Differentielle Psychologie I - Kap. 4 Alternative Intelligenzen

intelligent performance in natural settings (im Gegensatz zu academic intelligence)

• Critical Incident Technique: Ereignisse beschreiben, in denen man entweder besonders gut oder besonders schlecht zurechtgekommen ist
• Simulation von Situationen (Postkorbaufgabe)
• Vergleich von Experten und Novizen hinsichtlich der Kenntnisse für bestimmte Anforderungen

tacit knowledge: mehr praktisch als akademisch - mehr informell als formell - wird gewöhnlich nicht direkt gelehrt

Konstrukt: Auffindung von praktischen Problemlösungen bezogen auf materielle Gegebenheiten im Alltag und zielführende Anwendung von eigenen oder fremden Erfahrungen

für 30 Situationen aus dem Alltagsleben sollen ökonomische und zielführende Lösungen gefunden werden (teils Multiple Choice, teils offene Fragen)

20 Eigenschaften, die zusätzlich zu einem Basisniveau an Wissen, Bildung und Kreativität vorhanden sein müssen um beruflichen Erfolg zu erreichen:

• motiviert sich selbst
• kontrolliert seine Impulse
• weiß wann er durchhalten muss
• weiß das beste aus seinen Fähigkeiten zu machen
• setzt seine Gedanken in Taten um
• ist ergebnisorientiert
• bringt seine Aufgaben zu Ende
• ist initiativ
• hat keine Angst vor Fehlschlägen
• schiebt nichts auf die lange Bank
• akzeptiert berechtigte Kritik
• lehnt Selbstmitleid ab
• ist unabhängig
• überwindet persönliche Schwierigkeiten
• konzentriert sich auf seine Ziele
• kennt den schmalen Grat zwischen Über- und Unterforderung
• kann lange warten
• kann sowohl Wald als auch Bäume sehen
• glaubt an seine Fähigkeit, eigene Ziele zu erreichen
• denkt sowohl analytisch als auch kreativ und praktisch

. 53 für Leistungspotential, .36 für Leistung und Karriere

.48 wenn für Forschungszwecke, .30 wenn zum Zweck von Beförderung

• keine einheitlichen und klaren Definitionen und Operationalisierungen der Konstrukte
• hohe Überlappungen mit Persönlichkeitsmerkmalen, daher geringe Konstruktvalidität
• Konstrukte lassen sich teilweise nur direkt beobachten, nicht schriftlich erfassen.

• verbal
• logisch-mathematisch
• räumlioch

• musikalisch
• körperlich-kinästhetisch
• intrapersonal
• interpersonal
• spirituell/existenziell
• ökologisch

• Emotionswahrnehmung und -ausdruck bei sich selbst und anderen
• Förderung des Denkens durch Emotionen
• Verstehen und Analysieren von Emotionen
• Regulation von Emotionen

Expertinnen-Konsens-Kriterium: mehrere ExpertInnen ermitteln gemeinsam, wie die Antwortalternativen zu bewerten sind

Auffindung von praktischen Problemlösungen bezogen auf materielle Gegebenheiten im Alltag sowie zielführende Anwendung von eigenen oder fremden Erfahrungen

motivieren sich selbst, kontrollieren ihre Impulse, setzen ihre Gedanken in Taten um, bringen ihre Aufgaben zu Ende, haben keine Angst vor Fehlschlägen, akzeptieren berechtigte Kritik, kennen den Grat zwischen Unter- und Überforderung

Gruppendiskussion, Postkorbaufgabe, Präsentationen, Rollenspiele, Fallstudien, Leistungstests, Persönlichkeitsfragebögen

wenn die Variabilität der BewerberInnen bei der Intelligenz eingeschränkt ist, z. B. weil ein akademischer Abschluss vorausgesetzt wird

wenn die Kosten einer Fehlbesetzung hoch sind

• sprachlich
• logisch-mathematisch
• räumlich
• musikalisch
• körperlich-kinästhetisch
• intrapersonal
• interpersonal

• spirituell/existenziell
• ökologisch

• Willkürlichkeit der Liste
• fehlende empirische Befunde
• mangelnde Testverfahren 
• Spezialbegabungen sprechen nicht gegen einen g-Faktor

die Fähigkeit, gut mit anderen Menschen zurecht zu kommen - wird auch soziale Kompetenz genannt

• Durchsetzungsfähigkeit: eigene Interessen gegenüber anderen wahren
• Beziehungsfähigkeit: positive Beziehungen zu anderen eingehen und aufrecht erhalten

korrelieren wenig miteinander!

Sozial kompetent ist, wer über beide Fähigkeiten verfügt - ausgewogenes Verhältnis zwischen eigenen und fremden Interessen.

Menschenkenntnis, Anpassungsfähigkeit, Fähigkeit andere zu beeinflussen, Fähigkeit mit Menschen umzugehen, Kenntnisse über Regeln sozialen Lebens etc.

• soziale Sensitivität - Empathie
• soziale Handlungskompetenz

hohe soziale Handlungskompetenz erfordert meist auch Empathie, nicht jedoch umgekehrt

meist Bilder/Cartoons/Beschreibungen sozialer Situationen - Fähigkeit zur korrekten Deutung von Gedanken, Gefühlen und Absichten

• Lösen hypothetischer sozialer Probleme (verbal/Video)
• Selbstbeurteilung
• Beobachtung in inszenierten sozialen Situationen

Personalauswahl (Assessment Center)

Probleme: transsituative Inkonsistenz (besonders in den Bereichen Selbstvertrauen/Dominanz und Freundlichkeit/Kooperativität)

Durchsetzungs- und Beziehungsfähigkeit

zu rücksichtsloses Durchsetzen eigener Ziele geht langfristig auf Kosten positiver Beziehungen = sozial inkompetent

es anderen immer alles recht machen wollen = Selbstaufgabe, sozial inkompetent

• Erkennen und Ausdrücken von Emotionen bei sich selbst und anderen
• Regulation von Emotionen bei sich selbst und anderen
• adaptive Nutzbarmachung von Emotionen

• Emotionswahrnehmung und -ausdruck bei sich selbst und anderen
• Förderung des Denkens durch Emotionen
• Verstehen und Analysieren von Emotionen
• Regulation von Emotionen

• kann Emotionen bei sich selbst und anderen schnell erkennen und adäquat darauf reagieren
• kann eigene Emotionen gezielt für bestimmte Denkprozesse einsetzen
• kennt Bezeichnungen von Emotionen und Emotionsmischungen gut
• kann die Entwicklung von Emotionen vorhersagen
• kann Emotionen bei sich selbst und anderen effizient in eine positive Richtung beeinflussen