Ernährungsphysiologisches Praktikum
ökotrophologie Studium Uni Kiel
ökotrophologie Studium Uni Kiel
Kartei Details
Karten | 18 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Chemie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 21.10.2013 / 02.09.2019 |
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Bakterielle Fermentation im Dickdarm des Menschen.
a) Welche Substrate werden fermentiert?
b) Endprodukte
c) Was passiert mit den Endprodukten?
d) Skizzieren SIe kurz die Prinzipien der Fermentation in vitro
e) Welche Möglichkeiten gibt es, den bakteriellen Abbau von KH in vitro zu messen?
a) Nicht-Stärke-Polysaccharide (NSP): Cellulose, Hemicellulose, Pektine, Inulin. Unverdauliche Oligosaccharide: Oligofructose, Raffinose. Resistente Stärken.
b) Endprodukte: kurzkettige Fettsäuren = Acetat, Propionat, Butyrat. Gase: CO2, H2, CH4
c) Endprodukte sind nicht Blutzucker-wirksam. Kurzkettige FS: 5% werden von Bakterien als C-Quelle genutzt + freiwerdendes ATP --> Vermehrung der Bakterienmasse ---> bakterien werden ausgeschieden: Erhöhung des Stuhlgewichtes und geringer Energieverlust
Die anderen 95% werden absorbiert und vom Wirt genutzt (desweiteren entstehen noch Gase und Wärme --> führen zu geringen Energieverlusten)
d) in vitro Fermentation
Substrat+Kulturmedium (ANAEROB)+Bakterienquelle (Fäzes, Pansensaft) ---> Inkubation bei 37°C unter anaeroben Bedingungen
---> Messung der Gasentwicklung
---> Messung kurzkettiger Fettsäuren
e) Messung bakterieller Abbau von KH:
Gasbildung messen mit Inkubationskolben für Hohenheimer Futterwerttest
Was ist Phytinsäure? In welchen Pflanzen und Pflanzenorganen kommt sie vor? Erklären Sie, über welche Mechanismen Phytinsäure die Eisenresorption hemmt. Welche Möglichkeiten gibt es, die Aufnahme an Phytinsäure mit der Kost zu reduzieren oder ihre Wirkungen abzuschwächen? (Formeln)
Phytinsäure=Inosithexaphosphat, Ring aus 6 C-Atomen, mit je einem Phosphatrest.
Phosphatspeicher in Samen, Phosphat wird bei Keimung durch korneigene Phytasen freigesetzt.
Vorkommen: Getreide, Sojabohnen, Erdnußmehl.
Pytat bildet unlösliche Komplexe mit FE3+ und Fe2+Ionen. An pHytat gebundene Ionen werden nicht absorbiert. Gegenmaßnahmen: Aufnahme von Ascorbinsäure zusammen mit Eisen. Die Ascobinsäure reduziert FE3+ zu Fe2+, das zweiwertige Eisen ist im Duodenum besser löslich und wird besser absorbiert. Ascorbinsäure bildet mit FE2+ lösliche Komplexe, die das Eisen für die Absorption freigeben.
Oder Ausschalten der Phytinsäure durch Behandlung mit Säuren, mahlen etc.
Welche Quellen gibt es für Protonen im Szoffwechsel? In welcher Form werden Protonen im Urin ausgeschieden? Erklären Sie die Bestimmung der Protonenausscheidung anhand von Gleichungen.
Herkunft von Protonen im Stoffwechsel ---> Proteine (schwefelhaltige, Kationische AS), Phosphorsäure (H3PO4, z.B. Cola), Organische Säuren (Stoffwechsel, Azidose). Ausscheidung der Protonenim Urin: sehr geringer Teil frei, der größte Teil ist gebunden an Puffersysteme (Hydrogencarbonatphosphat-Dihydrogencarbonatphosphat-Puffersystem, Ammoniak-Ammonium-Puffersystem) Bestimmung der freien Protonen im urin= messung des pH-Wertes mittels einer Glaselektrode.
