FEP01 2.4.2 PLAISIR

Bei der Hilfe zur Einnahme des Frühstücks werden folgende Teilaufgaben erfasst:

• Anleitung bei der Einnahme des Frühstücks,
• Anleitung bei der Einnahme des Frühstücks/ständige Anwesenheit einer Pflege-person erforderlich,
• teilweise Hilfe bei der Einnahme des Frühstücks notwendig,
• teilweise Hilfe bei der Einnahme des Frühstücks notwendig und ständige Anwe-senheit einer Pflegeperson,
• vollständige Hilfe bei der Einnahme des Frühstücks erforderlich

Der Erfassungsbogen ist in zwei Teile gegliedert. Der erste Teil dient der Erfassung von Bewohnermerkmalen, der zweite Teil dient der Bestimmung des Pflegebedarfs. Pro Arbeitstag ist es möglich, die Daten von ca. 10 Bewohnern durch eine geschulte Pflegefachkraft aufzunehmen. Der Bedarf an Pflegemaßnahmen wird aufgrund einer Überprüfung der letzten sieben Tage ermittelt.

Die Pflegemaßnahmen sind auf der Grundlage einer 24-Stunden-Versorgung mit Vorgabezeiten versehen. Diese Zeitvorgaben beruhen auf Expertenschätzungen und gehen von der gewöhnlichen durchschnittlichen Dauer aus.

Die Auswertung der Erfassungsbögen erfolgt in einem zentralen Rechenzentrum. Dort wird unter Berücksichtigung der individuellen Maßnahmenplanung und der jeweiligen zeitlichen Gewichtung jeder Maßnahme der Pflegezeitbedarf zum Erfassungszeitpunkt ermittelt. Bemerkenswert ist, dass die den einzelnen Teilaufgaben zugeordneten Zeitwerte als „Betriebsgeheimnis“ der PLAISIR-Zentrale behandelt werden, die Auswertung also nur dort erfolgen kann.

PLAISIR liefert zum einen ein umfangreiches Bild über die Bewohnerprobleme und zum anderen über den Pflegezeitbedarf bezogen auf den Zeitpunkt der Erfassung. Durch eine mehrmalige Erfassung über selbst zu wählende Zeitabstände hinweg entsteht ein Bewohnerprofil, das Veränderungen berücksichtigt.

Die Einführung des Verfahrens stellt für eine Einrichtung eine nicht unerhebliche Investition dar. Neben den eigentlichen Systemkosten entstehen auch erhebliche Schulungskosten für die Pflegefachkraft, die die Erfassung durchführt.

Der Personalschlüssel für den Bereich der Pflege von im Schnitt 1 : 1,9 ermittelt. Das bedeutet für eine 100-Betten-Einrichtung, dass ihr 52,64 Pflegekräfte zur Verfügung stehen müssten. Derzeit liegt jedoch ein Personalschlüssel von 1 : 2,76 im ganzjährigen Durchschnitt vor, d.h., die gleiche Einrichtung hat nur 36,24 Pflegekräfte zur Verfügung.

Eine verbindliche Einführung als Standardinstrument gemäß § 75 SGB XI würde demnach dazu führen, dass der nachgewiesene (höhere) Personalbedarf in den Verhandlungen seitens der Kostenträger Berücksichtigung finden müsste. In den letzten Jahren ist die Diskussion über die generelle Einführung von PLAISIR als eher verhalten zu bezeichnen