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Set of flashcards Details
Flashcards | 22 |
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Language | Deutsch |
Category | Riddles and Jokes |
Level | Primary School |
Created / Updated | 06.04.2015 / 30.04.2024 |
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Gliederung EWL, Schoenebeck´s „Unterstützen statt erziehen“
1. Zum Autor (aus amication)
Hubertus von Schoenebeck wurde 1947 geboren. Er hat 4 erwachsene und jüngere Kinder und Enkelkinder.
1966 machte er Abitur an einem altsprachlichen humanistischen Gymnasium
1969 – 1972 Studium der Rechtswissenschaften zur Rezeption des logischen Denkens, des Verfassungsrechts und der europäischen Rechtsgeschichte
1975 – 1976 war er nach dem Lehrerstudium und Referendariat in der Hauptschule als Fachlehrer für Mathe-, Bio-, Physik und Technik als Klassenlehrer und Vertrauenslehrer tätig
1976 – 1978 erforschte er in einer wissenschaftlichen Feldstudie, Möglichkeiten erziehungsfreier Kommunikation mit Kindern von 3 – 17 Jahren und promovierte hierbei
1980 an der Uni Osnabrück
Er studierte in den USA die Kinderrechtsbewegung und führte
1976 – 1977 in Kalifornien Gespräche mit Carl R. Rogers, dem Begründer der Gesprächspsychotherapie
1978 verfasste er zusammen mit Jans Ekkehard Bonte „Freundschaft mit Kindern“, das weltweit erste Konzept für eine post -pädagogische Theorie und Praxis. Beide gründeten im gleichen Jahr den „Freundschaft mit Kindern- Förderkreis e. V.
1980 proklamierte er auf dem Friedensmarkt in Münster das „Deutsche Kindermanifest“, eine Auflistung der Rechte für junge Menschen
1982 veröffentlichte er das Buch „Unterstützen statt erziehen, Die neue Eltern-Kind Beziehung“, im Münchner Kösel Verlag
2.1 Die Grundlagen für das Konzept „Unterstützen statt erziehen“
Die Grundlagen für Schoenebecks Konzept werden in der Einführung (S. 9 – 22) seines Buches ersichtlich. Er benutzt hier den englischen Begriff „amication“ für freundlich, als Grundlage für sein theoretisch-praktisches Konstrukt „Freundschaft mit Kindern“, das er später als Markenzeichen für das neue Miteinander der Generationen benutzt.
Freundschaft mit Kindern – die neue Beziehung des Miteinanders von Erwachsenen und Kindern – fußt in 3 Positionen: in den Aussagen der Antipädagogik, der Kinderrechtsbewegung und in psychodynamischen Erkenntnissen (S. 11, letzter Absatz).
2.2 Was ist Antipädagogik?
Es bedeutet andere Menschen nicht verbessern zu wollen und den Begriff „Erziehung“ als intolerant, misstrauisch und totalitär zu verstehen (nach Ekkehard von Braunmühl)
2.3. Die Kinderrechtsbewegung
Sie steht für die Gleichberechtigung des Kindes und das dieser besondere Lebensabschnitt eigene Merkmale besitzt und um den Schutz der Rechte der Kinder (nach Richard Farson´s Buch 1975: „Menschenrechte für Kinder).
John Holt´s Buch: „Zum Teufel mit der Kindheit“, 1975 ist ein Standartbuch der Kinderrechtsbewegung. These: Die Schule muss anders gestaltet werden, Schüler sollen selbst entscheiden, von wem, wie lang, ob sie überhaupt unterrichtet werden wollen….
2.4. Psychodynamik
Die Psychodynamik gibt der neuen Beziehung die emotionale Komponente, d.h. das Gefühl nicht mehr Herrscher über meine Kinder sein zu wollen und eine innere Grundüberzeugung notwendig macht, die nur mit dem Herzen durchführbar ist.
2. 5 Zusammenfassung
Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Antipädagogik die theoretische Grundlage, die Kinderrechtsbewegung die politische Grundlage und die Psychodynamik die emotionale Grundlage für die neue Beziehung bildet.
