Fertigungsplanung Teilefertigung
Von TU Dresden, Nestler
Von TU Dresden, Nestler
Kartei Details
Karten | 16 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Technik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 01.02.2016 / 13.01.2020 |
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Charakterisieren Sie die beiden Hauptbestandteile der Arbeitsvorbereitung
und deren Einordnung in den Produktionsbereich eines Betriebes!
Arbeitsplanung:
alle einmalig auftretenden Planungstätigkeiten, unter Berücksichtigung der Wirtschaftlichkeit,
fertigungsgerechte Herstellung des Erzeugnisses sichern
Arbeitssteuerung:
alle Maßnahmen, die für der Arbeitsplanung entsprechende Auftragsabwicklung erforderlich
sind
Nennen Sie Aufgaben der Arbeitsplanung für unterschiedliche Zeithorizonte!
langfristig: Investitions-, Materialplanung, Verfahrens-, Methodenentwicklung
mittelfristig: Planungsvorbereitung, Qualitätssicherung, Zeit-, Kostenplanung
kurzfristig: einmalig für ein Werkstück durchzuführenden Planungsaufgaben, Dokumentation in
auftragsneutralen Fertigungsunterlagen
Ziel: Optimum zwischen Aufwand und Ergebnis bei der Realisierung des Fertigungsprozesses
3. Welche Aufgabenbereiche haben Konstrukteure und Technologen bei der
Fertigungsplanung? Gehen Sie dabei auf die Herstellung von Einzelteilen ein!
Konstrukteur:
- Hauptaufgabe in Definition des herzustellenden Erzeugnisses, d.h. in Anfertigung der
Konstruktionszeichnungen/Konstruktion an einem CAD-Arbeitsplatz
- bestimmt die Qualität der technischen Erzeugnisse eines Unternehmens mit, d.h. er
beantwortet die Frage nach dem WAS produziert werden soll
- Arbeitsergebnis in Form von Zeichnungsunterlagen, CAD-Daten und Berechnungen
Fertigungsingenieur:
- entwirft Produktions-PROZESS zur Herstellung des Erzeugnisses
- definiert das WIE/WOMIT der Produktion
- Ergebnis ist technisch verwertbares Produkt, d.h. Produkt das def. Anforderungen entspricht
4. Wie ist ein Prozessgraph aufgebaut und welche Bestandteile hat er?
Zeichnen Sie einen Arbeitsganggraph mit typischen, alternativen Abläufen für
die Bearbeitung eines gewählten Einzelteils einer Teileklasse (z.B.
rotationssymmetrisch, prismatisch)!
Prozessgraph:
- Darstellung von diskreten (diskontinuierlichen) Abläufen
- immer gerichtet / Nummerierung der Knoten aufsteigend
- Richtung durch Pfeile kann gekennzeichnet werden
- Darstellung bezieht sich auf gesamten Fertigungsprozess
- besteht aus Knoten und Kanten
- Kanten: technologische Operationen zwischen zwei Werkstückzuständen, d.h.
konkrete geometrische/stoffliche Zustandsänderung am Werkstück
- Knoten: geometrischer/stofflicher Werkstückzustand (Rohteil, Zwischenzustände, Fertigteil)
5. Was wird durch eine Fertigungsaufgabe beschrieben?
- Startpunkt der Fertigungsplanung
- Grundlage sind Konstruktionszeichnungen/Konstruktionsstücklisten
Merkmale:
- konstruktive (WST-Funktion, -Geometrie, -Werkstoff)
- fertigungstechnische (fertigungsgerechte WST-Gestaltung, Rohteilmöglichkeiten,
Spannmöglichkeiten, fertigungsgerechte WST-Bemaßung)
Bedingungen:
- fertigungsorganisatorische (Auftragsvolumen, Termin, Wiederhol- oder Neufertigung)
- ökonomische (verfügb. Material, Fertigungsmittel, Personal, Zeitfonds, finanzielle Fonds)
6. Wie lassen sich Fertigungsprozesse gliedern? Wie ist ein Arbeitsgang
definiert?
