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Kartei Details
Karten | 31 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Pädagogik |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 08.07.2016 / 19.10.2019 |
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Bitte unterscheiden Sie in knappen Darstellungen die Begriffe nach Aebli: Handlung, Begriff, Operation.
- Handlung:
- zielgerichtete, in ihrem inneren Aufbau verstandene Vollzüge, die ein fassbares Ergebnis erzeugen
- als Ganzes gespeichert
- reproduzierbar
- auf neue Menschen, Dinge und Situationen übertragbar
- innere Ordnung, hierarchisch geordnete Ziele
- Begriff:
- Werkzeuge des Denkens
- bilden sich aus Handlungen heraus
- Ergebnis aus Handlungen und Operationen
- werden auf Grund individueller Handlungserfahrungen entwickelt
- Bildung von Begriffen:
- Begriffsinhalt aufbauen
- Begriff durcharbeiten
- Begriff anwenden
- Operationen:
- abstrakte Handlungen
- effektive, vorgestellte (innere) oder im Zeichensystem übersetze Handlung, bei deren Ausführung der Handelnde seine Aufmerksamkeit ausschließlich auf die entstehende Struktur richtet (da automatisiert)
- Voraussetzung für Verinnerlichung
- Aufbau von Operationen:
- Aufbau (Durchführung) einer Operation --> Tun
- symbolische Kodierung --> Verstehen
- Verinnerlichen --> Interiorisation
- Automatisieren
Erläutern Sie anhand eines selbst gewählten Beispiels die Möglichkeit einer Begriffsbildung!
- Begriffsinhalt aufbauen --> erklärend, problemlösend
- Begriff durcharbeiten --> Netz entlang gehen, geistige Landkarte
- Begriff anwenden --> Begriff wird nicht mehr mit Beispiel assoziiert, anwendungsfähig
- Beispiel Begriff Mimikry (Anpassung der Farbe von Tiere )
- Schülern wird Unterschied zwischen einer Wespe und Schwebfliege erklärt
- Schüler sollen äußerliche Gemeinsamkeiten und Unterschiede erklären (geistige Landkarte)
- Schüler müssen verstehen warum beide ähnlich aussehen, das eine Insekt aber schmerzhaft und das andere ungefährlich ist
- Begriff auf neue Situation übertragen --> Bsp. Seeteufel
Was versteht die Kognitionsforschung unter Interiorisation? Erläutern Sie diese an einem selbst gewähltem Beispiel.
Interiorisation ist der Aufbau eines Wissensnetzes, indem Merkmale verknüpft werden und eine Übertragung auf andere Situationen ermöglicht wird.
- Unterschied zu Galperin: Ziel ist, dass der Begriff verinnerlicht wird, nicht die Handlung
Vergleichen Sie in einer kurzen Darstellung die Grundmuster kognitiver und konstruktivistischer Lerntheorien!
- Kognitivismus:
- Wissen wird verarbeitet
- Lernen durch Einsicht und Erkenntnis
- Vertreter: Piaget, Aebli
- Gehirn ist Computer (informationsverarbeitendes Gerät)
- Wissen ist ein ädäquatar interner Verarbeitungsprozess
- Muster: Problemlösend
- Lehrperson ist Tutor
- Konstruktivismus:
- Wissen wird konstruiert
- Lernen durch persönliches erfahren, erleben und erkennen
- Vertreter: Glaserfeld, Locke, Montessori
- Gehirn ist ein informationell abgeschlossenes System
- Wissen ist mit einer Operation operieren zu können und sich auf "verankertes" zu berufen
- Muster: Konstruktion
- Lehrperson ist Coach
Im selbst gesteuertem Lernen wird neben der Beachtung kognitiver Strukturen vor allem die motivationale Komponente betont. Wie erklären Sie sich das?
