DkE1 Bariatrie
Bariatrische Chirurgie
Bariatrische Chirurgie
Set of flashcards Details
Flashcards | 34 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Nutrition |
Level | University |
Created / Updated | 07.11.2016 / 27.09.2020 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/dke1_bariatrie
|
Embed |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/dke1_bariatrie/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Create or copy sets of flashcards
With an upgrade you can create or copy an unlimited number of sets and use many more additional features.
Log in to see all the cards.
Wie wird das Risiko für NCD's beeinflusst durch bariatrische OP?
Herzinfarkt: - 39%
Krebs: - 42%
Schlaganfall: - 34%
Diabetes: - 83%
Welche Voraussetzungen braucht es für eine bariatrische Intervention?
Bariatrie-Evaluation
- Über den Hausarzt, der von sich aus oder auf Patienten-Wunsch hin überweist
- Alternativ melden sich Patienten via Sekretariat direkt selber an
- Über die konservative Adipositas-Therapie
- Viele Patienten sind vorinformiert, übers Internet (auch Praxis/Spital-Webseiten)
- Ganz wichtig: Mund zu Mund „Propaganda“
- Abklärung BMI
- > 35: Kostenübernahme durch KK sehr wahrscheinlich, 2 Jahre konservative Therapie nachzuweisen
- > 50: nur 1 Jahr konservative Therapie nachzuweisen
- < 35 aber > 33 und Wunsch für Eingriff: Abwarten, Gewicht steigt normalerweise mit der Zeit
- < 35: klären, ob konservative Therapie möglich/ erwünscht
Weshalb ist eine gründliche Vorabklärung und Vorinformation des Patienten wichtig?
Ziel
- Genügend Informationen sammeln um beurteilen zu können, ob PatientIn
- für den Eingriff qualifiziert (Kostenübernahme Krankenkasse)
- geeignet ist dafür (Kontraindikationen?)
- bereit ist dafür (nach gründliche Information
- Entscheidung fällen darüber, welcher Eingriff am geeignetsten ist
- Gründliche Aufklärung des Patienten
Mitwirkung von
- Team Spital
- InternistIn (Hauptansprechsperson)
- ErnährungsberaterIn
- PsychologIn
- ChirurgIn
- Enge Zusammenarbeit mit
- Intern: Anästhesie / Radiologie, Gastroenterologie, Kardiologie
- Extern: betreuende(n) (Haus-)Arzt/Ärztin
Abklärungen
- Typ/Schwergrad und Ursache (sekundär?) der Adipositas
- Folge/Begleiterkrankungen
- Gewichtsentwicklung (Min, Max)
- Bisherige Diäten (Art, Beginn, Zeitdauer, Erfolg, Rebound)
- Ernährungs- und Bewegungsanamnese, Esstyp/ Essstörungen
- Anamnese: Persönlich, Familiär, psychosozial
- Körperliche Untersuchung und Labor
Erstgespräch bei InternistIn
- Abklärung: 2 Jahre erfolglose adäquate Therapie
- Besprechung des ERB-Berichtes / Laboruntersuchung
- Ergänzung Anthropometrie / Körperliche Untersuchung / internistische Anamnese
- Erste Gesamteinschätzung (Chancen, Risiken)
- Aufklärung Zusatzuntersuchungen & über Operation
- Anmeldung zum psychiatrisch- psychologischen Konsilium
- Komorbiditäten: Einschätzung des Operationsrisiko; Zusatzuntersuchungen?
Zweituntersuchung bei InternistIn
- Besprechung Bericht PsychologIn
- Offene Fragen zum Eingriff klären (Methode, mögliche Komplikationen, Spitalaufenthalt, Arbeitsfähigkeit)
- Nochmalige Besprechung Nachsorge (inkl. Patienten-Verpflichtung)
- Anmeldung Gastroskopie / Bauch-Ultraschall
- Anmeldung beim Chirurgen zur definitiven Besprechung und Planung der Operation
Vertrauensverhältnis zum Betreuungsteam wichtig!
