Einführung in die Forschungsmethoden Kapitel 2
Wissenschaftstheorie
Wissenschaftstheorie
Kartei Details
Karten | 63 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 25.04.2014 / 06.01.2020 |
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Randintension:
Attribute, die nicht zur Kernintension, aber zur Intension eines Begriffs zählen.
Definieren:
Ein Prozess in dem einem sprachlichen Ausdruck eine exakte Bedeutung gegeben wird.
Der zu definierende Ausdruck, das Definiendum soll dabei dem Ausdruck, mit dem er definiert wird, dem Definiens, äquivalent sein. (Radnitzky, 1992)
Definitionskriterien:
Nach Suppes (1957) müssen korrekte Definitionen zwei Kriterien erfüllen: die Eliminierbarkeit und die Nicht-Kreativität.
Eliminierbarkeit:
Ein Definiendum, also ein neu eingeführtes Zeichen oder Symbol, kann an jeder Stelle innerhalb einer Theorie durch die zuvor nicht definierten Grundbegriffe ersetzt werden.
Nicht-Kreativität:
Durch das Difiniendum dürfen nicht zusätzliche Annahmen in die Theorie eingeführt werden, die den faktischen Gehalt einer Theorie erweitern.
Definitionsarten nach Groeben & Westermeyer:
1981
Explizite Definition: stellen eine Identität zwischen Definiendum und Definiens her, indem sie ein neu einzuführendes Zeichen mit einem oder einer Reihe breits eingeführter Zeichen gleichsetzen.
Kontextdefinitionen: stellen keine Identität her, sondern geben äquivalente Ausdrücke an, in denen das neue Zeichen bzw. Symbol vorkommt. Es werden insbesodere Relationsbegriffe und quantitative Begriffe kontextuell definiert.
Bedingte und partielle Definitionen:
Sind mit einer Bedingung verknüpft, die gelten muss, damit ein Begriff angewendet werden kann.
Bedingte und partielle Definitionen treten häufig in Form __________ auf.
operationaler Definitionen
In operationalen Definitionen kommen neben dem einzuführenden Begriff eine _____ bzw. _____ und ein ____ oder _____ vor.
Testoperation, Prüfoperation, Testresultat, Prüfresultat
Kritik an operationalen Definitionen:
Radnitzky (1992)
Operationale Definitionen weichen dem Problem der Bedeutungsgebung aus indem sie Definition und Feststellungsmethode vermischen.
Ein sprachliches Zeichen kann aber nur durch andere sprachliche Zeichen definiert werden.
Für jede Messmethode ergibt sich ein neuer Begriff.
Explikation:
Bei einer Explikation wird ein Begriff weiterentwickelt, indem ein unexaktes Explikandum in ein exaktes Explikat überführt wird.
Eingrenzen und Präzisieren eines bereits gebräuchlichen Zeichens.
Bedingungen für adäquates Explikat:
- Ähnlichkeit mit dem Explikandum
- Exaktheit
- Fruchtbarkeit
- Einfachheit (nachgeordnet)
Wie unterscheiden sich Definition und Explikation?
Bei einer Definition wird einem neuen Zeichen eine bestimmte Bedeutung zugeordnet; eine Explikation basiert dagegen auf einem bereits gebräuchlichen Zeichen, dessen Bedeutung eingegrenzt und präzisier wird. (Groeben&Westermeyer1981)
Was ist eine Theorie?
Vergleichbar mit einem komplizierten räumlichen Netz: Knoten=Begriffe, verbindende Fäden=Definitionen und Grund-und abgeleitete Hypothesen der Theorie
Von gewissen Beobachtungsdaten kann man auf einem interpretativen Faden zu einem Punkt im theoretischen Netz aufsteigen und von da über Definitionen und Hypothesen zu anderen Punkten, von denen man auf einem anderen Interpretationsfaden wieder auf die Ebende der Beobachtung absteigen kann. (Hempel, 1952)
statement view
Aussagenkonzeption von Theorien
Theorien werden als Mengen von Aussagen konzipiert.
Was ist Wissenschaftstheorie?
Theorie überhaupt von Wissenschaft überhaupt (Seiffert, 1992)
Grundlagen und Methoden wissenschaftlicher Erkenntnis
Was ist Methodologie?
Lehre von den Methoden einer Wissenschaft.
Technologien des Erkenntnisfortschritts.
Was ist Erkenntnistheorie (Epistemologie)?
Fragen nach der Möglichkeit des Wissens: Was können wir wissen? Was ist Wissen im Vergleich zu Glauben? Was ist Wahrheit?
Was behauptet der naive Empirismus/Induktivismus?
