DkE1 Pharmakologie
Grundlagen
Grundlagen
Kartei Details
Karten | 22 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Ernährung |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 12.11.2016 / 05.05.2022 |
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Was sagt der Blutdruck aus?
- Aussagekraft des Blutdrucks
- Pumpleistung des Herzens
- Widerstand der Gefässe
- Filtergegendruck in Nieren, Lungen, inneren Organe
- Mittlerer arterieller Druck = Herzminutenvolumen * periphere Gefässwiderstand
Welche Systeme des Körpers regulieren den Blutdruck?
- neuronale und humorale Kontrollsysteme
- Nervensystem
- Herz-Kreislaufsystem
- Nieren-Elektrolyt-Haushalt
- Metabolismus (Hypophysenhinterlappenhormone, Steroide, Schilddrüse --> Grundumsatz)
Welche Folgeschäden entstehen durch unbehandelten erhöhten Blutdruck?
- Schlaganfall (vgl. Elektropumpe)
- koronare Herzkrankheit inkl. Myokardinfarkt
- Herzinsuffizienz (Wie reagiert das Herz auf Gegendruck? Volumenzunahme bis zur Dekompensation)
- Nierenerkrankung (fehlender Abpressdruck)
Wie wirksam sind Blutdruckmedikamente bezogen auf die Gesamtbevölkerung?
- nur 58% der Hypertoniker erreichen mit Antihypertonika den Zielwert 140/90
- Ursache für die Unterschiede sind mehrheitlich genetische Unterschiede (Cytochrom P450 Familie, ethnische Unterschiede, Enzyminhibition oder Enzyminduktion bei chronischer Medikamenteneinnahme)
- Alter
- Adaptation (z.B. an Umweltfaktoren)
- interindividuelle Unterschiede bestehen mit oder ohne Leberfunktionsstörungen
- Dosisanpassungen sind nötig, um der individuellen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik Rechnung zu tragen
Welche Antihypertensiva senken das Herzminutenvolumen?
- Neurovegetativa: Stoffe mit Wirkung auf das vegetative Nervensystem
- Sympathomimetika (Adrenalin) und Parasympathomimetika (Acetylcholin)
- Betablocker
- Diuretika
Was sind Adrenozeptoren?
Wo sind die verschiedenen Adrenozeptoren lokalisiert?
Adrenozeptoren
- Rezeptoren, die durch Adrenalin und Noradrenalin aktiviert werden
- Sind für die Effekte verantwortlich, die durch Adrenalin und Noradrenalin ausgelöst werden
- spielen im sympathisch innervierten Gewebe eine wichtige Rolle
- Lokalisation der Adrenozeptoren
- Alpha 1: Blutgefässe
- Alpha 2: Blutplättchen, Neuronen des VNS und ZNS
- Beta 1: Herz (quergestreifte Muskulatur)
- Beta 2: glatte Muskulatur (Bronchien, Uterus)
Welche Antihypertensiva vermindern den peripheren Gefässwiderstand?
- Renin-Antagonisten
- Angiotensin-Converting-Enzyme - Inhibitoren (ACE-I)
- Angiotensin-1-Rezeptor - Antagonisten (oder AT1 - Blocker)
- Aldosteron- Antagonisten (kalium-sparend)
- Calcium-Antagonisten (Calcium Kanalblocker)
- Alphablocker
- Vasodilatatoren mit direktem Angriff an der glatten Muskulatur und Nitroverbindungen
- (verzögert auch Diuretika und Betablocker)
Wie wirken Betablocker?
- Betablocker
- Kardioselektivität --> Beta 1 Selektivität
- Herzfrequenzsenkung durch Betablockade, damit auch Senkung der Kontraktiliät und des Herzminutenvolumens
- langsame Absetzung, es geht eine Weile, bis sie wirken, ebenso beim Absetzen
- Einige Betablocker bewirken zusätzlich Vasodilatation
- Nebenwirkungen
- Bradykardie
- ZNS Wirkung: Müdigkeit, Depressionsneigung, Albträume
- Potenz- und Ejakulationsstörungen
- Rebound-effekte beim Absetzen (ausschleichend absetzen, siehe oben)
- Gewichtszunahme und Leistungsverminderung/ Salz- und Wasserretention
- Herzinsuffizienz und Überleitungsstörungen
- andere
Was ist das Renin- Angiotensin- Aldosterol- System?