Um ein „neuer Erwachsener“ zu werden ist ein emotionales Umlernen wichtig. Dies erfordert eine Reflexion der eigenen Sichtweise der Kindheit und wie die eigenen Eltern einen damals behandelt haben, basierend auf den Grundlagen von Carl R. Rogers (amerikanischer Gesprächspsychotherapeut).
3. Kapitel: „Aus eigener Erfahrung“ (S. 23 – 42)
Schoenebeck berichtet im Kapitel: „Aus eigener Erfahrung“ (S. 23 – 42) von seinem Feldforschungsversuch mit 3 – 17 Jahre alten Kindern. Er nimmt die Kinderperspektive an und blendet die Erwachsenenwelt aus. Er berichtet von Nähe und Distanz zwischen Kindern und ihm als Erwachsenen und von der ständigen Reflektion der eigenen Rolle.
4. Kapitel: „Unterdrückung und Befreiung“
Teil 1 Allgemein
Im Kapitel: „Unterdrückung und Befreiung“ (S. 43 – 72) spricht er von der lähmenden Verantwortung, d.h. die Aufsichtspflicht „ich muss dafür Sorge tragen, dass nichts passiert“ wenn man z. B. mit Kindern unterwegs ist, lähmt die Beziehung zw. Erwachsenen und Kindern. Die Angst als unverantwortlich abgestempelt zu werden bestimmt den Umgang mit Kindern.
4. Kapitel: „Unterdrückung und Befreiung“
Teil 2 Foderungen
4.1. Im tradierten Erziehungsstil: Kinder wissen noch nicht was gut für sie ist. Die
Selbstbestimmung wird Kindern abgesprochen.
4.2 Die Herrschaft über Kinder soll nichts mehr mit der Durchsetz-Gewalt zu tun
haben.
Erwachsene haben keinen Herrschaftsanspruch
4.3. Der Unterschied zwischen Erziehung und Herrschaft
Der tradierte Erziehungsstil heißt für Schönebeck: Der Anspruch des Erwachsenen alles besser zu wissen und vor allen Dingen zu denken, dass man besser weiß was für die Kinder gut ist.
Herrschaft heißt einfach über die Kinder zu bestimmen und sich durchzusetzen. Und Herrschaft durch Erziehen: Zum angeblichen eigenen Besten.
4.4. Neue und Alte Erwachsene
- Mit den „Alten“ Erwachsenen ist gemeint, dass man sich verbessern und verändern muss
- Kinder müssen zu vollwertigen Menschen gemacht werden
- Jeder muss sich an anerkannte Normen des Miteinanders halten
Das was als Kind passiert ist: jenseits aller Erziehung mit ihren Ansprüchen und Zielen bedingungslos akzeptiert und geliebt werden
- Als „Neuer“ Erwachsenen verändert man sich, man „muss“ nicht
- Jeder Mensch ist von Geburt an ein vollwertiger Mensch
- Die Normen des Miteinanders sind nicht allgemein gültig. Jeder ist sein eigener Chef
5. Die neue Beziehung
Heißt auch von Kindern zu lernen, Vertrauen zu schaffen
Vertrauen beginnt bei sich selbst. Die eigene Kindheit sollte reflektiert werden, um schwere Erziehungsfehler nicht bei seinen eigenen Kindern zu wiederholen.
