Bonom
Kartei Details
Karten | 46 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 11.01.2014 / 12.10.2016 |
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Wurzelhaut
Desmodont
- Befindet sich im Spalt zwischen Alveoleninnenkortikalis und Wurzelzement
- Breite: ca 0.2 mm (schmalste Stelle im Bereich der Wurzelmitte
- Bestehend aus verschiedenen Faserbündeln, welche den Zusammenhalt von Zahn+Alveole, Zahn+Gingiva oder Zahn+Zahn gewährleisten, Nerven und Blutgefäßen
- Wichtigste Fasern: Fibrae dento-alveolares
- Aufgaben: Kaudruckabfangen, sensorische Funktion, Bildung (vermehrter Beanspruchung oder Frakturen, dann aber ideal. Ersatzdentin) und Ernährung des Wurzelzements (durch Diffusion, auch nach Abschluss der Zahnentwicklung)
- Blutgefäße bilden arterio-venöse Knäulanastomosen (Wedlsche Gefäßknäuel), ihnen wird eine Pufferungsfunktion bei Zahnauslenkung zugesprochen sowie Imunabwehr (Parodontitis)
Fibrae dento-alveolares
- kollagene Fasern, auch Sharpey-Fasern, die von Alveolarknochen schräg apikal zum Wurzelzement in Bündeln verlaufen (Ausnahme: am Eingang und Fundus der Alveole)
- Kaudruck wird in Zug umgewandelt (Zug stellt physiologischen Reiz zur Knochenapposition dar). Bei vermehrter Belastung: Vermehrung der Fasern, Verstärkung des Alveoleninnenkortikalis, Zementapposition und funktionelle Ausrichtung v. Spongiosabälkchen
- Fasern unelastisch, dafür im unbeansprichten Zustand gewellt, woraus eine Beweiglichkeit von 50-100μm bei 2-5N resultiert
- Bei nicht durchgetretenen Zahn oder nicht in Funktion stehendem Zahn ist der Verlauf der Fasern ungeordnet
Kaukräfte
- Durchschnittlich zwischen 150 - 300 N
- Beim Knirchen bis zu 800 N
- Extrahierende Kräfte werden auf Grund des Faserverlaufs nicht gleichwertig aufgefangen. Optimale Belastung bei intrudierender Kraft in Zahnachse
Tastsensibilität
- Wichtiger Bestandteil des Desmodonts sind periphere Nerven. Freie Nervenendigungen nehmen Schmerzreize auf, Rufini-Körperchen sollen neben mechanosensiblen Nervenendigungen Vermittler des Tastgefühls sein
- Partikel bis zu 15μm können ertastet werden. Zahnersatz reduziert Sensibilität, besonders bei fehlenden desmodontalen Rezeptoren bei Totalprothesen
- Reflexbogen mit Kaumuskulatur
- Nerven informieren mit Rezeptoren in Gelenkkapseln über Belastungszustand
Zahnfleisch
Gingiva propria
- Zum Zahnhalteapparat gehöriger Teil der Munschleimhaut
- unverschiebbar mit Alveolarknochen verwachsen (Am Zahn anhaftend durch Saumepithel und extraalveoläres Bindegewebe. D.h. epitheliales und bindegewebiges Attachment. Daraus resultiert biologische Breite)
- Verlauf arkadenförmig zervikal entlang der Zahnkrone, Zahnhalsregion knapp überdeckend. Zusätzliche Interdentalpapille (ausfüllend)
- blassrosa, matt glänzend, derbe Konsistenz, Oberfläche keratinisiert, ggf. gestippelt
- gesundes Zahnfleich blutet nicht bei Berührung
- Zahnfleischsaum überragt knöchernen Limbus alveolaris um 2-3mm. Gesund liegt er straff an der zervi. Zahnoberfläche
- Interdentalpapille füllt den Zwischenraum zwischen Zahnkrone und knöchernem Inderdentalseptum vollst. aus. In gesundem Zustand U-förmig mit oral und vistibul. Zipfel
- Muko-gingivale Grenze stellt übergang zwischen fester Gingiva propria und verschiebbarer Mucosa vestibularis
Epithel
- Gingivaepithel: mehrschichtiges, ortho- oder parakeratinisches Plattenepithel. Mit darunter liegendem Bindegewebe verzahnt
- Sulcusepithel: zum Zahn gerichtet, unverhorntes, mehrschichtiges Plattenepithel welches die 0,5 mm tiefe Zahnfleischfurche kleidet. Nicht mit Bindegewebe verzahnt
- Saumepithel: unterhalb des Sulcusepithels, unverzahnt und durch zwei Basalliminae begrenzt (Schmelzoberhäutchen - Sulcusepithel). Ansatz liegt an Schmelz-Zement-Grenze. Epitheliale Verklebung zwischen Schmelzoberhäutchen und Saumepithel wird nach Zahndurchtritt ganz oder teilweise gelöst
- Zahnfleichfurche: bis 2mm normal. Falls tiefer, spricht man von Zahnfleischtasche (pathologisch, zervikal Verlaufende Fasern des Zahnhalteapparates zerstört)
Zahnfleischbindegewebe
Physiologische Mundflora
Bei gesundem Parodontium: 75% Kokken, 16-17% gerade, unbewegliche, stäbchenförmige Bakterien, geringe Anteile bestehen aus Spirochäten, fusiformen Stäbchen und beweglichen stäbchen- bzw. fadenförmigen Mikroorganismen
Bei entzündl. Erkrankung vermehren sich Spirochäten und bewegl. Stäbchen sehr star, Kokken nehmen ab.
