Fragetechnik
02 GM 09 Kommunikation
02 GM 09 Kommunikation
Kartei Details
Karten | 23 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 18.09.2016 / 27.01.2025 |
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Was umfasst professionelle Kommunikation:
Sie umfasst viele Ebenen:
- Pers. Haltung und Einstellung
- Vor- Urteile gegen Gesprächspartner oder Themen
- eigene Wertvorstellungen und Weltanschauungen
- kognitive Fähigkeiten
- Umgang mit Gefühlen und Beziehungen
- Selbstbewusstsein
- Non Verbale Kommunikation
- sprachliche Kompetenzen
- Gesprächsführungstechniken
Lineares Fragen:
Lineare Fragen dienen dazu, spezifische Ursachen eines Problems zu lösen. Die Absicht hinter solchen Fragen ist also untersuchender oder diagnostischer Art. die fragende Person verhält sich wie ein Detektiv und benutzt meist sogenannte W-Fragen. Lineare Fragen können problemklärend oder - definierend sein, provozieren in ihrer erwünschten Eindeutigkeit jedoch auch problemerhaltende Wirkung, weil sie tendenziell schnelle und kausale Antworten intendieren.
Zirkuläre Fragen:
Die Absicht von zirkulären Fragen ist exploratorisch; die fragende Person sieht sich in einer forchenden oder entdeckenden Rolle. Diese Fragen sollen Muster und Verbindungen freilegen, da in dieser Fragenart vorausgesetzten Annahme alle Themen und Gedanken miteinander verbunden seien.
Zirkuläre Fragen sind oft ungewöhnlich. z.B. Wenn das für Sie problematisch ist, für wen wäre es unproblematisch? Sie können - z.B. durch einen Perspektivenwechsel - befreiende, aber auch überfordende Wirkung zeigen.
Strategische Fragen: Geschlossene Fragen:
Dieses Frageverhalten kann am ehesten als tendenziell ,,dozierend'' bezeichnet werden. Auch wenn sich dies durch die Fragefordm nur indirekt zeigt. Die fragende Person versucht ihrem Gegenüber lenkend oder gar suggerierend bestimmte Sichtweisen nahezulegen. Das Gegenüber kann sich dadurch in die Ecke gedrängt fühlen. Möglicherweise wird solches Frageverhalten jedoch auch gewünscht und kann gelegentlich sogar positive Folgen zeigen, wenn dadurch beispielsweise festgefahrene ,,Ordnung'' aufgebrochen werden können. z.B. Wäre es ihnen nicht lieber, sich darüber keine Gedanken mehr machen zu müssen? Solche Fragen neigen dazu, einschränkende Wirkung zu haben.
Reflexive Fragen:
Die Absicht hinter reflexiven Fragen ist eine fördernde. Die fragende Person agiert in beratendem Sinne so, dass die Befragten über ihre Wahrnehmung und Handlungen und deren Wirkungen nachdenken und eigene Möglichkeiten zur Problemlösung nutzen können. z.B. Was wäre anders in ihrem Leben, wenn? Reflexive Fragen über produktive Wirkung aus und können auch provokant formuliert sein. z.B. Was müssten sie tun, um ihre Situation zu verschlimmern, wie könnte ich ihnen dabei helfen?
Meinungn, Ideen und oder Gefühle ergründen:
Wenn man die Auffassung des Anderen über ein bestimmtes Thema ergründen möchte, ist es wichtig, dass die Fragen viel Spielraum geben. Vermeiden Sie, bereits durh de Frage selbst die Antwort zu steuern oder anderen Antworteinschränkungen einzubauen. Wenn sie wissen möchten, was was jemand von der Ausbildung hält, macht es einen gewaltigen Unterschied, ob sie fragen: Wie siehst du die Ausbildung) oder ob die Frage lautet: Findest du die Ausbildung gut?
Nur die erste Frage ist auf die Meinung des Anderen ausgerichtet.
Dem anderen helfen, sich über eigene Meunungen, Ideen und oder Gefühle klarer zu werden:
Hier ist ebenfalls wichtig, dass die Fragestellung nicht schon die Richtung der Antwort vorgeben darf.
,, Was findest du angenehm und weniger angenehm an der Ausbildung?,, ist besser als ,, Fühlst du dich in der Ausbildung nicht wohl?,,
Interesse am Anderen zeigen?
