FEP04 4.3 Ausbildungsmethoden
4 Ausbildung durchführen 4.3 Ausbildungsmethoden
4 Ausbildung durchführen 4.3 Ausbildungsmethoden
Kartei Details
Karten | 15 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin/Pharmazie |
Stufe | Grundschule |
Erstellt / Aktualisiert | 15.04.2014 / 15.04.2014 |
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In der Ausbildung werden Kenntnisse, Fertigkeiten und Verhaltensweisen durch Ausbildungsmethoden
vermittelt („Wie soll gelernt werden?“). Ausbildungsmethoden dienen dazu,
innerhalb einer bestimmten Zeit ein vorher festgelegtes Lernziel zu erreichen. Ausbildungsmethoden
können nach unterschiedlichen Kriterien eingeteilt werden, z.B. nach erarbeitenden
oder darbietenden Methoden oder nach dem Lernbereich, der am besten damit gefestigt
wird.
Die Methodenwahl beantwortet die Frage, wie die
angestrebten Lernziele erreicht werden
sollen.
Nicht jede Methode ist für jedes Ausbildungsthema und jedes Lernziel geeignet. Eine wesentliche
Aufgabe des Ausbilders besteht darin
für ein bestimmtes Lernziel diejenige Methode
auszuwählen, die am besten den Lernerfolg garantiert.
Ein einfaches Beispiel soll diesen
Zusammenhang verdeutlichen:
Angenommen, das Lernziel heißt: „Der Auszubildende soll selbstständig und richtig
einen Druckverband bei Notfällen anlegen können“, dann wäre als Ausbildungsmethode
der „Kurzvortrag“ keinesfalls geeignet. Da es sich bei dieser Aufgabenstellung
schwerpunktmäßig um den psychomotorischen und kognitiven Lernzielbereich
handelt, muss die ausgewählte Methode dies berücksichtigen und den Auszubildenden
auch praktisch tätig werden lassen.
In der Praxis ist ein Methodenmix als Vermittlungsform zu wählen,
da dies die optimale Anpassung
an individuelle und betriebliche Gegebenheiten ermöglicht.
4.3.1 Vortrag
Der Vortrag bzw. Kurzvortrag kommt zum Einsatz, wenn der Ausbilder in kurzer Zeit bestimmte
Informationen vermitteln will und eine intensivere Auseinandersetzung und Aufarbeitung
nicht möglich oder an dieser Stelle nicht gewollt ist (Beispiel: Einführung in ein
neues Thema oder Kurzdarstellung von Fachwissen).
4.3.2 Präsentation
4.3.3 Lehrgespräch
Eine „klassische“ Methode, die jeder von uns aus der Schule kennt. Lehrgespräche finden in
allen Bereichen der Berufsausbildung statt. Der Ausbilder beginnt das Gespräch und erklärt
das Thema (Vermittlung von Wissen). Durch gut gewählte Fragestellungen können die Auszubildenden
in das Gespräch einbezogen werden und selbst Ideen und Lösungsvorschläge
entwickeln. Ein Lehrgespräch ist gut geeignet für die Erarbeitung neuer Lerninhalte, Wiederholung
und Transfer, Übung und Festigung sowie Auswertung.
4.3.4 Vier-Stufen-Methode
Die Vier-Stufen-Methode zählt zu den klassischen Ausbildungsmethoden. Mit ihr können
vor allem praktische und gewerblich-technische Inhalte vermittelt werden. Sie besteht aus
den Schritten: vorbereiten, vormachen und erklären (durch den Ausbilder), nachmachen und
erklären lassen (durch den Auszubildenden) und selbstständiges Üben der Auszubildenden
(mit abschließender Bewertung des Ausbilders). Damit soll von vornherein das Fehlermachen
gezielt verhindert und auftretende Fehler durch den Ausbilder frühzeitig korrigiert
werden.
Die Vier-Stufen-Methode wird vor allem genutzt, wenn es um einfache Fertigkeiten geht, da
sie relativ schnell und einfach anzuwenden ist. Sie entspricht aber nur bedingt der zeitgemäßen
Rolle des Ausbilders als Lernbegleiter, der Lernsituationen vorbereitet, in denen der
Auszubildende selbstständig planen, organisieren und entscheiden muss.
