Denken: Problemlösen
VL 3, 4, 5, 6
VL 3, 4, 5, 6
Set of flashcards Details
Flashcards | 47 |
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Students | 11 |
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 11.05.2012 / 02.06.2022 |
Weblink |
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Was besagt die Bisoziationstheorie?
Beschreibt Merkmale des kreativen Problemlöseprozesses:
a) kein gängiger Lösungsweg (Problem umstrukturieren) --> Verständnis herstellen, dass es sich um divergente Situation handelt/handeln kann (Bsp Solarzellen)
a.a) ungewöhnliche Verknüpfung von Lösungsschritten
a.b) Umformulierung von (Teil)-Zielen
a.c) unbewusste Algorithmisierung
b) umfangreiches bereichsspezifisches Faktenwissen notwendig
Welche vier Phasen hat die Bisoziationstheorie?
- Vorbereitung: heuristische, bewusste Beschäftigung mit dem Problem
- Inkubation: Zeit, in der die bewusste Problemlösetätigkeit ruht, in der aber unbewusst mit der Algorithmisierung auf die Problemlösung hingearbeitet wird
- Erleuchtung: Gedankenblitz
- Verifikation: bewusste Überprüfung, ob mit dieser Idee das Problem tatsächlich gelöst ist
Ergebnisse des Exp. von Hussy mit Zündholzschachtel bezüglich Lösung von Fixierungen?
Kreative brauchten am wenigsten lange in Standardbedingung, um sich von der Merkmalsfixierung (Streichholzschachtel sei lediglich ein BehälteR) zu lösen. Am längsten bis zur Lösung hatten die nicht-Kreativen in der Bedingung 'verstärkte Fixierung' (wo Zündhölzer aus Schachtel mussten und Reissnägel rein -- Schachtel=Behälter wurde dadurch verstärkt)
- hohe Variabilität in der Zielkriterienerstellung --> Phase 1 bei Hussys Problemlösemodell
- geringere Bindung an Rückspeicherungen nach vorherigen Problemlöseprozessen
--> Phase 4 (output-steuerung)
- unbewusste Prozesse ergänzen den Einsatz von Heuristiken in der Phase 2 (Operatorsuche und -anwendung)
Beispiel für autoplastisches Coping?
Man findet jemanden toll, er einen nicht, man findet ihn dann nicht mehr so toll. Interne soll-werte werden verändert, ist eine adaptive Strategie.
Eine ganze Phänomenologie. Hat Begriffspaar entwickelt:
Angetroffen vs. Vergegenwärtigt (sprach damals nicht von Wahrnehmung und Vorstellung) --> Angetroffenes = alles, was wir so wahrnehmen oder etwas, was wir beschreiben können (z.B: eine feindselige Atmosphäre, die schwer zu quantifizieren ist).
Halluzination ist auch 'angetroffen' - Betreffender empfindet es als real. Obwohl physikalisch nicht existent.
Herausforderung für Gehirn, Angetroffenes und Vergegenwärtigtes zu trennen.
Welche Befunde gibts betreffend motorischer Vorstellung und Gehirnarealen?
- Gemeinsame neuronale Areale aktiviert bei Vorstellung & Ausführung
- Kontralaterale Aktivierung zur bewegten Hand
- Zeit, die benötigt wird bei Vorstellung und Ausführung ist ähnlich
- Es gibt Trainingseffekte durch Vorstellung -- stellt man sich or, etwas zu bewegen, kann mans dann genauer/stärker (vgl. auch Exp. zu Abduktion des kleinen Fingers; EG war besser / mehr Kraft im kl. Finger als KG)
Wichtig: das figurale Ich animieren, in der Vorstellung Handlungen durchprobieren, motorische Vorstellungen, auf mentaler Probebühne agieren, Motorik von tatsächlicher Ausführung abkoppeln. --> z.B. in Vorstellung trainieren, (z.B. Patienten nach Hirnverletzung).
Mot. Vorstellung befähigt uns, die eigene Repräsentation unabhängig vom eigenen Körper zu animieren, abgekoppelt von 'richtiger' Motorik.