Naturgesetze können durch genaue Beobachtung und Experiment „entdeckt“, der Natur „abgelauscht werden.
Was sind die Prämissen des naiven Empirismus/Induktivismus
P1 Wissenschaft beginnt mit Beobachtung, die auf sinnlicher Erfahrung basiert
P2 Aussagen über die Welt sind wahr und begründet, wenn ein unvoreingenommener Beobachter seine Sinnesorgane benutzt und gewissenhaft berichtet, was er sieht, hört etc.
Induktivismus: Bei Vorliegen bestimmter ____ kann von einzelnen Beobachtungsaussagen auf _____ geschlussfolgert werden.
Bedingungen, allgemeine Aussagen
Bedingungen für Verallgemeinerungen aus einzelnen Beobachtungen:
(=induktives Schliessen, Chalmers, 1989)
B1 Verallgemeinerungen müssen auf einer großen Anzahl von Beobachtungsaussagen beruhen.
B2 Die Beobachtungen müssen unter einer großen Vielfalt von Bedingungen wiederholt worden sein.
B3 Keine Beobachtungsaussage darf im Widerspruch zu dem entsprechenden allgemeinen Gesetz stehen.
Induktionsprinzip:
„Wenn eine große Anzahl von A‘s unter einer großen Vielfalt von Bedingungen beobachtet wird, und wenn alle diese beobachteten A‘s ohne Ausnahme die Eigenschaft B aufweisen, dann weisen alle A‘s die Eigenschaft B auf.“
Deduktives Schliessen
Schlussfolgerndes Denken, bei dem die logische Gültigkeit im Vordergrund steht, wird als deduktives Schliessen oder "logisches Schliessen" bezeichnet.
Logische Gültigkeit bedeutet, dass sich aus etwas Vorgegebenen (Prämissen) eine Schlussfolgerung (Konklusion) zwingend (notwendig) ergiebt.
Dem deduktiven Denken wird in der Regel zugrundegelegt, dass vom Allgemeinen (allgemein Gültigen) auf das Besondere (den Einzelfall) geschlossen wird.
- Gesetze und Theorien
- Anfangsbedingungen und Randbedingungen
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- Vorhersagen und Erklärungen
David Humes Induktionsproblem:
Eine allgemeine Aussage zur Gültigkeit des Induktionsprinzips wird durch vergangene erfolgreiche Anwendungen des Induktionsprinzip gerechtfertigt.
Induktion wird induktiv gerechtfertigt: Das, was bewiesen werden soll (Induktion) wird durch Anwendung des Prinzips bewiesen, das bewiesen werden soll (Induktion).
Kritik am Induktionsprinzip:
Kritik 1: Das Induktionsprinzip lässt sich weder logisch noch erfahrungsbasiert begründen.
Kritik 2: Bedingungen 1 und 2 für gültige induktive Schlüsse sind vage und zweifelhaft.
Vage: Wie hoch muss die große Anzahl und Vielfalt sein? Welche Variationen sind bedeutsam, welche überflüssig?
Zweifelhaft: Bei bestimmten Beobachtungen ist die Forderung nach einer großen Anzahl von Beobachtungen unangemessen
Kritik 3: Beobachtungen sind unsicher und hypothesen geleitet. (Wir sehen nur, was wir wissen bzw. wir sehen nur, was wir gelernt haben)
Kritik 4: Wissenschaft beginnt nicht mit Erfahrung, sondern mit Theorie. (Beobachtungen sind immer
„theorieimprägniert“) Theorien können falsch sein, demnach können Beobachtungen irreführend sein.
Idee:Abschwächung des Induktionsprinzips durch _______.
Wahrscheinlichkeitsaussagen
Grundlegende Annahmen des kritischen Rationalismus:
1. Beobachtung ist theoriegeleitet und setzt Theorien voraus.
2. Theorien sind spekulative und vorläufige Vermutungen zur Lösung von Problemen.
3. Theorien müssen nach strengen Kriterien durch Beobachtung und Experiment überprüft werden.
4. Theorien, die der Überprüfung nicht standhalten müssen durch neue Theorien ersetzt werden; nur die Besten Theorien "überleben".
5. Fortschritte durch Versuch und Irrtum; wir lernen aus Fehlern.
Grundsatz des Falsifikationismus:
Durch Beobachtung kann nicht nachgewiesen werden, dass eine allgemeine Aussage wahr ist, aber es kann nachgewiesen werden, dass sie falsch ist.
_________ (Informationsgehalt) einer Theorie: die Menge ihrer Falsifikationsmöglichkeiten.
Empirischer Gehalt
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