DkE1 Dyslipidämie
Grundlagen - Beratung
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Kartei Details
Karten | 28 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Ernährung |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 07.11.2016 / 06.05.2020 |
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Was ist eine Dyslipoproteinämie?
Was sind Ursachen dafür?
Definition
- Dyslipoproteinämien sind Störungen des Fettstoffwechsels, bei denen die Konzentration und/oder die Zusammensetzung eines oder mehrerer Lipoproteine im Plasma verändert (erhöht / erniedrigt) ist.
Ursachen
- Primär: genetische Prädisposition
- Therapie symptomatisch
- LDL-C (> 200 mg/dl) = 70% des Gesamtcholesterins (TC) (> 130 mg/dl)
- Medikamentöse Therapie wichtig, da Ernährungsumstellung alleine nicht genug bringt
- Sekundär: aufgrund Erkrankung
Normwerte
--> nüchtern messen!!
- Gesamtcholesterin < 200 mg/dl (5.16 mmol/l)
- HDL-Cholesterin > 40 mg/dl (1.03 mmol/l)
- Triglyceride und LDL < 150 mg/dl (1.7 mmol/l)
- Keine positive Familienanamnese für eine koronare Herzkrankheit besteht
Wie stehen Dyslipidämie und HKK im Zusammenhang?
Da Risiko für KHK bei verschiedenen Menschen unterschiedlich ist, müssen auch unterschiedliche LDL-Zielwerte für verschiedene Risiken angegeben werden
Dyslipidämie ist ein Punkt zum Ansetzen bei HKK, neben Rauchen, Ernährung, Bewegung, Körpergewicht, Diabetes
Welchen Einfluss hat die Ernährungstherapie auf die Blutfettwerte?
Ernährungstherapie
- Immer wirksam
- Ausser bei homozygoter Form der familiären Hypercholesterinämie
- Im Vergleich zu Arzneimitteltherapie
- Nebenwirksungsärmer
- Kausal wirksam
- Billliger
- Ziel
- Einfluss auf Lipoproteine im Plasma
- Einfluss auf weitere, für die Atherogenese wichtige Faktoren
- Durch physikalische Eigenschaften der FS
- Durch Bildung von Zytokinen (z.B. Eicosanoide)
- Blutviskosität
- Thrombozytenaggregation
- Gefässtonus und Herzrhythmus
- Verbesserung der Endothelfunktion
- Antithrombotisch, Blutdrucksenkend, Antiarrhythmisch
Was sind Hypertriglyceridämien (HTG)?
Welche Massnahmen dagegen gibt es?
Wie beeinflusst die Fettqualität die Hypercholesterinämie?
Fettqualität modifizieren (grösste Wirksamkeit)
- grösster Effekt auf TC- und LDL-C durch Fettqualität modifizieren, sprich TFS und SAFA senken
- SAFA haben grössten Einfluss auf LDL-C --> pro zusätzlichem En% an SAFA steigen LDL-C Level um 0.02 – 0.04 mmol/l (0.8 – 1.6 mg/dl)
- Stearinsäure hat keinen erhöhenden Einfluss auf TC
- Beim Austausch von 1 En% SAFA durch
- n-6-PUFA senkt das LDL-C um 0.051 mmol/l
- MUFA senkt das LDL-C um 0.041 mmol/l
- Kohlenhydrate senkt das LDL-C um 0.032 mmol/l
- n-3-PUFA haben keinen nennenswerten Einfluss auf LDL-C
- TFS haben keine bekannte positive Funktion im Organismus
- Negative Auswirkungen von TFS auf den Stoffwechsel sind eindeutig belegt
- TFS haben quantitativ denselben erhöhenden Effekt auf LDL-C wie SAFA
- Problematik der TFS
- TFS erhöhen LDL-C in derselben Art und Weise wie SAFA
- TFS verringern Niveau des HDL-C
- TFS erhöhen Lipoprotein-a im Plasma
- TFS können die nüchtern-Serumtriglyceride erhöhen
- TFS können Entzündungsmarker (CRP, Interleukin 6) erhöhen
- --> Risiko für KHK
- TFS kommen vor in
- Fleisch und Milch von Wiederkäuern, 3 – 6% aller FSreste in Produkten wie Käse, Butter oder Joghurt sind TFSreste
- Produkten mit industriell veränderten Ölen, die einem Härtungsprozess unterzogen wurden
- In partiell hydrierten Fetten, die bei Bäckereiprodukten verwendet werden
- ca. 80% der TFS werden über industriell verarbeitete Produkte aufgenommen
- In Fetten, Ölen mit hohem Anteil UFAs, die zu hoch und/ oder zu häufig hocherhitzt wurden
- Zufuhr TFS
- Weniger als 1 En% (= 2.5 – 3 g bei Erwachsenen, 1.5 g bei Kindern)
- CH (seit 2008): max. 2g TFS pro 100g pflanzliches Speiseöl/ -fett
- 5g TFS/ Tag steigert Risiko für KHK um 25%
- Omega-3-FS haben keinen direkten cholesterinsenkenden Effekt
- Fischkonsum (Omega-3-FS) senkt trotzdem KHK-Risiko
- Omega-3-FS (2 g/d) wirken neutral oder leicht erhöhend auf LDL-C, gleichzeitige Senkung der Triglyceride
Wie beeinflussen die Phytosterole die Hypercholesterinämie?