Bestimmung gebundener Säuren mit Phenolphthalein (Indikator)
1.Titration: Erfassung der als H2PO4- gebundenen H+
H2PO4-+OH- ---->HPO42-+H2O (oranische Säuren (R-COOH)+OH- ----> Säureanion (R-COO-)+H2O)
2.Titration: Erfassung der als NH4+ gebundenen Protonen (Phenolphthalein als Indikator)
1. 4NH4++6HCHO----> (CH2)6N4+2H2O+4H3O+
2. H3O++OH----> H2O
Beschreiben Sie die Unterschiede zwischen physikalischem Brennwert der Nahrung (=Bruttoenergie), verdaulicher Energie und metabolisierbarer Energie (Begründung). Wie lauten die Atwater-Faktoren? Geben Sie die Energiewerte in kJ und kcal an.
Die Energie, die der Organismus aus der Oxidation der Nährstoffe gewinnt weicht vom physikalischen Brennwert ab, weil:
1. Die Nährstoffe nicht vollständig absorbiert sind
2. Die Oxidation der Nährstoffe im Körper nicht vollständig ist
Metabolisierbare Energie ist die Energie, die sich aus der Bruttoenergie abzüglich der Energieverluste durch Fäzes und Urin ergibt.
Bruttoenergie-Energieverlust Fäzes--->Scheinbar verdauliche Energie- Energieverlust durch Urin---> Metabolisierbare Energie-Energieverlust über Wärmeabgabe---> Nettoenergie
Atwater-Faktoren sind gerundete Durchschnittswerte für eine ballaststoffarme Kost. Verwendet für die Lebensmittelkennzeichnung
Protein 4kcal/g 17kJ/g
Fett 9kcal/g 37kJ/g
Verwertbare KH 4 kcal/g 17kJ/g
Äthanol 7kcal/g 29kJ/g
Erklären Sie die Unterschiede zwischen Präzision, Richtigkeit, Genauigkeit.
Präzision, ein Maß für die Übereinstimmung zwischen unabhängigen Messergebnissen unter festen bedingungen (SD). Messwerte müssen dicht beieinander liegen, für eine hohe Präzision.
Richtigkeit: Übereinstimmung zwischen dem aus einem großen Datensatz erhaltenen Mittelwert und anerkannten Referenzwert (=wahrer Wert)
Genauigkeit: Maß für die Übereinstimmung zwischen einzelnem Meßergebnis und dem wahren Wert einer Meßgröße. Hierbei müssen Präzision und Richtigkeit hoch sein.
Welche Funktionen hat Kreatin im Muskel? Woher stammt Kreatinin?
ATP wird während der Arbeit durch Kreatininphosphat aus ADP regeneriert (in Ruhe über die Atmungskette). Wirksam: Kreatinkinase überträgt Phosphatrest von Kreatinphosphat auf ADP und umgekehrt ---> ATP.
Kreatinphosphat wird spontan und nicht enzymatisch zu Kreatinin umgesetzt und über die Nieren ausgeschieden.
--->Indikator für Muskelmasse und Filtrationsleistung der Nieren.
Unter anderem werden Proteine, Aminosäuren und Nukleotide zu Harnstoff, NH4+ und Kreatinin abgebaut. Kreatininausscheidung ist ernährungsunabhängig (Ausnahme: Fleisch).
Prinzip der Bestimmung des Eiweißtiters (Zweck, Reaktionsprinzip, Funktion der einzelnen Reagenzien): Wieso kann man aus dem Verbrauch an NaOH direkt den Eiweißgehalt der Milch ablesen? (Reaktionsgleichungen)
Ermittlung des Eiweißgehaltes von Milch und Sauermilchprodukten in Prozent. Reagenzien: Kaliumoxalatlösung, Phenolphthaleinlösung (Umschlagspunkt pH 8,1), Kobaltsulfatlösung, 0,143mol/L NaOH, Neutralisierte Formaldehydlösung
1. Titration: Titration von H+ aus freien NH3+-Gruppen der Proteine. NH2-Gruppen können dann mit Formaldehyd reagieren. Neutralisation von freien Säuren.
Deprotionierte Aminogruppen können mit HCHO reagieren.
