BWL: Kap. 2.1.4.2 - Bedarfsplanung
Der güterwirtschaftliche Leistungsprozess
Der güterwirtschaftliche Leistungsprozess
Set of flashcards Details
Flashcards | 24 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Micro-Economics |
Level | University |
Created / Updated | 18.08.2013 / 05.04.2016 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/bwl_kap_2_1_4_2_bedarfsplanung
|
Embed |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/bwl_kap_2_1_4_2_bedarfsplanung/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Create or copy sets of flashcards
With an upgrade you can create or copy an unlimited number of sets and use many more additional features.
Log in to see all the cards.
Worin werden die Materialbedarfsarten zur Kennzeichnung unterschieden?
Die Materialbedarfsarten unterscheiden sich:
1. In der Ermittlung unter Berücksichtigung der Lagerbestände
(Bruttobedarf == Materialbedarfsmenge)
(Nettobedarf == Benötigte Menge für den Produktionsprozess)
2. In der Ermittlung nach Ursprung und Erzeugnissebene
(Primärbedarf == Absatzüberlegungen //Kundenaufträge// )
(Sekundärbedarf == Bedarf an Rohstoffen, Bauteilen und Baugruppen)
(Tertiärbedarf == Hilsstoffe, z.B. Leim, Betriebsstoffe, z.B. Kraftstoffe, sowie Verschleisswerkzeuge, z. B. Drehstühle.
Nennen Sie die zentrale Aufgabe der Bedarfsplanung und welche zwei verschiedene Methoden/Verfahren werden zur Ermittlung des Materialbedarfs angewendet.
Die zentrale Aufgabe der Bedarfsplanung ist die Ermittlung des Sekundärbedarfs, sowie des Tertiärbedarfs.
Die zwei Methoden/Verfahren zur Ermittlung des Materialbedarfs sind:
1. Die programmgebundene Bedarfsplanung (deterministisches Verfahren)
2. Die verbrauchsgebundene Bedarfsplanung (stochastisches Verfahren)
Wie ermittelt das programmgebundene Verfahren den Bedarf?
Das programmgebundene Verfahren leitet den benötigten Bedarf in der Planungsperiode aus dem vorgegebenen Produktionsprogramm ab, in der Regel unter Verwendung von Stücklisten.
Wie ermittelt das programmgebundene Verfahren den Bedarf?
Das programmgebundene Verfahren leitet den benötigten Bedarf in der Planungsperiode aus dem vorgegebenen Produktionsprogramm ab, in der Regel unter Verwendung von Stücklisten.
Was ist eine Stückliste?
Eine Stückliste ist ein formalisiertes Verzeichnis aller Rohstoffe, Bauteile und Baugruppen, die für die Produktion einer Einheit eines Erzeugnisses erforderlich ist.
Welche Vorraussetzungen müssen für die programmgebundene Bedarfsplanung erfüllt sein?
1. Im Zeitpunkt der Bedarfsplanung muss der Primärbedarf für die Produktionsplanung bekannt sein.
2. Die Erzeugnisstruktur sämtlicher Endprodukte müssen zu Beginn der Bedarfsplanung bekannt sein, d. h. es müssen vollständige Stücklisten existieren.
3. Die Produktionsaufteilungsplanung muss abgeschlossen sein, so dass die Produktionskoeffizienten (gibt an, wieviele Mengeneinheiten eines Produktionsfaktors für die Produktion einer Erzeugniseinheit erforderlich ist). Es muss also bekannt sein, wieviele Maschinen und Leistungsschaltungen im Produktionsprozess einzusetzen sind.
4. Die Zeitspanne zwischen der Bedarfsermittlung und geplantem Produktionsbeginn muss ausreichen um die benötigen Komponenten beschaffen zu können.
Nennen Sie die drei Grundformen der Stücklisten und worin unterscheiden sie sich.
1. Mengenübersichtsstücklisten
2. Strukturstücklisten
3. Baukastenstücklisten
Diese drei Grundformen unterscheiden sich hinsichtlich des Informationsgehalts, des Speicherplatzbedarfs, sowie Änderungsaufwands.
Beschreiben Sie kurz die Mengenübersichtsstückliste.
Die Mengenübersichtsstückliste zeigt die Gesamtmenge aller Komponenten für die Erzeugnis einer Mengeneinheit.
Sie gibt allerdings keine Informationen über die Produktionsstruktur. Aus der Mengenübersichtsstückliste ist also nicht ersichtlich, für welche Baugruppen dieser Bedarf besteht. Dafür benötgit man die Strukturstückliste.
Beschreiben Sie die Strukturstückliste.
Die Strukturstückliste gibt Informationen über die Zusammensetzung der Erzeugnis einer Mengeneinheit über alle Produktionsstufen, unter Berücksichtigung sämtlicher Baugruppen und Einzelteile.
Man kann daraus erkennen, wieviel Mengeneinheiten an Baugruppe oder Einzelteile für das übergeordnete Produkt notwendig ist.