Das Ziel ist es zu gleichberechtigten Geschwistern der Kinder zu werden, um die neue Beziehung zu verwirklichen
Die neue Beziehung bedeutet Vertrauen, Achtung, Selbstbestimmung und Gleichberechtigung
Beziehung ohne Störung
Erzieherische Haltung versetzt Erwachsene in einen Dauer-Störzustand
Kinder spüren wie Erwachsene, wer sie in ihrer Identität nicht angreift und wie eine Beziehung ohne Störung möglich ist
Im Schutz der neuen Beziehung
Kinder können unter sich sein wenn sie ungestört spielen, sie bewegen sich unter einer Art Schutzglocke, auch im Erwachsenengetümmel
In der neuen Beziehung erfährt der Erwachsene das therapeutische Potential von Kindern, ihre Ich-Stärke, ihr Ruhen bei sich
Der Erwachsene sollte das Kind in sich selbst finden
Das selbstbestimmte Lernen
Kinder haben das Recht, eigenständig zu lernen
Die Eltern sollen den Kindern die Informationen zum Aufnehmen und Aneignen anbieten
Unterschied zwischen erzieherischer und erziehungsfreier Beziehung liegt in der Grundhaltung und ihrem Ton
Die Eltern sollen ihren Kinder nicht etwas „Bei“, sondern „Nahe“ bringen
Bei Lebensgefahren soll der Erwachsene selbst aktiv eingreifen, damit niemand zu Schaden kommt
Wo wird das hinführen?
Das Ziel des Autors ist, dass ein nicht-hierarchisches System als achtungsvoller und gleichberechtigter Umgang etabliert wird
6. Fragen aus der Praxis (S. 113 – 148)
Wenn es problematisch wird; Diebstahl; Wenn es gefährlich wird;
Wenn es problematisch wird:
Zum Beispiel beim Umgang mit problematischen Freunden
Der neue Erwachsene sollte ehrlich sein und mit den Kindern in Kommunikation treten, aber die Kinder letztlich selbst entscheiden lassen.
In der neuen Beziehung entstehen zwar Sorgen und Ängste um die Kinder und ihren Umgang, aber die Rechte der Kinder wurden akzeptiert und geachtet.
Die neue Beziehung kennt einen neuen Schmerz: : Es tut weh, Kinder zu unterdrücken.
6.2. Am Beispiel Diebstahl:
- Sagt der Autor seine Meinung dazu und gibt Informationen über Strafgesetzbuch etc.
- Er greift jedoch ein bzw. übt die Herrschaft aus, um Jugendgefängnis zu verhindern
Wenn es gefährlich wird
Das neue Miteinander wird rasch an Gefahrensituationen gemessen
Der Autor wird mit Beispielen konfrontiert wie „Steckdose“, „Dachrinne“, „Lastwagen“ etc. Andere Erwachsene suchen sich Beispiele um das Konzept ab absurdum zu führen
- Die Selbstbestimmung jedes Menschen ist absolut
- Die Kinder sollen in ihrer Selbstbestimmung unterstützt werden: Die fehlende Ausführungskompetenz wird ersetzt, bis sie soweit sind
- Wenn es gefährlich wird sollen Kinder gestoppt werden, es wird ihnen nicht ihre Selbstbestimmung weggenommen
- Es kommt auf die innere neue Haltung an
- Wenn es gefährlich wird, dann tut der Erwachsene das, wozu ihn sein Wissen und sein Gefühl rät, dabei wird die neue Beziehung nicht in Frage gestellt
6. Fragen aus der Praxis (S. 113 – 148)
Wenn es mir zu viel wird; Wenn Kinder stören;
Wenn es mir zu viel wird
Je mehr man sich vornimmt, Kinder in ihrer Individualität und Eigenständigkeit ernst zu nehmen, desto höher wird der Anspruch an sich selbst
- Die Neue Beziehung kommt ohne schlechtes Gewissen zurecht: Ich kümmere mich jetzt nicht um seine Wünsche, um mich um mich selbst zu kümmern
- Wer den Kindern zuliebe auf sich verzichtet, der tut weder den Kindern noch sich selbst einen Gefallen
- Notwehrrecht in Beziehungen: Ablehnung der Wünsche des anderen und Rückzug, aber ohne Schuldgefühle
- Den Ärger der Kinder annehmen, aber nicht abbringen lassen
- Darauf kommt es an: Kann ich zu meiner Entscheidung stehen, jetzt für mich selbst zu sorgen, obwohl die Kinder mich brauchen?
