Einführung in die Sozialpsychologie 1 7 Einstellung
Einführung in die Sozialpsychologie 1 7 Einstellung
Einführung in die Sozialpsychologie 1 7 Einstellung
Kartei Details
Karten | 37 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Grundschule |
Erstellt / Aktualisiert | 18.08.2014 / 24.06.2020 |
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Kritik am IAT
Kritik am IAT
- dem Test zugrunde liegenden psychologischen Prozesse sind nicht hinreichend geklärt
- es bestehen lediglich geringe Korrelationen zwischen expliziten und impliziten Einstellungsmaßen -> legt den Schluss nahe, dass beide Verfahren unterschiedliche Konstrukte messen
- -> explizite Einstellungen in Situationen, in denen die Person Zeit hat, systematisch zu überlegen, implizite Einstellungen hingegen in Situationen unter Zeitdruck.
TACT bzw. Korrespondenzprizip – Ajzen und Fishbein
TACT bzw. Korrespondenzprizip – Ajzen und Fishbein
- Target = Zielelement: Auf welches Objekt bzw. Ziel ist das Verhalten gerichtet?
- Action = Handlungselement: Welches Verhalten soll untersucht werden?
- Context = Kontextelement: In welchem Kontext wird das Verhalten ausgeführt?
- Time = Zeitelement: Zu welchem Zeitpunkt soll das Verhalten aus- geführt werden?
- -> bei hoher Korrespondenz von Einstellungs- und Verhaltensmaßen bzgl. der oben genannten Aspekte ist eine zuverlässige Verhaltensvorhersage möglich
Affirmative Action Programme – Empirische Studie
Affirmative Action Programme – Empirische Studie
- Zusammenhang zwischen Einstellung und Verhalten ist bei schwachen Selbstüberwachern stärker ist als bei starken Selbstüberwachern
- Studie: Verhalten von Studierenden mit positiven bzw. negativen Einstellungen gegenüber Programmen zum Nachteilsausgleich für Mitglieder gesellschaftlich benachteiligter Gruppen -> sie bekamen Möglichkeit an Treffen von AAP teilzunehmen -> bei schwachen Selbstüberwachern konnte Entscheidung zu Teilnahme aus zuvor gemessenen Einstellungen vorhergesagt werden; bei starken Selbstüberwachern nicht möglich -> ihrer Entscheidung war weniger an ihrer zuvor geäußerten Einstellung, sondern vielmehr an den aktuell wahrgenommenen Erwartungen anderer Teilnehmer orientiert. Wenn sie vermuteten, es würde von ihnen erwartet, entschieden sie sich für die Teilnahme an dem Treffen.
Selbstschemata
Selbstschemata
- Wenn die Einstellung gegenüber einem bestimmten Verhalten (z.B. Sport zu treiben) integraler Bestandteil des Selbstschemas einer Person ist („Ich bin ein aktiver, sportlicher Typ“), dann ist es wahrscheinlicher, dass sie ein einstellungs- bzw. schemakonsistentes Verhalten zeigt
Theorie des überlegten Handelns
Theorie des überlegten Handelns
- Unmittelbare psychologische Determinante des Verhaltens ist die Verhaltensabsicht (oder –intention)
- Verhaltensintention wird durch zwei psychologische Faktoren beeinflusst
- -> Einstellung gegenüber dem Verhalten – resultiert aus der eingeschätzten Auftretenswahrscheinlichkeit bestimmter Verhaltenskonsequenzen und der Bewertung dieser Verhaltenskonsequenzen
- -> subjektive Norm: bestimmt durch wahrgenommene normativen Erwartungen signifikanter Anderer bezüglich des Verhaltens und durch die Motivation der Person, diesen Erwartungen zu entsprechen
- Modell hat seine Grenzen
Theorie des geplanten Verhaltens
Theorie des geplanten Verhaltens
- Weiterentwicklung der Theorie des überlegten Handelns
- Unmittelbare psychologische Determinante des Verhaltens ist die Verhaltensabsicht (oder –intention)
- Entscheidende theoretische Erweiterung ist die Integration der wahrgenommenen Verhaltenskontrolle
- Diese kann das Verhalten auf zwei Arten beeinflussen
- ->, ein Verhalten auszuführen, kann durch die Erwartung gestärkt werden, dass man das Verhalten tatsächlich ausüben kann
- -> wahrgenommene Verhaltenskontrolle kann sich auch direkt auf die Ausführung bzw. Nicht-Ausführung des Verhaltens auswirken.
