Einführung in die Sozialpsychologie 1 4 Eindrucksbildung und Personenwahrnehmung
Einführung in die Sozialpsychologie 1 4 Eindrucksbildung und Personenwahrnehmung
Einführung in die Sozialpsychologie 1 4 Eindrucksbildung und Personenwahrnehmung
Kartei Details
Karten | 32 |
---|---|
Lernende | 11 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 18.08.2014 / 08.02.2024 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/einfuehrung_in_die_sozialpsychologie_1_4_eindrucksbildung_und_personenwahrnehmung
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/einfuehrung_in_die_sozialpsychologie_1_4_eindrucksbildung_und_personenwahrnehmung/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Lernkarteien erstellen oder kopieren
Mit einem Upgrade kannst du unlimitiert Lernkarteien erstellen oder kopieren und viele Zusatzfunktionen mehr nutzen.
Melde dich an, um alle Karten zu sehen.
Primacy Effekt
Primacy Effekt
- Ein Reihenfolgeeffekt, bei dem die zuerst dargebotenen Informationen einen überproportional großen Einfluss auf die Wahrnehmung und die Eindrucksbildung haben.
- Ist wahrscheinlicher als Recency Effekt -> erste Eindruck in sozialen Situationen ist tatsächlich von großer Bedeutung
Recency Effekt
Recency Effekt
- Ein Reihenfolgeeffekt, bei dem die zuletzt dargebotenen Informationen einen überproportional großen Einfluss auf die Wahrnehmung und die Eindrucksbildung haben.
- Kommt häufig vor wenn Person abgelenkt oder wenig motiviert ist, personenbezogene Informationen zu verarbeiten
Besonderheiten der Eindrucksbildung – Halo Effekt
Besonderheiten der Eindrucksbildung – Halo Effekt
- erstmals von Edward Thorndike beschrieben
- Phänomen, dass das Wissen über eine bestimmte Eigenschaft einer Person den Gesamteindruck dominiert. Andere Eigenschaften werden vernachlässigt oder ignoriert. Gleichzeitig führt das Wissen über diese bestimmte Eigenschaft dazu, Schlussfolgerungen auf weitere Eigenschaften zu begünstigen
Besonderheiten der Eindrucksbildung – Aktive versus passive Informationssuche
Besonderheiten der Eindrucksbildung – Aktive versus passive Informationssuche
- Waggoner et al: zeigen dass es Unterschiede zwischen Beurteilung einer Person gibt je nachdem ob Informationen aktiv gesucht oder passiv präsentiert wurden
- -> Vpn sollten sich virtuelle Profile mit je 15 Informationen anschauen – dadurch ihren Eindruck bilden (aktiv)
- -> andere Gruppe bekam die Informationen einfach gezeigt (passiv)
- Ergebnisse: passiv – Beurteilung von Persönlichkeitseigenschaften anderer fiel ihnen leichter, sie waren sich sicherer in ihrem Eindruck, gaben im Vergleich zu aktiven eine positivere Sympathieeinschätzung über bewertende Person ab; aktiv – mehr Unsicherheit bei Eindrucksbildung,
Besonderheiten der Eindrucksbildung – Alter und Länge der Bekanntschaft
Besonderheiten der Eindrucksbildung – Alter und Länge der Bekanntschaft
- Studie Hess und Pillen – tun sich ältere Menschen schwerer damit, erste Eindrücke zu revidieren? – Nein
- Ältere Personen gewichten negative Informationen stärker, Alter war jedoch kein Prädikator für die Änderung von Eindrücken
- Länge der Bekanntschaft – je länger man sich kennt desto differenzierter und individueller nehmen sich Personen wahr
- -> Länge hat jedoch geringen Einfluss auf die Einschätzung des Gegenübers
Aufrechterhaltung von Eindrücken
Aufrechterhaltung von Eindrücken
- Tendenz zur Beharrung (Perseverance bias)
- Konfirmatorische Informationssuche
- Sich selbst erfüllende Prophezeihung
Aufrechterhaltung von Eindrücken - Tendenz zur Beharrung (Perseverance bias)
Aufrechterhaltung von Eindrücken - Tendenz zur Beharrung (Perseverance bias)
- Der erste Eindruck hat häufig sogar dann noch Einfluss auf die Beurteilung einer Zielperson, wenn er sich nachfolgend als falsch herausgestellt hat.