Nenne 3 Merkmale der spontanen Einsicht (Aha-Erlebnis)
=eine Form des Problemlösens
- werden als plötzlich und korrekt erlebt (hebt sie vom kontinuierlichen Durchprobieren ab)
- zwischenzeitliche Denkblockade (Sackgasse, aus der man herausfindet
- bleibt aber unerklärbar, WIE man rausfand
- es wird unbewusste Vorstufe postuliert -- wird experimentell untersucht.
Was ist ein compound remote associate problem?
= Paradigma zur Erforschung von Aha-Erlebnis
Der Vp werden 3 Wörter vorgesetzt, und sie muss ein viertes finden, dass zu allen passt (cottage. swiss, cake --> cheese)
Antriebsmodell (mentales Probehandeln) --> Coping-Grafik, die überall ist. Was ist dabei wichtig bezügl. Identität?
Die synchrone Identität; dass man sich mit der Repräsentation von sich selbst auf der Probebühne synchron erlebt; abgekoppelt und trotzdem synchron. Erscheinungsgleichheit ist dabei keine Voraussetzung! -- kann schematisiert/vereinfacht sein (kann auch verzerrt sein, z.B. bei Personen mit Essstörungen; Körperrepräsentation/figurales Ich wird verzerrt wahrgenommen).
Was wird beim Exp. getestet, wo Vpn 3 Wörter gezeigt werden und sie mussten 4. passendes finden? --> Hemisphärenspezifität Priming
Vpn mussten auf Fixationspunkt schauen, links und rechts davon wurden Lösungswörter oder aber auch andere, 'normale' Wörter präsentiert. WurdenLösungswörter im linken visuellen Feld gezeigt (und somit in rechte Hemisphäre geleitet), so gab es einen Vorteil (schnellere Erkennung), auch wenn Vpn eigentlich die Lösung noch nicht hatten --> es gab also eine 'vorbewusste Stufe', Lösungswort gewissermassen voraktiviert.
Ergebnis in der Hirnaktivierung beim Experiment , wo Vp ein viertes, passendes Wort finden mussten und dann angeben, WIE sie es gefunden hatten (ob durch Aha-Erlebnis oder nicht) ?
Es zeigte sich eine unterschiedliche Aktivierung, je nachdem, ob Vpn angaben, sie hätten die Lösung durch Aha-Erlebnis gefunden oder nicht --> wenn Aha: Anstieg der Hirnaktivierung im mittleren Temporalgyrus der rechten Hemisphäre.
EEG zeigte zusätzlich bei spontaner Einsicht/Aha-Erlebnis: leichter Entspannungszustand (Alphabereich geht etwas hoch). Doch Kausalität schwierig: findet man Lösung weil entspannt, oder umgekehrt? Des Weiteren Anstieg Gammawellen --> spezifisch wenn Lösung mit AHa-Erlebnis gefunden.
--> gewisse Evidenz dafür, dass es unbewusste Vorstufe der spontanen Einsicht gibt.
Beschreibe die Funktionen des Coping-Apparates (siehe Abbilding Norbert Bischoff ANB)
- übernimmt die Verhaltenskontrolle, wenn die antriebsspezifische Koordination vom Akzess-Detektor blockiert wird
- Bedürfnis (z.B. Hunger) und Verfügbarkeit (z.B. Griessbrei) --> Antrieb gibts nur, wenn beides > 0 ist
Beschreibe das Modell der evolutionären Jahresringe (ANB)!
Affe: Instinkt
Menschenaffe: Instinkt + Phantasie
Mensch: Instinkt + Phantasie + Reflexion
Beispiel, wo Akzessbedingungen nicht gegeben sind?
Bsp. Chamäleon, Appetit (=Antrieb, Appetenz), doch Insekt 1m weg, Zunge nur 60cm lang (=Akzessbed. nicht gegeben). Muss also Lokomotion verwenden --> einfache Form von Copingverhalten (Distanzveränderung).
Definition palliatives Coping?
Macht, dass es uns besser geht, aber nicht unbedingt durch Problemlösung
- Erwachsene, die schreien = palliatives Coping
ABER Babies, die schreien = instrumentelles Coping
Grundbild: siehe hier
- Emotionen als Signale des Antriebssystems an den Coping-Apparat:
bei Coping: Alloplastisch vs. autoplatisch , Invention, Aggression, Supplikation, Akklimatisierung, Revision. Alloplastisch wirkt zu Barriere (entlang Pfeil Verhalten), autoplatisch wirkt auf Emotionen, welche zw. Cop. und Antrieb stehen.