- -> Wenn eine Person ein bestimmtes Verhalten de facto nicht ausführen kann (z.B. weil eine unüberwindbare Barriere sie daran hindert), bleibt die Wahrscheinlichkeit, dass sie es trotzdem versucht, mangels wahrgenommener Verhaltenskontrolle gering, selbst wenn ihre Verhaltensabsicht (aufgrund der Einstellung) stark ist.
Wahrgenommene Verhaltenskontrolle
Wahrgenommene Verhaltenskontrolle
- Die Wahrnehmung einer Person, dass sie über die erforderlichen Fähigkeiten und Ressourcen verfügt, um ein bestimmtes Verhalten ausführen zu können, wird als wahrgenommene Verhaltenskontrolle bezeichnet.
Wiederholtes Verhalten
Wiederholtes Verhalten
- Studien bestätigen, dass Verhaltensgewohnheiten insbesondere bei der Vorhersage von Alltagsroutinen oft eine größere Rolle als Einstellungen oder subjektive Normen spielen.
MODE-Modell – Fazio
MODE-Modell – Fazio
- Motivation and Opportunity as Determinants of Behavior
- Duales-Prozess Modell
- Wenn Menschen die Motivation oder Gelegenheit zur systematischen Handlungsplanung fehlt, und sie daher eher spontane Verhaltensentscheidungen treffen, lassen sie sich in ihren Entscheidungen entweder durch situative Reize oder durch leicht zugängliche (oder starke) Einstellungen leiten
- -> leicht zugängliche Einstellungen regulieren Verhaltensentscheidungen unter Zeitdruck oder bei geringer Motivation zur Verarbeitung weitgehend automatisch, indem sie die Wahrnehmung und die Beurteilung der Situation beeinflussen und die Aktivierung einstellungskonsistenter Verhaltensmuster fördern
Drei Möglichkeiten um Einstellungen von Menschen zu ändern
Drei Möglichkeiten um Einstellungen von Menschen zu ändern
- Förderung direkten Kontakts mit dem Einstellungsobjekt
- Veränderung einstellungsrelevanter Verhaltensweisen durch positive und negative Verhaltensanreize
- Kommunikative Persuasion
Modell der Elaborationswahrscheinlichkeit – Petty und Cacioppo
Modell der Elaborationswahrscheinlichkeit – Petty und Cacioppo
- Einstellungsänderung kann auf zwei Wegen erfolgen
- zentrale Route: Einstellungsänderung erfolgt aufgrund relativ intensiver kognitiver Auseinandersetzung des Empfängers mit der an ihn gerichtete Botschaft – durch sorgfältiges Abwägen von Pro-und Kontra-Argumenten überzeugt sich die Person quasi selbst
- Periphere Route: Einstellungsänderung erfolgt ohne großen kognitiven Aufwand, auf Basis von Prozessen die relativ unabhängig von der Qualität der dargebotenen Argumente wirken (z.B. klassische Konditionierung, Heuristiken)
- -> Einstellungsänderung, die über die zentrale Route wird, führt zu lang anhaltender und relativ änderungsresistenter Einstellungsänderung, über die periphere Route, sind hingegen fragiler und anfällig für neue Überzeugungsversuche.
