Entwicklungspsychologie II
Entwicklungsabweichungen im Kindesalter
Entwicklungsabweichungen im Kindesalter
Kartei Details
Karten | 33 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 26.06.2014 / 02.06.2021 |
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- Ziel von Präventionsansätzen: Psychischen Auffälligkeiten bei Kindern vorzubeugen
- Universelle Präventionsansätze: Richten sich allgemein an ganze Bevölkerungsgruppen (beispielsweise an alle Kinder (z.B. schulbasierte Programme)
- Risikogruppenspezifische Präventionsansätze: Richten sich an bestimmte Risikogruppen (z.B. Kinder mit erhöhter Aggressivität)
- Zielgruppen von Präventionsansätzen: Neben den Kindern kommen auch Bezugsgruppen (wie Eltern, Schule etc.) in Frage, da auch die Bezugsgruppen das Verhalten von Kindern prägen
Was bezeichnet man als Cross-Informant-Discrepancies
- Klinischer Bereich: Kinder berichten weniger Störungen als deren Eltern (subklinisch: genau anders herum)
- Allenfalls mittlere Korrelationen zwischen den Berichten (oft nur 9% Varianzaufklärung)
- Phänomen schon lange bekannt (Metaanalyse bereits in den 80er Jahren) - aber weitesgehend unerklärt und ohne theoretische Basis
Welche Interventionen können durchgeführt werden?
- Therapeutische Interventionen
- Indiziert bei Kindern, die bereits Auffälligkeiten zeigen.
- Häufig verschiedene Therapieformen in Kombination eingesetzt
- Tiefenpsychologische bzw. psychoanalytische Verfahren
- Großer Stellenwert unbewusster psychischer Vorgänge
- Im Kindesalter eher selten in klassischer Form eingesetzt (vor allem im Kontext von Spieltherapien)
- Kognitiv-verhaltenstherapeutische Verfahren
- Zielen darauf ab, beobachtbares Verhalten und zugrunde liegende Kognitionen direkt zu verändern
- Basis: Lerntheoretische Paradigmen wie operantes und klassisches Konditionieren, soziales Lernen und kognitive Psychologie
- Breites Spektrum an Methoden: wie Konfrontationsverfahren, Verstärkung oder kognitive Verfahren (z.B. Selbstinstruktion)
- Familienzentrierte Ansätze
- Konzentrieren sich auf das System Familie als Ganzes
- Problemverhalten als Teil des Beziehungsgefüges gesehen und erfüllt in diesem System eine Funktion
- Um eine Veränderung beim Kind zu erzielen, muss demnach die gesamte Familie mit einbezogen werden
- Funktionelle Therapiemethoden
- Kommen vor allem bei Lern- und Entwicklungsstörungen zum Einsatz
- Es werden bestimmte Fähigkeiten (z.B. Motorik, Wahrnehmung, Sprache oder Sensorik) gezielt trainiert und gefördert
- Im Vordergrund: Ergo-, Logo-, Moto- oder Physiotherapie
- Psychopharmaka
- Beeinflussen die Hirnfunktionen, indem sie in den Neurotransmitterhaushalt eingreifen
Nenne ein Störungsbild im Säuglingsalter
- Regulationsstörungen im Säuglingsalter
- Kennzeichen: altersunangemessenes unstillbares Schreien, Schlaf- und/oder Fütterstörungen
- von den Eltern in der Regel als sehr belastend erlebt
- häufig einhergehend mit einer dysfunktionalen ElternKind-Interaktion (nicht notwendigerweise ursächlich)
- Mögliche Ursachen
- Schwieriges Temperament
- Biopsychosoziale Belastungen
- Defizitäre Reifungsprozesse
- Beispiele für therapeutische Maßnahmen
- Schulung der Eltern, Signale des Säuglings angemessen zu interpretieren und adäquat damit umzugehen, Vermeidung von Überstimulationen etc.
- Entlastung der Eltern (z.B. übergangsweise Betreuung durch andere Personen, Vermeidung von Schuldzuweisungen etc.)
Was bezeichnet mal als Enuresis und Enkopresis?