- Das klare und ichbezogene „Ich will jetzt nicht“ richtet keinen Schaden an, sondern es hilft
Wenn Kinder stören
Wir müssen uns ehrlich eingestehen, dass wir uns immer wieder von Kindern gestört fühlen
- Je jünger Kinder sind, desto nötiger ist die Zuwendung
- Es geht um Störungen, die passieren, wenn wir echt und offen miteinander umgehen: Je ehrlicher wir miteinander umgehen, desto leichter geschieht es, das wir einander stören
- Den Kindern einfach sagen, wann ich mich gestört fühle
6. Fragen aus der Praxis (S. 113 – 148)
Wenn Kinder streiten; Wenn es unordentlich ist;
Wenn Kinder streiten
Frieden stiften die Erwachsenen oft durch das Machtmittel der Aggressivität, um die Aggressivität zu beenden
Am Beispiel: Streit zwischen 2 3-jährigen:
- Kinder können mit ihrem Streit leben: Kinder töten sich nicht, sie streiten nicht mit Tötungsabsicht
- Während des Streits der 3-jährigen sollten Friedensstiftende Dinge wiedergegeben werden: Einlassen auf ihren Streit
- Erwachsene sind somit neutral, aber emotional anwesend, um Wärme und Nähe den Streitenden anzubieten
- Sieg, Niederlage und Einigung gehören zum Leben dazu
Wenn es unordentlich ist
Kinder haben eine andere Art, Ordnung herzustellen bzw. einen anderen Ordnungssinn als Erwachsene
Von den Kindern lernen, die Fähigkeit, an später denken zu können und vorzusorgen, nicht zum Selbstzweck werden zu lassen
- Kollidieren der Kinderansicht und der Erwachsenenwelt: Die Erwachsenen sollen den Kinder sagen, wie sie es gern hätten oder die Ordnung selbst herstellen, die ihnen wichtig ist
- Nicht die Erwachsenen Ordnung von den Kindern herstellen lassen, um keinen Ordnungskrieg aufzurufen
6. Fragen aus der Praxis (S. 113 – 148)
Wenn Kinder nicht zur Schule wollen ;
Der Fehler liegt darin, dass die Kinder nicht gefragt werden, ob sie in die Schule wollen und falls- was sie dort machen wollen
-Wenn wir Kinder nicht fragen, tun wir etwas sehr Unwürdiges: Wie legen fest, was sie tun & denken sollen
-Die Kinderrechtsbewegung kritisiert die Schulpflicht
-Kein Kind kann selbst bestimmen, ob es überhaupt in einer staatlichen Lernsituation lernen will
-Kein Kind kann selbst bestimmen, was es lernen will: Lernzwang
-Lernzwang in Schulen gehört mit zum abscheulichsten, was es in unserer demokratischen Gesellschaft gibt
-Wenn mir ein Kind sagt, dass es nicht zur Schule will, fordert es ein Menschenrecht ein
-Eltern haben es in der Hand, Hilfsbüttel einer menschenrechtswidrigen Schulbürokratie werden
Lernen ist eine selbstbestimmte Eigenschaft
-Zwang, etwas bestimmtes zu lernen
-Meist werden die Kinder nachgeben und sich dem Druck beugen, zu lernen
-Unterscheidung des gezwungenen Lernen und des Lernens
-Kinder lernen, wie der Mechanismus von Erpressung und Unterliegen funktioniert
Das wirkliche Lernen geschieht ohne Zwang
-Trennung von privatem Interesse und schulischem Erfolg
Die Leistungen, die in der Schule überhaupt noch erbracht werden, kommen daher, weil die Kinder bei allem Abwehrkampf gegen den Schulzwang, seine Demütigung und Missachtung, Behinderung und Zerstörung, noch neugierig und lernbegierig geblieben sind. Doch der Schaden ist immens
- Noten in der Schule beruhen auf Zwang
- Als Eltern nie beginnen, in unseren Kindern Schüler zu sehen
- Als Eltern merken wir, für was sich Kinder interessieren und können Angebote machen
- Lieber ein Kind mit Fünfen und Sechsen, statt ein schulkrankes Kind mit guten Noten
- Lernen ohne Schule ist das eigentliche Lernen
- Leben im Heute: Nicht mit bald mal einen tollen Beruf ergreifenden Leuten
6. Fragen aus der Praxis (S. 113 – 148)
Wenn der Partner nicht mitmacht
- Man kann sich in der neuen Beziehung mit seinem Partner gegenseitig entlasten
- Ängste in der Partnerschaft als wichtige Elemente, um sich vertrauen zu lernen
- Angst gehört dazu wie auch Mut
- Weiterkommen, wenn man dem Ängstlichen der beiden folgt
- Was tun, wenn der Partner nicht mitmacht?