Phytosterole (grosse Wirksamkeit)
- chemische Struktur ist der des Cholesterins ähnlich
- übliche Mischkost liefert 200 – 400 mg Pflanzensterine pro Tag
- vegetarische Kost liefert ca. 800 mg Phytosterine, ca. 50 mg Phytostanole pro Tag
- Quellen: Sonnenblumen-, Weizenkeim-, Soja-, Maiskeim-, Rapsöl, Gemüse, Obst, Hülsenfrüchte, Getreide
- Wirkung
- Hemmen kompetitiv die Cholesterolresorption im Dünndarm
- Senkung der TC- und LDL-C Konzentration im Serum
- Menschen mit normalen Cholesterinspiegel sollen keine Produkte mit Phytosterole verwenden --> Gefahr einer Unterversorgung mit fettlöslichen Vitaminen und Carotinoiden (kompetitive Hemmung der Fettresorption)
- Zufuhrempfehlung von Phytosterolen bei erhöhtem LDL-C: 1 – 2 g/d
- TC und LDL-C Senkung um 10 – 15% kann erreicht werden (nach ca. 3 Wochen)
- Es gibt aber auch Non-Responder
- Regelmässiger Verzehr notwendig
- Functional Food
- Becel pro activ Margarine: in 30 g sind 2.25 g Phytosterole
- Becel pro activ Drink: 1 Flasche/ 100g enthält 2 g Sterine
- Becel pro activ Milch: in 250 ml sind 0.75 g Sterine
- Danacol (Danone): 1 Flasche/ 100g enthalten 1.6 g Sterine
Wie beeinflussen die Pflanzenfasern die Hypercholesterinämie?
Wie beeinflusst das Nahrungscholesterol die Hypercholesterinämie?
Welchen Einfluss haben das Körpergewicht, die Bewegung auf die Hypercholesterinämie?
Wie beeinflussen die Sojaproteine die Hypercholesterinämie?
Ballaststoffzufuhr erhöhen (grosse Wirksamkeit)
- Ballaststoffe haben direkter cholesterolsenkenden Effekt
- Ballaststoffe ragen durch Gallensäurebindung und –Ausscheidung zu Senkung des LDL-C bei (enterohepatischer Kreislauf)
- Täglich 5-15 g wasserlösliche Ballaststoffe werden zur Senkung von LDL-C empfohlen
- Indirekter cholesterolsenkender Effekt
- Vermehrte Zufuhr von ballaststoffreichen LM führt zu geringerer Aufnahme von SAFA, TFS und Nahrungscholesterol
Nahrungscholesterol (kleine Wirksamkeit)
- Positiver Zusammenhang zwischen Nahrungscholesterol und KHK
- Einfluss von Person zu Person unterschiedlich --> Responder, Non-Responder
- Cholesterolreiche LM enthalten meist auch SAFA, welche LDL-C erhöhen
- Zufuhrempfehlung: 200 – 300 mg pro Tag
- Umsetzung der vorherig genannten Massnahmen führen bereits zu einer Reduktion der Nahrungscholesterolzufuhr
Körpergewicht (grosse Wirksamkeit) und Bewegung (kleine Wirksamkeit)
- Gewichtsreduktion von 10 kg bewirkt eine LDL-C Senkung von 0.2 mmol/l (0.8 mg/dl)
- Regelmässige Bewegung hat geringeren Einfluss auf Senkung des LDL-C als Gewichtreduktion
Sojaprotein (ungewisse Wirksamkeit)
- Durch Austausch von tierischem Eiweiss gegen Sojaprotein kann das TC und LDL-C gesenkt werden
- Durch zusätzliche Sojaproteinzufuhr kann das TC und LDL-C gesenkt werden
- Vermutung, dass AS-Muster des Sojaporteins eine besondere Bedeutung hat
- 25 – 50 g Sojaprotein pro Tag kann LDL-C um 4 – 8% senken
- Effekt kann nicht definitiv dem Sojaprotein zugeordnet werden
Welchen Einfluss hat eine Gewichtsreduktion auf HTG?