a) Horizontale Gliederung (nach Funktionsbestimmung der Teilprozesse)
- Materialbereitstellung, Teilefertigung, Montage, Verpackung
b) Vertikale Gliederung
- gibt Betrachtungstiefe einzelner Gliederungselemente an
- mit zunehmender Tiefe nimmt Breite ab
c) Zeitliche Gliederung
- orientiert sich am chronologischen Ablauf der technologischen Prozesse
- auftragsbezogene, betriebsmittelbezogene, menschbezogene Gliederungsschemata
- wichtig sind Belegungszeit- und Auftragszeitschemata
Arbeitsgang:
- selbständiger Teil des Fertigungsprozesses, der aus allen technologisch
aufeinanderfolgenden Operationen besteht, die an einem oder mehreren
Werkstücken an einem Arbeitsplatz ausgeführt werden
7. Wodurch unterscheiden sich Haupt- und Nebenzeit in der Teilefertigung?
Nennen Sie je zwei Beispiele für diese Zeitkategorien!
Hauptzeit: Zeit der unmittelbaren Veränderung am Werkstück, z.B. Zerspanvorgang
Nebenzeit: Regelmäßig, nur mittelbar für Hauptzeitabläufe beitragend, z.B.Werkzeugwechsel zwischen zwei Operationen, Leerwege
8. Nennen Sie wesentliche Kostenelemente der Fertigungskosten! Wodurch
unterscheiden
sich Fertigungskosten von Fertigungsvergleichkosten?
Fertigungskosten (FK)
– Maschinenkosten KM
– Lohnkosten KL
– Werkzeugkosten KW
– Kosten Vorrichtungen, Werkzeuge und Prüfmittel KVWP
– Materialkosten KMt
10. Welche Arbeitsweisen werden bei der Planung von Fertigungsprozessen
unterschieden?
Charakterisieren Sie einzelne Planungsarten!
Entwickelnde/Generierende Arbeitsweisen:
- Neuplanung
- Neuentwurf in allen Untergliederungen
- Generierungsprinzip
- Optimierungsprinzip
- Nachteil: komplette Neuentwicklung
Projektierende Arbeitweisen:
- Wiederhol-, Ähnlichkeits-, Variantenplanung
- Wiederverwendung von Lösungen, Anpassung, Ergänzung
- Wiederholprinzip
- Ähnlichkeitsprinzip
- Nachteil: es müssen schon gefertigte Teile (Erfahrungen) vorhanden sein
Aktuelles Vorgehen:
- Kombination beider Vorgehensweisen
11. Nach welchen Aspekten erfolgt eine Ordnung für Fertigungsprozesse!
Erläutern Sie wesentliche Prinzipien!
Räumliche Ordnung:
- Art der Anordnung, Anzahl der Arbeitsplätze, ....
- Prinzipien sind: - Werkstatt- oder Verfahrensprinzip (verfahrensspezialisiert)
- Erzeugnis- oder Gegenstandsprinzip (erzeugnisspezialisiert)
- Konzentrationsprinzip (zusammengefasst)
- Differenzierungsprinzip (aufgeteilt)
z.B.: Konzentrationsprinzip führt zu stufenarmen Fertigungsprozessen mit wenig
Arbeitsgängen und vielen Arbeitsstufen (bis hin zur Komplettbearbeitung), kurze
Durchlaufzeiten, günstige Automatisierungsbedingungen, Möglichkeit der Zeitüberdeckung
zeitliche Ordnung:
- Art der Weitergabe von Arbeitsplatz zu Arbeitsplatz, Veranschaulichung: GANTT-
Diagramme für Durchlaufzeiten
- Reihenverlauf/Parallelverlauf (Los/Einzelteil)
- kombinierter Verlauf (Mischlos)
- zeitlich gebunden/ungebunden (Takt/kein Takt)
12. Was ist der Unterschied zwischen den Organisationsformen Reihen- und
Fließfertigung?
