Einführung Methoden Politikwissenschaft
Sitzung 3
Sitzung 3
Fichier Détails
Cartes-fiches | 12 |
---|---|
Langue | Deutsch |
Catégorie | Politique |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 22.12.2015 / 07.01.2020 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/einfuehrung_methoden_politikwissenschaft3
|
Intégrer |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/einfuehrung_methoden_politikwissenschaft3/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Créer ou copier des fichiers d'apprentissage
Avec un upgrade tu peux créer ou copier des fichiers d'apprentissage sans limite et utiliser de nombreuses fonctions supplémentaires.
Connecte-toi pour voir toutes les cartes.
Was sind Variablen?
• Eine Variable „ist ein Merkmal oder eine Eigenschaft von Personen,
Gruppen, Organisationen oder anderer Merkmalsträger.“ (Diekmann
2014)
• Eine Variable weist zumindest zwei Merkmalsausprägungen auf.
Eine Merkmalsausprägung = Konstante.
• Eine Variable mit exakt zwei Merkmalsausprägungen wird als
„dichotom“ bezeichnet. Sie stellt einen Spezialfall dar, ist in den
Sozialwissenschaften als Abbildung des Eintretens bzw.
Nichteintretens bestimmter Ereignisse aber häufig.
- Variablen können unterschiedliche Skalenniveaus aufweisen:
- - Kontinuierlich: Merkmale, die jeden beliebigen Wert einesbestimmten Intervalls annehmen können (z.B. Körpergrösse)
- - Diskret: Merkmale, die eine endliche Zahl von Kategorieninnerhalb einer Bandbreite aufweisen (Zahl der Kinder, aber auch Bildungsniveau, etc.).
- Die Wahl der statistischen Auswertungsverfahren ist in der Regel
vom Skalenniveau der verwendeten Variablen abhängig.
- Variablen müssen disjunkt (= die einzelnen Kategorien (bzw.
Merkmalsausprägungen) dürfen sich nicht überschneiden) und
erschöpfend sein (=die Variable muss alle möglichen Kategorien
abdecken).
- Weitere Unterscheidungen:
- - Individualmerkmale: Variable enthält Informationen über einzelne Individuen (z.B. das Alter der Person xy).
- - Kollektivmerkmale: Variable enthält Informationen über Kollektive („Aggregate“), beispielsweise: durchschnittliches Alter in der Gemeinde xy.
Was sind Hypothesen?
- Eine Hypothese ist eine Aussage über Merkmalszusammenhänge. In
Hypothesen wird demnach ein Zusammenhang zwischen
mindestens zwei Variablen postuliert.
- Dabei bildet die vermutete Ursachenvariable die unabhängige
Variable, während die vermutete Wirkungsvariable als die abhängige
Variable bezeichnet wird
Wenn-Dann Hypothesen
- Wenn-Dann-Hypothesen setzen voraus, dass beide Variablen eine dichotome
Ausprägung haben. (Beachte: Variablen mit mehr als zwei Ausprägungen
können unter Umständen in eine dichotome Variable transformiert werden;
z.B: Wahl einer Partei (=viele mögliche Merkmalsausprägungen) in Wahl
einer bestimmten Partei (=zwei Ausprägungen: Wahl oder Nicht-Wahl der
betreffenden Partei)
- – Die Implikationsbeziehung: Wenn A auftritt, dann wird B erwartet. Z.B. : „Männer wählen SVP“. Wenn A hingegen nicht eintritt, dann kann sowohl B, aber auch „Nicht-B“ erfolgen.
- – Bei einer Äquivalenzbeziehung hingegen wird nur dann B – also die Wahl der SVP – erwartet, wenn man ein Mann ist. Mit anderen Worten: In einer Äquivalenzbeziehung wählen im obengenannten Beispiel Frauen die SVP nie. In diesem Fall ist das männliche Geschlecht eine hinreichende und notwendige Bedingung dafür, SVP zu wählen
Je-Desto-Hypothesen
- Voraussetzung: Mehr als zwei Ausprägungen (=polytom) und
Rangfolge der Merkmalsausprägungen möglich (=ordinales
Skalenniveau).