Welchen Einfluss hat Alkohol auf HTG?
Gewichtsreduktion
- verbessert Insulin-Sensitivität
- senkt Triglyceridwerte um 20 – 30%
- Gewichtsanstieg um 1kg führt zu Triglyceridanstieg um 1.1%
Alkohol
- Am wirksamsten und wichtigsten bei Behandlung der HTG
- Auch kleine Mengen Alkohol erhöhen die TG-Spiegel bei HTG
Welchen Einfluss hat die Bewegung auf HTG?
Welchen Einfluss haben die KH auf HTG?
Welchen Einfluss haben die FS auf HTG?
Bewegung
- Regelmässige Bewegung verstärkt TG-senkenden Effekt einer Gewichtsreduktion
- Empfehlung: 30 min pro Tag
Kohlenhydrate
- Zufuhr von Mono- und Disacchariden erhöhen die TG-Werte
- Fructosezufuhr über 10 En% kann TG signifikant erhöhen
- Fructosezufuhr von 15 – 20 En% können TG um 30 – 40% erhöhen
- Zuckerzufuhr soll <10 En% sein (ohne natürlich vorkommende Zucker in Obst und Milchprodukte)
KH und Alkohol werden in Leber bevorzugt zur Energiegewinnung heran gezogen --> TG steigen bei Alkohol- und Kohlenhydratkonsum
Vorallem bei schnell verfügbaren KH wird aufgrund der Insulinausschüttung ein Anfluten von FS in Leber verstärkt
Fettsäuremodifikation
- Omega-3-Fettsäuren bewirken in Dosen von 1,5 – 3 g/d eine Senkung der Triglyzeride von 25-30%, bei einem gleichzeitig geringen Anstieg von LDL-C
- Diese Zufuhrmenge ist über Ernährung kaum möglich, daher werden oft Fischölkapseln empfohlen --> Fischölkapslen nur Einfluss auf TG, nicht auf HKK-Risiko
- MCT-Fette haben keinen Einfluss auf TG, bei schwerer HTG empfohlen, um die Bildung von Chylomikronen zu vermindern.
- SAFA erhöhen die TG
- MUFA & PUFA haben einen neutralen bzw. senkenden Effekt bei erhöhten TG-Werten.
Was sind Ursachen für tiefe HDL-Cholesterol-Werte?
Welche Massnahmen dagegen gibt es?
Ursachen
- Genetisch bedingt
- Erhöhte Triglyceride
- Deutliches Übergewicht
- Tabakkonsum
- Bewegungsmangel
- Extrem fettarme Ernährung
- Extrem kohlenhydratarme Ernährung
- Fieberhafter Infekt in den letzten 3-4 Wochen
- Medikamente
Massnahmen (siehe Tabelle)
Wirkungen
- SAFA erhöhen sowohl HDL-C und das LDL-C
- Transfettsäuren senken HDL-C, und erhöhen LDL-C
- Wenn MUFA unter isokalorischen Bedingungen SAFA ersetzen, erhöht dies HDL-C gering
- Omega-6-Fettsäuren senken das HDL-C leicht ab
- Gewichtsreduktion von 1kg erhöht HDL-C um ca. 0,01 mmol/L (0,4mg/dL)
- Gewichtsanstieg um 1 kg senkt HDL-C um 0,8%
- Isokalorischer Austausch von Fett durch KH senkt HDL-C --> hohe Zufuhr von Saccharose und Fructose senken HDL-C
- Moderate Alkoholzufuhr ist mit höheren HDL-C Werten verbunden
- Raucherentwöhnung kann möglicherweise das HDL-C erhöhen
- Bewegung im aeroben Berich (Energieverbraich ca. 1500 – 2200 kcal/ Woche) kann HDL-C um 0.08 – 0.15 mmol/l (3.1 – 6.0 mg/dl) erhöhen
Was muss beim Ernährungsassessment bei Patienten mit Dyslipoproteinämien alles gefragt werden?
