Kapitel 7 FFH
Kartei Details
Karten | 24 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 30.01.2013 / 16.01.2019 |
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Was ist das Geschlecht?
- biologisches Faktum, das auf unterschiedliche Chromosome zurückzuführen ist
- kulturell geprägtes Geschlecht (Rolle)
Wie entwickelt sich die Geschlechterrolle und wodurch wird diese Entwicklung geprägt?
Geschlechterrollen werden ab dem 2. Lj entwickelt, abgeschlossen ca. 10. Lj; geprägt durch die jeweilige Kultur.
Wie sind Geschlechterrollen repräsentiert?
kognitiv; sie bilden zusammengefasst einzelne Geschlechtsstereotype
Erkläre die unterschiedlichen Konzepte hinter Geschlechtsverständnis sowie geschlechtstypischen Einstellungen/Verhalten.
Geschlechtsverständnis: Zuordnung typischer Objekte/Aktivitäten etc. zu einem biologischen Geschlecht
Geschlechtstypische Einstellungen: richten sich nicht vorrangig nach dem Geschlechtsverständnis; gezeigt im Androgyniekonzept der 70er/80er Jahre
Geschlechtstypisches Verhalten zeigt besonders geringe Korrelation mit Geschlechtsverständnis
Zusammenfassung Geschlechterunterschiede nach Asendorpf
Geschlechtsunterschiede sind primär genetischer Natur und werden im Verlauf der jeweiligen Entwicklung durch hormonelle Einflüsse, Geschlechtsstereotype oder kulturelle Geschlechtsstereotype mitgeprägt.
Wodurch ist unsere implizite Annahme über das Ausmaß von Geschlechtsunterschieden geprägt?
durch das Geschlechtsstereotyp der jeweiligen Kultur; Dabei werden Geschlechtsunterschiede meist mit subjektiv gefärbten Worten beschrieben.
Wie wird die Größe psychologischer Geschlechtsunterschiede in der empirischen Psychologie erfasst.
Quantitativ.
Als quantitatives Maß wird die Effektgröße (d) herangezogen. Mittelwertsdifferenz dividiert durch Standardabweichung des Merkmals aller Personen.
kleine Effekte ~ .20
mittlere ~ .50
große ~ .80
in den meisten Studien zu Geschlechtsunterschieden ist d kleiner .50.
Bei welchen Fähigkeiten des kognitiven Bereichs sind in westlichen Kulturen die größten Geschlechtsunterschiede nachgewiesen?
räumliche Fähigkeiten
Teilbereiche:
mentale Rotation (größte Geschlechtsunterschiede um .73, am relevantesten da in vielen Berufen erforderlich z.b. Architektin Pilotin Designerin)
räumliche Wahrnehmung (d=.44)
räumliche Visualisierung (d=.13)
Geschlechtsunterschiede werden mit zunehmendem Alter größer; männlicher Vorteil verschwindet mit Training und bei Darstellung in 3D
Welche Unteschiede bestehen bei verbalen Fähigkeiten?
verbreitete Meinung: bei Frauen besser
empirisch nachgewiesene Unterschiede gering bis gar nicht vorhanden
deutliche weibl. Überlegenheit bei Wortflüssigkeit, Anagrammen und allgemeinen Verbaltests
männliche Überlegenheit bei verbalen Analogieaufgaben und Studienfähigkeitstest
klare Unterschiede nur im unteren Extrembereich
Unterschiede bei mathematischen Fähigkeiten?
Unterschiede erst ab dem Jugendalter
generell sind Männer nicht besser
bedeutender Geschlechtsunterschied nur in den Extrembereichen: Hochbegabte und Versager in M
Welche Erklärungen werden für die Geschlechtsunterschiede in schulischen Leistungen in Mathematik gegeben?
- Überlegenheit bei mentaler Rotation bei Männern
- negatives Geschlechtsstereotyp daher Selbstwertminderung
Welche Geschlechtsunterschiede bei den Big Five wurde festgestellt?
Frauen erzielen höhere Werte in den Dimensionen Verträglichkeit und Neurotizismus, Männer hingegen bei Extraversion
Facetten: höchste Werte für Frauen bei Anxiety -.43, Vulnerability -.36 und Aesthetics -.35
höchste Werte für Männer bei Excitement Seeking .38, Assertiveness .27 und Ideas .16
grundsätzlich sind Unterschiede innerhalb einer Gruppe größer als zwischen den Geschlechtern
Beschreibe die kulturabhängigen Geschlechtsunterschiede bei Persönlichkeitsmerkmalen.
in individualistischen (westlichen) Kulturen wurden höhere Unterschiede festgestellt als in kollektivistischen
mögliche Erklärungen:
- kulturspezifische Genpools
- stark geschlechtsspezifische Rollenerwartungen in kollektivistischen Kulturen ziehen bei Selbstbeurteilungen nur Vergleichswerte aus dem eigenen Geschlecht heran
- generell geringere Bedeutung von Persönlichkeit in kollektivistischen Gesellschaften
- kulturspezifische Attributionen: bestimmte Verhaltensweisen werden in kollektivistischen Gesellschaften eher als Rollenkonformität wahrgenommen, in individualistischen eher als Ausdruck der Persönlichkeit des Individuums
Welche generellen Erklärungsansätze für Geschlechtsunterschiede gibt es?