2. Titration: der gefundene wert (ml) entspricht dem Eiweißgehalt in % (Eiweißtiter).
Konventionsmethode: Die Ergebnisse stimmen nur bei der Einhaltung definierter Reaktionsbedingungen (Milchmenge, Reagenzien, Versuchsablauf).
Nennen Sie 3 Fettkennzahlen. Welche Aussagen haben diese Fettkenzahlen?
Jodzahl, Säurezahl, Verseifungszahl.
Jodzahl: Maß für Gehalt an ungesättigten Fettsäuren (sagt nichts über deren Art aus). Gibt an, wieiviel g Halogen, berechnet als Jod, von 100g Fett, unter bestimmten Bedingungen gebunden werden.
Säurezahl: Die Menge an Kaliumhydroxid, die notwendig ist, um in 1g fett enthaltene Säuren zu neutralisieren. ( raffiniert ist ein hoher Wert ein Zeichen für den verderb---> normal <0,2, nativ bis zu 10 normal)
Verseifungszahl: Menge an Kaliumhydroxid in mg, die zur Verseifung der Triacylglyceride und der Neutralisation der freien FS in 1g Fett notwendig ist. ---> Kettenlänge der am Fettaufbau beteiligten Fettsäuren.
Prinzip der Bestimmung der Jodzahl anhand von Gleichungen. Welche Reaktionsbedingungen müssen bei der bestimmung der Jodzahl eingehalten werden?
1. C-C + Br2 -C(Br)-C(Br) ungesättigte FS werden mit Br gesättigt
nicht angelagertes Brom wird mit KJ umgesetzt.
2. Br2+2KJ---> J2 + 2 KBr
3. J2+2Na2S2O3--->2NaJ+Na2S4O6
Indikator: Stärkelösung mit J2, blaue Färbung, am Umschlag entfärbt dich die Lösung.
Wichtig: richtige Menge an Br2 im Verhältnis zu den Doppelbindungen---> Halogenisierung der Doppelbindungen
Zu wenig/Zeit zu kurz: unvollständige Halogenisierung
Zu viel/Zeit zu lang /Lichteinwirkung: Substitutionsreaktionen
---> Fetteinwaage wird an konstante Brommenge angepasst, Einwaage der Fettprobe richtet sich nach der erwarteten Jodzahl.
Prinzip der Verseifungszahl anhand von Gleichungen.
Triacylglycerid+3KOH---> Glycerin+ 3CH3(CH2)n-COO- +K+ (K-Salze der Fettsäuren/ K-Seifen)
Fettsäuren werden vom Glycerin abgespalten und durch OH-Gruppe ersetzt. FS verseifen.
Prinzip: Fettprobe mit Überschuß an ethanolischer Kalilauge verseifen, nicht benötigtes KOH mit HCl zurücktitrieren.
Verseifungszahl=mgKOH/gFett
Welche prinzipiellen Schritte sind für die Bestimmung von ß-Carotin im Gemüse notwendig? Erklären Sie das Prinzip der einzelnen Schritte.
1. Extraktion der Carotinoide aus der Pflanze
2. Abtrennung aller wasserlöslichen Bestandteile ( aus der Pflanze, Extraktionsmittel)
3. Abtrennung anderer gefärbter Substanzen (Chlorophyll) evtl Auftrennung in einzelne Carotinoide (Säulenchromatographie)
4. Quantitative Bestimmung der Carotinoide (Photometrische Messung)
1. wird mit unpolaren organischen Lösungsmitteln (Petrolbenzin) aus der Probe extrahiert. Der größte Teil des Wassers wird mit Methanol entfernt, dann die lipophilen Stoffe mit unpolaren Lösungsmitteln extrahiert. Polare Pflanzeninhaltsstoffe und Methanol müssen für die Säulenchromatographie vollständig abgetrennt werden.
2. Extrakt mit wasser versetzen--->Methanol ist besser in Wasser als in Petrolbenzin löslich---> ergibt wässrig-methanolische Phase mit polaren Substanzen und Benzinphase mit unpolaren Substanzen. Wässrig-methanolische Phase abtrennen. Vorgang mehrmals wiederholen um alles Methanol aus dem Benzin zu entfernen.