Ernährungs- und Verhaltensanamnese
- Verzehrsmengen, -frequenz, Essverhalten
- Energiezufuhr
- Makronährstoffzufuhr (EW, KH, Fasern, Fett, SAFA, MUFA, PUFA, w-3-FS, Alkohol)
- Mikronährstoffzufuhr (Vitamine, Mengen-/Spurenelemente)
- Bioaktive Substanzen/ Supplemente (Pflanzensterole,-stanole, Sojaprotein, Fischöl)
- Diäthistorie, Essstörungen
- Wissen, Einstellungen, Motivation, Selbstwirksamkeit
- Soziales Umfeld
- Körperliche Aktivität
Anthropometrische Daten
- BMI, Bauchumfang
Biochemische Daten
- Lipide (Gesamt-Chol, HDL-C, LDL-C, Triglyceride, kleine dichte LDL), Lp(a) wenn KHK Risiko besteht
- Blutdruck
- Nüchtern-Blutglucose, (HbA1c)
- Schilddrüsenfunktionstests
- C-reaktives Protein (Entzündungsmarker)
Medikamente und Komplementärmedizin
- Lipidsenker, Blutdrucksenker, Antidiabetika, Schilddrüsenmedikamente, Artischockenpräp. etc.
„Ich habe erhöhtes Cholesterin- muss ich nun auf Schokolade, Käse, Wurst und Fleisch ganz verzichten? Die haben doch so viele gesättigte Fette?“
Was muss gefragt werden?
- Laborwerte, welches Cholesterin ist erhöht
- Ernährungsanamnese (Zubereitungsformen, Öle, ...)
„Ich habe erhöhtes Cholesterin- wie viel darf ich denn nun noch essen?“ Muss ich abnehmen? Hilft es, wenn ich Sport mache?
Was muss gefragt werden?
- Laborwerte
- Ernährungsanamnese
- Anthropometrische Daten
- Blutdruck, -zucker
- Familiäre Prädisposition
- Rauchen
- Bewegung
„Ich habe erhöhte Blutfettwerte- sollte ich denn nun nur noch Vollkorn essen?“
Was muss nachgefragt werden?
- Laborwerte nachfragen
- Wenn LDL erhöht ist, macht es Sinn
- Je nachdem wie viele Hülsenfrüchte gegessen werden
- Getreidevollkorn enthält Beta-Glucan
„Ich esse abends vor dem Fernseher so gerne Erdnüssli? Aber die haben ja so viele Kalorien. Muss auf die jetzt verzichten?“
Was muss nachgefragt werden?
- Welche Erdnüsse? --> geröstet, gesalzen --> Menge
„Ich habe erhöhtes Cholesterin. Meine Freundin empfahl mir Vitamin E- Kapseln einzunehmen? Was halten Sie davon?“
Was muss nachgefragt werden?
- Hat keinen Einfluss auf Cholesterin
- Kann zu Überdosis/ Vergiftung führen --> Vitamin E kann selbst zu freien Radikal werden, wenn Überdosis
„Ich verwende mit Phytosterinen angereicherte Margarine wegen erhöhtem Cholesterinspiegel. Ist das wirklich unbedenklich, können meine Kinder diese Margarine auch essen?“
Was muss nachgefragt werden?
- Wenn diagnostiziert, 30g pro Tag ok
- Nicht für Kinder geeignet
- Mangel von fettlöslichen Vitamin kann entstehen, da Phytosterine die Fettresorption kompetitiv hemmt
„Ich habe stark erhöhte Triglyceride, mag nicht so gerne Mineralwasser, sondern trinke täglich 1-2 Rivella rot oder Coca Cola (1 l/d). Muss ich nun darauf verzichten?“
Was muss nachgefragt werden?
- Austauschen gegen zuckerreduzierte/ zuckerfreie Variante
- Zuckerfreie Varianten bevorzugen, wegen Süsspräferenz und Verdauungsproblemen durch Süssungsmittel
- Ungesüsster Tee, Wasser
- Hoher Anteil an Phospor in Cola light förder Osteoporose
Was sind Elemente einer kardioprotektiven Ernährung?
Low Carb – Low Fat
- Bei einer Verringerung des KH – Anteils der Ernährung kann es zu einer Erhöhung des Fett- und/ oder des Proteinanteils kommen.
- Wenn vor allem tierische LM konsumiert werden, kann dies mit negativen Begleiterscheinungen einhergehen
- Laut Studie von Sacks et al. (2009) wirkt sich die Nährwertrelation (Low Carb, Low Fat) innerhalb von 6 Monaten nicht negativ auf Lipide aus, sondern im Gegenteil, positiv!
- Langzeitdaten sollten aber noch abgewartet werden – und die LM Qualität ist von großer Bedeutung!
- Begrifflichkeiten wie „Low Carb“, „Low Fat“ sagen nichts über FS-Qualität, Qualität der KH etc. aus!