Welche Voruntersuchungen gibt es?
Voruntersuchungen
- Gastroenterologie: Gastroskopie, Biopsie, Helikobakter Pylori (HP)? --> Eradikation
- Radiologie: Ultraschall Abdomen (Bauch), spezielle Anatomie? Pathologien?
- Anästhesie: spezielle Risiken? Schlaf-Apnoe? --> Puls- Oxymetrie, Schlaflabor
- Psychologische Beurteilung: Schwere Essstörung? Psychiatrische Erkrankung?
- Kardiologie: bei Risikopatienten mit Herz- Problemen --> Leistungs-EKG, Herz Ultraschall
Was sind Kontraindikationen für bariatrische Eingriffe?
Kontraindikationen
- Kontra = gegen; Indikation = «Angezeigt sein»
- Bedingungen unter welchen die Operation nicht durchgeführt werden darf
- absolute (darf auf keinen Fall durchgeführt werden)
- ungenügende Nierenfunktion (Niereninsuffizienz, Kreatinin > 300 µmol/l)
- koronare Herzkrankheit mit instabiler Angina Pektoris
- fortgeschrittene Leberzirrhose (Child B/C)
- Ernsthaftes nicht auf die Adipositas zurückführendes psychisches Leiden mit rezividierenden Dekompensationen, das weniger als 2 Jahre zurückliegt
- Schwangerschaft
- relative (darf durchgeführt werden, wenn entsprechende Bedingungen erfüllt wurden)
- kürzlich erlittene Herzinfakrt oder Lungenembolie --> Abwarten und gründlich kardiologische/ pneumologisch eAbklärung, erst danach Entscheidung
- Morbus Crohn
- Krebserkrankung, wenn die Heilung mehr als 2 Jahre zurückliegt
- Schwere Essstörung, Kompensierte psychische Störungen
- Alkoholismus, wenn abstinent (> 6 Monate)
- absolute (darf auf keinen Fall durchgeführt werden)
Wie sieht es mit der Compliance bei bariatrischen Eingriffen aus?
Compliance
- Compliance = «Einhaltung», «Befolgung»
- Wie gut folgt der Patient den Vorgaben, konkret:
- kommt er pünktlich zu den Terminen
- kooperiert er gut?
- kann er gut urteilen und hat er ein «rationales Krankheitskonzept»?
- hat er realistische Vorstellungen
- kann er regelmässig und zuverlässig Tabletten einnehmen?
Compliance in der Bariatrie
- Adipöse haben tendenziell eine schlechtere Compliance als die «Normalbevölkerung»
- Compliance ist in der Bariatrie besonders wichtig wegen der lebenslangen Nachbetreuung
- Der Patient Verpflichtet sich (schriftlich) dazu
- Gründliche & intensive Vorabklärung ermöglicht auch die Compliance zu testen
- Ist die Compliance wiederholt und unveränderlich schlecht, spricht das gegen eine Intervention
Welche Einwirkungen haben bariatrische Eingriffe auf die Nährstoffaufnahme?
Normale Anatomie des GIT
- Unterer Oesophagussphincter Magen
- Azidität, Intrinsic Factor, B12
- „Mechanische Verdauung“
- Pylorus: portioniert Brei
- Duodenum
- Gallen- und Pankreassekrete
- Mizellenbildung, Resorption
- Duodenum, Jejunum, Ileum
- Resorption
- Colon
- Fermentation (Bakterien), Wasserentzug
Reduktion der Energiezufuhr und Aufnahme
- Reduktion Aufnahme (Malabsorption): ca. 0 – 10% (je nach Art des Eingriffs)
- Reduktion der Energiezufuhr: erheblich
Welche Mikronährstoffedefizite sind die Folge der einzelnen bariatrischen Eingriffe nach 1 Jahr?
