BWL II - Organisation - Modul 1

Organisation als soziale Systeme mit spezifischen Merkmalen:

• Spezifische Zweckorientierung
• Geregelte Arbeitsteilung
• Beständige Grenzen
  • Es ist geregelt, wer dazu gehört und wer nicht!
  • Nicht alles was die Mitglieder machen, gehört zur Organisation = z.B. Privatleben

• Durch Differenzierung und Integration

Differenzierung = Arbeitsteilung

• Zerlegung der Aufgabenstellung und Verteilung der Teilaufgaben und der zur Erfüllung notwendigen Sachmittel auf Personen

Integration = Arbeitsvereinigung

• Abstimmung der Aufgabenerfüllung der einzelnen Aufgabenträger

Je stärker sie die Aufgaben verteilen, desto mehr müssen sie schauen, dass die einzelnen Teilschritte aufeinanderpassen.

Im Dualproblem muss darauf geachtet werden, dass die Differenzierung und Integration immer ausgewogen sind.

• Negative Auswirkungen der Differenzierung: 

1. Orientierungsunterschiede
2. Abbrüche / Schnittstelle
3. Kommunikationsverdünnung

• Lösung: Integration

Mittels Arbeitsteilung (Differenzierung) und Arbeitsvereinigung (Integration von Teilaufgaben) können langfristig komplexe Aufgaben, die die Kapazität einzelner Personen übersteigt, effizient bewältigt werden. Die Koordination bzw. die Differenzierung (Arbeitsteilung) und die Integration von Teilaufgaben, ist zugleich die Hauptaufgabe von Organisationen. 

Horizontale Differenzierung

-> Differenzierung der Leistungserstellung 

• Funktionale Organisation (Verrichtungsorientiert)
• Divisionale Organisation (Objektorientiert)

Vertikale Differenzierung

-Differenzierung des Entscheidungsprozesses

• Differenzierung von Hirarchieebenenen
• Stab-Linie-Organisation

-> Verrichtungsorientiert!

Auf der 2. Ebene (Siehe Bild)!

Definition:

• Differenzierung nach Verrichtungen (Funktionen) auf der zweiten Hierarchieebene 
• Aufteilung der Aufgabenerfüllung auf unterschiedliche Funktionen
• Die funktionale Differenzierung tritt häufig bei Unternehmen mit einem Produkt oder eine homogene Produktpalette auf. 

• Kostentersparnis
  • Berücksichtigung von verrichtungsbezogenen Interdependenzen bei Mehrproduktunternehmen
• Spezialisierungsvorteile
  • Steigerung der Produktivität durch Lern- und Übungseffekte
• Grössenersparnisse
  • Ausnutzung von Synergieeffekten innerhalb einzelner Funktionen

• Abstimmungsschwierigkeiten
  • zwischen den spezialisierten Funktionsabteilungen
• Überlastung der Führung
  • Gesteigerte Anzahl von Koordinationsaufgaben
• Verringerte Flexibilität
  • Erhöhter Kommunikationsbedarf aufgrund der hohen Zahl an Schnittstellen zw. Funktionen

->objektorientiert!

Synonym: Geschäftsbereichorganisation, Spartenorganisation

Definition:

• Differenzierung nach Objekten auf der zweiten Hierarchieebene
• Beispiel für Objekte = Produkte, Märkte oder Kunden (Gross-,Kleinkunden)
• Bei der divisionalen Organisation werden einzelne Divisionen häufig als Profit Center geführt. Das bedeutet, dass die einzelnen Divisionen für gewöhnlich weitgehend autonom und verantwortlich für den eigenen Erfolg sind ("Unternehmen in Unternehmen"). 

• Konzern
  • Unternehmen mit rechtlich selbständigen Divisonen
• Holding (Sonderform des Konzerns)
  • Konzern ohne eigenständiges operatives Geschäft der Konzernmutter
  • Lediglich Kapitalbeteiligung an rechtlich selbstständigen Divisionen
  • Sobald eine Muttergesellschaft eines Konzerns ausschliesslich Steuerungsaktivitäten bzw. Verwaltungsaufgaben wahrnimmt und somit über kein eigenes operatives Geschäfts verfügt, spricht man von einer Holding.

• Hohe Flexibilität
  • Kleinere und überschaubare Einheiten
  • Weniger Schnittstellen!
• Zukäufe und Desinvestitionen leichter zu bewerkstelligen
  • Dank weniger Schnittstellen (weniger Interdependenzen)
• Entlastung der Gesamtführung
  • Kompetenzverschiebung auf die Divisionen

• Potentielle Konkurrenz von Divisions- und Gesamtunternehmenszielen
• Potentieller Kannibalismus
  • Divisionen kämpfen um die gleiche Kundschaft
• Erhöhter Bedarf an Führungspositionen

Definition:

Differenzierung nach Anzahl hierarchischer Ebenen (Leitungsebenen)

• Gliederungstiefe = Anzahl der hierarchischen Ebenen
• Leitungsebenen = Hierarchiebenen mit Weisungsbefugnis
• Durchführungsebene = unterste Hierarchiebene

Bild (1 Leitungsebene, 2 Leitungsebenen und 4 Leitungsebenen)

Definition:

Differenzierun in Stab (Leitungshilfstelle) und Linie

In einer Stab-Linien-Organisation wird der Entscheidungsprozess durch die Stabstelle in seiner Problemlösungskapazität erweitert, ohne dass die grundlegende Struktur der Organisation verändert wird. 

• Nutzung von Spezialwissen
• Beratung der Linie
• Entlastung der Linie
• Entscheidungsvorbereitung

Stabsstellen werden häufig von Spezialisten und/oder Wissenschaftlern besetzt und verfügen dadurch durch Spezialwissen

Der klassische Entscheidungsprozess wird in vier Phasen unterteilt: 1. Problemdefinition, 2. Informationssuche, 3. Alternativenbewertung, 4. Entschluss. Typischerweise sind Stäbe in der zweiten und dritten Phase (Informationssuche und Alternativenbewertung) involviert, während Linienstellen Probleme definieren und einen Entschluss fassen. 

• Kommunikationsschwierigkeiten
• Statusbedrohung durch Innovator-Rolle
• Informationsmacht

• Job Rotation
• Bewerberauslese
• Stab als Projektarbeit

Aber: Konflikte sind strukturell bedingt!

• Orientierungsunterschiede
  • UNterschiedliche Wahrnehmung und Bewertung von Handlungsoptionen
• Kommunikationsverdünnung
  • Kommunikations- bzw. Verständigungsproblematik durch Ausdifferenzierung interner Kommunikation (Spezialsprachen)
• Abbrüche
  • Aufbau von unsichtbaren Barrieren zwischen den Abteilungen aufgrund von unterschiedlichen Denk- und Verhaltensmustern