Entwicklungspsychologie
Kognition
Kognition
Kartei Details
Karten | 18 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 17.06.2014 / 18.09.2024 |
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Was sind die zentralen Theorie der kognitiven Entwicklung?
- Kognitive Theorie von Piaget
- Intrinsische Motivation des Kindes, neues Wissen zu erlangen: geringe Bedeutung der Stimulation durch die soziale Umgebung
- Soziokulturelle Theorien
- Starke Betonung der Stimulation durch die soziale Umgebung und den kulturellen Kontext, in den die kognitive Entwicklung eingebettet ist
- Theorie des domänenspezifischen Kernwissens
- Annahme eines intuitiven Kernwissen (in den Bereichen Physik, Biologie und Psychologie)
- Betonung der Möglichkeit unterschiedlicher Entwicklungsverläufe in unterschiedlichen Wissensdomänen
- Informationsverarbeitungtheorien
- Konkrete Beschreibung des Informationsverarbeitungsprozesses bei Annahme einer quantitativen Entwicklung ohne Entwicklungsstufen
Wofür werden Lern- und Gedächtnisleistungen bereits früh im Säuglingsalter sichtbar?
- Habituation
- frühe Form des Lernens
- Säuglinge zeigen bereits am Anfang ihrer Entwicklung eine Gewöhnung an Reize, die wiederholt präsentiert werden
- zeigt, dass die Säuglinge die Reize wiedererkennen
- Aufmerksamkeit, die auf einen wiederholt dargebotenen Reiz gerichtet wird, nimmt dabei im Laufe der Zeit ab
- Assoziationslernen
- Erlernen von Zusammenhängen zwischen Ereignissen
- Bereits Säuglinge können Zusammenhänge zwischen Reizen erkennen und daraufhin Erwartungen in Bezug auf weitere Reizdarbietungen entwickeln
- Kontingenzlernen
- Erlernen von Zusammenhängen zwischen dem eigenen Handeln und darauf folgenden Konsequenzen
- im Säuglingsalter beispielsweise erkennbar, wenn ein Mobile mit dem Fuß eines Säuglings verbunden ist
- Konsequenz: Die Strampelrate steigt an, da der Säugling den Zusammenhang erkennt
In welchen Bereichen ist schon früh Kernwissen nachweisbar?
- Physik
- Intuitives Wissen zu physikalischen Gesetzmäßigkeiten
- Nachweis durch Überraschungsreaktion des Säuglings bei Verletzung physikalischer Gesetzmäßigkeiten
- Konsequenz: Verlängerte Blickzeit
- Objekte bewegen sich als Ganzes
- Objekte bewegen sich kontinuierlich (Kontinuitätsprinzip)
- bewirken etwas wenn sie mit anderen Objekten zusammenstoßen
- Gegenstände, die nicht in irgendeiner Form mit einem festen Objekt verbunden sind, fallen herunter wenn sie losgelassen werden (Schwerkraftprinzip)
- Biologie
- schon früh Unterscheidung zwischen belebt und unbelebt
- schon früh Annahme, dass nur Lebewesen sich fortbewegen können
- im Kindergartenalter Verständnis, dass Lebewesen bestimmte biologische Prozesse durchlaufen, was sie von unbelebten Gegenständen unterscheidet
- Psychologie
Wissensbestände werden zunehmend komplexer
in diesem Bereich ist Wissenserwerb evolutionsbedingt leichter einfacher und schneller
Allerdings unklar, ob es sich um bereits gelerntes oder angeborenes Wissen handelt - möglicherweise angeborene Lernbereitschaft
Welche Prozesse sind notwendig, um Vielzahl an Eindrücken strukturieren und organisieren zu können?
- Kategorie
- Begrenzte Menge von Objekten, Ereignissen, Sachverhalten oder Handlungen
- weisen bestimmte Gemeinsamkeit auf
- Konzept
- Mentale Repräsentation des Wissens um diese Gemeinsamkeiten sowie des Wissens um Unterschiede zwischen Mitgliedern der betreffenden Kategorie und Mitgliedern anderer Kategorien
- Prototypen
- Repräsentation einer bestimmten Kategorie, die viele Eigenschaften mit anderen Kategoriemitgliedern teilen
Wie sind die Kategorieklassen geordnet?