Mikronährstoff-Defizite generell
- Mikronährstoffmangel ist Folge
- reduzierter Nahrungseinnahme (reduzierter Essantrieb, kleines Magenvolumen)
- fehlender Anpassung der Alltagsernährung (mehr Früchte & Gemüse, Alternativen zu rotem Fleisch)
- reduzierter Aktivität des Magens (Säureproduktion, Intrinsic Factor, Portionierung)
- verminderter Verdauung (kürzere Kontaktzeit)
- reduzierter Resorption (abhängig vom «Common Channel»)
- Defizite zunehmend nach unten
- Magenband
- Sleeve Gastrektomie
- Magenbypass
- Biliopankreatische Diversion
- Mikronährstoff-Defizite nach Magenbypass (nach 1 Jahr)
- Vitamin B1, B6: selten
- Vitamin B12: bis 33%
- Folsäure: selten
- Eisen: bis 51%
- Vitamin A: kann vorkommen
- Vitamin D: 32/ 36%
- Vitamin E: selten
- Vitamin K: selten
- Zink: relativ häufig
- Selen: kann vorkommen
- Mikronährstoff-Defizite nach biliopankreatischer Diversion (nach 1 Jahr)
- Vitamin B1, B6: selten
- Vitamin B12: bis 22%
- Folsäure: selten
- Eisen: bis 49%
- Vitamin A: bis 70% nach 4 Jahren
- Vitamin D: häufig nach 1 Jahr
- Vitamin E: selten
- Vitamin K: häufig nach 1 Jahr
- Zink: häufig
Was sind die längerfristigen Folgen einer Mikronährstoffminderversorgung?
Langzeitfolgen nach Magenbypass
- Vitamin B12- Mangel
- Anämie, Neurologische Probleme
- Eisenmangel
- Anämie, Schwäche, Haarausfall, brüchige Nägel, Frieren, Kopfschmerzen, Depression, Hautprobleme
- Zinkmangel
- Hautprobleme (Wundheilungsstörung), Haarproblem
- Infektanfälligkeit
- Störung Geruch- und Geschmacksinn
- Müdigkeit, Stimmungsschwankungen
- Vitamin D (und Kalzium)
- Bei ungenügender Zufuhr baut der Körper Knochenmasse ab
- Dazu bildet der Körper Parathormon (PTH)
- Ist dieses erhöht im Blut, ist dies ein Hinweis auf sekundären Hyperparathyreoidismus
- Negativer Einfluss auf Muskelkraft und –Koordination --> erhöhtes Sturz-/ Frakturrisiko?
Langzeitfolgen nach biliopankreatischer Diversion
- Eiweissmangel
- Ödeme, Anämie, reduzierte Immunabwehr
- Mangel an fettlöslichen Vitaminen (A, D, E, K)
- Nachtblindheit, Osteoporose, Muskelschwäche, Blutungen
Wie lassen sich postoperative Mangelerscheinungen vorbeugen?
Nachbetreuung
- Lebensqualität möglichst hoch halten
- Gewichtsabnahme unterstützen und «zementieren»
- Nährstoffversorgung sichern, Mangelerscheinungen vermeiden
- Komplikationen vorbeugen, früherkennen, behandeln
- Lebenslange Aufgabe, interdisziplinäre Zusammenarbeit nötig
- Häufiges Problem: Compliance
- Kostaufbau: Mikronährstoffdichte erhöhen, d.h. «leere» Kalorien möglichst vermeiden
- Auch auf Eiweisszufuhr achten (Menge & Wertigkeit)
- Kontrollen Ernährung / Essverhalten sowie Ernährungs-Status (mit Labor):
- im ersten Jahr: im Monat 1,3,6,9,12
- im zweiten Jahr: 1⁄2-jährlich
- im dritten Jahr: jährlich
- Internistisch
- Frequenz ähnlich ERB
- Verordnung Labor/Supplemente, Suche/Prävention von Komplikationen
- Chirurgisch
- ein Monat postoperativ, bei Komplikationen/ Problemen mit überschüssiger Haut
- Psychologisch
- bei Bedarf (kennt Pat. von der präoperativen Abklärung)
