Ethik
Kartei zur Vorlesung von Thomas Kesselring an der PHBern
Kartei zur Vorlesung von Thomas Kesselring an der PHBern
Kartei Details
Karten | 22 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Religion/Ethik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 15.12.2012 / 05.05.2016 |
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Definiere "Würde"
Würde ist eine spezifisch moralische Eigenschaft und als solche von den Erfolgen und Misserfolgen unseres
zivilen und beruflichen Lebens so gut wie unabhängig. Soziale Anerkennung gibt uns das Gefühl, der Achtung
durch andere würdig zu sein, und umgekehrt sichert uns die würde die Anerkennung der anderen. Die Würde
gründet letztlich im moralischen Verhalten einer Person, und wir achten eine Person aufgrund ihrer Würde.
Definiere "Moral"
Als moralisch bezeichnen wir diejenigen Regeln oder Normen, die der menschlichen Kooperation zugrunde liegen und sie überhaupt erst möglich machen. In jeder sozialen Gruppe, deren Mitglieder über die Zeit hinweg
eng kooperieren, entwickelt sich ein System von Normen oder Regeln, Haltungen, sozialen Erwartungen etc.
Solche Moralsysteme haben jedoch nur partikuläre Geltung (gelten nur für Gruppenmitglieder).
Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Moral =subjektive Privatmoral jedes einzelnen (das innerliche Verhalten des Willens zu sich selbst). Daneben besitzt der Begriff Moral auch negative Assoziationen. Es stammt vom lateinischen mos (Sitten), meint damit ein System von respektierten Regeln, Assoziation mit sozialen Zwängen.
Ensemble von Regeln/ Pflichten und Rechten, die ihre normative Kraft aus sozialen Erwartungen beziehen.
Definiere "Ethik"
Ethik
-Ethik ist die Kunst, unter den gegebenen Verhältnissen ein Leben in Glück zu führen (ethos = Charakter und individuelle Gewohnheit, heute Sozialkompetenz). Ein wie gutes Leben jemand führt, hängt wesentlich davon ab, welche Charaktereigenschaften er ausbildet (Theologie)
-Ethik ist Traditionskunde (éthos = Brauchtum, Sitte, das was man tut, ohne darüber nachzudenken)
-Ethik ist die Besinnung oder Reflexion auf Moral: auf gut und böse, gerecht und ungerecht, erlaubt und unerlaubt. In der Ethik geht es darum, soziale Regeln gegeneinander abzuwägen, ihre Geltung zu begründen oder auch zu kritisieren. Ethik generiert weder Vorschriften noch Verbote, deswegen ist sie auch nicht mit den für die Moral typischen negativen Konnotationen belastet. Über die Ethik gewinnen wir unsere moralische Überzeugungen und die Befähigung, autonom zu handeln.
Ethik vs. Moral
MoralEthik
1. Moral: Das Ensemble der Normen, denen die Mitglieder einer Gesellschaft zu folgen pflegen (wobei Nichtbefolgung als spezifischer moralischer Fehltritt beurteilt wird).
1. Ethik: Die Reflexion auf Moral (und auf soziale und juristische Normen allge-mein). Begründung, Diskussion, In-fragestellung usw. von Normen, aber auch ihre historische Betrachtung.
2.Moral: (wie 1.)
2.Ethik: Die Reflexion auf das gute bzw. gelingende Lehre- für den Einzelnen, aber auch für eine Gruppe oder Ge-meinschaft
3. Moral:Die persönliche Seite guten Handelns; die Prinzipien, die der Einzelne für sich richtig findet. Moral ist privat. Jede hat seine "eigene Moral".
3. Ethik Das System der Sitten und Bräu-che einer Gesellschaft oder Gemein-schaft (bzw. ihrer Regeln und Nor-men). Ethik ist öffentlich.
Pädagogik und Ethik: Parallelen und Unterschiede
Ethik verlangt wie die Pädagogik eine reflexive Einstellung über zwischenmenschliches Be-ziehungsgeschehen.
In der Pädagogik wird versucht in der Reflexion nicht über gut und schlecht zu werten, man ist wertfrei.(Idealfall.)
Im Gegensatz dazu will die Ethik genau das: Sie will zum Schluss kommen ob etwas gut, gerecht etc. ist. D.h. moralische Wertung.
