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D1.2.4 - Deutsch 2: C Stilistik

Deutsch 2: C Stilistik

Deutsch 2: C Stilistik


Kartei Details

Karten 81
Sprache Deutsch
Kategorie Deutsch
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 23.05.2014 / 07.08.2022
Lizenzierung Keine Angabe    (ZHAW, IAM Institut für angewandte Medienwissenschaften, Winterthur)
Weblink
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Mikro- und Makrostilistische Betrachtungen:

Die ......................... geht von der Wort- und Satzebene aus und leitet daraus Aussagen zum Stil von Texten ab.

Mikro- und Makrostilistische Betrachtungen:

Die ............................... betrachtet zusätzlich das Textganze und die situative Einbettung eines Textes.

Welches sind die 12 Kriterien für eine mikrostilistische Analyse?

1. Satzlänge

2. Satzbau

3. Satzreduktionen

4. Unterbrechungen der Satzkonstruktion

5. Wortstellung

6. Satzklammer, Ausklammerung

7. Satzarten

8. Grammatikalische Kategorien

9. Wortbildung

10. Wortarten

11. Lexikalische Stilmittel

12. Rhetorische Figuren

 

Mikrostilistische Analyse > 2. Satzbau: Hypotaxe

Hypotaxe: unterordnender Satzbau, geprägt durch Nebensätze unter schiedlichen Grades

Mikrostilistische Analyse > 2. Satzbau: Parataxe

Parataxe: nebenordnender Satzbau, geprägt durch die Aneinanderreihung von gleichwertigen Gliedsätzen, meist von Hauptsätzen

Mikrostilistische Analyse > 3. Satzreduktionen: Satzabbruch

Satzabbruch (Aposiopese): situativ bedingt (Erregung oder Vorsicht des Sprechers, Dazwischenreden, Abbruch erfolgt an beliebiger Stelle und lässt die Fortführung des begonnenen Satzes offen), andeutend (Abbruch nach dem wichtigen Wort oder Gedanken, Gesamt- oder Folgesinn kann aus dem Gesagten erschlossen werden)

Mikrostilistische Analyse > 3. Satzreduktionen: Ellipsen

Ellipsen: aufgrund sprachlicher Ökonomie oder in spontaner Rede Auslassung von Satzgliedern, die inhaltlich redundant sind oder aus dem Kontext erschlossen werden können

Mikrostilistische Analyse > 4. Unterbrechungen der Satzkonstruktion: Prolepse

Prolepse, konstruktionskonformer Neuansatz: Satzglied wird durch ein Pronomen oder ein Pronominaladverb wieder aufgegriffen (Bsp. „In einem kühlen Grunde, da geht ein Mühlenrad“, „Und der Haifisch, der hat Zähne“)

Mikrostilistische Analyse > 4. Unterbrechungen der Satzkonstruktion: Anakoluth

konstruktionsfremder Neuansatz: Wiederholung stimmt in Kasus, Numerus oder in anderen grammatischen Bezügen nicht mehr mit den Vorgaben überein (Bsp.: „Dieser Kerl, dem werde ich es schon zeigen.“)

Mikrostilistische Analyse > 4. Unterbrechungen der Satzkonstruktion: Apposition

Apposition, ergänzender Einschub: nachgestellte Ergänzungen im selben Kasus und Numerus (Bsp.: „Er, diese Seele von einem Mensch, gab dem Einbrecher das Geld zurück.“)

Mikrostilistische Analyse > 4. Unterbrechungen der Satzkonstruktion: Paranthese

Parenthese, ergänzender Einschub: semantisch-begrifflich abweichen-

der Einschub, der oft nur assoziativ zum Bezugssatz gehört, oft in Gedankenstrichen (Bsp.: „Ottilie ward einen Augenblick – wie soll man’s nennen – verdriesslich, ungehalten, betroffen.“)

Mikrostilistische Analyse > 4. Unterbrechungen der Satzkonstruktion: Nachtrag

Nachtrag, Ausgliederung: Satzglieder werden ausserhalb des Satzrahmens (nach Punkt oder Komma) angehängt (Bsp.: „In Burma darf jeder seine Meinung sagen. Einmal.“)

Mikrostilistische Analyse > 5. Wortstellung: Besonderheiten der Wortstellung

Besonderheiten der Wortstellung, z. B. vorangestellte Genitivattribute bei Nomen (Bsp.: „des Kaisers neue Kleider“, „des Pudels Kern“), Nachstellung unflektierter Adjektive (Bsp.: „ein armes Mädel jung“) etc.