Supplementierung von Mikronährstoffen
- In erster Linie beim Bypass wichtig, Lebenslang:
- Kalzium / Vitamin D & Multivitamin-Präparat
- Status wird mit Labor kontrollieren
- Nach Bedarf weitere Supplementation
- Auch mit Spritzen/ intravenös (Vitamin B12, Eisen)
- Eisenverlust evtl. vermindern durch Verhütungsmittel (Pille, Spirale, Spritze)
- Auch wichtig, weil Schwangerschaft in den ersten 2 Jahren nach der Operation vermieden werden muss
Erkläre das Dumping-Syndrom nach einem Magenbypass
Dumping-Syndrom nach Bypass
- Dumping = «Abladen»
- Dumping-Syndrom: Sturzentleerung flüssiger und fester Nahrung vom Magen in den Dünndarm
- Da der Pförtner (Pylorus) fehlt, findet keine Portionierung statt
- Der Nahrungsbrei gelangt zu schnell in den Darm
- Der Brei enthält eine zu hohe Osmolarität und/oder zu viel Glukose
- Diese können vom Darm resp. vom Körper nicht richtig verarbeitet werden
- Wenn Patienten zu viel trinken mit dem Essen oder/ und zu KH-reich essen
- Frühdumping
- Innerhalb von 30 min nach Nahrungseinnahme
- Hyperosmolare Brei im Darm zieht Wasser aus dem Blut in Darm
- Blutdruck sinkt --> Schwindel, Übelkeit
- Volumen im Darm steigt (zu) schnell an --> Dehnung des Darms --> Krämpfe
- Symptome: Bauchkrämpfe, Durchfall, Blässe, Übelkeit, Brechreiz, Erbrechen, Abnahme des Blutvolumens, BD-Abnahme bis zum Kollaps, Herzrasen, Kopfschmerzen, Schweissausbruch, Müdigkeit, Abgeschlagenheit
- Spätdumping
- Erst nach 1 – 3 Stunden nach Nahrungseinnahme
- Brei zu zuckerhaltig für Darm/ Körper
- Zucker gelangt schnell ins Blut --> löst eine (zu) starke Insulinsekretion aus
- Die (zu) starke Insulinausschüttung senkt den BZ-Spiegel übermässig
- Durch die schnelle Passage des Nahrungsbreis kommt keine Glukose nach --> Hypoglykämie
- Symptome: Hypoglykämie durch innere Unruhe, schwitzen, schneller Herzschlag, Schwäche, Heisshunger, Konzetrations-, Sehstörungen, Bewusstseinseintrübungen bis hin zu, Kollaps (Synkope)
- Vermeiden
- Süssigkeiten, Zucker, Honig, Süssgetränke
- Schnell verfügbare KH mit hohem glykämischen Index und grosser glykämischer Last (teigwaren, weisser Reis, Polenta)
- Früchte wie Bananen, Trauben, Trockenfrüchte
- Behandlung
- Bei Unterzuckerungssymptomen: Einnahme von komplexen Kohlenhydraten mit niedrigem glykämischen Index (Vollkornriegel, -cracker)
- Möglichst frühzeitig nach Eintreten der Symptome reagieren
- Traubenzucker (oder Dextrose) dabei haben, aber nur für Notfälle (drohende Synkope) verwenden
- Besonders wichtig bei Lenkerinnen von LKW, Bus, Taxi, etc.
--> Nicht Trinken während dem Essen! Vorher trinken
Welche weiteren Probleme können nach bariatrischen Eingriffen auftreten?
Nährstoff-Resorption nach Sleeve- Gastrektomie
- Grossteil des Magens (60- 80%) wird entfernt
- Reduktion der Magensäure-Produktion
- Dadurch verschlechtert sich Eisenabsorption und das Vitamin B12 ist weniger verfügbar (bleibt am Eiweiss gebunden)
- Intrinsic factor wird weniger produziert
- dadurch geringere Vitamin B12 Resorption im Ileum
- Andere Konsequenzen (Eiweissverdauung)?