Definiere Regeln, Normen, Pflichten
Lat. Norma = Regel, Vorschrift, Massstab. Normen sind Gebote, also negative oder positive Pflichten.
Warum halten wir uns an Normen?
1.Man kann sagen, weil wir sonst sozial geächtet oder bestraft werden. Aber wieso ma-chen sich die anderen die Mühe uns zu bestrafen.
2.Kant würde sagen, die Normen basieren auf der menschlichen Vernunft.
3.Allgemein kann man sagen, weil sie in unserem Interesse liegen. Nur wenn sich alle an die Regeln halten ist unser System stabil und bietet eine gewisse Sicherheit. Sie liegen in unserem Interesse, alle Mitglieder einer Gesellschaft sollten sich an Normen halten, damit ein Zusammenleben funktioniert.
Deiniere "Moralische Interessen"
-Wir sind an einer Gesellschaftsordnung interessiert, in der verbindliche moralische Regeln herrschen.
-Interesse daran, Regeln auch selbst zu befolgen. Jedoch schwierig, wenn wir gegen Regeln handeln können, ohne Sanktionen erleiden zu müssen. Jedoch hält man sich daran, weil man sonst auf Verachtung und Ablehnung stösst. Man könnte Regelverstoss verheimlichen, jedoch würde man sich selber anlügen. Es gibt Menschen, die das alles aber in Kauf nehmen. Solchen Personen fehlt aber eine moralische Sensibilität (moral sense). Sie haben kein stark entwickeltes Bewusstsein vor der eigenen Würde. Sie finden es spreche mehr für die Regelverletzungen als dagegen.
Die Motivation sich ethisch zu verhalten, muss erworben werden
Definiere "Moralische Gebote (Normen)"
Moralische Normen schränken unsere Freiheit ein. Wir akzeptieren dies, weil es das kleinere Übel ist.
Beschränkung der Freiheit wegen Sonderinteressen: Zäune z.b.
Schutz für alle: Verkehrsregeln
„Moralische Normen sind wechselseitige Verhaltenserwartungen, die die Mitglieder einer Gesellschaft ineinander setzen. Normen stehen für Verbindlichkeiten, für Pflichten.“ Die Last der Moral zahlt sich unter dem Strich aus: Wenn wir mit unseresgleichen kooperieren, so erwachsen uns daraus mehr Vor- als Nachteile.
Es gibt verschiedene Arten von Normen: Zwischen juristischen Normen/Gesetzen und mora-lischen Normen bestehen wesentliche Unterschiede, auf jeden Fall entspricht nicht jedem juristischen Gesetz ein moralisches. Z.b. Strassenverkehrsgesetz, links oder rechts fahren.
Definiere "Moralische Rechte"
Ein Recht stellt einen geschützten Anspruch einer Person oder einer Gruppe. Rechte im Privateigentum, Verträge, Recht, nicht gedemütigt zu werden etc.
Wo immer ein Recht allen Mitgliedern einer Gesellschaft zukommt, haben diese auch die Pflicht, dieses Recht auch bei allen anderen Mitgliedern zu respektieren. Dem Recht, nicht überfallen zu werden, korrespondiert die Pflicht, niemanden zu überfallen. MENSCHEN-RECHTE: ein Recht geht einher mit einer negativen Pflicht. Alle Menschen sind verpflichtet, auf die Ausübung bestimmter Handlungen zu verzichten, die das Leben oder Gesundheit anderer gefährden.
Es gibt Pflichtenkollisionen: dann immer am höherrangigen Recht orientieren (erste Hilfe vor Versprechen eines Besuches). Orientierung an Grundrechten stellt eine mehr oder weniger geregelte Werteordnung sicher.
Definiere "Moralische Emotionen"
Habermas, Jürgen: „Offenbar haben Gefühle eine ähnliche Bedeutung für die moralische Rechtfertigung von Handlungsweisen wie Wahrnehmungen für die theoretischen Erklärung von Tatsachen.“
Emotionen und Gefühle spielen in der Ethik eine wesentliche Rolle:
1. Gefühle sind allgegenwärtig, Empathie, Gefühle beeinflussen Kommunikation, Gefühle zeigen, Scham und Neid verbergen.
2. eigene Emotionen im Griff haben in verschiedenen Situationen. Besonders aggressive Akte sind nicht selten Folge einer mangelnden Empathie-Fähigkeit.