Aufrechterhaltung von Eindrücken - Konfirmatorische Informationssuche
Aufrechterhaltung von Eindrücken - Konfirmatorische Informationssuche
- Hat sich ein erster Eindruck erst einmal manifestiert, dann steuert er die nachfolgende Informationssuche (und - verarbeitung) oft im Sinne seiner Bestätigung.
- Experiment William Wann: Vpn erhielten Hypothesen (typischer introviertiere/extrovertierte Person) über zukünftige Telefongesprächpartner – sollten herausfinden zu welcher Gruppe die Person gehört - je nachdem zu welcher Gruppe sie gehörten (rausfinden ob extro/introvertiert) so wurden auch entsprechende Fragen ausgesucht -> drängt dem Befragten geradezu auf in der erwarteten Art und Weise zu antworten
Aufrechterhaltung von Eindrücken - Sich selbst erfüllende Prophezeihung
Aufrechterhaltung von Eindrücken - Sich selbst erfüllende Prophezeihung
- Man hat eine bestimmte Erwartung von einer Zielperson und ihrem Verhalten; diese Erwartung führt dazu, dass man diese Zielperson in einer Art und Weise behandelt, die diese wiederum dazu bringt, sich tatsächlich erwartungskonform zu verhalten, wodurch der ursprüngliche Eindruck bestätigt wird
- Untersuchung zum „Pygmalioneffekt“ wurden bekannt
- Snyder: männliche Vpn bekamen Bilder von attraktiven/unattraktiven Frauen mit denen sie später telefonierten – telefonierten insgesamt positiver mit „attraktiven“ Frauen wodurch diese auch positiver reagierten –> positiver Eindruck
Wie leicht lässt man sich von den Erwartungen anderer dazu verleiten, ihre Eindrücke zu bestätigen? – 3 wichtige Faktoren
Wie leicht lässt man sich von den Erwartungen anderer dazu verleiten, ihre Eindrücke zu bestätigen? – 3 wichtige Faktoren
- Der Stärke des eigenen Selbstbilds: Wenn eine Person ein festes Bild von sich selbst in einem bestimmten Bereich hat, dann wird sie sich weniger durch gegenteilige Erwartungen einer anderen Person in ihrem Verhalten beeinflussen lassen
- Dem Bewusstsein, dass der Interaktionspartner bestimmte Vorstellungen über einen hat: Wenn sich Personen negativer Erwartungen ihrer Interaktionspartner bewusst sind, versuchen sie typischerweise diese durch erwartungsinkonsistentes Verhalten zu entkräften
- Den Motiven der Personen in der sozialen Interaktion: Wenn Menschen bestrebt sind, dass die Interaktion mit der anderen Person unkompliziert verläuft, sind sie eher bereit, sich in ihrem Verhalten den Erwartungen des Interaktionspartners anzupassen
Änderung von Eindrücken
Änderung von Eindrücken
- Verarbeitung inkonsistenter Informationen
- Motive zur Integration zusätzlicher Informationen
Änderung von Eindrücken - Verarbeitung inkonsistenter Informationen
Änderung von Eindrücken - Verarbeitung inkonsistenter Informationen
- Inkonsistente Informationen gefährden die anfängliche Sicherheit in der Einschätzung des Gegenübers
- -> inkonsistente Informationen werden in vielen Fällen ignoriert, oberflächlich verarbeitet oder wegerklärt - Es gibt aber auch empirische Belege dafür, dass unerwartete oder inkongruente Verhaltensweisen und Eigenschaften besser erinnert werden als neutrale oder erwartbare
- -> Das Erinnerungsvermögen ist insbesondere dann besser, wenn es weniger inkongruente als kongruente Informationen gibt
- Mögliche Gründe: unerwartete Ereignisse erfordern durch Erklärungsersuche mehr kognitive Kapazität, tiefer verarbeitet und somit auch besser gespeichert werden
- -> bessere Erinnerung muss aber nicht unbedingt bedeuten, dass sich ein vorheriger Eindruck ändert.
Bestimmte Persönlichkeitseigenschaften sind unterschiedlich dauerhaut oder reversibel in der Wahrnehmung – Kammrath
Bestimmte Persönlichkeitseigenschaften sind unterschiedlich dauerhaut oder reversibel in der Wahrnehmung – Kammrath
- untersuchten die Einschätzungen von Persönlichkeitsvariablen im Sinne der „Big Five“ darauf, ob sich durch zusätzliche Informationen anfängliche Einschätzungen auf diesen Dimensionen korrigieren ließen
- -> Bewertungen von Offenheit und Extraversion blieben weitgehend stabil , auch trotz gegensätzlicher Informationen
- -> Einschätzungen von Gewissenhaftigkeit, emotionaler Stabilität und Verträglichkeit waren variabler
- Ursache: Autoren vermuten, dass den Eigenschaften unterschiedliche metakognitive Konzepte zugrunde liegen, die z.B. Informationen über Veränderbarkeit und Stabilität der Eigenschaften beinhalten.