- kognitive Strategien sind zunächst nur ein Reportoire potentiell sinnvoller Strategien
- ob sie im konkreten Fall aktiviert werden, hängt in hohem Maße von den motivationalen Bedingungen ab
Erklären Sie an einem Bespiel, was man unter dem Konzept des "situierten Lernens" versteht und wie dieses in der Bildungsarbeit umgesetzt werden kann.
- Beispiel: Unterricht Berufsschulklasse Bankkaufleute --> Rollenspiel Kundengespräch
- Grundannahme: effektive Lernprozesse funktionieren am besten, wenn sie in einen authentischen Kontext eingebunden sind --> Kundengespräch ist Alltag in ihrem Berufsleben
- "Community of Practise" --> gemeinsame Erfahrungen in einer Klasse, die alle die gleiche Ausbildung machen --> könnten auch Kollegen in einem Unternehmen sein
- Komplexes Ausgangsproblem --> Kundenanliegen
- Realistische Aufgabe
- Darstellung in unterschiedlichen Kontexten: jeder übernimmt jede Rolle oder verschiedene Arten von Kunden
- Reflexion von Problemlösestrategien
- Lernen im sozialen Austausch
- Lehrwerkstätten, Projekte, Rollenspiele etc.
Was verstehen Sie unter dem Terminus Normativismus? Finden Sie ein passendes Beispiel.
- Normativismus = apodiktisch formulierte Anweisungen, die bestimmten Erfahrungssätzen und überlieferten Meinungen entnommen worden sind und dann als verbindliche Richtlinie aufgestellt worden sind.
- Beispiel: Christliche Kirche, früher Prügelstrafe befürwortet, heute nicht
Welche Grundpositionen sind mit dem didaktischen Dreieck verbunden? Was verstehen Sie unter den Grundpositionen?
- Beziehung zwischen Lehrer und Stoff
- Lehrer bereitet Stoff vor
- Anpassung von Lernstoff zur Lernsituation, ggf. analysieren und reduzieren
- Bildungstheoretische Didaktik
- Lernzielorientierte Didaktik
- Beziehung zwischen Schüler und Stoff
- Subjektorientierte Didaktik
- Lernen durch Selbsterschließung, Aneignung, Selbstätigkeit, Komplexion (Zusammenfassung), Re-Präsentation
- Beziehung zwischen Lehrer und Schüler
- Lern-bzw. lerntheoretische Didaktik
- Lehrer soll Schüler helfen den Stoff selbst zu erschließen
- Zugänglichkeit durch Methodisieren, Visualisieren, Konstruieren, Moderieren und Präsentieren
Was ist die Aufgabe der Didaktik als Unterrichtstheorie? Erläutern Sie diese Aufgabe genauer.
- Didaktik = Wissenschaft vom Lehren und Lernen
- bezieht sich auf
- die Unterrichtsplanung
- Didaktische Analyse
- Bedingungsanalyse
- Ziele und Inhalte
- Methoden und Medien
- Planungsprinzipien
- die Unterrichtsgestaltung
- problem- und handlungsorientierter Unterricht
- offener- und projektorientierter Unterricht
- Steuerung und Motivation
- die Unterrichtsanalyse
- Zielerreichung und Kontrolle
- Variabilität und Flexibilität
- Engagement und Begeisterung
- Wertschätzung
- Didaktische Modelle
- Bildungstheoretische Didaktik
- Informationstheoretische Didaktik
- Curriculare Didaktik
- Kommunikative Didaktik
- Lehr- und lerntheoretische Didaktik
- Subjektorientierte Didaktik
- Didaktische Differenzierungen
- Allgemeine Didaktik
- Bereichsdidaktik
- Stufendidaktik
- Fachdidaktik
- Lernortdidaktik
- Lernphasendidaktik
- die Unterrichtsplanung
Was verstehen Sie unter der materialen und der formalen Bildungstheorie?
- Materiale Bildungstheorie: (Bezugspunkt Objekt)
- definiert Bildung anhand von bestimmten Inhalten
- Bildungstheoretischer Objektivismus: Gebildet ist, wer möglichst viel Wissen enzyklopädisch angehäuft hat, Bsp. Wer wird Milionär?