- Altersunangemessenes Einnässen oder Einkoten
- Organische Ursachen für das Verhalten ausgeschlossen
- Mögliche Ursachen
- Biologische Ursachen (z.B. geringe Blasenkapazität, eine übermäßige nächtliche Harnproduktion, tiefer Schlaf, mangelnde Darmsensitivität und -kontrolle)
- Psychosoziale Belastungen (kritische Lebensereignisse, psychosozialer Stress)
- Beispiele für therapeutische Maßnahmen
- Klingelapparat und / oder Weckplan (bei Enuresis)
- Maßnahmen zur Normalisierung des Stuhlgangs bei Enkopresis (u.a. Abführmittel, ballaststoffreiche Diät, Verstärkungspläne)
Was wird als tiefgreifende Entwicklungsstörung bezeichnet?
- Entwicklungsstörungen, die mit einer schweren Beeinträchtigung mehrerer Entwicklungsbereiche verbunden sind.
- Wichtigste Störungen:
- Frühkindlicher Autismus: Starke Beeinträchtigung sozialer, kognitiver, sprachlicher und motorischer Kompetenzen, die in sozialen Interaktionen relevant sind
- Mögliche Ursachen: Vor allem biologische Ursachen im Vordergrund (genetische Ursachen)
- Therapeutische Maßnahmen: Mit therapeutischen Maßnahmen Linderung der Symptome möglich, aber keine Heilung
- Asperger-Syndrom: Weniger schwerwiegende Autismus Form (durchschnittliche kognitive Fähigkeiten, kaum sprachliche Auffälligkeiten, aber motorisch ungeschickt und vielfach unangemessenes Verhalten in sozialen Situationen)
Nenne mögliche therapeutische Maßnahmen im frühkindlichen Autismus
- Mittels verhaltentherapeutischer Methoden Förderung der Sprachentwicklung und der Entwicklung sozialer, kommunikativer und lebenspraktischer Fähigkeiten
- Förderung interaktiver Kompetenzen durch Training, um mentale und emotionale Zustände anderer Personen anhand von Gesichtsausdrücken auf Fotos zu erkennen, um so Fähigkeiten der Theory of Mind zu fördern
- Einsatz von Medikamenten ausschließlich therapiebegleitend, um Begleitsymptome wie z.B. aggressives und selbstverletzendes Verhalten zu beeinflussen. Die Kernsymptome autistischer Störungen sind medikamentös nicht behandelbar
- Grundsätzlich wichtig: Ansetzen an den bestehenden Kompetenzen der Kinder, um Schritt für Schritt neue Fähigkeiten aufzubauen
Nenne mögliche therapeutische Maßnahmen im frühkindlichen Autismus
- Mittels verhaltentherapeutischer Methoden Förderung der Sprachentwicklung und der Entwicklung sozialer, kommunikativer und lebenspraktischer Fähigkeiten
- Förderung interaktiver Kompetenzen durch Training, um mentale und emotionale Zustände anderer Personen anhand von Gesichtsausdrücken auf Fotos zu erkennen, um so Fähigkeiten der Theory of Mind zu fördern
- Einsatz von Medikamenten ausschließlich therapiebegleitend, um Begleitsymptome wie z.B. aggressives und selbstverletzendes Verhalten zu beeinflussen. Die Kernsymptome autistischer Störungen sind medikamentös nicht behandelbar
- Grundsätzlich wichtig: Ansetzen an den bestehenden Kompetenzen der Kinder, um Schritt für Schritt neue Fähigkeiten aufzubauen
Beschreibe die Kennzeichen von Angststörungen
Nenne mögliche Ursachen und Therapieansätze von Angststörungen
- Mögliche Ursachen für die Entstehung von Angststörungen
- Biologische Faktoren (reduzierte physiologische Erregungsschwelle, Temperamentsmerkmale)
- Soziale Faktoren (z.B. überbehütendes Elternverhalten)
- Therapeutische Maßnahmen
- Verhaltenstherapeutische Methoden (Exposition, Verstärkung, Selbstbeobachtung und -instruktion, Rollenspiele und Entspannungsverfahren)
- Auch in Kombination mit angstlösenden Medikamenten
Was wird als hyperkenetische Störung bezeichnet?
Was sind mögliche Ursachen und therapeutische Maßnahmen von hyperkenetischen Störungen?