4.3.5 Lernauftrag
Lernaufträge eignen sich besonders für das Lernen am Arbeitsplatz. Betriebliche Tätigkeiten
werden im Lernauftrag zu Ausbildungsaufgaben umgewandelt und für die Bearbeitung am
Arbeitsplatz didaktisch so aufbereitet, dass Lernen und Arbeiten miteinander verknüpft
werden. Hierzu wird häufig ein realer (interner oder externer) Kundenauftrag in einen Lernauftrag
„umgewandelt“. Am besten eignen sich Auftragstypen, die häufiger vorkommen und
standardisiert ablaufen.
4.3.6 Lernen mit Fallstudien
Diese Ausbildungsmethode wird besonders häufig im nicht gewerblichen Bereich eingesetzt.
Die Auszubildenden bearbeiten in Einzel- oder Gruppenarbeit (konstruierte) Praxisfälle, um
sich auf diese Weise selbstständig neues Wissen anzueignen oder bereits vorhandene Kenntnisse
anzuwenden, zu festigen und zu vertiefen. Es handelt sich dabei oft um offene Entscheidungssituationen
(z.B. Umgang mit Beschwerden).
4.3.7 Lernen mit Rollenspielen
Im Rollenspiel werden Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit in praxisnahen Situationen
entwickelt und trainiert. Rollenspiele eignen sich, um soziale Verhaltensweisen zu trainieren,
das eigene Verhalten zu reflektieren und das Verhalten anderer zu beobachten. Anhand
der in Rollenspielen gewonnenen Erkenntnisse können neue oder veränderte Verhaltensweisen
erprobt und eingeübt werden. Rollenspiele zielen auf affektive (verhaltensorientierte) Lerninhalte ab (z.B.
Annahme eines Kundenauftrags, Umgang mit Beschwerden, Gespräche
mit Kunden). Je praxisnäher eine Rollenspielsituation ausgewählt wird, desto eher können
Auszubildende die praktische Relevanz für ihre eigene Tätigkeit erkennen. Am Ende eines
Rollenspiels sollte eine Reflexion über den Spielverlauf stehen.
4.3.8 Lernen in Projekten
Die Projektmethode ist ein handlungsorientiertes Ausbildungskonzept, mit dem die Auszubildenden
selbstständig im Team eine komplexe praxisrelevante Aufgabe lösen (z.B. Organisation
und Gestaltung einer Veranstaltung). Sie ist besonders gut geeignet, um
berufliche
Handlungsfähigkeit (Orientierung am Modell der vollständigen Handlung) zu trainieren.
Kennzeichnend für die Projektmethode ist die enge Verknüpfung von fachlichen, sozialen,
methodischen und personalen Kompetenzen. Projektarbeit kann und soll fachliche Unterweisung
nicht ersetzen, sondern unterstützen und ergänzen.
4.3.9 Lernen mit Leittexten
Bei dieser handlungsorientierten Methode sollen die Auszubildenden mit Informationen –
dem sogenannten Leittext – versuchen, eine als Problemstellung formulierte Arbeitsaufgabe
zu lösen. Grundsätzlich besteht ein Leittext aus vier Bausteinen:
1. Leitfrage: Sie leitet den Auszubildenden an, sich selbst gezielt Informationen zu beschaffen
und selbstständig einen Arbeitsplan für die gestellte Aufgabe (z.B.: Wie kann ein Arbeitsablauf
verbessert werden?) zu entwickeln. Die Frage sollten schriftlich beantwortet
werden.
2. Arbeitsplan: Zur Festlegung der einzelnen Arbeitsschritte und der dazu notwendigen
Materialien anhand eines meist vom Ausbilder vorgegebenen Formblattes.
3. Kontrollbogen: Dieser wird von den Auszubildenden zur Beurteilung des Arbeitsergebnisses
eingesetzt und enthält die für die Aufgabenstellung relevanten Qualitätsmerkmale.
4. Leitsatz: Informationsmaterial/Infoquellen, die zur Lösung der Aufgabe bereitgestellt
werden (Handbücher, Dokumente, Zeichnungen, Internetlinks etc.).
Bei der Leittextmethode ist die Berücksichtigung des Modells der vollständigen Handlung
sinnvoll und sollte als Grundlage dienen. Der Ausbilder ist Ansprechpartner und Ratgeber
für die zu lösenden Aufgaben.
4.3.10 Planspiel
Planspiele sind Simulationen, die reale betriebliche, volkswirtschaftliche, ökologische oder
sonstige Situationen im Modell darstellen. Dabei geht es um das Spielen von Rollen nach einem
vorgegebenen Spielplan, wobei die Auszubildenden die Strategie gemeinsam festlegen
und somit eigene Spielentscheidungen treffen. Auszubildende lernen dadurch,
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