- Bildungstheorie des Klassischen: Gebildet ist, wer Goethe und Schiller gelesen, Bethovens IX gehört hat und an ihnen sittlich gereift ist.
- Formale Bildungstheorie:
- definiert Bildung vom Schüler und seinen objektiven Bedürfnissen aus, von der Entwicklung und Förderung seiner Möglichkeiten
- Theorie der funktionalen Bildung: Gebildet ist, wer die in ihm schlummernden körperlichen, geistigen und seelischen Kräfte tatsächlich entfaltet hat, Bsp. Walldorfpädagogik
- Theorie der methodischen Bildung: Gebildet ist, wer das Lernen gelernt hat, Methoden beherrscht und instrumentelle Fähigkeiten aufgebaut hat, Bsp. berufliche und betriebliche Bildung, Projektunterricht
Erläutern Sie den Grundgedanken Klafkis kategorialer Bildungstheorie anhand eines Beispiels.
-Kategoriale Bildungstheorie = der Versuch Klafkis, die Einseitigkeiten vorwiegend objektbezogener und vorwiegend subjektbezogener Didaktiken durch dialektische Verschränkung beider Ansätze auf didaktisch-inhaltlicher Ebene zu entgehen
- Verhältnis zwischen dem Besonderen und dem Allgemeinen eines Bildungsinhalts muss genau bestimmt sein (Elementare, Fundamentale, Exemplarische)
- Bsp. Kaufvertrag:
- das Elementare: Def., Entstehung, Wirkung von Verträgen
- das Fundamentale: Was darf ich wann kaufen? Schüler schließt täglich Kaufverträge
- das Exemplarische: Kauf einer Tafel Schokolade
Welche Begriffe sind für die 5 Grundfragen zur didaktischen Analyse nach Klafki kennzeichnent? Wenden Sie diese exemplarisch für eine Unterrichtsvorbereitung zu einem selbst gewählten Thema an.
- Bsp. Kaufverträge
- Gegenwartsbedeutung: Kinder kaufen fast jedes Tag etwas, Bsp. Schokolade
- Zukunftsbedeutung: Anzahl Kaufvertragabschlüsse wird steigen
- Exemplarische Bedeutung: Verträge
- Zugänglichkeit: Schüler Kaufsituation Schokolade, Schüler Kaufsituation Handy
Erläutern Sie Klafkis Perspektivwechsel hin zur kritisch-konstruktiven Didaktik und setzen Sie diesen mittels eines Beispiels in bezug zur bildungstheoretischen Didaktik.
- Weiterentwicklung in 60er Jahren durch Klafki
- Aufgreifung verschiedener Kritikpositionen (zu starke Inhaltsorientierung)
- Berliner Schule --> bestätigt Zusammehang zwischen Ziel-, Inhalts-, Methoden- und Medienentscheidungen (betont Ziel aber stark)
- Unterricht soll so gestaltet werden, dass er den drei Zielstellungen entspricht (Selbstbestimmungfähigkeit, Mitbestimmungsfähigkeit, Solidaritätsfähigkeit)
- Bsp. Kaufvertrag:
- Lerntheoretische Didaktik: Did. Analyse
- Kritisch- konstruktivistische Didaktik: Voraussetzungen + Didaktische Analyse + Erweisbarkeit- Überprüfbarkeit + Lehr-Lern- Prozessstruktur
Erläutern Sie die Bedingungs- und Entscheidungsmomente der Unterrichtsanalyse und- planung! In welche Kategorien st im Modell der lehr-/lerntheoretischen Didaktik die Methodik unterteilt?