- Mögliche Ursachen
- Biologische Ursachen (genetische Verursachung mit Folge einer Störung des Neurotransmitterstoffwechsels im Gehirn)
- Psychosoziale Ursachen (ungünstige Erziehungsbedingungen im Elternhaus oder in der Schule, die die Symptomatik weiter verstärken)
- Beispiele für therapeutische Maßnahmen
- Medikamentöse Therapie mit Psychostimulanzien (Methylphenidat, „Ritalin“)
- Psychotherapeutische und psychoedukative Maßnahmen
Was wird als aggressiv oppositionelles Verhalten bezeichnet?
- Altersunangemessenes und andauerndes aggressives, dissoziales und aufsässiges Verhalten
- Verletzung sozialer Normen oder Gesetze
- Missachtung der Grundrechte anderer
- Mögliche Ursachen
- Biologische Ursachen (z.B. erhöhter Testosteronspiegel)
- Verzerrte sozial-kognitive Informationsverarbeitung (z.B. feindseliger Attributionsfehler)
- Psychosoziale Ursachen (ungünstige Erziehungsbedingungen im Elternhaus oder in der Schule)
- Beispiele für therapeutische Maßnahmen
- Kindzentrierte Maßnahmen: Vermittlung sozialer Kompetenzen, von Problemlösefertigkeiten, Abbau kognitiver Verzerrungen bei der Informationsverarbeitung
- Elternzentrierte Maßnahmen: Implementation adäquaten Erziehungsverhaltens
Was wird als umschriebene Entwicklungsstörung bezeichnet?
- Funktions- und Reifungsstörungen in den Bereichen Sprache, Motorik und schulische Fertigkeiten
- Auch als Teilleistungsschwächen bezeichnet
- Beispiele: Sprachstörungen, Motorikstörungen, Defizite im Lesen, Schreiben oder Rechnen Mögliche Ursachen
- Genetische und neurophysiologische Faktoren (Störungen der Informationsverarbeitung)
- Psychosoziale Ursachen, die Entstehung und Verlauf der Störung beeinflussen (z.B. psychosoziale Belastungen)
- Beispiele für therapeutische Maßnahmen
- Logopädische Trainings bei Sprach- und Sprechstörungen
- Physio-, ergo- und mototherapeutische Verfahren bei motorische Defiziten
- Lerntherapeutische Maßnahmen bei Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten
Was wird als umschriebene Entwicklungsstörung bezeichnet?
- Funktions- und Reifungsstörungen in den Bereichen Sprache, Motorik und schulische Fertigkeiten
- Auch als Teilleistungsschwächen bezeichnet
- Beispiele: Sprachstörungen, Motorikstörungen, Defizite im Lesen, Schreiben oder Rechnen Mögliche Ursachen
- Genetische und neurophysiologische Faktoren (Störungen der Informationsverarbeitung)
- Psychosoziale Ursachen, die Entstehung und Verlauf der Störung beeinflussen (z.B. psychosoziale Belastungen)
- Beispiele für therapeutische Maßnahmen
- Logopädische Trainings bei Sprach- und Sprechstörungen
- Physio-, ergo- und mototherapeutische Verfahren bei motorische Defiziten
- Lerntherapeutische Maßnahmen bei Entwicklungsstörungen schulischer Fertigkeiten
Nenne die Definition von Entwicklungsabweichung
Erlebens- oder Verhaltensweisen, die in Relation zum Alter eines Kindes oder Jugendlichen unangemessen oder untypisch sind
Nenne die Definition von Entwicklungsstörung
Erlebens- oder Verhaltenweisen, die in Relation zum Alter eines Kindes oder Jugendlichen abnorm sind und/oder zu einer Beeinträchtigung führen (bei dem Kind oder Jugendlichen selbst oder bei seiner sozialen Umgebung)
Nenne die verschiedenen Achsen zur Diagnostik im ICD-10 (Mulitaxiales Klassifikationsschema für psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter (MAS)
- Klinisch-psychiatrisches Syndrom
- F9: Verhaltens und emotionale Störungen mit Beginn in der Kindheit und Jugend
- Umschriebene Entwicklungsstörungen (z.B. Lese- Rechtschreibstörung)
- Intelligenzniveau
- Körperliche Symtomatik
- Assoziierte aktuelle abnorme psychosoziale Umstände
- Globalbeurteilung des psychosozialen Funktionsniveaus
Nenne die Prävalenzraten für Störungen im Kindes- und Jugendalter
- Angaben zu Prävalenzraten für psychische Störungen im Kindes- und Jugendalter uneinheitlich.