- Lerntheoretische Ansätze
- Kulturpsychologische Ansätze
- Evolutionspsychologische Ansätze
Worauf beziehen sich lerntheoretische Ansätze im Zusammenhang mit Geschlechtsunterschieden?
Bekräftigungslernen und Nachahmung
Bekräftigungstheorie nimmt an, dass Kinder abhängig von ihrem Geschlecht für dasselbe Verhalten unterschiedlich bekräftigt werden
- differentielle Erwartung (bei Verletzung tapfer/Weinen)
- differentielle Bekräftigung
- Ermunterung durch Eltern besonders zu geschlechtsrollenkonsistenten Aktivitäten
- Bekräftigung durch Lehrpersonen (Jungen werden besonders für dominantes Verhalten und in naturwissenschaftlichen Fächern verstärkt)
Nachahmung (Imitationsansatz): Kinder lernen geschlechtsspezifisches Verhalten durch Imitation
- mehr Gelegenheit zur Beobachtung gleichgeschlechtlicher Modelle
- wenn beide Modelle zur Verfügung stehen, werden eher gleichgeschlechtliche imitiert
- der gleichgeschlechtliche Elternteil ist das am meisten imitierte Modell (Töchter berufstätiger Mütter haben weniger rigide Geschlechtsrollenüberzeugungen, verfolgen anspruchsvollere Ausbildungsziele)
Ansätze, die Gemeinsamkeiten und Geschlechtsunterschiede /Geschlechtsstereotypen durch Merkmale der Kulturen erklären, heißen ................... .............................. . Ihnen geht die Annahme voraus, dass Geschlechtsunterschiede, die in vielen verschiedenen Kulturen auftreten, ............................. Ursachen haben.
Kulturelle Unterschiede in geschlechtstypischen Merkmalen werden durch unterschiedliche ............................... ........................... erklärt, die folglich die Arbeitsteilung und damit verbundene Geschlechtsrollen überlagern.
kulturpsychologische Ansätze, körperliche, ökologische Bedingungen
Wie lässt sich kulturpsychologisch erklären, dass viele Geschlechtsunterschiede in westlichen Kulturen über die letzten 5 Jahre abnahmen?
Frauen mehr berufstätig; Männer wirken stärker bei Haushalt und Kindererziehung mit, Arbeitsteilung dadurch weniger klar
Wovon gehen evolutionspsychologische Ansätze aus?
von genetisch determinierten, geschlechtstypischen Präferenzen, die im Verlauf der Evolution entstanden sind; psychologische Geschlechtsunterschiede sind demnach Resultat einer differentiellen natürlichen Selektion in der Vergangenheit
Beschreibe die 5 Hypothesen zur geschlechtsspezifischen Fortpflanzung.
Männer sind theoretisch viel länger fortpflanzungsfähig als Frauen, daher unterschiedliche Fortpflanzungsstrategien: Männer können auf Quantität setzen, Frauen müssen auf Qualität setzen
- Männer legen eher Wert auf Jugend und gutes Aussehen als Indikator für Fruchtbarkeit, Frauen auf Ressourcen des Partners
- Männer weniger wählerisch
- Polygynie ist verbreiteter als Polyandrie
- Männer sind weniger an Kindererziehung beteiligt
- Männer sind eifersüchtiger wegen sexueller Seitensprünge, Frauen wegen enger emotionaler nichtsexueller Beziehung
empirisch bestätigt
In den westlichen Kulturen beteiligen sich Väter immer stärker an der Kindererziehung. Widerspricht dieser Trend nicht den evolutionspsychologischen Grundannahmen?
auf den ersten Blick ja
diese Grundannahmen haben eher in ressourcenarmen Ländern Gültigkeit
in westlichen Ländern eingeschränkte Wirksamkeit
Bei welchen Big Five Facetten sind die größten Geschlechtsunterschiede zu verzeichnen? Handelt es sich dabei um große, mittlere oder geringe Unterschiede?
Neurotizismus mittel
Extraversion, Offenheit gering
Haben schöne Frauen eher reiche oder gebildete Männer?
höherer Eigenwert, bessere Chancen auf Männer mit hohem sozialen Status
Männer mit hohem sozialen Status haben höheren Marktwert und können sich schönere Frauen aussuchen
Beschreiben Sie mit einem Satz möglichst umfassend die Ursachen für psychologische Geschlechtsunterschiede.
Geschlechtsunterschiede sind auf eine Geschlechtstypisierung zurückzufühen, die je nach kulturellem Hintergrund anders ausfällt und treten verschränkt mit genetisch sowie ökologisch bedingten Differenzen auf.
Nehmen wir an, geschlechtsspezifisches Verhalten sei erlernt. Wäre das eine befriedigende Erklärung für das Auftreten von Geschlechtsunterschieden?
Nein. Lerntheorien erklären nur wie die Unterschiede von einer Generation an die andere weitergegeben werden, aber nicht deren Entstehung
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