- Ihn achten und seine Ablehnung akzeptieren
- Es kommt auf die Beziehung zum Partner an, wie die neue Beziehung umzusetzen ist
7. Spezielle Bereiche (S. 148 – 167)
Rauchen, Alkohol, Drogen; Sexualität; Krankheit; Behindert
Der Autor greift in diesem Bereich auf Themen zurück, die er beim Erklären der neuen Beziehung immer wieder beantworten muss:
Rauchen, Alkohol, Drogen
- Thema Rauchen für Autor: Kinder die Freiheit lassen wie bei anderen Erwachsenen
- Alkohol ähnlich, lieber auf die „Ursachen“ für Trinken eingehen
- Jeder hat das Recht, auch über diese Dinge zu entscheiden
- Kinder sollen können, was auch Erwachsene tun können
Sexualität
- Informieren über Sexualität ist wichtig, die Erkundung erfolgt aber in Eigenregie
- Problematisch wird es, wenn Kinder etwas sexuelles mit Erwachsenen tun wollen
- Wenn aus eigenverantwortetem Umgang der Kinder selbst Kinder entstehen, so unterstützt der Autor dies
- Sexualität mit Erwachsenen ist für den Autor kein Problem, wenn dabei weder verletzt noch verstrickt wird
- Kinder haben das Recht mit ihrer Sexualität so leben zu können, wie sie es wollen
Krankheit
- Unterscheidet sich in der neuen Beziehung nicht wesentlich, außer:
- Wenn Kinder Behandlungen ablehnen
-Eigene Entscheidung der Kinder
-Wenn ich vor mir selbst vertreten kann, dass diese Medizin oder Arztbesuch nicht gefährliche Folgen hat, ist Autor auf der Seite des Kindes
-Wenn Angst zu groß ist, werde ich Angst nachgeben und Gewalt anwenden
- Behandlung einer Krankheit oder eines Fehlers: Gipsbett, Zahnspange, Spreizhose:
-Nicht dann, wenn dies für Kind zur Qual wird
Behindert
- Anerkennung Behinderter als vollwertige Menschen
- Frage, was normal ist
- Einem behinderten Kind seine Behinderung wegerziehen zu wollen findet Autor grausam. Die Vollwertigkeit der Kinder sollte nicht in Frage gestellt werden
7. Spezielle Bereiche (S. 148 – 167)
Suizid; Religion und Kirche; Kindergarten; Beruftätig
Suizid
- Wenn ich einem anderen die Selbstbestimmung zugestehe, dann ist es unumgänglich, dass ich auch ihm überlasse, zu entscheiden, ob er weiterleben will oder nicht à auch bei Kindern
- Achtung vor selbstgewähltem Tod
-Es ist etwas anderes, jemand aus einer akuten Mordsituation zu retten
Religion und Kirche
- Freiheit, selbst zu entscheiden
Kindergarten
- Entscheidung über Kindergarten wird natürlich den Kindern überlassen
- Kindergarten müsste auf neue Beziehungen à Erfahrungen eines solchen Kindergartens sind immer in Bezug auf der dort verwirklichten Grundeinstellung des Umgangs mit Kindern zu sehen
Berufstätig
- Keine Ausreden, einfach mal ausprobieren
- Es geht nicht darum, dass die Kinder jetzt machen können, was sie wollen, sondern das auch Gefühle und Wünsche der Erwachsenen berücksichtigt werden
- Neue Beziehung funktioniert auch bei Berufstätigkeit
8. Wegbereiter (S. 169 – 194)
Wissenschaftler und Kinderrechtler haben jeweils aus verschiedenen Perspektiven ihre Aussagen über die Möglichkeiten eines neuen Miteinanders der Generationen gemacht.