Änderung von Eindrücken – Motive zur Integration zusätzlicher Informationen
Änderung von Eindrücken – Motive zur Integration zusätzlicher Informationen
- Wird es aufgrund veränderter Umstände beispielsweise für die eigene Person relevant, einen akkuraten Eindruck von einer anderen Person zu gewinnen, dann ist es wahrscheinlich, dass neue Informationen über die Zielperson gesucht und sorgfältig verarbeitet werden -> kann zu einer Veränderung des Ersteindrucks führen
Lassen sich erste Eindrücke wieder komplett verändern?
Lassen sich erste Eindrücke wieder komplett verändern?
- Es gibt durchaus Möglichkeiten dem Einfluss erster Eindrücke und damit eventuell verbundener Fehlannahmen entgegenzuwirken
- -> Es scheint aber auch so zu sein, dass trotz neu entstehender Eindrücke, alte nie vollständig erlöschen. Nehmen wir an, die neue Chefin, die wir für eher unfähig gehalten haben, entpuppt sich nach näherem Kennenlernen als durchaus intelligent und kompetent. Entsteht eine Situation, in der sie sich plötzlich doch unfähig verhält, dann ist das sicherlich nicht so überraschend, als wenn wir sie von Anfang an für ausnahmslos kompetent gehalten hätten.
Experimentalserie – Solomon Asch
Experimentalserie – Solomon Asch
- Vpn bekamen Liste von Persönlichkeitsmerkmalen hypothetischer Simuluspersonen
- -> waren bis auf ein Wort gleich – „warm“ „kalt“ bzw. „höflich“ „grob“
- danach bekamen Vpm Liste von Eigenschaftspaaren (z.B. großzügig/nicht großzügig) und sollten den wählen der mit ihrem Eindruck der Stimulusperson übereinstimmt
- -> Eindruck der Stimulusperson würde signifikant durch „warm“ „kalt“ charaktersiriert; „höflich“ „grob“ spielte hingegen keine Rolle
- -> Ergebnisse wurden von Harold Kelley bestätigt -> Experiment Gastdozent „warm“ „kalt“
Was schloss Solomon Asch aus seinen Experiment?
Was schloss Solomon Asch aus seinen Experiment?
- Eindruck einer Person resultiert nicht aus der Addition der wahrgenommenen Merkmale der Zielperson, sondern werden im Kontext ihrer Beziehung zu anderen Merkmalen gewichtet, interpretiert und zu einem subjektiv sonnvollen Gesamteindruckintegriert
- -> dabei haben bestimmte Persönlichkeitsmerkmale überproportional großen Einfluss auf den Gesamteindruck (Bsp. „warm“ vs. „kalt“)
Zentrale und periphere Persönlichkeitsmerkmale
Zentrale und periphere Persönlichkeitsmerkmale
- Als zentrale Persönlichkeitsmerkmale werden Charakteristika einer Zielperson bezeichnet, die einen überproportional großen Einfluss auf den resultierenden Gesamteindruck eines Beobachters ausüben.
- Periphere Persönlichkeitsmerkmale haben hingegen nur einen geringen Einfluss auf die Eindrucksbildung.
Information Integration Theory (IIT) – Norman H. Anderson
Information Integration Theory (IIT) – Norman H. Anderson
- Anderson kritisierte Asch’s Teilung in periphere/zentrale Merkmale
- -> ging im Gegenteil zu Asch von der Unabhängigkeit einzelner Eigenschaftsmerkmale aus
- alle Informationen werden bestimmten mathematischen Regeln folgend zu einem Gesamteindruck integriert.
- Jede Information hat demnach einen Wert im Sinne von positivem, neutralem oder negativem Einfluss auf den Eindruck, und ein bestimmtes Gewicht, also eine Stärke, mit dem sich diese Bewertung auf die Eindrucksbildung auswirkt.