Nährstoff-Resorption nach Magenbypass
- Von der Nahrungspassage ausgeschlossen:
- Magen (Eiweissverdauung, Eisen, B12)
- Ganzes Duodenums
- oberer Teil Jejunum
- Magensäure und Pankreassaft reduziert und wirken erst später im «Common Channel»
- Verminderte «Einwirkzeit»
- Common Channel: Bereich, wo Verdauungssäfte und Nahrung zusammen kommen
- «Koordination» der Verdauung verschlechtert
- Verminderte Absorption, v.a. von Mikronährstoffen
Nährstoff-Resorption nach biliopankreatischer Diversion mit Sleeve
- Grossteil des Magens entfernt
- Von der Nahrungspassage ausgeschlossen:
- Ein Teil des Duodenums
- Das Jejunum, ev. Teile des Ileums
- Kurzer «Common Channel»:
- bis 75% der Fette und bis 25% der Eiweisse werden nicht resorbiert
Auf was muss in der Nachbetreuung geachtet werden?
Themen in der Nachsorge
- Probleme mit der Funktionalität des Eingriffs
- Stenosen (zu stark Verengung von Passagen)
- Vernarbungen / Verwachsungen
- Ulzera (Geschwüre)
- Ungenügende Restriktion
- Gewichtsverlauf, Portionengrösse, Kalorienzufuhr
- Essantrieb/-präferenzen, Verträglichkeit von Nahrungsmitteln, Ernährungsqualität (Mikronährstoffdichte)
- Verdauungsprobleme (Erbrechen, Dumping, Fettstühle mit Durchfall, Blähungen, Schmerzen, Lactoseintoleranz)
- Bakterien
- Überwucherung im Dickdarm
- Mangelnde Abtötung im Magen
- Erhöhtes Risiko für gastrointestinale Infekte
- Hinweise auf Essstörungen (Rezidiv/neu auftretend)
- Einnahme von Supplementen und Laborkontrollen (Compliance)
- Bewegungsverhalten?
- Haarausfall
- Häufig in den ersten 3 Monaten nach Operation
- Meist reversibel
- Kinderwunsch
- Schwangerschaft frühestens nach 2 Jahren nach Eingriff
- Dann meist problemlos
- Nierensteine / Gallensteine
Für welche Patienten kommt eine bariatrische OP in Frage?
Auswahl des Verfahrens
- (mit)entscheidend
- Alter
- BMI
- Begleiterkrankungen (Diabetes, Gastroint.)
- Psychosoziale Situation (Charakter, Beruf, Beziehung)
- Möglichkeit für adäquate Nachsorge (Rückkehr ins Heimatland?, Auswanderung?)
- Patientenpräferenz
- Individuelle anatomische Verhältnisse
- Erfahrung/ Möglichkeiten des Chirurgen (und des gesamten Teams)
Wie viele Menschen mit BMI > 35 gibt es in der CH?
Wie hohe Kosten entstehen durch bariatrische OPs?
Menschen mit BMI > 35 in CH
- Bevölkerung Schweiz, 2013: ca. 5.3 Mio (18-65 Jahre)
- Ca. 2% mit BMI ≥35 kg/m2
- Entspricht über 100’000 Personen
- Operation (bariatrische Chirurgie): 12’000-25’000 CHF
- Postoperativ: 3’500 CHF im ersten, 2’500 CHF im zweiten 1’000-1’500 CHF in den Folgejahren
- Eingriff nach 4-5 Jahren “kostendeckend” (?)
Welche 4 verschiedenen bariatrischen Eingriffe gibt es?
Magenbypass
Welche Komplikationen können auftreten?
Magenbypass
- Immer noch Nummer 1
- Magen wird mit Jejunum verbunden --> darum proximaler Bypass
- Komplikationen
- Anastomosen (Verbindung zwischen zwei Hohlorganen/ Gefässen) Stenose 1.6 – 6.3%
- Anastomosen Ulkus > 1%
- Innere Hernien 3 – 6%
- Cholecystolithiasis 50% der Patienten/ 2.7 – 5% OP
- Urolithiasis 7.65%
- Perioperative Mortalität 1.6 Promille
- Schwere Komplikationen bei 2 – 4%
Sleeve Gastrektomie
Welche Komplikationen können auftreten?