Mikrostilistische Analyse > 6. Satzklammer

Satzklammer (Hilfsverb + Partizip: Bsp.: „Er hat ... geschlafen“, Hilfsverb + Infinitiv: Bsp.: „Er wird ... kommen“, Hilfsverb + Prädikativ: Bsp.: „Die Burg war ... sichtbar“, trennbares Verb + Verbzusatz, Verb + Adjektiv: Bsp.: „Das Licht leuchtete ... hell“, finites Funktionsverb + Funktionszusatz: z. B.: „Der Zug setzte sich … in Bewegung“)

Mikrostilistische Analyse > 6. Ausklammerung

Ausklammerung, auch: Inversion (der eingeklammerte Satzteil wird nach- oder vorgestellt: Bsp.: „Er wird kommen zu allen Treffen.“)

Mikrostilistische Analyse > 7. Satzarten: Aussagesatz

Aussagesatz (Deklarativsatz): Breite Verwendung, von der nüchternen Feststellung bis zum Ausdruck von Empfindungen

Mikrostilistische Analyse > 7. Satzarten: Aufforderungssatz

Aufforderungssatz (Imperativsatz): Aufforderung, mit Verb im Imperativ (meist in Erststellung)

Mikrostilistische Analyse > 7. Satzarten: Wunschsatz

Wunschsatz (Desiderativsatz): Wünsche, Begehren mit Verb im Konjunktiv

Mikrostilistische Analyse > 7. Satzarten: Fragesatz

Fragesatz (Interrogativsatz): Frage, mit Personalform an erster oder (falls an erster Stelle ein Fragewort steht) zweiter Stelle und dem Subjekt an der folgenden Stelle

Mikrostilistische Analyse > 7. Satzarten: Ausrufesatz

Ausrufesatz (Exklamativsatz): Mit Nachdruck geäussert, entspricht der Form nach dem Fragesatz, wobei das finite Verb teils an zweiter, teils an letzter Stelle steht

Mikrostilistische Analyse > 8. Grammatikalische Kategorien: Tempus

Tempus: z. B. episches Präteritum, Dominanz des Perfekts in Mundarten

Mikrostilistische Analyse > 8. Grammatikalische Kategorien: Modus

Modus: z. B. Umschreibung mit „würde“ im Konjunktiv

Mikrostilistische Analyse > 8. Grammatikalische Kategorien: Kasus

Kasus: z. B. häufiger Einsatz des Genitivs

Mikrostilistische Analyse > 8. Grammatikalische Kategorien: Numerus

Numerus: z. B. Pluralis Majestatis

Mikrostilistische Analyse > 8. Grammatikalische Kategorien: Genus verbi

Genus verbi (Handlungsrichtung): z. B. Häufung von Passivkonstruktionen

Mikrostilistische Analyse > 8. Grammatikalische Kategorien: genus

Genus: z. B. bewusste Abweichung vom grammatikalisch korrekten Geschlecht

Mikrostilistische Analyse > 9. Wortbildung: Neologismen

Neologismen: Neueingeführte Wörter, die regelmässig verwendet, aber noch als neu wahrgenommen werden (Bsp.: „Ramsch- Hypotheken“)

Mikrostilistische Analyse > 9. Wortbildung: Okkasionalismen

Okkasionalismen (Gelegenheitsbildungen): Spontane, meist stark kontextgebundene Wortneubildungen zur Bezeichnung von neuen oder bisher nicht benannten Sachverhalten (Bsp.: „Maus-Arm“ als Bezeichnung für einen Arm, der nach der Arbeit mit einer Computer-Maus schmerzt)

Mikrostilistische Analyse > 9. Wortbildung: Archaismen

Archaismen: Stilistisch bewusste Verwendung altertümlichen Sprachgutes (Wortschatz oder syntaktische Mittel). (Bsp.: „Minne“, „Wonne“, „wie weiland [früher] üblich“).

Mikrostilistische Analyse > 9. Wortbildung: Kontamination

Kontamination: Bewusste oder unabsichtliche Verschmelzung von zwei Wörtern oder Fügungen (Bsp.: „tragikomisch“ aus „tragisch“ und „komisch“, „Gebäulichkeiten“ aus „Gebäude“ und „Baulichkeiten“)