- Mentales Probehandeln: Affen-Kisten-Problem: Die Kisten werden in der Phantasie unter der Banane gestapelt und bestiegen. -- Phantasie bei Coping
Beispiel zu instrumentellem Coping anhand Folgendem: Ich will etwas, aber die anderen sagen, ich darfs nicht.
Invention = Ich mach es heimlich
Aggression = ???
Supplikation = ???
Akklimatisation = Ich mach es nicht (Unterordnung)
Revision = Ach sie haben ja recht..wieso will ich das eigentlich überhaupt?
Oft fährt man bei Akklimatisationen den Autonomieanspruch zurück.
Verhaltenstherapie will Copingstrategie verändern.
Synchrone vs. diachrone Identität?
- Synchrone Identität = Voraussetzung Phantasie. Beim mentalen Probehandeln wird man zum Objekt seiner selbst (enorme Leistung, dafür wird synchrone I. benötigt). Ich als Subjekt und Ich als Objekt werden durch synchr.I. verbunden
- Diachrone Identität = verknüpft ein jetzt wahrgenommenes Ding mit der Erinnerungsspur eines früheren und sagt, dass es sich immer noch um dasselbe handelt. Voraussetzung für soziale Beziehungen
Mediales vs. Figurales Ich?
- Mediales Ich: Interne Kontrollüberzeugung, in der Lage zu sein, etwas zu wirken, indem man etwas tut. --> Motor des eigenen Erlebens
(erste Bezugspersonen der Babies sind Teil des medialen Ichs)
- Figurales Ich: dass man Objekt seines eigenen Denkens ist; z.B. wenn man in Spiegel schaut "OMG wie seh ich heute wieder aus?". --> Vergegenständlichtes Ich.
Was ist mit Primärzeit gemeint?
Zeitvorstellung, die man braucht, um Sequentialisierung von Dingen vorzunehmen welche zur Lösung eines Problems führen sollen (z.B. : Ich stehe auf, gehe zur ersten Kiste, stelle diese in Mitte...etc!).
Diese Zeit bricht danach (nach Problemlösung, wenn Copingapparat wieder ausgeschaltet wird) zusammen -- Bsp. Schimpansen: die haben dann kein Zeitgefühl mehr.
--> aktuelle Antriebsstimmung (z:B. Schimpansen; Hunger; will Krustentiere essen) dient als Organisator der antizipatorischen Abläufe in der Phantasie
Was umfasst der Copingapparat?
- (entwickungsgeschichtlich älteres) erlerntes Verhaltensprogramm
- (entw.gesch. jüngere) Phantasietätigkeit
--> er springt an, wenn normales Standardverhalten nicht funktioniert
Voraussetzungen der Phantasietätigkeit? (Welche wiederum einen der zwei Teile des Copingapparates darstellt)
- "Verdoppelung" des Ichs (als erlebendes und als vorgestelltes Ich)
- Entwicklung einer Zeitperspektive (Primärzeit)
Beschreibe Grundfunktionen der Emotionen
Das Antriebssystem informiert den Coping-Apparat:
- was zu tu ist
- wann es zu beginnen/enden hat
- wie erfolgreich es mit seinem Verhalten war
Dazu dient ein dreidimensionales Emotionssystem:
- inhaltliche Dimension informiert über Distanzveränderung (z.B. bei Coping: soll man eher hingehen oder wegrennen?)
- Spannung - Lösung informiert über Start und Ende
- positiv - negativ informiert über Erfolg
Ab wann hat man Fähigkeit, theory of mind zu entwickeln? Worin besteht der Kern?
ab etwa 4 Jahren
Kernfunktion: kognitive Bezugssysteme zu reflektieren, d.h. Raum, (Unumkehrbarkeit der) Zeit und Kausalität sowie auch die permanente Identität des Ichs
- Kriterien Bedürfnisbefriedigung entstehen daraus:
Dringlichkeit und Realisierungsbedingungen sind Kriterien
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