Magenband
Welche Komplikationen können auftreten?
Magenband
- In Ausnahmefällen
- Wird in der CH kaum mehr durchgeführt (Spezialindikation: Früh-Adoleszenz). Viele Patienten, die früher operiert wurden, leben aber noch damit
- Grundsätzliches Problem
- Passage wertvoller Lebensmittel wie Gemüse, Früchte, mageres (weisses) Fleisch, Vollkornbrot ist stärker eingeschränkt als die für Süsses und Fettes
- Manche Patienten ändern ihre Ernährung dahingehen und essen eher was «einfach» durchgeht
- Qualität der Ernährung kann darunter leiden, zumal viele Patienten schon vor dem Eingriff nicht gesund gegessen haben, dies aber durch die grössere Menge an Nahrung kompensieren konnten
- Komplikationen
- Band ist zu restriktiv
- Erbrechen
- Lebensmittelauswahl muss (zu) stark eingeschränkt werden
- Normale Bewegung der Speiseröhre wird gestört (Oesophagus – Motilitätsstörung)
- Folgen sind Dilatation, Reflux, Aspirationen
- Band funktioniert nicht mehr richtig
- Es verrutscht, reibt am Magen
- Folge: Pouch weitet sich aus (dilatiert)
- Band = Fremdkörper --> Abwehrreaktionen, Vernarbungen
- Band kann sich durch den Magen bohren
- Nach 6 Jahren hat bei 50% der Patienten das Band versagt
- Folge: Gewichtzunahme, Bandentfernung, andere bariatrische OP
- Mortalität: 0.2 %
- Band ist zu restriktiv
Biliopankreatische Diversion mit duodenalem Switch
Welche Komplikationen können auftreten?
- Sleeve-Gastrektomie mit duodenalem Switch, wie Schlauchmage, jedoch zusätzlicher starker Maldigestion/ -absorption
- Bei Magenbypass mit Pouch: ähnlich wie Magenbypass, allerdings stärkerer Maldigestion/ -absorption
- Vor allem zusätzliche Malabsorption von Kalorienträger
- Bei Personen mit BMI > 50 oder erfolglose anderen bariatrischen Eingriffe
- Komplikationen
- Anspruchsvoll: Operation und Nachbetreuung
- Proteinmalnutrition
Was sind die Ziele der Adipositas-Chirurgie?
Was sind die Risiken und Komplikationen?
Ziele der Adipositas-Chirurgie
- Begleit-Erkrankungen / Krankheitsrisiken mindern
- Gewichtsverlust / -erhaltung nach Gewichtsreduktion
- Gesündere Ernährung / Essverhalten
- Humorale (hormonelle Veränderungen)
- Lebensqualität verbessern durch
- Wegfallende Nachteile des Übergewichts (körperliche, mentale, soziale)
- Verbesserte Gesundheit, reduzierte Risiken
- Bessere Chancen in Berufs- und Privatleben
- Längeres Leben
- idealerweise behinderungsfrei mit guter Lebensqualität
Risiken und Komplikationen
- Operativ (~ 10%)
- Thromboembolie
- Blutung
- Pneumonie
- Stenose/ Struktur
- Ulkus
- Infektion/ Hernie
- Mortalität (0.2 – 1 %)
- Langfristig (~ 20 – 30%)
- Mangel an
- Eisen
- Calcium und Vitamin D
- Vitamin B12
- Vitamin B1, Folsäure
- Eiweiss
- Gallensteine
- Erneute Zunahme
- Zu viel Haut „Fettschürze“
- KK zahlen oft nicht (Kosmetisch)
- Braucht medizinische Begründung (Hautprobleme...)
- Mangel an
-
- 1 / 34
-