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Derpession

AMK 2013

AMK 2013


Kartei Details

Karten 10
Sprache Deutsch
Kategorie Medizin
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 27.01.2013 / 10.08.2016
Lizenzierung Kein Urheberrechtsschutz (CC0)
Weblink
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Prosa-Text Definition Depression? Anyone?

Bei den typischen leichten, mittelgradigen oder schweren Episoden, leidet der betroffene Patient unter einer gedrückten Stimmung und einer Verminderung von Antrieb und Aktivität. Die Fähigkeit zu Freude, das Interesse und die Konzentration sind vermindert. Ausgeprägte Müdigkeit kann nach jeder kleinsten Anstrengung auftreten. Der Schlaf ist meist gestört, der Appetit vermindert. Selbstwertgefühl und Selbstvertrauen sind fast immer beeinträchtigt. Sogar bei der leichten Form kommen Schuldgefühle oder Gedanken über eigene Wertlosigkeit vor. Die gedrückte Stimmung verändert sich von Tag zu Tag wenig, reagiert nicht auf Lebensumstände und kann von so genannten "somatischen" Symptomen begleitet werden, wie Interessenverlust oder Verlust der Freude, Früherwachen, Morgentief, deutliche psychomotorische Hemmung, Agitiertheit, Appetitverlust, Gewichtsverlust und Libidoverlust. Abhängig von Anzahl und Schwere der Symptome ist eine depressive Episode als leicht, mittelgradig oder schwer zu bezeichnen.

Nenne Selektive Serotonin Wiederaufnahmehemmer.

Citalopram Seropram ®, Escitalopram Cipralex ®, Fluoxetin Fluctine ®, Fluvoxamin Floxyfral ®, Paroxetin Deroxat ®, Sertralin Zoloft ®. Fluctine (Fluoxetin) ist problematischer als die anderen aufgrund vermehrter Interaktionen, ähnlich Floxyfral und Deroxat. • SSRI sind nicht wirksamer als andere Antidepressiva, sie werden aber besser vertragen und sind deshalb Mittel der ersten Wahl. Citalopram wird häufig als erstes Mittel verschrieben mit Dosierungen von 20 bis 80 mg. Neu sollte aber nicht mit über 40 mg gefahren werden, da es vermehrt zu QT-Verlängerungen kommt. • SSRI wirken antikoagulatorisch, weshalb es zusammen mit NSAR vermehrt zu Magenblutungen kommt (PPI wäre angebracht). • Auch bei Aspirin cardio und Oralen Antikoagulanzien steigt das Blutungsrisiko. Eventuell eine Alternative wählen, welche die Thrombozyten nicht gleichermassen beeinflusst.

Nenne Trizyklische Antidepressiva.

Amitriptylin Saroten ® Retard, Clomipramin Anafranil ®, Doxepin Sinquan ®, Imipramin Tofranil ®, Nortriptylin Nortrilen ®, Trimipramin Surmontil ®, Opipramol Insidon ®, Dibenzepin Noveril ® TR. • Trizyklische Antidepressiva wirken sehr breit auf verschiedene Rezeptoren und haben deshalb auch ein breites Nebenwirkungsspektrum. Besonders erwähnenswert sind die anticholinergen Nebenwirkungen, welche besonders bei betagten Patienten problematisch sind (!). Anticholinerge Nebenwirkungen sind zum Beispiel Gedächtnisschwierigkeiten.

Selektive Noradrenalin und Serotonin Wiederaufnahmehemmer.

Duloxetin Cymbalta ®, Venlafaxin Efexor ®. SNRI (Selektive Noradrenalin und Serotonin Wiederaufnahmehemmer) werden zum Teil als wirksamer beurteilt als SSRI. Sie haben aber auch stärkere Nebenwirkungen wie kardiale Komplikationen und Absetzungsschwierigkeiten. Deshalb werden sie in den meisten Guidelines erst als zweite Wahl angegeben.

Nenne einen Monoamino-Oxidase-Inhibitor.

Aurorix (Moclobemid). • Aurorix hat starke Interaktionen (Substrat 2C19 und Neurotransmitter allgemein) und wird deshalb wie alle anderen MAOI nicht mehr empfohlen. Sie können aber gerade bei Patienten, welche sonst keine Medikamente einnehmen, trotzdem noch angewendet werden. • Die Behandlung mit Aurorix erfordert keine Diätrestriktionen bei Patienten mit normalen Essgewohnheiten. Patienten wird geraten, auf die Einnahme grosser Mengen tyraminreicher Nahrungsmittel zu verzichten

Was ist in Wellbutrin? Was ist in Remeron?

Wellbutrin (Bupropion): Noradrenalin und Dopamin Wiederaufnahmehemmer. Remeron (Mirtazapin): noradrenerg und spezifisch serotonerges Antidepressivum. • Wellbutrin wird als Alternative bei sexuellen Dysfunktionen unter anderen Antidepressiva angewendet. • Remeron ist sehr sedativ und führt zu einer starken Gewichtszunahme.

Nenne generelle UAWs der Antidepressiva!

•Anticholinerge UAW •Übelkeit oder andere GIT-UAW •Sedation •Insomnie und Agitation •Sexuelle Dysfunktion •Orthostatische Hypotonie •Gewichtszunahme •Konvusionen •Hyponatriämie •Erhöhte Suizidgefahr bei Kindern (zuerst unter SSRI beschrieben) •Serotoninerges Syndrom

Wie lange wird mit Antidepressiva therapiert?

Nach einer ersten akuten Phase sollte das Antidepressivum mit gleicher Dosis für mindestens 6 bis 9 Monate weiter genommen werden, da sonst die Rückfallswahrscheinlichkei zu hoch ist. Nach einer zweiten Episode (Rezidiv) sollte das Antidepressivum 2 Jahre lang eingenommen werden. Wird die Therapie dann gestoppt, sollte über mehrere Monate graduell ausgeschlichen werden. Eine Therapieantwort sollte frühestens nach 2 bis 4 Wochen beurteilt werden. Antidepressiva werden auch für andere Indikationen verwendet: Schlafstörungen, Angststörungen, Schmerzen, Reizdarmsyndrom. Bei den Angststörungen tritt auch eine verzögerte Wirkung ein (zuerst Zunahme der Angst), SSRI werden aber mit Erfolgt verwendet. Antidepressiva verändern die Schmerzwahrnehmung und können so bei neuropathischen Schmerzen oder Fibromyalgien eingesetzt werden.