EgFM2

> Indirekte Methode

Pro-Kopf-Verbrauch
(Inländische Nahrungsmittelproduktion
+ Importe
– Vorratssaldo
– Saatgut
– Umwandlung in andere Produkte
– Schwund und Verderb
– Futtermittel
– Export)
/ Bevölkerungszahl

Vorteile

• Liefern ein Durchschnittsbild der zur Verfügung stehenden Lebensmittel
• Zeigen Trends in den Verzehrsgewohnheiten hinsichtlich Quantität und Qualität
• Ermöglichen internationale Vergleiche
• Erlauben allgemeine Aussagen über die Ernährungsgewohnheiten
• Stichprobenunabhängiges Verfahren
• Wichtiger Bestandteil volkswirtschaftlicher Planung

Nachteile

• Individuelle Unterschiede nicht ersichtlich
• Gruppenunterschiede nicht erkennbar
• Uneinheitliche Standards erschweren Ländervergleiche
• Beschreiben nur die verfügbaren Nahrungsmengen
• Die tatsächliche Aufnahme wird überschätzt
• Verbraucherferne Angaben

> Indirekte Methode

Vorgehen

Ermitteln der Lebensmittel, welche in einem Haushalt eingekauft werden.

Vorteile

• Angaben über durchschnittlich verbrauchte Lebensmittelmengen
• Gruppenunterschiede sind erkennbar (z.B. sozioökonomischer Status)
• Daten sind verbrauchernäher als die der Agrar-Statistik

Nachteile

• Es sind keine individuellen Aussagen möglich
• Keine genauen Angaben über Verluste, Verderb ….
• Die tatsächliche Nahrungsaufnahme wird überschätzt

> Direkte Methode - retrospektiv

Vorgehen

• Mittels strukturiertem Fragebogen Art und Menge der am Vortag verzehrten Lebensmittel möglichst genau erfassen(geschulter Interviewer/ Interviewerin)
• Auch telefonisch möglich
• Mengenangaben mit haushaltsüblichen Massen geschätzt
• Schablonen und Modelle können die Genauigkeit der Schätzung erhöhen.
• Harmonisierung innerhalb Europas wird angestrebt (strukturiertes und standardisiertes Vorgehen (EPIC-soft)

Vorteile

• Es besteht die Möglichkeit zur Nachfrage
• Geringer Aufwand
• Nicht reaktiv, Person kann sein Verhalten nicht im Nachhinein verändern
• Person muss nicht lesen können

Nachteile

• Person kann sich nicht an alles erinnern
• Abgefragter Tag ist nicht Norm
• Abschätzung der Portionen

> Direkte Methode - retrospektiv

Vorgehen

• Grundfrage: «Wie häufig essen Sie die folgenden Lebensmittel»
• Häufig verzehrte Lebensmittel werden abgefragt Kategorien für täglich / wöchentlich / monatlich / selten – nie
• Erfassung des letzten Jahres
• Teilweise ergänzt mit Angaben der Portionsgrössen

Vorteile

• Arbeitsaufwand ist gering
• Belastung ist gering
• Nicht reaktiv, Ernährung ändert sich nicht
• Verständlich

Nachteile

• Erinnerungsvermögen
• Mengen
• Lebensmittel, die nicht häufig gegessen werden, sind nicht auf der Liste

> Direkte Methode - retrospektiv

Vorgehen

• Erfassung des Verzehrs in den letzten Wochen oder Monaten
• Lebensmittel können anhand von Fotobuch, Modellgeschirr, Stückangaben oder Grammangaben quantifiziert werden

Vorteile

• Es besteht die Möglichkeit zur Nachfrage
• Geringer Aufwand
• Nicht reaktiv, Person kann sein Verhalten nicht im Nachhinein verändern
• Person muss nicht lesen können

Nachteil

• Person kann sich nicht an alles erinnern
• Abgefragter Tag ist nicht Norm
• Abschätzung der Portionen

> Direkte Methode - prospektiv

Vorgehen

• Verzehrte Lebensmittel werden über ein bis mehrere Tage protokolliert
• Wiegeprotokoll: genau Erfassung mittels Waage / nicht verzehrte Reste werden zurückgewogen
• Vereinfachte Form: Schätzmethode: verzehrte Lebensmittel werden anhand von Haushaltsmassen oder Stückzahlen geschätzt.
• Detaillierte Beschreibung der Lebensmittel (Sorte, Fettgehalt etc.)

Vorteile

• Genauer
• Unabhängig vom Erinnerungsvermögen

Nachteile

• Reaktive Methode
• Viel Aufwand

• Under- / Overreporting
• Under- / Overeating
• Erinnerungslücken
• Konzentrations-probleme etc.
• Portionsgrössen
• Untypischer Tag

• Variation der Lebensmittel-auswahl
• Saisonale Einflüsse
• Wochentag / Wochenende

• Zufällige Fehler (Tippfehler etc.)
• Systematische Fehler (falsche Portionsgrössen in den Programmen)

• Fragestellung / Zielsetzung
• Zielgruppe
• Erforderliche Messgenauigkeit
• Kosten und andere Ressourcen
• Zeitraum

• Referenzmethode (7-Tage Wiegeprotokoll / Duplikatsmethode)
• Biochemische Marker (z.B. Stickstoffausscheidung im 24-h-Urin Hinweise zur Proteinzufuhr)
• Ermittlung von Underreporting: Vergleich berechneter/gemessener Ruheenergieumsatz mit der Energieaufnahme.