- -> „kognitive Algebra“
- -> konnte in Reihe von Experimenten die Unabhängigkeit der einzelnen Merkmale bestätigen
Experimentelles Beispiel IIT – Lampel und Anderson
Experimentelles Beispiel IIT – Lampel und Anderson
- weibliche Vpn erhielten Fotos (niedrig, mittel, hohe Attraktivität) von möglichen Datepartern inklusive je 2 oder keine Eigenschaftsinformationen
- Adjektive waren nach Valenz ausgesucht (niedrig bzw. negativ, mittel bzw. neutral, hoch bzw. positiv)
- Vpn gaben an wie gerne sie eine der Personen treffen möchten
- -> Darbietung negatives und positives Adjektiv führen bei unattraktiven zu positiverer Bewertung, bei attraktiven hingegen zu schlechterer -> Effekt spricht gegen die Addition von Einzelinformationen und unterstützt Annahme dass Informationen zu einem Gesamtbild gemittelt werden
Weight Average Modell
Weight Average Modell
- besagt, dass einzelne Attribute je nach ihrer Gewichtung unterschiedlich stark in die Bildung des Gesamteindrucks eingehen, der sich dann aus den gemittelten Werten der Attribute zusammensetzt.
- Im Weight Average Modell sind additive und mittelnde Zusammenhänge ohne Widerspruch vereinbar
- -> Bezug auf Dateexperiment: Frauen gehen eher ungern mit einem unattraktiven Mann aus, weitgehend unabhängig von der Qualität seiner Persönlichkeitseigenschaften. Wenn der potentielle Partner allerdings attraktiv ist, kommt den Persönlichkeitseigenschaften eine größere Bedeutung zu.
- -> anderes Experiment: Tatsache, dass die Zugabe neutraler Eigenschaften, je nach Kombination, den Gesamteindruck sowohl verbessern, als auch verschlechtern kann, spricht ebenfalls dafür, dass der Gesamteindruck aus den erhaltenen Informationen gemittelt wird
Lässt sich Anderson’s oder Asch’s Modell bevorzugen?
Lässt sich Anderson’s oder Asch’s Modell bevorzugen?
- Keins. Sie stellen zwei völlig unterschiedliche Herangehensweisen und Erklärungsversuche für den komplizierten Prozess der Eindrucksbildung dar, die sich kaum falsifizieren lassen
Implizite Persönlichkeitstheorien
Implizite Persönlichkeitstheorien
- beinhalten Vorstellungen darüber, welche Persönlichkeitsmerkmale i.d.R. gemeinsam auftreten, zusammenpassen oder zusammengehören („Wenn Person A, die Eigenschaft X hat, dann hat sie vermutlich auch die Eigenschaft Y)
- „implizit“: weil sie dem Wahrnehmenden typischerweise nicht bewusst sind.
- Ferner handelt es sich nicht um formale Theorien im wissenschaftlichen Sinne, sondern um laienpsychologische Theorien.
- reflektieren zum einen die innerhalb einer Gruppe oder Kultur vorherrschenden Vorstellungen darüber, welche Persönlichkeitsmerkmale gemeinsam auftreten und welche Merkmale einander ausschließen
- können andererseits hochgradig idiosynkratische Elemente aufweisen, die aus spezifischen biographischen Erfahrungen resultiere
Zwei inhaltliche Dimensionen impliziter Theorien – Rosenberg et al.
Zwei inhaltliche Dimensionen impliziter Theorien – Rosenberg et al.
- Soziabilität: Merkmale wie „warmherzig“, „kontaktfreudig“, „hilfsbereit“ sind subjektiv indikativ für hohe Soziabilität; Eigenschaften wie „kalt“, „ungesellig“ oder „humorlos“ sind subjektiv indikativ für niedrige Soziabilität
- Intelligenz (bzw. Kompetenz): Merkmale wie „intelligent“, „fleißig“, „zielstrebig“ sind subjektiv indikativ für hohe Intelligenz (bzw. Kompetenz), Eigenschaften wie „dumm“, „leichtsinnig“ oder „naiv“ subjektiv indikativ für niedrige Intelligenz (bzw. Kompetenz).
- -> beiden Bewertungsdimensionen sind nicht vollständig unabhängig voneinander - leichte Tendenz dazu, Personen, die man in sozialer Hinsicht positiv einschätzt, auch intellektuelle Fähigkeiten zuzuschreiben.
Warum aber spielen Hinweise auf Soziabilität und Intelligenz bei der Eindrucksbildung eine wichtige Rolle?
Warum aber spielen Hinweise auf Soziabilität und Intelligenz bei der Eindrucksbildung eine wichtige Rolle?