- hierarchisch geordnet: Der untergeordneten Ebene folgt die Basisebene, darüber liegen die übergeordnete und die ontologische Ebene
- Beispiel: Ruderboote-Schiffe-Fahrzeuge-Unbelebte Objekte
- Einordnung in Kategorien basiert zunächst auf äußeren Eigenschaften
- funktionelle Aspekte werden erst später berücksichtigt
Was ist für eine sinnvolle und umfassende Kategoriebildung erforderlich?
das Erkennen kausaler Zusammenhänge
- schon sieben Monate alte Kinder können einfache kausale Zusammenhänge erkennen
- fünfzehn Monate alte Kinder können bereits mehrstufige Kausalketten erkennen (drei Objekte die nacheinander angestoßen werden)
- im Alter von etwa vier Jahren beherrschen Kinder das grundlegende kausale Denken und können auch in alltäglichen Phänomenen Ursache-Wirkungs-Beziehungen erkennen
- Beispiel: Kindern werden dreistufige kausale Abfolgen gezeigt (z.B. Tasse-Hammer-Scherben)
- wenn eine der drei Sequenzstufen fehlt und die Kinder eine Auswahl mit einer richtigen und zwei falschen Optionen haben, können sie die korrekte Abbildung finden
- 92% der dreijährigen und alle vierjährigen Kinder konnten das richtige Bild aussuchen, wenn es draum ging, den Verursacher zu bestimmen (Hammer)
- sollten die Kinder den Endzustand auswählen (Scherben), konnten 83% der dreijährigen und alle vierjährigen das richtige Bild auswählen
- beim Ausgangszustand (Tasse): 66% der 3jährigen und 92% der 4jährigen
- -> 4jährige Kinder beherrschen die grundsätzlichen Prinzipien des kausalen Denkens
In welchem Alter gelingt eine systematische Suche nach Ursachen, wenn mehrere potentielle Einflussfaktoren eine Rolle spielen?
- mit etwa 12 bis 13 Jahren
- erst dann Fähigkeit zur systematischen Hypothesenprüfung, indem alle relevanten Informationen einbezogen und berücksichtigt werden
- Beispiel
- Einfluss von Pendellänge und Pendelgewicht auf die Pendelfrequenz
- Wenn die Effekte beider Parameter überprüft werden sollen, ist eine systematische Variation von Pendellänge und Pendelgewicht notwendig
Welche zwei grundsätzlichen Formen von schlussfolgerndem Denken werden unterschieden?
- Induktives Schlussfolgern: Schluss von Besonderen auf das Allgemeine (aus der Beobachtung einer Vielzahl weißer Schwäne wird induktiv geschlossen, dass alle Schwäne weiß sind)
- Deduktives Schlussfolgern: Schluss vom Allgemeinen auf das Besondere (aus der Überzeugung, dass alle Schwäne weiß sind, wird die Schlussfolgerung gezogen, dass auch der Trauerschwan, von dem in einem Gespräch die Rede ist, weiß sein muss)
Beim schlussfolgernden Denken handelt es sich um logisch korrekte Ableitungen aus gegebenen Informationen (Mineralwasser verhält sich zu Flasche wie Zahnpasta zu Tube)
Wie konnten erste Anzeichen induktiven Schlussfolgerns bereits bei sehr jungen Kindern beobachtet werden?
- Zweijährigen wird Vogel gezeigt, der in einem Nest lebt
- dann zeigt man ihnen Bilder von einzelnen Vögeln
- Frage ob auch diese in einem Nest leben
- drei Viertel der Kinder geben in diesem Alter die korrekte Antwort
Korrekte Schlussfolgerung gelingt, solange die gezeigten Vögel prototypische Vögel sind (wie Blaumeisen, nicht aber bei Dodos)
Was nutzen ältere Kinder zusätzlich bei ihren induktiven Schlussfolgerungen?
- Wahrscheinlichkeiten
- Beispiel:
- wenn schwarze Schwäne sehr selten vorkommen, vermuten Kinder, dass ein Schwan, der ihnen nachmittags am See begegnen wird, mit hoher Wahrscheinlichkeit weiß sein wird
Ab welchem Alter gelingen Kindern deduktive Schlussfolgerungen?
