Das heisst also, dass wir uns bei einem "Nein" auf die Gefühle und Bedürfnisse des anderen konzentrieren, damit für uns verständlich ist, weshalb mit einem "Nein" reagiert wurde.

Klar mitteilen, was gewünscht wird für sich selber, was vom anderen erwartet wird, was er konkret tun kann, um die Situation zu verbessern.