- Bedinungsfelder:
- Anthroprogene Voraussetzungen:
- Lehr- und Lernkapazität
- Geschlecht
- Alter
- Soziales Umfeld
- Leistung
- Sozio-kulturelle Voraussetzungen
- Klassenstärke
- Schülerauswahl
- Gruppenanordnung
- Rivalisation
- Lehrplan
- Ausstattung
- Kolegium
- Entscheidungsfelder:
- Intention:
- Dimensionen: Kognitiv, Pragmatisch, Emotional
- Stufen: Anbahnung, Entfaltung, Gestaltung
- Thematik: Vorfachliche Ordnung, Fachspezifische Ordnung, Fächerübergreifende Ordnung --> Strukturzusammenhang
- Methodik: Methodenkonzeption, Artikulationsschemata, Sozialformen, Aktionsformen, Urteilsforme
- Medien: Lehrmittel, Lernmittel, Vertrautheitsgrad, Akzeptanz
- Methodik unterteilt im Berliner-Modell:
- Methodenkonzeption: unterschiedliche Vorgehensweisen
- Ganzheitlich- analytisch
- Elementhaft-synthetisch:
- Projektverfahren
- Artilkulationsschema
- Sozialformen
- Aktionsformen
- Urteilsformen
Stellen Sie exemplarisch da, was die Berliner-Schule unter der Verlaufsplanung versteht.
- Erwartetes Schülerverhalten, Erwartetes Lehrerverhalten, Did. Kommentar
Erläutern Sie den Gegenstandsbereich der Didaktik.
Gegenstand der Didaktik ist
- die Wissenschaft vom Lehren und Lernen
- die Wissenschaft vom Unterricht (Lehr-bzw.Lerntheoretische Didaktik )
- befasst sich mit der geplanten und organisierten Form des Lehrens und Lernens
- Hauptpraxisfeld Schulunterricht (Unterrichtsanalyse, Rahmenbedingungen, Unterrichtsplanung
- die Theorie der Bildungsinhalte und des Lehrplans
- befasst sich mit Inhaltsfragen und der Lehrplan-Theorie (Curriculumentwicklung)
- trennt Didaktik im engeren Sinne (nur Inhaltsfragen) und Didaktik im weiteren Sinne (auch Methodik)
- Welche Inhalte sollen mit welchen Methoden vermittelt werden?
- die Kybernetische Didaktik
- befasst sich nur mit Methodischen Fragen
- Bereiche stehen teilweise im Widerspruch zueinander
Erläutern Sie das Aufgabenspektrum der Didaktik.
Die Aufgaben der Didaktik allgemein ist es eine Theorie zum Lehren und Lernen zu entwickeln.
- Didaktische Modelle entwerden
- Didaktik Differenzierungen aufstellen
- sich mit der Unterrichtsplanung auseinandersetzen
- mit der Unterrichtsanalyse auseinandersetzen
- mit der Unterrichtsgestaltung auseinandersetzen
Erläutern Sie den Unterschied zwischen der allgemeinen Didaktik und einer von Ihnen selbst gewählten Fachdidaktik.
- Allgemeine Didaktik
- konkretisiert pädagogische Einsichten im Hinblick auf Lehr- und Lernvorgänge
- durchdenkt den Entwurf des gesamten Lehrgefüges
- varriert Entwurf des Lehrgefüges für die einzelnen Schultypen
- führt Gespräche mit der Fachdidaktik über Ort, Auftrag, Reichweite, Existenznotwendigkeit von Einzelfächern und Fächergruppen im Gesamtplan
- Fachdidaktik:
- überprüft die Denkmodelle aus der allgemeinen Didaktik auf fachliche Relevanz
- analysiert die Fachpraxis
- überprüft vorhandene Theorien und Methoden der Allgemeinen Didaktik
- Beispiel Fachdidaktik ökonomischer Allgemeinbildung:
- überträgt die von der allgemeinen Didaktik entworfenden Modelle und Inhalte auf die ökonomische Allgemeinbildung
- legt fest an welchen exemplarischen Themen der Wirtschaft diese Inhalte vermittelt werden sollen
- bestimmt den schulischen Bildungsinhalt aus dem Bereich der Wirtschaft
Bestimmen Sie die Bezugsdisziplinen und Praxisfelder einer von Ihnen gewählten Fachdidaktik (ausgenommen Elektrotechnik) und diskutieren Sie deren Schwerpunkte für die Lehrerausbildung!