Die DGE hält ein Unterschreiten des Richtwertes für KH >50 EN% für vertretbar, wenn:
- Eine ausreichende Versorgung mit allen unentbehrlichen Nährstoffen (Vits, MiSt, PUFA) sichergestellt ist
- Die Getreideballaststoffe (enthalten Beta-Glucan) wesentlichen Anteil an der Gesamt-BST-Zufuhr haben
- Es nicht zu einer gesteigerten Zufuhr von SAFA und TFS kommt
- Der zusätzliche Proteinkonsum aus pflanzlichen LM stammt und nicht aus einem erhöhten Fleischverzehr
Erkenntnisse der DGE-Leitlinie für Dyslipidämie (siehe Tabelle)
Welchen Einfluss haben Omega-3 FS auf die Herzgesundheit?
Omega-3 FS
- Wirkungen
- kardioprotektive und TG-senkende Wirkung
- Wirken gegen die endotheliale Dysfunktion
- Antiarrhythmische Wirkung
- positive Wirkungen auf Gefäßfunktion, Blutdruck, Entzündungsmediatoren
- bekannte Omega-3 FS
- alpha-Linolensäure (ALA)
- Rapsöl, Leinsamen, Leinöl, Walnussöl, Leindotteröl, Hanföl, Sojaöl
- In Chloroplasten grüner Gemüsesorten, Linsen, Walnüssen, Schwarzwurzeln
- Fütterung beeinflusst ALA-Gehalt in Fleisch, Milch, Eiern
- Eicosapentaensäure (EPA) & Docosahexaensäure (DHA)
- In (Meeres-) Fischen: Lachs, Makrele, Hering, Thunfisch, Sardine, Seehecht, Forelle, Saibling
- Können aus ALA metabolisiert werden, Umwandlungsrate liegt bei ca. 10%, schwankt stark nach Alter und Geschlecht
- Umwandlung wird durch Linolsäure (LA) und SAFA gehemmt
- alpha-Linolensäure (ALA)
- Aufgaben PUFA (Omega-3 und 6)
- Bildung von Strukturphospholipiden der Zellmembranen
- Eicosanoide werden aus EPA und Arachidonsäure gebildet
- Eicosanoide sind Botenstoffe, bei Entzündungsvorgängen wichtig
- Omega-6 FS führen über Arachidonsäure zu sehr proinflammatorischen Botenstoffen (Prostaglandine)
- LC Omega-3 FS werden zu Botenstoffen umgewandlet, die duetlich weniger entzündungsfördernd sind oder sogar aktiv die Entzündungen auflösen
- Fischportionen
- 140 g Forelle (0.9 g DHA&EPA)
- 100 g Lachs (2.6 g DHA&EPA)
- 70 g Thunfisch (2.4 g DHA&EPA)
- 180 g Saibling (1.1 g DHA&EPA)
- Zusammensetzungen von Ölen
Was ist das Ziel der ERB?
Das ernährungstherapeutische Ziel liegt darin, den Patienten zu einer Ernährungsweise zu motivieren, durch welche die Laborwerte verbessert bzw. normalisiert werden.
- Die kurzfristigen Ziele sind eine Verbesserung der Lipidparameter
- Die mittel- und langfristigen Ziele liegen in der Stabilisierung des erlernten Essverhaltens und der Reduzierung des koronaren Risikos
siehe Bild
Welches sind die relevanten Aspekte für die Beratung?
Relevante Aspekte für die Beratung
- Entzündliche Aktivität der Nährstoffe
- Zucker erhöht die Entzündung via Insulin
- PUFA können die Entzündung über Oxidation fördern
- Nitritpökelsalz erhöht die Entzündung
- Transfette erhöhen die Entzündung
- Positive Aspekte
- MUFA sind weniger oxidationsanfällig (keine Entzündung zu erwarten)
- SAFA sind nicht oxidationsanfällig (keine Entzündung)
- Komplexe KH benötigen weniger Insulin
- Alkohol ist entzündungshemmend
- Zink, Phenole, Flavonoide usw. sind entzündungshemmend
Was muss erfasst werden bei einer ERB bei Dyslipidämien?
- Ernährungstherapeutisches Assessment
- Laborwerte, Anthropometrie
- Spezifische EA oder Protokoll
- Ernährungstherapeutische Diagnose
- spezifischeAuswertung
- Schwerpunktsetzung
- Ernährungstherapeutische Planung und Interventionen
- Therapeutische Ansätze
- Befähigung durch Informationsvermittlung
- Vorwissen abklären
- Fachwissen zu Nährstoffen
- Vorgehensweisen bei dieser Diagnose
- Konkrete Umsetzungen besprechen
- Ernährungstherapeutische Verlaufskontrolle und Beurteilung
- Begleitung und Evaluation
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