- Beziehung zwischen den Variablen kann unterschiedliche Formen
aufweisen (zum Beispiel):
- - linear (kontinuierlich steigend)
- - Exponentiell (konvex)
- - Logarithmisch (konkav)
- - Logistische Funktion (S-förmig)
- - Quadratische Funktion (U-förmig)
Hypothesenstruktur
- Abhängige und unabhängige Variable können in unterschiedlicher
Weise verknüpft sein:
- - Deterministisch (wenn x, dann immer y) vs. probabilistisch (wennx, dann sehr wahrscheinlich y).
- - Reversibel (wenn x, dann y und wenn y, dann x) vs. irreversibel(wenn x, dann y, aber wenn y, dann nicht y).
- - Koexistent (wenn x, dann auch y) vs. aufeinanderfolgend (wenn x,dann später y).
- - Hinreichend (wenn x, dann y, ungeachtet alles anderen) vs.bedingt (wenn x, dann y, aber nur, wenn auch z).
- - Notwendig (wenn x, dann y, und nur dann y) vs. substituierbar(wenn x, dann y, aber wenn z, dann auch y).
Hypothesen: Bezugsebene
• Individualdaten: Merkmale von Individuen, z.B. Arbeitslosigkeit einer Person.
• Aggregatdaten: Merkmale von Gruppen/Mengen von Untersuchungseinheiten, können aus Merkmalen der einzelnen
Untersuchungseinheiten abgeleitet sein, z.B. Arbeitslosenquote in einer
Gebietseinheit.
• Aggregatdatenanalyse: (ökologische Analyse); Ziel: statist. Zusammenhang
zw. Regionaler Struktur des polit. Verhaltens und der regionalen
Bevölkerungsstruktur aufzufinden und damit polit. Verhalten zu erklären.
• Ökologischer Fehlschluss: „Schluss von beobachteten Beziehungen
zwischen Daten über Kollektive auf Beziehungen zwischen Merkmalen der
Elemente der Kollektive“; Bsp: Arbeitslose haben Hitler gewählt.
• Vorteile der Individualdatenanalyse: erlauben die Analyse von
Zusammenhängen von Variablen auf gleicher Untersuchungsebene
(Mikroebene), Datenerhebung lässt sich „designen“.
Definition des Theoriebegriffs
- Eine Theorie ist eine „Aussagenmenge, die aus einer Reihe von Gesetzen,
deskriptiven Aussagen und logischen Ableitungen besteht“ (Giesen/Schmid
1977: 268).
- Eine Theorie ist ein „System von Aussagen, das mehrere Hypothesen oder
Gesetze umfasst“ (Schnell/Hill/Esser 1993: 43).
- Theorien sind Satzsysteme, „die als Explanans in deduktiv-nomologischen
Erklärungen verwendet werden können“ (Schnell 1990: 123).
- Eine Theorie ist eine Menge von Gesetzen, wenn diese durch logische
Ableitbarkeitsbeziehungen miteinander verbunden sind (Opp 1976: 78).
Struktur von Theorien
- Ein System logisch widerspruchsfreier Aussagen. Elemente einer Theorie:
- - Definitionen: „Eigennutz wird definiert als das Ziel, das zuoberst auf der individuellen Präferenzordnung steht.“
- - Axiome: „Die Individuen versuchen ausschliesslich ihren eigenen Nutzen(in Form von z.B. Einkommen, Prestige und Macht) zu maximieren.“ „Politik bzw. Wahlen sind ein Markt, auf dem Unternehmer (Parteien) Käufern (Bürger) Waren (politische Programme) anbieten.“
- - Hypothesen: „In Zweiparteiensystemen nähern sich die beiden Parteien sukzessive dem Median-Wähler an“.
Ziel von Theorien
- Das Ziel von Modellen und Theorien besteht nicht darin, die Realität
spiegelbildlich abzubilden, sondern Gesetzmässigkeiten zu formulieren.
Deshalb sind Theorien zwingend eine Reduktion der sozialen Komplexität –
eine Reduktion auf das Wesentliche.
- Parsimonität (=Sparsamkeitsregel). Eine Theorie, die mit wenigen Aussagen
auskommt, ist – bei gleicher Erklärungsleistung – einer Theorie mit einer
höheren Zahl an Einschränkungen vorzuziehen
-
- 1 / 12
-