Wenn sie abends nach Hause kommen und Sie jemand fragt: ,, Wie war es denn in der Schule?'', wird diese Frage meistens aus persönlicher Anteilnahme gestellt und weniger aus Interesse an den Details des Schultags.
Gelegenheit zum Abreagieren verschaffen:
Wenn man spürt oder sieht, dass der Andere gereizt oder ärgerlich ist, das aber nicht sagt, kann man ihm durch Fragen wie ,,Bist du jetzt verärgert?'' Gelegenheit geben, seinen Emotionen Luft zu verschaffen. In diesem Sinne sollte auch die Frage eines Lehrers verstanden werden, der einem Schüler eine schlechte Zensur geben musste und ihn fragt: ,,Bist du jetzt enttäuscht?''
Fakten überprüfen:
Will man Fakten überprüfen, ist es am besten, gezielt danach zu fragen. Ärzte stellen ofr Fragen in dieser Art:,, Wann haben sie die Schmerzen zum ersten Mal gespürt?'' Auf diese Weise wird man gleichsam gezwungen, klare Aussagen zu machen.
Fakten sammeln ohne weitere Diskussion:
Sie sehen im Laden eine Hose, die ihnen gefällt, aber kein Preisschild trägt. Daraufhin fragen sie den Verkäufer:,, Was kostet die Hose?'' In diesem Fall erwarten Sie nur, dass er den Preis nennt.
Den Anderen veranlassen, sich zu erklären:
Wenn man wissen möchte, ob jemand für oder gegen etwas ist und auf die Frage ,, Was hälst du davon?'' keine eindeutige Antwort bekommt, fragt man am besten gezielt:,, Bist du dafür oder dagegen?'' Damint veranlasst man das Gegenüber, sich zu erklären. Allerdings weren die Antwortmöglichkeiten dadurch natürlich eingeschränkt.
Zusammenfassen von Inhalten des Gesprächs oder von Schlussfolgerungen daraus:
Sie können im Gespräch in fragender Form darstellen, was sie bis jetzt verstanden haben:, Also wenn ich das richtig sehe, bist du wütend, weil man dich nicht gefragt hat?''
Der Höflichkeit genüge tun:
Begegnen wir jemandem nach einiger Zeit wieder, stellen wir oft die Frage:,, Wie geht es Ihnen?'' Allerdings würden wir staunen, wenn jemand eine ausgedehnte und ehrliche Antwort geben würde. Das aber ist auch nicht die Funktion dieser Frage, sondern sie dient dazu, der Höflichkeit genüge zu tun.
Ein Gespräch leiten:
Mit manchen Fragen kann man ein Gespräch einleiten. Denken sie an die Standartfrage:,, Schönes Wetter heute, nicht? '' Doch oft möchte der Fragende eigentlich über etwas anderes als das Wetter reden.
Informationen konkretisieren und vertiefen:
Falsch
Viele Fragen werden gestellt, um den Anderen zu veranlassen, mehr über das zu Depatte stehende Thema zu erzählen. Es ist jedoch nicht immer einfach, den richtigen Zeitpunkt für eine vertifende oder konkretisierende Frage zu bestimmen.
Folgende Ausführungen zeigen, dass man mit dem Stellen von Fragen viele gute Absichten verfolgen kann. Man kann jedoch auch weniger gute damit verbinden, wie z.B.:
- jemanden in die Ecke zu treiben,
- jemanden zu provozieren
- die eigene Neugierde zu befriedigen
- sich vor der eigenen Verantwortung zu drücken
- keine Stellung beziehen zu müssen
Aus den bisher Gesagten lassen sich die zwei häufigsten Formen von Mussverständnissen beim Stellen von Fragen ableiten nämlich,
- Missverständnisse beüglich der Funktion der Frage und
- Missverständnisse bezüglich der Absichten des Fragenden.
Informationen konkretisieren und vertiefen:
Richtig
Erst wenn über beides Klarheit herrscht, wenn also die Funktion der Frage deutlich ist und kein Zweifel über die Absicht des Fragenden besteht, kann man eine ernstzunehmende Antwort erwarten. Daneben existieren noch eine Anzahl allgemein gehaltender Anforderungen, die eine gute Frage erfüllen soll:
- Die Frage muss verständlich formuliert sein
- Beim Stellen von Fragen muss ein aktives Hörverhalten an den Tag gelegt werden; Vertiefungsfragen sind dann oft überflüssig
- Die Frage darf nicht über das Gesprächsthema hinausführen
- Die Frage darf die Antwort nicht bereits beinhalten
- Die Frage darf nicht einschränkend wirken, weil dann nur Teilinformationen gegeben werden können.