- Renin- Angiotensin- Aldosteron- System
- Wesentlichen Regulationssystem für Blutdruck sowie Salz- und Wasserhomöostase
- Zurückgehend auf Forschung mit stark blutdrucksenkenden Schlangengiften
- Angiotensin II ist stärkstes vasokonstriktives körpereigenes Hormon
Wie wirken Renin-Antagonisten?
- Renin-Antagonisten
- Elegant, da am Anfang des RAA- Systems angreifend
- Neu --> teuer
Wie wirken Angiotensin-Converting-Enzyme-Inhibitoren (ACE-I)?
- Angiotensin-Converting-Enzyme - Inhibitoren (ACE-I)
- Wichtige zusätzliche (unerwünschte) Wirkung (UW): Wegfall der Inaktivierung des Vasodilatators Bradykinin durch ACE im Gefässendothel
- Bradykinin: Vasodilatierend, Permeabilitätserhöhend
- Aus Schlangengiften entwickelt
- Viele Nebenwirkungen (trockener Reizhusten, Geschmacksstörungen, Hautreaktionen, Hyperkaliämie, ...)
- Langfristig: Escape der ACE-Inhibitoren
- alternative Angiotensin II bildende Enzyme bewirken Wirkungsverlust
- Wichtige zusätzliche (unerwünschte) Wirkung (UW): Wegfall der Inaktivierung des Vasodilatators Bradykinin durch ACE im Gefässendothel
Wie wirken Angiotensin-1-Rezeptoren-Antagonisten (AT1-Blocker)?
- Angiotensin-1-Rezeptor - Antagonisten (oder AT1 - Blocker)
- Angiotensin II kann auch durch andere Enzyme als ACE entstehen --> AT1 Blocker wirksamer als ACE Hemmung, weniger UW
- Kompetitive Hemmung am Angiotensin II - Subtyp1 - Rezeptor (AT1- Rezeptor) --> AT1-Rezeptor bewirkt Blutdruckerhöhung
- Angiotensin II - Subtyp2 - Rezeptor (AT2- Rezeptor): weniger häufig als AT1- Rezeptor, Gegenspieler zu AT1- Rezeptor, bewirkt Blutdrucksenkung
- Gut verträgliche therapeutische Gruppe
Wie wirken Aldosterol-Antagonisten?
- Aldosteron- Antagonisten (kalium-sparend)
- Aldosteron = Mineralcorticoid
- Biosynthese aus Cholesterol, wirkt auf proximalen Tubulus, erhöht Reabsorption von Na und Exkretion von K und H --> Erhöhung des Blutvolumens und des Blutdrucks
- Kaliumsparende Diurese durch kompetitiven Antagonismus gegen Aldosteron
- Aldosteron bewirkt vermehrte Bildung von Na- und K- Kanälen
- durch Aldosteron-Antagonisten wird Bildung von Na- und K- Kanälen gehemmt --> Na+ bleibt im Urin
Wie wirken Calcium-Antagonisten?
- Calcium-Antagonisten (Calcium Kanalblocker)
- L-Typ: langanhaltend/ gross, vorwiegend in glatten Muskelzellen der Gefässe
- T-Typ: transient/ klein, z.B. im Sinus-, AV-Knoten des Herzens, glatte Muskulatur der Gefässe, des Darms, autonome Steuerung dieser Organe)
- Ca-Einstrom beim Aktionspotential
- Mechanismus: partielle Blockung des Ca-Einstroms, elektromechanische Entkopplung --> Verlust der mechanischen Kontraktilität --> Blutgefässe erweitern sich
- UW: Schwindel, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Flush (Vasodilatation), Salz-, Wasserretention --> Knöchelödeme (5- 20%), Reflextachykardie/ Angina pectoris
Welche Antihypertensiva verkleinern das Plasmavolumen?