3. bestimmte Emotionen und Gefühlshaltungen bilden die Grundlage für freundliches und faires Verhalten (Sympathie, Liebe, Mitleid).
4. moralische Zustimmung oder Nichtzustimmung von menschlichem Verhalten.
Gibt es moralische Sanktionen?
Ja, es sind soziale Praktiken, die sich als eine Art moralischer Sanktionen deuten lassen. Dies sind oft emotionale Reaktionen.
1. Moralische Normen--> 2.Sanktionen
1.Schuldgefühl, Schuldbewusstsein, Scham-->2.Reaktion auf eigenes moralisches Fehlverhalten (ich mache mir Vorwürfe)
1.Groll, Übel nehmen, Ressentiment-->2.Reaktion auf moralisches Fehlverhalten der zweiten Person (ich bin dir böse)
1.Empörung, Entrüstung-->2.Reaktion auf moralisches Fehlverhalten einer dritten Person (ich verurteile ihn moralisch)
Weitere: Tadel, Kritik, Kündigen einer Beziehung, Distanz, Ausschluss aus Gemeinschaft, töten eines Mörders.
Schuldgefühle gehören zu jedem Menschen. Das Fehlen moralischer Sensibilität gilt als ab-normal. Aber es gibt trotzdem solche Menschen, welche zu Rücksichtslosigkeit neigen.
Allgemein: Wertgeschätzte Haltungen: Tugenden
Wie wir von unseren Mitmenschen wahrgenommen werden, trägt prägend zur Ausbildung unserer Haltungen bei. Positiv: Hilfsbereitschaft, Toleranz, Pünktlichkeit, negativ: Egoismus, Intoleranz, Unpünktlichkeit.
Haltungen sind keine Vorschriften wie zum Beispiel Regeln. Ethische Haltungen: Ehrlichkeit, Toleranz, Hilfsbereitschaft. Humor und Zivilcourage sind ethisch wertvoller als Humorlosigkeit und Duckmäuserei.
„Tugenden“= Haltungen mit Exzellenz-Charakter:
Im Deutsch Wort „Tugend“ kaum mehr gebraucht, Tugend-Ethik passt nicht mehr in moderner Gesellschaft:
1.zu hohe Ansprüche, nicht erfüllbar, d.h. kann unglaubwürdig wirken.
2.in pluralistischen Gesellschaften keinen genügend breiten Konsens mehr über Tugenden im klassischen Sinn.
Tugenden sind sozial wertgeschätzte Haltungen.
Die Tugendlehre von Aristoteles (Teil 1)
- Eine Tugend ist eine Haltung oder Willensdisposition. Haltungen sind erworbene VerhaltensGewohnheiten. Die Nachahmung passender Vorbilder und der eigene Wille unterstützen den Gewöhnungsprozess. Der Charakter einer Person zeigt sich vor allem am Ensemble ihrer Haltungen.
-Eine Haltung bezieht sich auf den Umgang mit Emotionen, Lust und Unlust. Eine Tugend ist ein Mechanismus der Emotions-Regulation und in zweiter Linie der Verhaltens-Regulation.
-Eine Tugend ist eine Haltung, die positive soziale Wertschätzung erfährt, weil sie sich förderlich auf
die menschliche Gemeinschaft und auf den Einzelnen auswirkt. Das Gegenteil sind Laster (kakia).
-Eine Tugend liegt in der Mitte zwischen entgegengesetzten Extremen: (a) zu wenig: Feigheit, Geiz,
Initiativlosigkeit, Liebedienerei; (b) zu viel: Tollkühnheit, Verschwendungssucht, Zügellosigkeit, Streitsucht; Mitte: Tapferkeit, Grossherzigkeit, Besonnenheit, Persönliche Zurückhaltung
Die Tugendlehre von Aristoteles (Teil 2)
Der Erwerb von Tugenden ist mit zwei Fähigkeiten verbunden:
1. Das richtige Urteil (orthos logos); die Fähigkeit, den goldenen Mittelweg zu finden (kognitiv)
2. Willensstärke, Selbstbeherrschung, Entschlusskraft zu tugendhaften Handeln (motivational)Man kann eine Tugend also einerseits über Belehrung (didaskalia) erwerben, was vor allem bi verstandesmässigen Tugenden (aretai dianoetikai) wie Klugheit, Einsicht etc. gilt. Andererseits über Gewöhnung (Ethos
ethiké =Charaktererziehung, Lehre der Aneignung richtiger Haltungen). Laster beruhen auf Unwissenheit (agnoia) oder auf Willensschwäche (akrasia), also durch das Beherrschenlassen durch äussere Gewalten (bia).