- Grund: Uneinheitliche Definitionskriterien und Verwendung unterschiedlicher Erhebungsinstrumente Ergebnis des repräsentativen Kinder- und Jugendgesundheitssurveys (KiGGS-Studie):
- Bei 21.9% aller deutschen Kinder und Jugendlichen zwischen 7 und 17 Jahren psychische Auffälligkeiten
- Bis zum Alter von etwa 13 Jahren mehr Jungen als Mädchen von psychischen Störungen betroffen.
- Danach Umkehr des Verhältnisses
- Bei Jungen: Häufiger externalisierende Symptomatiken
- Bei Mädchen: Häufiger internalisierende Symptomatiken
Nenne Risiko- und Schutzfaktoren von Entwicklungsstörungen
- Risikofaktoren:
- Erhöhen die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Auffälligkeit
- Schutzfaktoren:
- Wirken den Risikofaktoren entgegen und mildern oder kompensieren deren schädliche Wirkung
- Unterscheidung von personenbezogenen und umweltbezogenen Risiko- und Schutzfaktoren: •
- Personen- bzw. kindbezogene Faktoren liegen innerhalb des Kindes (z.B. genetische Disposition, Temperament) •
- Umweltbezogene Faktoren werden durch die äußere Umgebung bestimmt (z.B. pränatale Einflüsse, kritische Lebensereignisse)
Nenne Personen- bzw. Kindbezogene Risikofaktoren
- Genetische Faktoren (z.B. Vulnerabilitäten für die Entwicklung bestimmter Störungsbilder)
- Körperliche Beeinträchtigungen (erhöhen die Wahrscheinlichkeit zur Entwicklung psychischer Störungen)
- Frühgeburt und perinatale Komplikationen
- Geschlecht (Jungen sind in der Kindheit anfälliger für eine Vielzahl physischer und psychischer Störungen)
- Temperament (mehr Probleme bei einem schwierigen Temperament)
- Unzureichende soziale, kommunikative und kognitive Kompetenzen
Nenne umweltbezogene Risikofaktoren
- Pränatale Faktoren (Alkohol-, Nikotin- und Drogenkonsum der Mutter während der Schwangerschaft, Umweltgifte etc.)
- Kritische Lebensereignisse
- Qualität der Beziehung zu Peers
- Qualität der Eltern-Kind-Bindung
- Faktoren des familiären Umfelds
Nenne ungünstige familiäre Bedingungen
- Andauernde Konflikte und gestörte Beziehungsmuster innerhalb der Familie
- Häufig wechselnde Bezugspersonen
- Psychische Störungen oder schwere körperliche Erkrankungen der Eltern
- Elterliche Erziehungsprobleme
- Niedriger sozioökonomischer Status der Familie, Armut
- Schlechte Schulbildung der Eltern
- Arbeitslosigkeit des Hauptverdieners
- Kriminelles oder dissoziales Verhalten von Mutter und/oder Vater
- Beengter Wohnraum
- Große Familie
- Alleinerziehender Elternteil, Abwesenheit des Vaters
- Uneheliche Geburt
- Verlust der Eltern durch Trennung, Scheidung oder Tod (mit ungünstigem Ersatzmilieu in Folge des Verlustes)
- Berufstätigkeit der Mutter in den ersten 12 Lebensmonaten
- Geringer Altersabstand zum nächsten Geschwisterkind (weniger als 18 Monate)
- Behinderung, Lern- oder Verhaltensstörung eines Geschwisterkindes
- Geringes Alter der Mutter bei der Geburt
- Unerwünschtheit und Abgelehntheit des Kindes
- Unterbringung des Kindes außerhalb der Familie (Heim, Pflegefamilie, etc.)
