Einfürung in die Forschungsmethoden der Psychologie
Kapitel 1: Warum Methodenlehre in der Psychologie?
Kapitel 1: Warum Methodenlehre in der Psychologie?
Kartei Details
Karten | 22 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 22.10.2013 / 05.07.2024 |
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Was ist der Unterschied von Alltagspsychologie und wissenschaftlicher Psychologie?
Alltagspsychologie ist fehlerbehaftet, wissenschaftliche Psychologie ist hingegen weniger fehlerbehaftet, weil sie bestimmte Methoden einsetzt um psychologische Fragen zu beantworten.
Fehler der Alltagspsychologie
-Alltagspsychologischer Sprachgebrauch (mehrdeutig, ungenau)
-Fehler beim Wahrnehmen, Erinnern und Denken (Alltagswahrnehmung täuscht uns manchmal etwas vor, was bei genauer Prüfung gar nicht der Fall ist z.B Müller-Lyer-Täuschung (Pfeile))
Primacy-und Recency-Effekt
-Erste ("erster Eindruck" häufiger) und letzte(besonders wenn alle Informationen zu merken sind) dargebotene Information, werden besonders gut erinnert und beeinflussen besonders stark das Gesamturteil (Urteilsverzerrung)
- Salomon Asch, Experiment zur Eindrucksbildung (1952) (6 persönlichkeitsbeschreibende Adjektive)
Was versteht man unter dem Akteur-Beobachter-Fehler (actor-observer-bias Jones und Nisbett 1972)?
Personen schreiben das Verhalten anderer Personen eher personalen (X lächelt mich an, weil er freundlich ist), das eigene Verhalten eher situationalen Faktoren (Ich lächle Y an, weil heute ein schöner Tag ist und Y mir ein Komplimet gemacht hat) zu. (auch: Ross u.a.: fundamentaler Attributionsfehler)
Wie erklärt man den Akteur- Beobachter- Fehler?
Durch Unterschiede in der Wahrnehmungsperspektive. Akteure "sehen" eher die Anforderung und Charakteristika der Situation (eigene Person tritt aus dem Wahrnehmungsfokus zurück), bei Beobachtern steht die beobachtete Person im Mittelpunkt.
Was ist der fundamentale Attributionsfehler (Ross)?
Als Ursache oder Grund für das Verhalten anderer Personen werden Eigenschaften der beobachteten Person genannt
Was versteht man unter Negativitätsbias?
Urteilsverzerrung, die in Eigenschaften der (eigenen) Person begründet ist, z. B. bei sozialer Ängstlichkeit
Warum alltagspsychologischer Fehler im Umgang mit Wahrscheinlichkeiten? Nenne drei Beispiele
Die meisten Menschen lassen sich von Zahlen beeinflussen, können dieses Wissen aber nicht "statistisch" verknüpfen, also ignorieren sie die Grundgesamtheit komplett.
-AIDS-Test Gigerenzer (2002)
-Geburtstagsparadoxon
-Ziegen-Problem
Worauf stützen sich Vermutungen in der Alltagspsychologie? (3 Punkte)
- bisherige Erfahrungen
- Autoritäten
- drastische/anschauliche Einzelfälle
Was ist der Pygmalioneffekt / Rosenthaleffekt?
Die Tendenz, eine sozial und psychologische Wirklichkeit aufgrund einer bloßen Vermutung zu erzeugen.
z.B. Lehrer-Schüler-Verhältnis: positive Erwartungen des Lehrers werden unbewusst den Schülern übermittelt und beeinflussen deren Leistung
Versuchsleiter-Versuchsperson-Verhältnis
Der Versuchsleiter wird seine Vorhersage der seine Ergebnisse ins positive lenken, wenn er unbewusst schon eine positive Einstellung, Überzeugung von der Versuchsperson hat.
Der Beobachtende wird nicht seine Beobachtung aufgrund einer Erwartungshaltung ändern, sondern seine Erwartungshaltung wirkt sich auf den Beobachteten aus, welcher dadurch ermuntert wird ein Verhalten zu zeigen, welches der Erwartung des Beobachtenden entspricht.
Der Unterschied zwischen der Alltagspsychologie und der wissenschaftlichen Psychologie besteht nicht im Gegenstand, im "Was" sondern...
...in der Method, also im "Wie" der Erkenntnisgewinnung. Es besteht eine Wechselwirkung zwischen Gegenstand und Methode.
Was ist Gegenstand der Wissenschaftstheorie(n)?
Was Wissenschaft bzw. wissenschaftliches Vorgehen ausmacht
Was ist Methodologie und womit beschäftigt sie sich?
Sie ist ein Teilgebiet der Wissenschaftstheorie und beschäftigt sich mit der Analyse und Lehre von den Methoden einer Wissenschaft.
Die wissenschaftlichen Methoden unterscheiden sich in den unterschiedlichen Disziplinen (z. B. Physik andere Methoden als Germanistik). Es gibt keine Wissenschaft die ohne Methodenlehre auskommt!
Methoden (griechisch methodos)=?
"Wege" zur Wissenschaft (weg zu etwas hin)
Warum hat die Methodenlehre auch für die Psychologie einen zentralen Stellenwert?
Weil durch sie die Wissenschaftlichkeit psychologischer Theorien und Befunde gesichert werden.
Was ermöglichen die Methoden, die die Psychologie als empirische Wissenschaft einsetzt?
Eine systematische Überprüfung und Weiterentwicklung von Theorien. Die Erfahrungsdaten werden systematisch erhebt, analysiert und interpretiert (bedeutet nicht das sie volkommen fehlerfrei sind und auf Ewigkeit gültige Erkentnisse liefern)
Der Prozess der wissenschaftlichen Erkenntnisgewinnung
Bestehende Theorie-> Hypothese wird abgeleitet-> empirisch geprüft (Erfahrungsdaten erhoben, analysiert, interpretiert)
-Methoden zur Erhebung von Daten
-Untersuchungsdesigns
-Methoden zur Datenauswertung
-z.B Beobachtung, Befragung, standardisierte Tests
-z.B Experimente, Korrelationsstudie, Einzelfallstudie
-z.B beschreibende und schließende Statistik, Inhaltsanalyse
Bevor eine Hypothese abgeleitet werden kann, muss erst ein...
... Theorie da sein. Mangel an Hinweisen oder Ideen für neue Theorien. Am Anfang einer neuen wissenschaftlichen Theorie steht oft eine einfache Idee (ähnelt oft einer alltagspsychologischen Vermutung)
Was genau muss passieren damit aus einer Idee oder Vermutung eine neue wissenschaftliche Theorie wird?
Es müssen viele methodisch kontollierte Einzelschritte (mehrmals) duchlaufen werden. Die Begriffe der Theorie werden durch Explikations- und Definitionsmethoden festgelegt und präzisiert (Stress z.B mehrdeutig gilt als theoretischer Begriff, als hypothetisches Konstrukt, wie Angst Glück...). Begriffe-> Aussagen-> verknüpfte Aussagen müssen der Kriterien der Logik genügen
Präzision einer Messung psychischer Phänomene:
Warum ist die Präzision so wichtig?
Objektivität (Unabhängigkeit der Messung vom Beobachter bzw. Messenden). Unterschiedliche Personen müssen zu intersubjektive Übereinstimmung kommen (nur wenn die Messvorschriften genau expliziert sind).
Präzision ist dann wichtig, wenn die Effekte von Maßnahmen bewertet werden sollen (z.B Reduktion von Stress)
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