Sulcus fluid befindet sich in der Sulcus gingivae und enthält Bakterien der physio. Mundflora
Speichel
- Gemisch aus Sekreten der Speicheldrüse (99% Wasser), täglich 1-1.5 l
- Auch Exkret, da körpereigene und -fremde Stoffe (Fluorid, best. Medikamente, etc.) ausgeschieden werden
Bestandteile des Speichels
- Muzine (Glycoproteine), bewirken fadenziehende Eigenschaft
- Proteine
- Aminosäuren
- Vitamine
- Hormone
- Immunglobuline (Antikörper/Abwehrzellen, Proteine)
- Enzyme
- Blutgruppenspezifische Substanzen
- Ionen (+:Calcium, Magnesium, Natrium, Kalium, Eisen, Kupfer / -:Phosphat-, Chlor-, Thiocyanat- und Fluorine)
- Zelluläre Elemente (desquamierte Epithelzellen, Leukozyten/Speichelkörperchen, Erythrozyten)
- Mikroorganismen
- Keimgehalt äußerst hoch (bis zu 10 Mio. Keime / Tropfen)
AUCH krankheitserregende Keime (Bakterien und Viren) wie Hepatitis
Funktion des Speichels
- Selbstreinigung der Mundhöhle (Spülspeichel)
- Feuchthalten der Mundhöhe (Gleitspeichel)
- Einspeichelung der Nahrung (Bolusbildung)
- Vorverdauung von Kohlenhydraten durch Amylase (Verdauungsspeichel)
- Antibakterielle Eigenschaften
- Blutgerinnung
Durch die enthaltenen Ionen ist Speichel ein Elektrolyt. In Kombination mit unterschiedlichen Metallen kommt es daher zur Entstehung eines galvanischen Elements. Problematisch bei Kontakt von unterschiedlichem Zahnersatz (z.B. Amalgam und Edelmetall)
A. Krone (Corona dentis)
B. Zahnhals (Cervix/Collum dentis)
C. Zahnwurzel (Radix dentis)
1. Zahnschmelz
2. Zahnbein (Dentin)
3. Pulpacavum mit Kronenpulpa
4. Gingiva
5. Wurzelzement
6. Wurzelhaut (Desmodont)
7. Wurzelpulpacavum mit Wurzelpulpa, Nerven und Blutgefäßen
8. Alveolarfach (Alveolaknochen) / Öffnung der Wurzelspitze (Foramen apicale)
Zahnmerkmale
Wurzelmerkmal:
- Wurzel apikal nach distal gekrümmt
- konstanteste Zahnmerkmal
Krümmungsmerkmal / Massenmerkmal:
- Bei inzisaler/okklusaler Betrachtung mesialer Krümmungsradius größer als distaler
- Am stärksten an OK Schneidezähnen und den Eckzähnen
- OK dens praemolaris primus mit umgekehrtem Krümmungsmerkmal
Winkelmerkmal:
- Bei Betrachtung der vestibulären Kronenfläche ist der mesiale Winkel zwischen Schneidekante/Kaufläche und Seitenfläche spitzer als der distale
- Am stärksten an OK Schneidezähnen
Zahnhals:
- Girlandenförmig
- Zieht approximal am weitesten nach okklusal/inzisal
Kronenäquator:
- Größter Umfang = anatomischer Äquator
- Approximal näher okklusal/inzisal
- Teilt Zahn in Supra- (R. okklusal/inzisal) und Infrawörlbung (R. zervikal)
Kronenflucht:
- Merkmal der UK Zähne
- Geringe Neigung der Zahnkrone nach lingual im Vgl. zur Wurzelachse
Wurzelquerschnitt:
- Meist oval, selten rund
- Bei ovalen Wurzel ist der mesio-distale Durchmesser kleiner als der vestibulo-orale
Mittlerer Schneidezahn OK
- Schaufelförmig Krone
- ungeteilte Fazialfläche
- Palatinal meist Randleist mit einer oder zwei kürzeren Mittelleisten
- eine Wurzel und ein Wurzelkanal
- bei 20-50% Seitenkanäle (horizontale Verästelungen des Wurzelkanals)
Seitlicher Schneidezahn OK
- Grundform ähnlich OK 1 nur kleiner
- An Fazialfläche kann Längsteilung angedeutet sein
- Palatinale Randleisten bilden oft eine blinde Einziehung
- deutliches Winkelmerkmal
- eine Wurzel und ein Wurzelkanal
- selten Seitenkanäle
Mittlerer Schneidezahn UK
- Meißelförmige Krone