Die Auflösung der Strukturstückliste erfolgt nach Massgabe der Produktionsstufen.
Beschreiben Sie die Baukastenstückliste
Die Baukastenstückliste ist eine einstufige Stückliste, in welcher alle benötigten Komponenten aufgeführt werden, wobei sich die Mengenangaben auf die Stufe bezieht, auf der die betrachtete Baugruppe gefertigt ist.
Was ist der Vorteil der Baukastenstückliste gegenüber der Strukturstückliste.
Bei der Baukastenstückliste müssen einzelne Baugruppen nur einmal aufgelöst werden, dies hat den Vorteil, dass bei Änderungen, nur an einer Stelle diese Änderung vorzunehmen ist.
Es entsteht bei der Baukastenstückliste also ein erheblicher Minderaufwand bei der Erfassung, der Pflege und der Speicherung.
Was ist der Vorteil vom Gozinto-Verfahren, dessen Bezeichnung auf Vazsony zurückgeht, der wiederum den italientischen Mathematiker Zepartzat Gozinto zitiert?
Das Gozinto-Verfahren eignet sich besonders um die Beziehungen der einzelnen Komponenten des Produktionsprozesses leichter darzustellen.
Skizzerien Sie anschaulich mithilfe eines Gozinto-Graphen das Erzeugnis des Endproduktes A von denen 10 Mengen benötigt werden. Und für die 5 Mengeneinheiten (ME) des Zwischenproduktes B und 3 Mengeneinheiten (ME) des Zwischenproduktes C benötigt werden.
Das Zwischenprodukt C benötigt 2 Faktoreinheiten des Rohstoffes D und 3 Faktoreinheiten des Rohstoffes E.
Das Zwischenprodukt B benötigt 3 Mengeneinheiten des Zwischenproduktes C, 1 Faktoreinheit des Rohstoffes D, und 2 Faktoreinheiten des Rohstoffes F.
Berechnen Sie mittels retograder Berechnung die Gesamtmengen.
Skizzze gemäss Abb. auf Seite 42 (BWL- Kurs 1)
Wann eignet sich das verbrauchsgebundene Verfahren (stochastische Bedarfsplanung)?
Das verbrauchsgebundene Verfahren eignet sich, wenn:
- der Zusammenhang zwischen Primär- und Sekundärbedarf unbekannt ist, so dass die Produktionskooeffizienten nicht eindeutig sind.
- der Materialverbrauch relativ gleichmässig ist (z. B. Schmiermittel)
- der Materialverbrauch unabhäng vom Produktionsprogramm ist (z. B. Heizöl)
- die Lieferfrist einer Materialart die Zeit zwischen dem Abschluss der Produktionsprogrammplanung und dem geplanten Produktionsbeginn übertrifft.
Nennen Sie einen Vorteil des verbrauchsgebundenen Materialbedarfs gegenüber dem programmgebundenen Verfahren?
Beim verbrauchsgebundenen Verfahren dürfte sich aus wirtschaftlicher Sicht für die Tertiärgüter einen Vorteil ergeben, da die durchschnittliche Kapitalbindung Im Umlaufvermögen bei dieser Planung geringer sein dürfte, als der Planungsaufwand beim programmgebundenen Verfahren.
Beschreiben Sie kurz wie das verbrauchsgebundene Verfahren funktioniert und nennen sie die charakteristischen Verbrauchsverläufe!
Bei der verbrauchsgebundenen Bedarfsplanung ermittelt man mit Hilfe von Prognoseverfahren den Materialbedarf aus vergangenen Perioden und schliesst daraus den Materialbedarf für zukünftige Perioden.
Folgende Materialverbrauchsverläufe lassen sich unterscheiden:
- konstanter Verbrauchsverlauf in Abhängigkeit von der Zeit
- trendförmiger Verbrauchsverlauf in Abhängigkeit von der Zeit
- saisonal schwankender Verbrauchsverlauf in Abhängigkeit von der Zeit
- trend-saisonaler Verbrauchsverlauf in Abhängigkeit von der Zeit
Wann tritt beim Prognoseverfahren der konstante Verbrauchsverlauf auf und was sind die gängigsten Prognoseverfahren?
Der konstante Verbrauchsverlauf tritt dann auf, wenn eine Zeitreihe weder einen Trend- noch einen Saisonmuster aufweist. Die Verbrauchsschwankunden unterliegen dabei zufälligen Einflüssen und lassen keine Regelmässigkeiten erkennen, daher gleichen sie sich langfristig aus.
Die gängisten Prognoseverfahren bei konstanten Verbrauchsverläufen ist:
- arithmetischer Mittelwert
- gleitender Mittelwert
- gewogene, gleitende Mittelwert
- exponentielle Glättung erster Ordnung
Berechnen Sie den arithmetischen Mittelwert für die nächste Prognose ( P amt + 1), wenn
t 1 = 10
t 2 = 20
t 3 = 30
und nennen Sie die Vor- bzw. Nachteile dieses Verfahrens.