- Fachdidaktik ökonomischer Allgemeinbildung:
- Bezugsdisziplinen und Praxisfelder: BWL, VWL, Marketing, Rechnungswesen, Berufs-und Wirtschaftspädagogik, Ausbildungs- und Unterrichtspraxis im Feld Wirtschaft, Gegenstände und Verfahren der Arbeit und des Aggierens in der Wirtschaft
- Schwerpunkte der Lehrerausbildung: Schulische Curricula im Bereich Wirtschaft, Aneignungstheorien auf lernpsychologischer Grundlage, Methodenrepertoire, Handlungsorientierter Unterricht an exemplarischen Situation aus der Wirtschaft
Erklären Sie an Hand zweier von Ihnen selbst gewählten Wissenschaften die Unterschiede von Hermeneutik und Positivismus.
- Hermeneutik, Bsp. Theologie
- geht vom Sinnzusammenhang als verstandenes Ganzes aus
- geht prinzipiell von allem vom Menschen in Laufe seiner Geschichte geschaffenen Sinnzusammenhänge aus
- Festlegung seiner Ergebnisse durch Sprache
- zeitlich, geschichtlich
- Grundorientierung eher zeitlich, geschichtlich und subjektivistisch
- hält jedes wiss. Denken für wertbezogen
- verstehen durch Sinnauslegung und dem "Hermeneutischen Zirkel"
- versucht ganzheitliche Zusammenhänge zu verstehen
- Positivismus, Bsp. Biologie
- geht vom Einzelnen aus, sucht nach Zusammenhängen
- betrachtet psysikalische, chemische, biologische, soziologische, ökonomische Aspekte
- an Mathematik orientiert
- keine zeitliche Orientierung
- versucht vom Menschen als Bezugspunkt zu abstrahieren
- Mensch als Objekt unter weiteren Objekten
- strikte wertneutralität
- Hypothesenbildung aufgrund wiss. Diskussion
- verifizieren und falsifizieren durch Experiment, Datenerhebung und -auswertung, Messung
- Klarheit
Erklären Sie an einem Beispiel die methodische Vorgehensweise der positivistischen Wissenschaften und diskutieren Sie die Grenzen dieser wissenschaftstheoretischen Grundpositionen.
- Positivismus, Bsp. Chemie
- versucht Naturgesetze zu beschreiben
- bildet Hypothesen aufgrund wissenschaftlicher Diskussion, Bsp. Zuammensetzung von Wasser aus Wasserstoff und Sauerstoff
- durch Experimente versucht er Inhaltsstoffe herauszufiltern und nachzuweisen, um seine Aussage zu verifizieren
- Schaffung eines immer geltenden Gesetzes
- Grenzen Positivismus:
- bloße mathematische oder experimentelle Ergebnisse werden hingenommen
- durch Verstehen der Zusammenhänge wäre Unzulässigkeit der Gesetze ersichtlich
Erklären Sie an einem Beispiel die methodische Vorgehensweise der hermeneutischen Wissenschaften und diskutieren Sie die Grenzen dieser wissenschaftstheoretischen Grundposition.
- Hermeneutik, Bsp. Psychologie
- versucht ganzheitliche Zusammenhänge über die mentalen Hintergründe für das menschliche Verhalten zu verstehen
- versucht die vom Menschen geschaffenen Sinnzusammenhänge wie von Freud zu berücksichtigen bspw. sie zum Gegenstand der Untersuchungen zu machen
- Beobachtungen in den eigenen Verstehenshorizont einzuordnen
- Grenzen: subjektive Auffassung der Erkenntnisse
- Versuch Zusammenhänge zu formulieren --> Gefahr eigene Emotionen, Ideologien und Erfahrungen in die Ergebnisse mit einfließen zu lassen
- Fehlen von Überprüfbarkeit, Eindeutigkeit, Klaheit
Erklären Sie an zwei einfachen Beispielen den Unterschied zwischen einer deduktiven und einer induktiven Vorgehensweise bei der Erkenntnisgewinnung.