---> Nernst´sches Verteilungsgesetz
3. Abtrennung der Pflanzenfarbstoffe durch Adsorptionschromatographie mit einer Trennsäule. Schwach polarer Stoff wird aus unpolaren Lösungsmitteln stärker adsorbiert als aus polaren.
4. Wechselwirkung zwischen gelöster Substanz und elektromagnetischen wellen, bestimmte Wellenlängen werden von Substanz absorbiert, erscheint dann farbig.
berechnung mit Lambert-Beer´schen Gesetz oder spezifischem Extinktionskoeffizienten.
Prinzip der enzymatischen Stärkebestimmung.
Stärke wird durch Erhitzen verkleistert und gleichzeitig durch hitzestabile alpha-Amylase Termamyl zu Dextrinen abgebaut. Aus diesen Bruchstücken wird durch Amylglucosidase Glucose freigesetzt. Die Glucose wird über die Glucose-Oxidase-Peroxidase-Reaktion quantitativ bestimmt. Glucose-Oxidase (GOD) katalysiert die Oxidation von Glucose nachfolgender Gleichung
Glucose+O2+H2O--->(GOD) Glucuronsäure+H2O2
Das wasserstoffperoxid reagiert in Gegenwart von Peroxidase (POD) mit o-Dianisidin zu einem gelb-orangen farbstoff. Die Menge des gebildeten Farbstoffes ist proportional zur Glucosekonzentration. Auswertung mittels Eichgeraden.
Prinzip der Harnstoffbestimmung nach Berthelot
Harnstoff wird durch die Urease quantitativ zu Ammoniak und CO2 überführt. Ammoniak bildet mit Phenol und alkalischer Natriumchloritlösung einen blauen Farbstoff.
Harnstoff(mg/100ml):5x delta E Probe/ delta E Standard x 100 (200) je nach Verdünnung
Proteinaufnahme berechnet anhand ausgeschiedener Menge Stickstoff aus Harnstoff, Kreatinin und N-Verlusten (Fäzes) (Gesamt-N-Ausscheidung nach Dumas)Nahrungsprotein enthält in der Regel 16% Stickstoff
Prinzip der Bestimmung der NaCl-Ausscheidung im Urin anhand von Gleichungen
Bestimmung des Chlorids durch Reaktion mit Silbernitrat. Chloridionen werden durch einen Überschuß an Silbernitratlösung ausgefällt. Der Überschuß an Silbernitratlösung wird mit Thiocyanatlösung zurücktitriert gegen Fe3+ Ionen als Indikator.
Cl-+Ag+---->AcCl (Ag im Überschuß)
SCN-+Ag+--->AgSCN nicht verbrauchtes Ag
Fe3++3SCN----->Fe(SCN)3 rot-braune Färbung
Verbrauch Silbernitrat - Verbrauch Thiocyanat
5,7ml Verbrauch Silbernitrat = 5,7mmol NaCl
1mmol NaCl= 58,5g ---> 5,7mmol = 333,45mg NaCl
Prinzip der Calciumbestimmung in der Milch
Bei der Fällung der Milchproteine mit Trichloressigsäure wird Calcium freigesetzt und verbleibt im Filtrat. Mg wird vom Ca in stark alkalischem Medium (etwa pH 12) als Mg(OH)2, welches in Wasser praktisch unlöslich ist abgetrennt. Calcium wird mit EDTA-Lösung chelatometrisch bestimmt.
calcium+EDTA---> stabilerer Komplex als Magnesium+EDTA
Skizzieren Sie in Stihworten das Prinzip der Verdauung von Proteinen beim Menschen. Berücksichtigen Sie Ort, Enzyme, pH-Wert, Endprodukte.