- ab dem Alter von vier Jahren
- dann auch selbst wenn Information nicht ihrer Erfahrungswelt entspricht (alle Katzen bellen, Rex ist eine Katze. Bellt Rex?)
- deduktive Schlussfolgerungen gelingen am ehesten bei konkretem Aufgabenmaterial (bei Abstrakten Aufgaben fehlen jüngeren Kindern noch kognitive Kapazitäten)
Beschreibe die Entwicklung von Analogiebildungen
- auch bei Analogien findet schlussfolgerndes Denken statt
- Baum verhält sich zu Wald wie Grashalm zu Wiese
- grundlegende Fähigkeiten zur Analogiebildung bereits im Säuglingsalter
- zeigt man 13 Monate alten Kindern, dass sie Spielzeug erreichen, wenn sie Barriere aus dem Weg räumen und an Band ziehen, zeigen dieses Verhalten auch bei anderen Spielzeugen
- Vorschulalter
- Kindern gelingt es, einfache Analogien zu lösen, die sich auf alltägliche Objekte beziehen
- Vogel zu Nest wie Hund zu Hundehütte
- wächst das Verständnis über kausale Zusammenhänge, können auch Analogien höherer Ordnung gebildet werden
Worauf beziehen sich metakognitive Fähigkeiten?
- auf übergeordnete Überwachung, Kontrolle und Regulierung eigener kognitiver Prozesse
- Komponenten der Metakognition
- Wissen über mentale Zustände: bezieht sich auf Verständnis von falschem Glauben, von mentalen Zuständen sowie von mentalen Verben (z.B. glauben, vergessen); enge Bezüge zu theory of mind
- Metagedächtnis, welches wiederum in einen deklarativen und einen prozeduralen Anteil unterteilt ist
Wie kann man das explizite Wissen von Kindern über Gedächtnisstrategien erfahren?
- Präsentation eines Sets von Items und Frage, welche Tricks und Strategien man nutzen könnte, um die Items zu behalten
- oder: zeigen von Bildersets und Frage, welche man besser behalten kann (evtl. warum)
- zum Beispiel: vier Items sind besser als fünf, oder die Items in einem Set sind leichter zu kategorisieren
Woraus besteht das deklarative Metagedächtnis?
- enthält das Wissen über die eigenen kognitiven Fähigkeiten und Ressourcen
- sowie über Aufgaben- und Strategiemerkmalen
Woraus besteht das prozedurale Metagedächtnis?
- Überwachungsprozesse (z.B. Abschätzung der Entfernung zum Lernziel und des aktuellen Lernstandes)
- Kontroll- und Selbstregulationsprozesse (z.B. Einteilung der Lernzeit, Planung der Lernaktivität)
- Beispiel:
- ältere Schüler wissen -implizit-, dass man für das Erlernen schwieriger Wortpaare (wie Buch und Frosch) länger braucht als für leichte Paare (wie Hund und Katze)
- nehmen sich daher mehr Zeit zum lernen
Beschreibe das Metagedächtnis
- Wissen über das Wissen, Wissen über mentale Zustände
- in prozedurales und deklaratives Gedächtnis aufzuteilen
- In allen Bereichen der Metakognition Entwicklungen bis in
das Erwachsenenalter hinein nachweisbar - Die Gedächtnisleistung hängt mit dem Ausmaß des
Wissens über das Gedächtnis (Metagedächtnis)
zusammen - Eine Meta-Analyse von 50 Studien zum Zusammenhang
zwischen Metagedächtnis und Gedächtnis ergab einen
mittleren Korrelationskoeffizienten von r=.41 zwischen
beiden Variablen
Was sind die Einflussfaktoren auf kognitive Fähigkeiten?
Spannweite kognitiver Fähigkeiten reicht von geistiger
Minderbegabung bis hin zur Hochbegabung
Einflussfaktoren:
• Genetische Determinanten
• Unterschiedlich schnelle Entwicklungsprozesse bei
domänenspezifischen Wissenssystemen
• Unterschiedliche Lernerfahrungen
Neben interindividuellen Unterschieden auch
intraindividuelle Unterschiede:
Zeigen sich darin, dass die Leistungen in verschiedenen
Domänen im Altersverlauf auseinanderdriften
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