- Diuretika
- Aldosteron-Antagonisten
Wie wirken Diuretika?
- Diuretika
- Angriffspunkte: proximaler Tubulus, Henleschleife, distaler Tubulus
- Wirkung: initiale Blutdrucksenkung, induziert Gegenregulation, Normalisierung von Plasma- und Herzminutenvolumen nach einigen Wochen Diuretikabehandlung --> antihypertensive Wirkung hält wegen Reduktion des peripheren Gefässwiderstandes als Folge der Natriurese an
- UW: Hyponatriämie, Hypokaliämie
Welche Massnahmen zur Senkung des Blutdrucks gibt es zusätzlich zu den medikamentösen?
Nicht-medikamentöse Massnahmen
- Gewichtsreduktion
- Salzzufuhr einschränken auf 3-6g / Tag
- Nicht evident
- Confounder, BIAs evtl nicht berücksichtigt
- Zuckerersatzstoffe
- (teil-)verwertbare Zuckerersatzstoffe wirken abführend (osmotisch)
- Rauchen einstellen
- Alkohol vermeiden (max 30ml / Tag, Anthocyanidine im Rotwein haben gefässprotektiven Effekt)
- Spezielle Diäten mit ausgewogener Mineralienzufuhr, Früchte (Kaliumzufuhr), Gemüse, fettarme Milchprodukte
- leichte, regelmässige Bewegung
Wie werden Hyperlipidämien behandelt?
- Hemmung der Cholesterol-Biosynthese durch Statine
- UW Statine: Lebertoxizität (dosisabhängig), Katarakt (Cholesterol ist wichtig für Linse des Auges (Geschmeidigkeit)), Erniedrigung der Aldosteron-Biosynthese
- Risikoabwägung zwischen Prophylaxe und Interaktionspotential
- Exogenes Cholesterol gilt als weit weniger problematisch als endogenes
Was sind Risikofaktoren von Hypertriglycerideämien, Hypercholesterolämie und Überernährung?
- Hohes Risiko vor allem bei erhöhtem LDL-Cholesterolspiegel
- Bei Überladung erfolgt Umwandlung der Makrophagen in Schaumzellen
- Bei deren Absterben Freisetzung von Lipiden und Einlagerungen unterhalb des Gefässendothels --> Plaque --> Gefässverengung
- Ruptur der Plaque kann Herzinfarkt und Hirnschlag auslösen
- Diabetes Mellitus – metabolisches Syndrom
Was bewirken Nikotinsäure und Derivate?
- Senkung des Triglyceridspiegels
- Rezeptoren sind in Fettzellen nachgewiesen worden
- hohe Dosierung nötig --> UW wie Flush-Syndrom
- therapeutisch eingesetzt daher Stoffe mit langer Halbwertszeit / Depotcharakter (wenig praktische Bedeutung)
- Acipimox
- Inositolnicotinat
Übersicht über Medikamente
- HMG-CoA-Reduktase-Hemmer (Statine)
- Atorvastatin (Sortis®)
- Fluvastatin (Lescol®)
- Pravastatin (Selipran®, Mevalotin®)
- Rosuvastatin (Crestor®)
- Simvastatin (Zocor®)
- Cholesterol-Absorptionshemmer
- Ezetimib (Ezetrol®)
- Ionentauscher (bindet Gallensäuren im Darm)
- Cholestyramin (Quantalan®)
- PPARα-Agonisten (Fibrate [nuklärer Rezeptor in Leber, Niere, Darm], PUFA; hemmen β-Oxidation in Peroxisomen und Mitochondrien und ω-Oxidation in Mikrosomen, Fettsäuretransporter, Apolipoproteine, Lipoproteinlipase)
- Bezafibrat (Cedur ret.®)
- Fenofibrat (Lipanthyl®)
- Gemfibrozil (Gevilon®)
- Fischöle (mehrfach ungesättigte ω-3 und ω-6 Fettsäuren wie Arachidonsäure, Eicosapentaensäure, Docosahexaensäure)
- Nicotinsäure und Derivate (Acipimox)
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