- Deduktion = von der Allgemeinen Theorie auf die spezielle Beobachtung
- Flüsse bestehen aus Wasser
- Die Elbe ist ein Fluss
- Die Elbe besteht aus Wasser
- Induktion = von mehreren Beobachtungen auf die allgemeine Regel schließen
- Tulpen, Nelken, Rosen sind Blumen
- Tulpen, Nelken und Rosen riechen gut
- alle Blumen riechen gut
Erläutern Sie den Ansatz, Grundprinzip und Kritikpunkte behavioristischer Lerntheorien.
- Behaviorismus als Grundlage der Lehr-und Lernzielorientierten Didaktik
- Ansatz: Black-Box-Modell
- Behavioristen interessieren sich nur für beobachtbare Verhaltenweisen, -änderungen, Reize die auf den Menschen einwirken und Reaktionen, die dieser aufgrund der Reize zeigt
- Mensch als manipulierbares Wesen --> Verhalten kann durch positive oder negative Verstärkung antrainiert werden
- drei Grundtypen:
- klassische Konditionierung nach Pawlow (Reiz-Reaktions-Lernen)
- instrumentelle Konditionierung nach Thorndike (Lernen durch Versuch, Irrtum und zufälligen Erfolg)
- operante Konditionierung nach Skinner (zufällig auftretene Reaktionen werden systematisch verstärkt)
- Kritik:
- Erkenntnisse stützen auf Tierversuche (Übertragung auf Menschen fragwürdig)
- Unterstellung der Manipulierbarkeit (Eigenbestimmung- und Verantwortung wird außer Acht gelassen)
- Sinn- und Motivfragen werden nicht berücksichtigt)
Erläutern Sie die Unterschiede zwischen klassischer Konditionierung und operanter Konditionierung anhand eines selbst gewählten Beispiels.
- Klassische Konditionierung nach Pawlow (Pawlowscher Hund)
- Neutraler Reiz: Glocke
- Unbedingter Reiz: Futter
- Kopplung der Reize
- zunächst reagiert der Hund nicht auf die Glocke
- mehrmalige Ertönung der Glocke mit der Futtergabe
- Hund beginnt auch nur bei der Ertönung der Glocke Speichel zu produzieren
- aus neutralem Reiz ist ein bedingter geworden
- führt zu bedingten Reaktionen --> Speichelbildung
- Operante Konditionierung nach Skinner
- zufällig auftretene Reaktionen werden systematisch verstärkt
- wünschenwerte Handlungen werden positiv verstärkt, z.B. durch Lob oder Futter
- unterwünschte Handlungen werden negativ verstärkt, z.B. durch Tadel oder Stromschläge
- Bsp. Skinnerbox
- in der Box befindet sich eine Ratte
- Ratte soll immer wenn ein Lämpchen leuchtet auf einen Knopf drücken
- drückt sie, wenn das Licht leuchtet, bekommt sie Futter
- leichtet das Lämpchen nicht, bekommt sie einen Stromschlag
- Lerneffekt: beim Leuchten erhalte ich Futter
- Reiz-Reaktionsmodell wird aktiv genutzt --> bewusste Kopplung der Reize, um bestimmte Verstärkung oder Abnahme der Reize herbeizuführen
Erläutern Sie das Prinzip der instrumentellen Konditionierung anhand eines selbst gewählten Beispiels und setzen Sie dieses Prinzip in Beziehung zur klassischen und operaten Konditionierung.