-Aktivierung der Enzyme für die Proteinverdauung
---> Proteinasen (Endopeptidasen): spalten innerhalb der Proteinkette (bevorzugt zwischen bestimmten AS)
--->Exopeptidasen: spalten am Ende der Peptidkette (NH2-oder COO-Ende) einzelne AS ab
Magen: Enzyme stammen aus den Hauptzellen: Vorstufe Pepsinogen wird zu Pepsin aktiviert. Pepsin ist eine Endopeptidase, wirkt auf Proteine, spaltet die Bindung an N-ständigen Bindungen aromatischer AS, pH<6, Aktivierung der Enzyme, pH-Optima für Enzym: 2-4
Pankreasenzyme aus den Acinuszellen: Trypsinogen aktiviert zu Trypsin
Chymotrypsinogen aktiviert zu Chymotrypsin, Pro-Elastase zu Elastase ----> alle 3 spalten Polypeptide (Peptone) zu Poly- und Oligopeptiden
Pro-Carboxipeptidase A+B werden aktiviert zu Carboxpeptidase A+B--->spalten Poly-Oligopeptide zu Oligopeptiden und Aminosäuren
Extracelluläre Peptidasen des Bürstensaums spalten Oligopeptide und AS zu Di- und Tripeptiden und AS
---> Absorption
--> Intrazellulärer Abbau in den Mucosazellen des Dünndarms (Leucin-Aminopeptidase, Amino-Tripeptidase, Glycyl-Glycin-Dipeptidase, Imido-Dipeptidase) ---> Abgabe der AS in das Blut
Duodenum: Trypsin=Endopeptidase spalten Poly-/Oligopeptide---> Hydrolyse an C-ständigen Bindungen von Lys-Arg
-Chymotrypsin (Endopeptidase): wirken auf Poly-/Oligopeptide: Hydrolyse an C-ständigen Bindungen aromatischer AS (und Met)
-Elastase (Endopeptidase): wirken auf Poly-/Oligopeptide: Spaltung an Bindungen aliphatischer AS (Ala, Gly, Ser)
-Carboxypeptidase A (Exopeptidase): wirken auf Polypeptide---> Abspaltung aromatischer AS vom C-terminalen Ende
-Carboxypeptidase B (Exopeptidase): wirkt auf Polypeptide, spaltet basische AS (Arg, Lys) vom C-terminalen Ende ab
pH-Werte:
Magen: unter 6 um Enzyme zu aktivieren
pH: 2-4 pH Optima für Pepsine
Dünndarm: pH etwa 6,5 ---> Pepsine werden inaktiviert
Aktiver Transport der AS aus dem Darmlumen in die Blutbahn
Skizzieren Sie in Stichworten das Prinzip der Fettverdauung beim Menschen (MCT+LCT). Berücksichtigen Sie Ort, Enzyme, Cofaktoren, pH-Wert, Endprodukte. Warum ist die Fettverdauung in vitro weniger effektiv?
Fette müssen emulgiert werden O/W-Emulsion. Die Enzyme arbeiten nur im wässrigen Milieu
Magen: Magenbewegung-->Mechanische Zerkleinerung der Fette, Emulgatoren=Phospholipide aus der Nahrung, Enzyme: Magenlipase bei pH: 1-3
Hydrolyse eines geringen Teils der Triacylglyceride, bevorzugt Triacylglyceride mit mittelkettigen FS (Milchfett)
Dünndarm: Hauptort der Fettverdauung: Duodenum und Jejunum pH: 6-7, selten auch höher
Duodenum: Pankreasenzyme: Lipase, Colipase, Phospholipase, Emulgatoren: Galle aus der Gallenblase
Duodenum und Jejunum: Fette werden durch konjugierte Gallensäuren emulgiert (O/W)
aber: bei physiologischer Gallensäurekonzentration bilden sich Micellen, Lipase wird vom Substrat verdrängt, nur zusammen mit Colipase: Bindung der Pankreaslipase an Substrat (Konformationsänderung)
---> dann Hydrolyse der esterbindungen der Triacylglyceride
Pankreaslipase: hohe Spezifität für 1- u. 3. Position der Triacylglyceride
Endprodukte: vor allem ß-Monoglyceride und freie FS
Dünndarm: freigesetzte FS sind bei pH 6-7 größtenteils undissoziiert (RCOOH), schwer löslich, müssen für Transport zur Mucosa in eine stabile, wasserlösliche Form überführt werden