Expertenheuristik
Expertenheuristik
- Menschen achten häufig eher darauf, wer etwas sagt, als was jemand sagt.
- Als heuristische Hinweisreize für einen (vermeintlichen) Expertenstatus fungieren z.B. ein akademischer Titel, das Alter oder das Geschlecht.
Attraktivitätsheuristik
Attraktivitätsheuristik
- Menschen lassen sich auch häufig eher von Personen überzeugen, die sie attraktiv finden.
- Ein Grund besteht darin, dass Menschen attraktiven Personen spontan mehr Zuneigung und Vertrauen entgegenbringen.
Länge der Nachricht als Heuristik
Länge der Nachricht als Heuristik
- Bis zu einem gewissen Grad wirken längere Botschaften überzeugender als kürzere – und dies selbst dann, wenn es sich bei den präsentierten Argumenten gar nicht um unterschiedliche Argumente, sondern nur um unterschiedliche Formulierungen oder Varianten ein und desselben Arguments handelt.
Determinanten des Verarbeitungsmodus
Determinanten des Verarbeitungsmodus
- Ob die zentrale oder die periphere Route der Informationsverarbeitung beschritten wird, hängt) v.a. von der Motivation und der Kapazität des Zuhörers ab
- einflussreichste Determinante der Verarbeitungsmotivation ist die persönliche Relevanz der kommunikativen Botschaft
- Andere Faktoren, die im Hinblick auf die Motivation eine Rolle spielen, sind:
- -> Stimmung – wer in positiver Stimmung ist, ist typischerweise weniger motiviert, sich diese durch anstrengende systematische Verarbeitung zu verderben
- -> individuelles Kognitionsbedürfnis – wer gerne nachdenkt (d.h. ein hohes Kognitionsbedürfnis hat), ist i.d.R. auch motivierter, über die Argumente einer Botschaft nachzudenken
Einstellung
Einstellung
- Die Einstellung einer Person zu einem Objekt ist die subjektive Bewertung dieses Objekts. Einstellungsobjekte sind nichtsoziale oder soziale Stimuli (Produkte, Personen etc.), Verhaltensweisen (Rauchen, soziales Engagement etc.), Symbole (Flaggen, Embleme etc.) oder Begriffssysteme (Islam, Kommunismus etc.).
Einstellungen lassen sich anhand zwei Dimension charakterisieren
Einstellungen lassen sich anhand zwei Dimension charakterisieren
- Valenz - im Sinne von positiv oder negativ
- Stärke - beobachtbar z.B. daran, wie schnell ein Einstellungsobjekt eine wertende Reaktion auslöst
Überzeugung
Überzeugung
- bezieht sich in Abgrenzung zum Einstellungsbegriff auf die Informationen, das Wissen oder die Kognitionen, die eine Person mit einem Einstellungsobjekt verbindet
- Über jedes Einstellungsobjekt kann man eine Reihe von Überzeugungen haben, die ihrerseits zu einer positiven oder negativen Einstellung gegenüber dem Objekt beitragen können.
Komponenten von Einstellungen
Komponenten von Einstellungen
- Kognitive Einstellungskomponente
- Affektive Einstellungskomponente
- Konative Einstellungskomponente
Kognitive Einstellungskomponente
Kognitive Einstellungskomponente
- Überzeugungen die eine Person über ein Einstellungsobjekt hat
Einstellungsmodell – Fishbein und Ajzen
Einstellungsmodell – Fishbein und Ajzen
- Einstellung gegenüber eines Einstellungsobjekts lässt sich als Summe von Erwartungs-x-Wert Produkten modellieren
- Ao = Einstellung gegenüber Objekt O
- Ei = Bewertungen (evaluations) der i Eigenschaften oder Attribute von O
- Bi = subjektive Wahrscheinlichkeit oder Meinungsstärke (belief strength) mit der eine Person annimmt, dass ein Objekt O das Merkmal i besitzt
Affektive Einstellungskomponente
Affektive Einstellungskomponente
- Gefühle und Assoziationen die eine Person mit einem Einstellungsobjekt assoziiert
- Affektive oder emotionale Reaktionen, die im Umgang mit dem Einstellungsobjekt auftreten, spielen für die Herausbildung einer Einstellung eine wichtige Rolle: Treten positive Affekte auf, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich eine positive Einstellung manifestiert (und vice versa bei negativen Affekten)
Mere-Exposure-Effekt
Mere-Exposure-Effekt
- Das Phänomen, dass allein durch die mehrfache Darbietung eines neutralen Reizes eine positive Einstellung gegenüber diesem Reiz erzeugt werden kann.