Ausserdem gilt es noch, folgende Empfehlungen zu beachten:
- Stellen sie nicht zu viele Fragen auf einmal
- Halten sie die Fragen kurz
- Meiden sie suggestive und wertende Formulierungen.
Offene Fragen:
Eine offene Frage wirkt sich nur minimal auf Struktur und richtung der Antwort aus. Der Antwortende bestimmt selbst, was er sagt.
- Warum hast du dich für diese Ausbildung entschieden?
- Was hälst du davon?
- Wie könnten wir das Problem am besten angehen?
- Wie siehst du die Sache?
- Welche Gefühle hattest du dabei?
Offene Fragen laden zu Inhalts- und Gefühlsreflexion ein und bieten Spielraum, die Antworten offen und frei zu gestalten.
Geschlossene Fragen:
Eine geschlossene Frage bewirkt das Gegenteil von einer Offenen. Der Spielraum für die Beantwortung ist eingeschränkt, und die Antworten sind meistens sehr kurz. Grundsätzlich kann man eine geschlossene Frage immer mit ja, nein oder vielleicht beantworten. Wenn wir die oben dargestellten offenen Fragen in geschlossene umformulieren, sehen die folgendermassen aus:
- War diese Ausbildung deine erste Wahl?
- Bist du damit einverstanden?
- Tun wir das gleich wie letztes Mal?
- Findest du nicht auch das?
- Hattest du auch solche Angst?
In diesen Fällen besteht kaum Veranlassung, eine eigene Meinung zu äussern oder die eigenen Gefühle anzusprechen. Die Antwort ist durch die Frage determiniert, was bei der offenen Frage nicht der Fall ist.
E- in Fragen:
- Sind Fragen welche an das anknüpfen, was der Andere gesagt hat. Man bleibt im Bezugsrahmen des Gesprächspartners und fragt in die Tiefe.
E-Ex-Fragen:
Bei diesen Fragen hingegen wird ein neuer Aspekt angesprochen.Man fragt nich in die Abhängigkeit von der Antwort weiter, sondern tritt gewissermassen aus dem unmittelbaren Bezugsrahmen des Senders heraus.
Nachfragen in Abhängikgeit von der Antwort:
Häufig ergibt sich die Notwengikeit, vertiefend nachzufragen. Die Gründe dafür können sehr unterschiedlich sein. z.B. komms es vor, dass der Andere
- in den Antworten oberflächlich bleibt
- wiedersprüchlich Informationen gibt
- bestimmte Dinge verbergen möchte
- Annahmen und Interpretationen ohne Begründung äussert oder
- unbekannte Wörter benützt.
In diesen Fällen können sie Informationslücken relativ leicht durch Nachfragen beseitigen. Schwieriger wird es jedoch, wenn der Andere eine Antwort gibt, die sie erwartet haben oder die Ihre Zustimmung findet. Denn dann fällt es oft schwer, weiter zu fragen. Sie werden häufiger ein ,, Wieso meinst du das?'' äussern, wenn sie eine unerwartete Antwort bekommen oder eine, die Sie nicht beipflichten können. Es kann auch sein, dass jemand eine Antwort gibt, mit der Sie übereinstimmen, wobei allerdings die Begründung dafür eine ganz andere ist als die Ihre. Manchmal muss man sich auch überwinden, weiter zu fragen.
Warum sollte man Nachfragen können:
- Sie denken, dass der Andere Sie für unwissend hält, wenn Sie nach der Bedeutung eines bestimmten Wortes fragen
- Sie befürchten dass der Andere denkt, Sie hielten ihn für dumm, weil er sich nicht verständlich ausdrückt
- Sie haben Angst, den Anderen zu leretzen und in seine Privatsphäre einzudringen
- Sie scheuen sich, tiefergehende Fragen zu stellen, obwohl sie das Gefühl haben, dass der Andere zu stark an der Oberfläche bleibt.
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