Schoenebeck stellt 7 Autoren vor, die neben der Literaturliste am Schluss des Buches (S. 217 – 221), wichtig waren die - Freundschaft mit Kindern- Bewegung in Deutschland anzustoßen:
1. Carl R. Rogers - amerik. Gesprächspsychotherapeut, geb. 1902
2. Frédéric Leboyer - französischer Arzt und Geburtsforscher, geb. 1918
3. Margaret Mead - amerik. Kulturanthropologin, geb.1901
4. Richard Farson - amerik. Verhaltensforscher und Kinderrechtler
5. John Holt - amerik. Autor und Kinderrechtler
6. Ekkehard v. Braunmühl - deutscher Publizist und Antipädagoge
7. Uwe Stiller - deutscher Autor: über die Indianer Nordamerikas, „Das Recht anders zu sein“ ,von 1977
9. Anfang und Unterstützung (S. 195 – 215)
9.1-9.2
In diesem Kapitel gibt der Autor Tipps wie man in die Neue Beziehung einsteigen kann. z. B. mit dem Beobachten von kleinen Kindern auf dem Spielplatz.
- Jeder ist sein eigener Chef und kann beginnen in ein neues Land einzutreten
- Am besten mit fremden Kindern beginnen, mit Distanz zu arbeiten ist besser
9.1. Allein aktiv zu sein- nicht nur in der Familie die Neue Beziehung zu leben, sondern auch die Öffentlichkeit suchen
9.1.1. Das Gespräch suchen- mit anderen Eltern sprechen
9.1.2. Leserbriefe- an eigene Tageszeitungen schreiben
9.1.3. Elternabende verschiedenster Art initiieren(geschlossener-,Schul-,öffentlicher-, eigener-,)
9.2. Gemeinsam mit anderen
Im Kreise von Gleichgesinnten, am Wohnort, soll eine Lobby in der Öffentlichkeit gesucht werden
9.2.1. Anzeigenaktionen- in eigenen Tageszeitungen
9.2.2. Informationsabend und/ oder Infostand- organisieren und durchführen
9.2.3. Initiieren von Flugblattaktionen und Infofesten - Teilnahme an öffentlichen Veranstaltungen – Presseerklärungen abgeben – Durchführung von öffentlichen Aktionen- im Rathaus Gespräche mit den Fraktionen führen – an den Uni´s mit dem Asta und Dozenten zusammenarbeiten- andere Elterngruppen und Vereine informieren und um Kooperation bitten
9. Anfang und Unterstützung (S. 195 – 215)
9.3
9.3. Freundschaft mit Kindern – Förderkreis e.V.
Im Oktober 1978 gründete Schoenebeck zusammen 8 Freunden und Weggefährten den gemeinnützigen Verein „Freundschaft mit Kindern“, um die Verbreitung der neuen Beziehung auf eine organisatorische Basis zu stellen.
„Ziel des Vereins ist es, wie in der Satzung festgelegt: Neue Mitglieder, Erwachsene sowie auch Junge, zu fördern und sie für die neue Lebensart Freundschaft mit Kindern zu gewinnen. Der Förderkreis ist eine Erwachsenen-Selbsthilfeorganisation zur Verbreitung und zum Erlernen der neuen Beziehung. Die Mitglieder des Förderkreises sind Förderer“.