- Erklärung: aus dem wiederholten Kontakt resultierende Gefühl der Vertrautheit dient Menschen offenbar als ein Hinweisreiz dafür, dass sie dem Objekt positiv (oder zumindest nicht negativ) gegenüberstehen, da sie es andernfalls – so die implizite Schlussfolgerung – schon längst gemieden hätten.
Konative Einstellungskomponente
Konative Einstellungskomponente
- Informationen bezüglich des Einstellungsobjekts, die aus dem eigenen Verhalten im Umgang mit diesem Objekt abgeleitet werden
Einstellungsstruktur
Einstellungsstruktur
- Eindimensional: positive und negative Informationen werden auf einer Dimension abgespeichert (sehr positiv bis sehr negativ)
- Zweidimensional: positive und negative Informationen werden auf getrennten Dimensionen abgespeichert ( positiv vs. Negativ)
- -> kann im Gegensatz zur eindimensionalen Einstellungsambivalenz erklären: Auf der positiven Dimension sind viele positive, auf der negativen Dimension viele negative Informationen abgespeichert
- Einstellungsambivalenz ist ein wichtiges Konstrukt um scheinbar sich widersprüchliche Verhaltensweisen von Menschen erklären zu können
Vier Aspekte von starken Einstellungen
Vier Aspekte von starken Einstellungen
a) Starke Einstellungen sind im Allgemeinen zeitlich stabiler
b) sie sind schwerer zu verändern, und sie wirken sich eher auf
c) die Informationsverarbeitung
d) und das Verhalten aus als schwache Einstellungen
Einstellungsstärke
Einstellungsstärke
- Die Stärke einer Einstellung hat einen Einfluss da- rauf, wie schnell ein Mensch seine Einstellung ändert.
- In der Regel gilt: Je stärker die Einstellung, desto schwieriger lässt sie sich durch Überzeugungsversuche seitens anderer Personen verändern.
Einstellungszugänglichkeit
Einstellungszugänglichkeit
- Der Begriff der Einstellungszugänglichkeit bezieht sich darauf, wie leicht eine Einstellung aus dem Gedächtnis abgerufen werden kann: schnell abrufbare Einstellungen werden als leicht zugänglich bezeichnet.
Vier basale psychologische Funktionen von Einstellungen – Katz
Vier basale psychologische Funktionen von Einstellungen – Katz
- Instrumentelle, Anpassungs- oder utilitaristische Funktion
- Ich-Verteidigungsfunktion
- Wertausdrucksfunktion
- Wissensfunktion
Instrumentelle, Anpassungs- oder utilitaristische Funktion
Instrumentelle, Anpassungs- oder utilitaristische Funktion
- Menschen entwickeln positive Einstellungen gegenüber Objekten, die persönliche Bedürfnisse befriedigen und zu positiven Konsequenzen führen, wäh-rend sie negative Einstellungen gegenüber Objekten entwickeln, die mit Frustration oder negativen Konsequenzen einhergehen
- Valenz der Einstellung dient zukünftig als Hinweisreiz für die Verhaltensanpassung: positive Einstellung fördert Annäherung, negative Einstellung Vermeidung des Einstellungsobjekts.
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