- Fazial ungeteilt
- Linguale Randleiste nur schwach ausgebildet
- i.d.R. eine Wurzel, selten zwei
- manchmal zweigeilte Wurzelspitze
- zwei Wurzelkanäle möglich
Seitlicher Schneidezahn UK
- Gleicht UK 1, jedoch etwas breiter
- eine Wurzel
- zwei Wurzelkanäle möglich
Eckzahn OK
- Fazial zwei Längsflächen; Trennungslinie parallel zur mesialen Lateralkante
- Mesiale Kaukante kürzer als distale
- Deutliches Winkelmerkmal
- Palatinal zwei gut ausgebildete Randleisten, die eine Tuberculum formen
- Längster Zahn
- i.d.R. eine Wurzel und ein Wurzelkanal, sehr selten zwei Wurzel und Wurzelkanäle
Eckzahn UK
- Schlanker als OK Eckzahn, sonst ähnlich
- meistens eine Wurzel, selten 2 Wurzel/Wurzelkanäle möglich
- ab und zu zweigeteilte Wurzelspitze
Aufbau der Kaufläche
Tragende Höcker greifen in zentrale Fossa des antagonisten (mit Pfeilen markiert (Bukkal im OK und vestibulär im UK))
Anatomische Kaufläche: zwischen Randleisten und First der Höckergrate (Innere Abhänge)
Funktionelle Kauföäche: Flächen, die nicht zur anatomischen Kaufläche gehören, aber an der Okklusion beteiligt sind. Palatinale Flächen OK und bukkale Flächen UK.
Funktion der Kaufläche
- Fissuren dienen als Abflussrillen für zerquetsche Nahrung und Freiraum für Höcker bei Mahlbewegungen
- Bei Zahnreihenschluss treffen die Höcker gleichmäßig und gleichzeitig im Vielpunktkontakt an den Höckerabhängen/Randleiten der Antagonisten auf und verursachen punktförmige Kontakte
- Daher optimale Zerkleinerung der Nahrung bei min. Kaumuskelkraft
Erster Prämolarer OK
- Palatinale Kronenfläche glatt gewölbt
- Bei Betrachtung von okklusal ist oft Einziehung im mesialen Approximalbereich festzustellen (UMGEKEHRTES KRÜMMUNGSMERKMAL)
- Palatinale Höckerspitze im vergleich zur bukkalen Höckerspitze leicht mesial
- Bukkaler Höcker etwas höhre und größer
- 60% zwei Wurzeln (Bifurkation = Teilungsstelle der Wurzeln)
- Bei einer Wurzel meist zwei Kanäle
- Wurzeln liegen vestibulo-oraler Richtung unter den Höckern
- Selten 3 Wurzeln und 3 Wurzelkanäle
Zeiter Prämolarer OK
- Grundform ähnlich P1 OK jedoch regelgerechtes Krümmungsmerkmal
- Beide Höcker gleich hoch und etwa gleich groß
- meistens eine Wurzel, sehr selten zwei
- 50% zwei Wurzelkanäle die sich zum Apex hin vereinigen können
Erster Prämolarer UK
- rundliche Kauffläche
- zwei Höcker, vestibulärer dominiert, lingualer wesentlich kleiner und niedriger
- deutliche Kronenflucht (vestibuläre Wurzelspitze fast über Wurzelachse)
- eine Wurzel mit einem Wurzelkanal, selten zwei Kanäle
Zweiter Prämlorar UK
- Kräftiger als P1 UK, insbesondere linguale Höcker, sonst ähnlich
- Lingualer Höcker häufig durch Querfissur zweigeteilt (Tricuspidat)
- eine Wurzel mit einem Wurzelkanal, selten zwei Wurzelkanäle
Erster Molar OK
- Kaufläche von okklusal wie Rhombus/Raute
- Mesio-palatinale Höcker am größten und höchsten und bei Betrachtung von vestibulär zwischen den bukkalen Höckern zu sehen
- Tuberculum Carabelli häufig am mesio-palatinalen Höcker
- Disto-palatinale Höcker am kleinsten
- Bukkale Höcker etwa gleic
- W-förmige Fissur
- Crista Transversa / Transversalgrat
- 3 Wurzeln, 2 bukkal, 1 palatinal
- 1 Wurzelkanal pro Wurzel, mesio-bukkale Wurzel häufig 2 Wurzeln
- obere Molare zeigen hohe Variabilität der Wurzelanzahl/Kanalanzahl
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