- Fiske, Cuddy, Glick und Xu (2002) argumentieren:
- Wenn Menschen andere Menschen kennen lernen, sind sie primär an zwei Informationen interessiert: 1. welche Absichten der Interaktions- partner gegenüber der eigenen Person hegt (Sind die Absichten positiv oder negativ – ist er Freund oder Feind?) 2. wie hoch die Kompetenz des Interaktionspartners ist, seine Absichten umzusetzen
- -> Informationen über Soziabilität und Intelligenz werden also deshalb besondere Beachtung geschenkt, weil sie für die Beantwortung dieser Fragen hoch diagnostisch sind.
Duales Prozessmodell der Eindrucksbildung – Marilynn Brewer
Duales Prozessmodell der Eindrucksbildung – Marilynn Brewer
- Initiale Identifizierung der anderen Person -> automatische Wahrnehmung bestimmter Merkmale
- -> hat beobachtet Person Relevanz für Betrachter geht der Prozess in zweiten kontrollierten Teil über
- -> ist Wahrnehmender selbst involviert (fühlt persönliche Bedeutung) dann wird die Person personalisiert wahrgenommen
- ist beides nicht der Fall beginnt der Prozess der kategorisierten Personenwahrnehmung - Zuordnung zu visuell repräsentierten Prototypen, die bei fehlender Passung durch Subtypisierung korrigiert und angeglichen werden.
- Individualisierung: Prozess der Anpassung von anfänglicher Typisierung hin zur feineren Kategorisierung durch die Bildung von Untergruppen oder ergänzenden Zusätzen (z.B. der Arzt mit der leisen Stimme oder die Lehrerin mit der auffälligen Frisur) – Kategorie bleibt weiterhin Hauptreferenz (kategorienbasierte Wahrnehmung)
- Dem steht gegenüber: Personalisierung - bei hoher Selbstrelevanz, Person wird als Individuum wahrgenommen und sowohl einzelne Persönlichkeitseigenschaften, als auch Gruppenzugehörigkeiten (also Kategorien) werden der Person zugeordnet
- -> findet vergleichsweise selten statt (viel kognitiver Aufwand)
- Bsp.: „Lisa ist Krankenschwester“ -> Kategorie Krankenschwester im Sinne der Individualisierung dient als Referenzpunkt, Informationssuche wird auf kategorienkonforme Merkmale gelenkt; Wird Lisa hingegen personalisiert wahrgenommen ist „Krankenschwester sein“ nur ein Attribut von vielen – dabei müssen weitere Attribute nicht unbedingt in die Kategorie Krankenschwester passen
Parallel Constraint Satisfaction Theory – Kunds und Thagard
Parallel Constraint Satisfaction Theory – Kunds und Thagard
- Grundlage: konnektionistisches Verständnis der menschlichen Wahrnehmung und Repräsentation sozialer Informationen
- Stereotype, Eigenschaften und Verhaltensweisen sind als Knotenpunkte in assoziativen Netzwerken miteinander verbunden
- -> Wahrnehmung von Merkmalen einer Person aktiviert entsprechende Knotenpunkte; Aktivierung breitet sich aus – Inhalte werden entweder leichter repräsentiert oder gehemmt
- Aktivierung verläuft parallel - Alle Informationen werden im Netzwerk quasi gleichzeitig aufgerufen und bilden gemeinsam den Eindruck.
Konnektionismus
Konnektionismus
- ein aus der Kognitionsforschung stammender Ansatz, das menschliche Denken durch Netzwerke nachzubilden.
- Diese Netzwerke bestehen aus zahlreichen simplen, aber eng miteinander verbundenen Einheiten.
- Durch Aktivierung und Hemmung einzelner Schaltpunkte und die Weiterleitung dieser Aktivierung zu verbundenen Einheiten, entstehen Aktivierungsmuster, die dann z. B. Gedanken entsprechen.
Kritik am konnektionistischen Ansatz
Kritik am konnektionistischen Ansatz
- Darstellung von kognitiven Prozessen als neuronale Netzwerke fehlen die Systematik und Produktivität, die in höheren Denkprozessen auftreten
- Konnektionistischen Modellen fehlt beispielsweise häufig eine präzise Erklärung dafür, wie beurteilt wird, ob und wann eine Aktivierung zu einem adäquaten Ergebnis geführt hat bzw. wie und wann eine Aktivierung bewusst wiederholt, verändert oder beendet wird.
Besonderheiten der Eindrucksbildung
Besonderheiten der Eindrucksbildung
- Positivität und Negativität
- Reihenfolgeeffekte
- Halo Effekt
- Aktive versus passive Informationssuche
- Alter und Länge der Bekanntschaft
-
- 1 / 32
-