-->Tugend ist eine erworbene Haltung, die sozial wertgeschätzt ist; sie bezieht sich auf die Art und Weise, wie wir uns zu unseren Emotionen und Affekten verhalten. Klarer verstand und Selbstbeherrschung sind für den Aufbau von Tugenden die wesentlichen Voraussetzungen.
Einwände gegen die Tugend Ethik
Tugend-Ethik passt nicht mehr mod. Gesell./ In pluralistischen Gesell. keinen genüg. Konsens
1. Aristoteles Natur des Menschen bezieht sich auf vorherrschendes Bild des Menschen in Gesell., was von Gesell. zu Gesell. unterschiedlich ist. Ob eine Haltung als Tugend, als Laster oder als etwas zwischen diesen Extremen gilt, hängt von der Gesell.ab, in der wir leben. Tugenden und Laster spiegeln gesellschaftliche Wertungen. Damit führt eine Tugend-Ethik in einen ethischen Relativismus.
2. Der Tugendbegriff ist veraltet und der Tugendapell endet in einer Doppelmoral. Das Ethische soll wirksam sein, aber von innen her. So wie der Tugendbegriff heute verstanden ist, besteht er in einem äusserlich korrekten Lebenswandel, oft etwas Scheinheiliges mit sich bringt.
3. Tugend-Ethiken sind mit mod. Gesell. grundsätzlich unvereinbar, sie passen nicht zum ndividualismus (MacIntyre). Der Individualismus ist unvereinbar mit der Forderung, der Einzelne müsse sich an den Erwartungen orientieren.
Passen Tugenden in die moderne Gesellschaft?
Auch in pluralistischen Gesellschaften herrsch in der Bewertung von Haltungen keine Beliebigkeit. Es gibt zahlreiche Beispiele, die von einer Mehrheit wertgeschätzt sind z.B. Toleranz, Zivilcourage, Humor, Fairness, Sauberkeit, Sachlichkeit und andere, die abgelehnt werden z.B. Intoleranz, Inflexibilität. Der Individualismus kann
nicht verhindern, dass wir uns an Haltungen orientieren, die soziale Wertschätzung erfahren und für die meisten
zeitgenössischen Beispiele gilt, dass ihnen zwei negative Haltungen (zu viel und zu wenig) gegenüberstehen.
Nicht-relative (=universalistische) Tugenden
Zwar mag für manche Haltungen zutreffen, dass sie nur unter bestimmten spezifischen Bedingungen Wertschätzung verdienen. Es wäre aber voreilig daraus zu schliessen, dass es keine universalistischen Tugenden geben
könne. Gewisse Haltungen wie Geduld, Achtung, Respekt, Rücksichtnahme, Toleranz und Freundlichkeit sind
fast überall in zivilisierten Gesellschaften hoch angesehen. Es ist nicht ausgeschlossen, dass verschiedene Gesellschaften sich in den Grundzügen auf eine bestimmte Anthropologie einigen können.
Definiere "Moralentwicklung"
Moralentwicklung umfasst einerseits die Entwicklung moralkognitiver Kompetenzen (Vorstellung von Gut und
Böse, Urteil über Richtig und Falsch, Gerechtigkeitsempfinden) und andererseits eine Veränderung des Gefühlslebens und der Verhaltensmotivation.