- Instrumentelle Konditionierung nach Thorndike = Lernen durch Versuch, Irrtum und zufälligen Erfolg
- Beispiel: Katze im Käfig
- Käfig hat Öffnungsmechanismus
- außerhalb des Käfigs befindet sich Futter
- sobald die Katze hungrig wird, versucht sie aus dem Käfig heraus zu kommen
- nach einiger Zeit wird sie versehentlich den Öffnungsmechanismus betätigen´, um aus dem Käfig herauszukommen
- Wiederholung des Experiments
- Katze braucht weniger Zeit, um suf den Öffnungsmechanismus zu kommen
- Effektsatz: Verhaltensweisen werden verstärkt, wenn sie erfolgreich sind (Verbindung klass. Konditionierung)
- Frequenzsatz: erfolgreiche Reiz-Reaktions-Verbindungen werden durch Wiederholungen und Übungen verstärkt (Verbindung operante Konditionierung)
- aus der instrumentellen Konditionierung hat sie operante Konditionierung entwickelt, indem der zufällige Erfolg bzw. Misserfolg aktiv genutzt wird um bestimmte Handlungswahrscheinlichkeiten zu erhöhen oder zu verringern
Skizzieren Sie in kurzen Zügen die Grundpositionen konstruktivistischer Lerntheorien.
- jeder nimmt die Welt anders wahr
- Lernen durch sinnesaufnahme von Reizen und deren Konstruktion im menschlichen Gehirn
- Wissen = Konstruktion im Gehirn
- Funktion des menschlichen Gehirns ist es Handlungsschemata und Begriffsstrukturen aufzubauen, die sich im Laufe der Erfahrung als brauchbar erweisen
- Wissen kann nur in der eigenen Erfahrungswelt geprüft werden und durch eigenständiges Handeln erlangt werden
- Handlungs- und Denkweise, die sich als brauchbar erweist, ist nicht gleich die einzig denkbare und mögliche
- ausgeprägte Subjektorientierung
- Individualisierung von Lernzeit, Lernweg und Lernmethode
Beschreiben Sie in kurzen Zügen die Grundzüge von Galperins Interiorisationstheorie.
- Interiorisation = Verinnerlichung von Handlungserfahrungen
- geistige Tätigkeit = Verinnerlichung der gegenständigen Tätigkeit
- Untergliederung der Tätigkeiten in Handlungen und Handlungen in Operationen
- Unterteilung des Prozesses in
- Materialisierte Handlung
- Übertragung der Handlung in die gesprochene Sprache
- Handeln im Geiste
Erläutern Sie anhand eines selbst gewählten Beispiels den Prozess der Verinnerlichung nach Galperin.
- Bsp. Erlernen der Addition in der Grundschule
- Materialisierte Handlung: Rechenschieber
- Übertragung der Handlung in die gesprochene Sprache: laut vorrechnen
- Handeln im Geiste: außere Sprache wandelt sich in innere --> Addition und Subtraktion der Zahlen von ein bis funktioniert jetzt automatisch
Was versteht Volpert in seiner Handlungsregulationstheorie unter hierarchisch-squentieller Handlungsstruktur?
- Handlungen werden zielgerichtet ausgeführt
- subjektive Voraussetzung ist Motiv
- Handlungen können aus Teilhandlungen bestehen
- wichtigste Elemente:
- zyklische Handlung
- besteht aus Ziel und Transformationen, die zur Zielerreichung dienen
- Starttransformationen, vermittelte Transformationen und vollendete Transformationen
- hierarchische Gliederung
- hierarchisch-sequentielle Organisation
- Durchführung:
- Handlung wird in einem gedanklichen Probehandeln in Transformationen untergliedert
- durch Durcharbeiten des Handlungsplans wird Handlung tatsächlich ausgeführt
- Bsp.: Autofahren
- geteilt in einsteigen und losfahren
- Tür öffnen, hinsetzen, Tür schließen, Motor starten, Gang einlegen
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