Reihenfertigung: zeiltich ungebunden, Weitergabe losweise, Aufenthalt zwischen Arbeitsstationen möglich, bestimmte Anordnung der Betriebsmittel, aufeinander folgende Fertigungsphasen sind miteinander Verbunden
Vorteil: schnelle Nachfrageanpassung, weniger monoton für Arbeitnehmer
Nachteil: längere Durchlaufzeiten, Zwischenlager, Wartezeiten
Fließfertigung: zeitlich gebunden, Weitergabe einzeln, lückenlose Folge zwischen Arbeitsstationen, ordnet Betriebsmittel in der Abfolge der an dem Erzeugnis vorzunehmenden Arbeitsgngen an
Vorteil: niedrige Durchlafzeiten, keine Zwischenlager
Nachteil: geringe Anpassungsmöglichkeiten an veränderter Nachfrage, umrüsten teuer und langwierig
13. Charakterisieren Sie grundlegende Fertigungsarten!
Einzelfertigung: Fertigung eines Erzeugnisses einmalig oder in größeren
unregelmäßigen Abständen, das Rüsten muss für jedes Werkstück gesondert erfolgen
Serienfertigung: gleichzeitige oder unmittelbar aufeinander folgende Fertigung gleicher oder ähnlicher Erzeugnisse,
Fertigung erfolgt im Wechsel mit anderen Erzeugnissen, durch Erzeugniswechsel ist Umrüsten erforderlich
Massenfertigung: so große Stückzahlen des Erzeugnisses, dass Arbeitsplätze für
mindestens ein Jahr mit denselben Arbeitsgängen belegt sind, Umrüsten entfällt
14. Wie können Durchlaufzeiten in der Teilefertigung beeinflusst werden?
Durchsatz am Arbeitsplatz erhöhen
Intensität erhöhen
Reihen- oder Parallelverlauf
Rüstzeit/Liegezeit ändern
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15. Erläutern Sie die Bedeutung technologischer Fertigungsunterlagen! Welche
kennen Sie?
Zweck: Beschreibung der Bearbeitungsschritte, Zuordnung von Maschinen bzw.
Arbeitsplätzen, Dokumentation der Lohngruppen und Vorgabezeiten
Technologische Fertigungsunterlagen:
- Arbeitsplan und seine auftragsbezogenen Folgedokumente
- Fertigungsstücklisten
- NC-Programm mit spezifischen ergänzenden Unterlagen
- Auftragsneutrale Zusatzdokumente zur detaillierten Beschreibung der
durchzuführenden Arbeiten
- Konstruktionsunterlagen für spezielle Betriebsmittel, wie Vorrichtungen,
Werkzeuge und Prüfmittel
16. Erläutern Sie den prinzipiellen Aufbau von Arbeitsplänen und nennen Sie
Inhalte!
Arbeitsplan:
- das wichtigste in der Fertigungsplanung erstellte Dokument für die Fertigung
- ist auftragsneutral, bezieht sich auf ein spezielles Erzeugnis bzw. Werkstück
- ist nicht standardisiert
Inhalte:
- Allgemeine Angaben zur Kennzeichnung des Arbeitsplanes (Nummer, Ersteller,
Erstelldatum)
- Sachabhängige Daten zur Beschreibung des Werkstücks, auf das sich der
Arbeitsplan bezieht sowie Angaben zum vorgesehenen Ausgangsteil (Rohteil)
- Arbeitsgangspezifische Daten wie Nummer, Benennung, Arbeitsplatz bzw.
Arbeitsplatzgruppe, Stück- und Rüstzeiten u.a.
17. Nennen Sie die Hauptschritte zur Fertigungsplanung! Beschreiben Sie kurz
deren Inhalte!
- Rohteilauswahl (Stückzahlabhängigkeit)
- Fertigungsverfahrensauswahl und Verfahrensreihenfolgefestlegung
- Werkzeugmaschinen-/Arbeitsplatzauswahl
- Arbeitsgangfolgebestimmung
- Festlegung technologischer Basen
- Arbeitsganggestaltung einschließlich Vorgabezeitermittlung
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