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Entwicklungspsychologie

Sensorikentwicklung

Sensorikentwicklung

Nicht sichtbar

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Kartei Details

Karten 19
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 14.06.2014 / 18.07.2021
Lizenzierung Keine Angabe
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In welche Bereiche lässt sich die Sensorikentwicklung aufteilen?

  • Visuelle Wahrnehmung
  • Auditive Wahrnehmung
  • Geschmackswahrnehmung
  • Intermodale Wahrnehmung

Welcher Abfolge entspricht die ontogenetische Entwicklung?

der phylogenetischen Abfolge (von niederen zu höheren Tieren)

Welches Problem besteht beim Nachweis der Sinnesleistungen? Wie wird dieses übergangen?

Nachweis von Wahrnehmungsleistungen wenn keine Sprache vorliegt

häufiger Einsatz von:

  • Präferenzparadigmen 
    • Beispiel visuelles Auflösungsvermögen: Präsentation von Mustern, die sich nur bei hinreichendem Auslösungsvermögen differenzieren lassen und dann eine Präferenz zulassen
    • bei zu geringem Auflösungsvermögen erscheinen beide Flächen gleichmäßig grau, bei hinreichendem erscheint gestreifte Fläche interessanter und wird länger betrachtet
  • Habituations-Dishabituations Paradigmen
    • Beispiel visuelles Auflösungsvermögen: Säugling wird an graue Fläche habituiert und dishabituiert wenn Auflösungsvermögen ausreicht, um ein neues Muster zu erkennen

Wie lässt sich die Verbesserung des Auflösungsvermögen erklären?

  • Stelle des schärfsten Sehens (fovea centralis) ist in ersten Monaten noch nicht voll entwickelt
  • Stelle ist bei Erwachsenen dicht mit schlanken Zapfen besetzt, während beim Neugeborenen kurze und dicke Zapfen vorliegen, die eine geringere Auflösung zulassen
  • hinzu koimmt, dass auch Akkommodationsleistung der Linse im Neugeborenenalter unzureichend ist

Warum präferieren jüngere Säuglinge einfache Muster, wie zum Beispiel einfachere Schachbrettmuster?

  • Säuglinge präferieren das kontrastreichere Muster und dies ist das einfach Muster, da bei einem komplexen Muster das Auflösungsvermögen nicht ausreicht, um überhaupt Kontraste zu erkennen
  • Präferenz weist also auf das Auflösungsvermögen hin
  • Ähnlicher Ansatz: Habituation auf ein einfaches Schachbrettmuster und anschließend Präsentation eines neuen (z.B. Komplexeren) Musters -> Erfolgt Dishabituation weist dies auf Unterscheidbarkeit des neuen Musters hin

Wie sind die Defizite beim Abtastverhalten von Säuglingen zu erklären?

  • Neugeborene haben zum einen single-feature selection (z.B. bei Dreieck nur eine Ecke) und zum anderen schauen sie (bspw. bei Gesichtern) noch nicht auf entscheidende Bereiche (wie Augen, sondern nur auf Kinn und Haaransatz)
  • Vorliegen von mangelndem visuellen Auflösungsvermögen
  • es liegt noch kein Plan für systematisches Mustererkennen vor -> alle Bildteile sind gleich unwichtig oder wichtig
  • mit Verbesserung des Abtastverhaltens und des visuellen Auflösungsvermögens kommt es zu einer zunehmenden Integration von Musterelementen zu Gesamtmustern

Wie kann die zunehmende Integration von Musterelementen zu Gesamtmustern nachgewiesen werden?

durch den Muster-Ergänzungseffekt

  • zunächst Habituierung an ein Quadrat
  • danach Präsentation des virtuellen Quadrats mit einem anderen Muster (also Quadrat in der Mitte wird weggelassen und die Ecken werden durch Pacmans dargestellt)
  • Ergebnis. Präferenz für das Muster ohne virtuelles Quadrat, wird als Wiedererkennen des virtuellen Quadrats interpretiert
  • zeigt sich auch bei bewegten Mustern (z.B. einem sich bewegendem Stab hinter einem Quader)
  • zunächst Habituationan den hin- und herschwingenden Stab
  • in Testphase Präsentation eines vollständigen Stabes und zweier Teilstäbe
  • Ergebnis: Präferenz der Teilstäbe, da ganzer Stab erwartet wurde

Wie und ab wann lassen sich auch komplexere Integrationsleistungen nachweisen?
 

Motorradtest: mit zwölf Monaten auch komplexere Integrationsleistungen möglich -> Kinder wurden an Motorradabbildungen habituiert, bei denen 33%, 50% oder 66% der Ausgangszeichnung fehlte, danach wurd das komplette Motorrad zusammen mit einer anderen Zeichnung präsentiert, die Kinder präferierten neue Zeichnung, wodurch sich zeigte, das sie die andere Abbildung als bereits bekannt registriert hatten