---> Wichtig für fettlösliche Vitamine, Carotinoide
--->Bildung gemischter Micellen mit konjugierten Gallensäuren (Transportvehikel zur Dünndarmschleimhaut)
Micellen zerfallen an Mucosaoberfläche, geben Endprodukte der Fettverdauung, fettlösliche Vitamine und Carotinoide frei für die Resorption
Gallensäuren werden am Ende des Illeums zurückresorbiert
Mucosazellen: Reveresterung, Abgabe als Triacylglyceride in Form von Chylomikronen über die Lymphe
Ausmaß der Fettverdauung (Übliche Fette)
Fette mit mittelkettigen FS--->MCT-Fette
-höhere Polarität als LCT-Fette, besser löslich in Wasser
-nur wenig-keine Galle nötig
-nur wenig-keine Verdauungsenzyme nötig
-->normale Verdauung: vollständige Spaltung in freie FS und Glycerin (Aufnahme auch intakt möglich-->Spaltung durch intrazelluläre Lipasen in den Mucosazellen)
---> Abgabe in Pfortader in Form freier FS und Glycerin ---> Verdauung 100%
Skizzieren Sie in Stichworten das Prinzip der Verdauung von Stärke und Disacchariden beim Menschen. Berücksichtigen Sie folgende Faktoren: Zusammensetzung der KH, Ort, Enzyme, pH-Wert, Endprodukte. Welche KH werden von den körpereigenen Enzymen des Körpers nicht gespalten? (Prinzipielle chemische Eigenschaften von verdaubaren und nicht verdaubaren KH). Prinzipielle Unterschiede in der Verdauung in vitro (Stärkebestimmung)
Stärkeverdauung:
Mund; alpha-Amylase Ptyalin spaltet Stärke (+Dextrine) in kleinere Bruchstücke, Dextrine
Magen: hat keine KH-spaltenden Enzyme, Speichelamylase wirkt solange weiter, bis sie durch den sauren pH deaktiviert wird
Duodenum+Jejunum: alpha-Amylase aus Pankreas kleiner Bruchstücke+Dextrine werden zu Maltotriose, Maltose, Isomaltose
Bürstensaum der Dünndarmmucosa: Disaccharidasen (Maltase, Isomaltase) spalten Maltose, Maltotriose, Isomaltose zu Glucose
Disaccharide: Verdauung im Bürstensaum der Dünndarmmucosa spalten
Saccharose---> Glucose, Fructose (Saccharase)
Lactose----> Glucose, Galactose (Lactase)
Maltose---->Glucose, Glucose (Maltase)
Unverdauliche Oligosaccharide und NSP werden nicht verdaut.
Stärkeverdauung in vitro (entspricht dem enzymatischen Stärkeabbau)
-Verwendete Enzyme haben wesentlich höhere Aktivität als Säugetierenzyme
-Arbeiten bei höheren Temperaturen ---> kürzere Inkubationszeit
-Termamyl, Amyloglucosidase
-in vitro-Verdauung: kleinere Bruchstücke und Dextrine werden direkt zu Glucose abgebaut, ohne den Zwischeschritt "Maltotriose, Maltose, Isomaltose)
pH:Dünndarm=6-7
Glucose-Oxidase baut Glucose um in Glucuronsäure und H2O zusammen mit Glucose-Peroxidase und o-Dianisidin wird das zum Farbstoff---> phtometrische Messung
Unverdauliche KH:
-Nicht-Stärke-Polysaccharide (NSP): Cellulose, Hemicellulose, Pektin, Inulin
-Unverdauliche Oligosaccharide: Oligofructose, Raffinose
-Resistente Stärken
sind nicht Blutzucker-wirksam
Unterschiede: können im Körper nicht verdaut werden, weil entweder entsprechende Enzyme fehlen oder Transportproteine zum Abtransport aus dem Darmlumen
Menschliche Enzyme: alpha 1-->2 oder alpha 1-->4
keine Enzyme für ß 1-->4 Bindungen (Cellulose) ---> Unverdauliche KH haben andere glycosidische Bindungen als verdauliche KH
---> Art der glycosidischen Bindung (alpha, ß), Stellung der glycosidischen Bindung (1-->2)
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