- Gewalttätigkeit, körperlicher und/oder sexueller Missbrauch
Nenne positive, risikomindernde Faktoren
- Positive Eltern-Kind-Beziehung
- Liebevolle und fürsorgliche Zuwendung seitens der Eltern
- Strukturiertes und geregeltes Leben im Alltag
- Stabile und sichere Bindung zur primären Bezugsperson
- Körperlich und psychisch gesunde Eltern
- Positiver Erziehungsstil
- Zusätzliche Bezugspersonen außerhalb der Familie
- Soziale Unterstützung
- Resilienz (Widerstandsfähigkeit einiger Kinder und Jugendlicher, sich trotz belastender Umstände und Bedingungen normal zu entwickeln)
- Angemessene Bewältigung von Entwicklungsaufgaben und sensiblen Perioden
Beschreibe die Beziehung von Risiko- und Schutzfaktoren
Die Intensität, das zeitliche Andauern und das Zusammenspiel interner und externer Risiko- und/oder Schutzfaktoren bestimmen letztendlich, ob es zur Entwicklung einer Verhaltensauffälligkeit kommt oder nicht
Die Wahrscheinlichkeit des Auftretens von Auffälligkeiten steigt typischerweise mit der Art und der Anzahl der Risiken, mit denen ein Kind oder Jugendlicher konfrontiert ist
Kumulatives Modell (mit Direkten Effekten, zum Beispiel Risiko -> outcome) im Gegensatz zum Kaskadenmodell (mit Indirekten Effekten, zum Beispiel Risiko, effektives Elternverhalten, führt zu erwünschten Kindverhalten)
Nenne die Bedeutung von Diagnostik
- Abklärung, ob eine psychische Störung besteht
- Diagnose der Art der Störung
- Suche nach Faktoren, die die Störung hervorrufen und aufrechterhalten
- Suche nach Faktoren, die bei der Therapie unterstützend genutzt werden können
- Planung einer gegebenenfalls indizierten Intervention (Festlegung von Therapiezielen und Maßnahmen, Aufbau einer vertrauensvollen Therapeut-Klient-Beziehung)
- Abklärung der Änderungsmotivation der Beteiligten
Was sind Bestandteile der Diagnostik?
- Anamnese und Exploration
- Interview
- Fragebögen und Tests
- Verhaltensbeobachtung
- Körperliche Untersuchung Anamnese und Exploration
- Anamnese: Thematisierung der Vor- und Krankengeschichte des Kindes und seiner Familie
- Exploration: Erhebung von Informationen zur aktuellen Problematik
Was sind Inhalte des Anamnese und Explorationsgesprächs?
- Beschreibung der aktuellen Problematik aus der Sicht der Betroffenen
- Beschreibung der Entwicklung der Problematik (Dauer, Intensität, Veränderungen etc.)
- Gegebenenfalls vorausgegangene therapeutische Maßnahmen und deren Erfolg
- Subjektive Sichtweise und Einstellung der Eltern und des Kindes zur Problematik
- Lebenssituation des Kindes und der Familie (Wohnbedingungen, finanzielle Situation, Beruf der Eltern, Zusammensetzung der Familie etc.)
- Lebensgeschichtliche Entwicklung des Kindes und seiner Familie (z.B. Schwangerschaftsverlauf, bisherige Entwicklung) •
- Familiäre Vorgeschichte hinsichtlich psychischer, psychiatrischer und medizinischer Auffälligkeiten
- Familiäre Probleme und Ressourcen
Beschreibe die Bedeutung von Interviews und Tests in der Diagnostik
- Interviews
- Hilfe für den Diagnostiker, die Auffälligkeiten systematischer und weniger subjektiv zu erfassen (vor allem bei standardisierten und strukturierten Interviews, um einzelne Symptome und Auffälligkeiten gezielt abzufragen)
- Tests
- Erlauben den Vergleich der Testergebnisse einzelner Kinder mit Kindern desselben Alters, um dadurch eine Abschätzung des Schweregrades der Symptome vornehmen zu können (Vergleich mit Testnormen) Unterscheidung von allgemeinen und störungsspezifischen Fragebögen, die als Selbst- oder Fremdbeurteilungsverfahren durchgeführt werden können
Nenne und beschreibe einen der wichtigsten Eltern-Fragebögen in der Diagnostik
- Einer der bekanntesten Elternfragebögen zum kindlichen (Problem-) Verhalten:
- Child Behavior Checklist (CBCL)
- Versionen für Kleinkinder (CBCL 1 ½ bis 5) und für Kinder und Jugendliche (CBCL 4 bis 18)
- Neben Elternversion existieren Versionen für Lehrer (Teacher Report Form, TRF) und zur Selbstbeurteilung (Youth Self Report, YRF)
- Erfasst sowohl externalisierende als auch internalisierende Symptome
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