Der arithmetische Mittelwert ist:
1/ 3 * (10 + 20 + 30) =
60 / 3 = 20
Der Vorteil besteht in der einfachen Handhabung, der Nachteil besteht darin, dass alle Verbrauchsdaten mit der gleichen Gewichtung in die Berechnung eingehen. Um dies zu verhindern, kann man den gleitenden Mittelwert heranziehen.
Wie funktioniert der gleitende Mittelwert?
Wie lautet der gleitende Mittelwert, wenn m = 3 ist, und wir die nachfolgenden Verbrauchsdaten haben.
t1 = 10
t2 = 15
t3 = 20
t4 = 30
t5 = 40
Der gleitende Mittelwert funktioniert gleich wie der arithmetische Mittelwert, ausser dass nur eine Anzahl m der jüngsten Verbrauchsdaten in die Berechnung eingehen.
Wenn m = 3 ist, werden nur die 3 jüngsten Verbrauchsdaten genommen zur Berechnung des Mittelwertes, was dann folgendes ergeben würde:
1/ 3 * t3 + t4 + t5 =
1 / 3 * 20 + 30 + 40 = 30
Nennen Sie die Vorteile oder Nachteile des gleitenden MIttelwertes.
Ein Vorteil beim gleitenden Mittelwert besteht darin, dass man auf veränderte Bedarfsentwicklung eine schnelle Anpassung vornehmen kann. Das Problem besteht bei der Ermittlung der Anzahl Perioden (m). Setzt man diesen zu klein, können grosse zufällige Schwankunden nicht genügend ausgeglichen werden, setzt m allerdings zu hoch, hat man das gleiche Problem wie beim arithmetischen Mittelwert, dass alle Verbrauchsdaten mit gleicher Gewichtung in die Berechnung eingehen.
Wie funktioniert der gewogener, gleitender Mittelwert?
Berechnen Sie den gewogener, gleitenden MIttelwert der nachfolgenden Verbrauchswerte, wobei die zu berücksichtigende Periode m = 3 ist und die Gewichtungsfaktoren wt = 0.3, wt -1 = 0.6 und wt-2 = 0.1
Verbrauchswerte:
t 1 = 10
t 2 = 20
t 3 = 30
t4 = 40
t 5 = 50
Beim gewogener, gleitender Mittelwert teilt man jedem Verbrauchswert eine Gewichtung (wt) zu, um somit die Verbrauchsvorhersage zu verbessern. Dabei kann man jüngeren Verbrauchswerten entsprechend ihrer Aktualität eine stärkere Gewichtung zuteilen, als älteren.
Dabei sollte die Summe der Gewichtung gleich 1 ergeben. Obige Aufgabe würde folgendes Resultat erhalten:
1. Für die Berechnung werden nur die letzten 3 Ergebnisse berücksichtig:
der letzte oder jüngste Verbrauchswert erhält die Gewichtung 0,3 =
50 * 03 = 15
der zweitletzte Verbrauchswert erhält die Gewichtung 0,6 =
40 * 0,6 = 24
der drittletzte Verbrauchswert erhält die Gewichtung 0,1 =
30 * 0,1 = 3
Zum Schluss addiert man die Einzelresultate der Verbrauchswerte mit ihren Gewichtungen =
15 + 3 + 24 = 42
Welche Hypothese liegt der Exponentiellen Glättung erster Ordnung zugrunde?
Die Hypothese besagt, dass alle Verbrauchswerte der Vergangenheit in die Rechnung mit einbezogen werden, doch nehmen diese jedoch mit zunehmendem Alter entsprechend eine immer geringere Gewichtung ein.
Wie wird die exponentielle Glättung erster Ordnung berechnet? Formulieren Sie die Berechnung sowohl in Worten als auch in Symbolen. Ermitteln Sie den Prognosewert von t = 4, wenn nachfolgende Verbrauchswerte bekannt sind:
Vt1 = 196
Vt2 = 205
Vt3 = 199
Die exponentielle Glättung erster Ordnung wird berechnet, in dem man den letzten Verbrauchswert hernimmt und diesen mit der Multiplikation aus dem Glättungsfaktor æ und dem Prognosefehler, wobei sich dieser als Differnz zwischen dem letzten Verbrauchswert und seinem Prognosewert errechnet.
Glättungsfaktor: 0 <= æ => 1
Verbrauchswert = Vt
Prognosewert = Pteg
Formel zur Berechnung der exponentiellen Glättung erster Ordnung:
Pt+1eg = Vt + æ * (Vt - Pteg)
Berechnung:
Vt1 = 196 == hat kein Prognosewert, da erster Verbrauchswert
Vt2 = 205 == Prognosewert = 196 (ist der Wert des letzten Verbrauchswertes
Vt3 = 199 == 196,1
Durch was wird die Qualität der Prognose bei der Exponentiellen Glättung erster Ordnugn beeinflusst? Skizzieren Sie kurz in tabelarischer Form die Auswirkungen eines "Grossen a" und die eines "Kleinen a"
-
- 1 / 24
-