9.3.1. Hierzu gehört die Aufklärende Arbeit in der Öffentlichkeit, die Beratende Arbeit und die Politische Arbeit
9.3.2. Zur politischen Arbeit gehört auch die Proklamation des „Deutschen Kindermanifestes“ vom 3. Mai 1980. Der Sinn des Deutschen Kindermanifestes ist es, auf die Gleichberechtigung des Kindes in ihren Auswirkungen aufmerksam zu machen und sie grundsätzlich einzufordern.
9.3.3. Im letzten Abschnitt des Kapitels stellt Schoenebeck noch einmal den Förderkreis vor und bittet um Kontaktaufnahme beim Leser.
10. Meine Meinung zur heutigen pädagogischen Bedeutung
Teil 1
Dieses Buch basiert zum großen Teil auf den persönlichen Erfahrungen des Autors, die er in seiner Kindheit mit der Institution Schule gemacht hat, aus seiner kurzen Zeit als Hauptschullehrer und aus den Studien seiner Feldforschungsarbeit mit Kindern von 3 – 17 Jahren in den USA, die er in seiner Dissertation verarbeitet hat. Weiterhin war für ihn einflussgebend sein Studium der Kinderrechtsbewegung und die Gespräche mit dem Gesprächspsychotherapeuten Rogers, ebenfalls in den USA. Nach seinem USA Aufenthalt entwickelte er daraus „Amication“ eine postmoderne Philosophie und Ethik.
Zu seinem wohl wichtigsten Schritt, zählt die Verfassung des weltweit ersten postpädagogische Konzept „Freundschaft mit Kindern“, zusammen mit Bonte und die Gründung des Fördervereins und als zweiten wichtigen Schritt die Proklamierung des „Deutschen Kindermanifestes“, die eine Auflistung der Rechte junger Menschen beinhaltet.
Diese Buch ist mit einer Fülle von Theorien, Fakten und praktischen Beispielen ausgestattet, sehr persönlich geschrieben und trotzdem fällt es z.T. schwer beim Lesen seinem roten Faden zu folgen. Dient es doch letztendlich als Werbung für Schoenebecks Verein „Freundschaft mit Kindern“.
Für Schoenebeck ist der Begriff „Erziehung“ absolut negativ besetzt. Er setzt Erziehung mit Herrschaft und Intoleranz gleich und vermeidet diesen Begriff geflissentlich. Dies ist aus heutiger Sicht völlig unverständlich.
10. Meine Meinung zur heutigen pädagogischen Bedeutung
Teil 2
Was auffällt, dass er den Anspruch auf Wissenschaftlichkeit insbesondere über sein Werk verteidigt, aber andererseits Wissenschaft ablehnt.
Widersprüchlichkeiten bei der Beschreibung von seinem Verhalten bei Gefahren denen Kinder ausgesetzt sind (Bsp. Heiße Herdplatte) sind, meiner Meinung nach, nicht nach zu vollziehen.
Das Buch wurde 1982 veröffentlicht und diente im Laufe der Zeit als einer der wichtigen Impulsgeber für die Öffnung von neuen Schulformen z.B. die Montessori-, oder Walldorfschulen.
Kritisch und naiv ist Schoenebecks Einstellung zur „freien“ Sexualität von Kindern mit Erwachsenen zu sehen, aber dies ist seiner Zeit geschuldet. Sogar der Name seines Fördervereins „Freundschaft mit Kindern“, dem er bis heute als Öffentlichkeitsreferent vorsteht, wurde in „Amication“ zumindest in der Homepage , umbenannt, um eventuellen Irritationen, die der Name hervorrufen könnte, zuvorzukommen.
Auch bestimmte Verhaltensweisen, die er in seinem Buch aufgreift, wie der laxe Umgang mit Zigarettenrauchen, Alkohol trinken und Drogen nehmen, sind seiner Zeit geschuldet. Aus heutiger Sicht ist diese Einstellung nicht mehr tragbar.
Im Großen und Ganzen ist es seinem Buch gelungen einem die „neue pädagogische Einstellung“ nahezubringen und es kann auch heute zumindest Möglichkeiten aufzeigen, wie man etwas verändern kann, wenn man dazu bereit ist.
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