Die Theorie von Lawrence Kohlberg (ohne Stufen)
Er empfiehlt, Kinder bei der Bildung ihrer moralischen Urteilsfähigkeit zu fördern. Er geht davon aus, dass unser moralisches Urteil direkt Einfluss auf unser konkretes Verhalten hat (Urteil>Einsicht>Handlung). Stufenmodell(60er-80):
Versuchspersonen wurden gebeten, moralische Dilemmata zu lösen und die Lösung zu begründen. Die Begründung wurde dann einer Stufe zugeordnet, indem er die Argumente nach ihrem Reifegrad in sechs verschiedene
Stufen klassifizierte. Er verband damit folgende Behauptungen:
-Fortschritt in der Stufenfolge = +Reife des Urteils und +Gerechtigkeit der Person
-Es werden keine Stufen übersprungen und die Entwicklung läuft nie rückwärts
-Nicht alle Menschen erreichen die letzte Stufe
-Eine Person kann sich vorübergehend auf zwei benachbarten Stufen gleichzeitig bewegen
-Das moralische Urteil hat einen direkten Einfluss auf das moralische Handeln
-Das Stufenmodell ist universalisalistisch
Die Diskussion moral. Dilemmata fördert die Moralentwicklung
Stufenmodell Kohlbergs (vereinfacht)
Prä-Konventionelles (vorkonventionelles) Niveau:
Stufe 1: Strafe und Gehorsam (egoistische Haltung): Moralischer Bezugspunkt sind Lust und Strafvermeidung.
Stufe 2: Naiver instrumenteller Hedonismus (Orientierung am Angenehmen): Moralischer Bezugspunkt sind die eigenen Interessen.
Konventionelles Niveau:
Stufe 3:Zwischenmenschliche oder Gruppenperspektive: Moralischer Bezugspunkt sind Interessen und Rollenerwartung naher Bezugspersonen
Stufe 4: Gesellschaftsperspektive (Moral des Law and Order): Moralischer Bezugspunkt sind Normen und Regeln der Gesellschaft.
Post-Konventionelles (nachkonventionelles) Niveau:
Stufe 5: Aufsummiertes Gesamtwohl und sozialer Kontrakt: Moralischer Bezugspunkt sind die Gleichheit und Achtung vor der Würde der Person.
Stufe 6:Universelle ethische Prinzipien: Moralischer Bezugspunkt sind naturrechtlich begründete Menschen-/ Bürgerrechte.
Kritik an Kohlbergs Stufenmodell
-zwischen moralischem Urteilen und moralischem Handeln besteht aber eine Kluft. Die Annahme, dass jemand, der z.B. Stehlen oder Lügen moralisch ver-urteilt, selber auch nie stiehlt oder lügt, ist allzu simpel.
-Die moralischen Statements einer Person bewegen sich nicht ständig auf einer und derselben Stufe. Z.b.
-St. 1= Bei Radarkontrolle bremsen wir
-St. 2=Wir machen nur ein Geschäft, wenn es vorteilhaft ist
-St.3=Bei Kooperationspartnern wenden wir die Goldene Regel an
-St. 4= Moral des Staatsbürgers
-St. 5=zeigt sich im zivilen Ungehorsam gegenüber Unrechtsregimen
-Carol Gilligan’s These: Kohlb. zeigt mänl. nicht weibl . Moral, da für Mann Gerechtigkeit höchstes und für Frau Fürsorge.
-Die Annahme, die Stufenfolge gelte für alle Gesell.aller Kulturkreise der Welt, ist überrissen.
-Kinder und Jugendliche liess Kohlberg nicht über eigene Erlebnisse urteilen, sondern er gab ihnen Dilemma-Situationen vor, was schwieriger ist.
Die Theorie von Jean Piaget:
Piaget(P.) ist differenzierter in der Beschr. des Verhältnisses von Urteilen und Handeln (speziell bei Kindern). Seinen Erklärungen, weshalb die Kooperation zwischen Kindern ihre Moralkompetenz fördert war P.klarer als Kohlberg: Das kleine Kind hat ein egozentrisches Weltbild und fixiert sich oft auf den Standpunkt der zuständigen Autorität. Das kleine Kind lernt zwischen dem eigenen Standpunkt und demjenigen der Autorität zu unterschieden, in dem es mit anderen kooperiert, sich mit anderen auseinandersetzt, wichtig!!!
-P. Entwicklungsmodell am Beispiel der Stadien des Regelverhaltens und des Regelbewusstseins im Überblick siehe Tabelle S. 57!!!
Die Beschreibung der Entwicklungsstufen von Piaget ist undifferenzierter als von Kohlberg. Piaget Entwicklunsgmodell: S.57, lernen!!!
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